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Schmiervorrichtung für unter wechselndem Drucke stehende Schmierstellen,
insbesondere bei Verbrennungskraftmaschinen und Kompressoren. Die vorliegende Erfindung
stellt eine Ergänzung des Hauptpatentes 34288q. .dar, durch welches Tropfölerschmierungen
für unter wechselndem Drucke stehende Schmierstellen unter Schutz gestellt worden
sind, bei denen durch eine von der Schmierleitung getrennte Druokausgleichleitung
ein Zeablasen des Öltropfens und eine Verschmierung des Schauglases .des Olers verhindert
wird.
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Derartige Schmiervorrichtungen sind überall @da anwendbar, wo eine
dauernde Koannmunikation zwischen der Ölaustrittsöftnung an der Schmierstelle .und
-der Eintrittsöffnung der Ausgleichleitung vorhanden ist, so daß beide Leitungen
in jedem Augenblick dem gleichen Drucke unterstehen. Dagegen muß dieser Druckausgleich
versagen !bei solchen Schmierstellen, bei denen diese Kommunikation zeitweise aus
irgendeinem Grunde unterbrochen ist, .wie dies beispielsweise bei ,der Schmierung
von Kolben und: Kolbenbolzen bei Verbrennungskraftmaschinen, Kompressoren u. ;dgl.
der Fall ist, bei der diese Kommunikation nur in dem Augenblicke vorhanden ist,
wo die das Öl aufnehmende Bohrung .des Kolbenbolzens die Ölaustrittsstelle passiert,
indem sie durch einen entsprechend angeordneten Verbindungskanal nach der Druckkammer
:zu offen ist. In jeder anderen Kolbenstellung ist ein Druckausgleich in den beiden
Leitungen unmöglich, so daß erhebliche Schwankungen der Ölsäule die Folge sein müssen,
,welche die geordnete Förderung des abgetropften Öles nach der Verbrauchsstelle
verhindern, ein Zerblasen des sich bildenden Tropfens und ein Verschmieren des Schauglases
bewirken und die Beobachtung der Schmierung während :des Betriebes unmöglich machen.
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Man hat daher versucht, den Ölspiegel unter dauerndem Überdruck zu
halten, indem ,man eine Druckleitung in den Oler münden ließ und in diese ein Rücksohlag"-entil
einschaltete, um Unterdruck aus -der Leitung auszuschließen.
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Diese Anordnung hat,den Nachteil, daß das Öl nun auch durch die Tropfvorrichtung
gedrückt wind und die einzelnen Tropfen je nach der Druckhöhe schneller oder langsamer
gebildet werden, so daß der Ölverbrauch den Druckänderungen entsprechend schwankt.
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Diese Übelstände beseitigt die vorliegende Erfindung idadurch, ;daß
in die von der Schmierleitung :getrennte Druckausgleichleitung ein Rückschlagventil
eingeschaltet ist, während gleichzeitig :das Vorratsöl umgehende oderdurchdringende
Ausgleichrohrc derart angeordnet sind, daß ider Druckausgleich nur bei an der Schmierstelle
herrschendem Unterdruck stattfindet und nur auf die albgetropfte Öhnenge, und zwar
fördernd wirkt, während :die Tropfenbildung ungestört vor sich geht urid die der
Schmierstelle zuzuführende Ölmenge dauernd sichtbar und einstellbar ist. Denn nun
herrschen sowohl über dem Ölspiegel sowie unter-halb -des sich bi.ld-enden Tropfens
stets ,die gleichen Drucke, so daß das Öl im Vorratsbehälter dauernd entlastet ist
und die Tropfenbildung sich lediglich unter dem Einflusse der Schwere und unbeeinträchtigt
von Druckschwankungen vollzieht.
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Zum Zeablasen der Tropfen liegt nun keine V eranlaslung mehr vor,
und das Schauglas bleibt dauernd klar, so daß die Ölmenge dauernd sichtbar, meßibar
und, einstellbar ist. Während nun der Druck )das Vorratsöl und die Tropfen#bildung
unbehelligt läßt, lastet er indessen in vollem Maße auf der abgetropften Ölsäule
und preßt diese nach der Schmierstelle,
wohin er sie im Moment des
Druckausgleiahes in Bewegung setzt.
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In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel !die Schmierung ides
Kolbens und Kolbenibolzens bei einem Zweitaktmotor .dargestellt.
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Abb. i zeigt den Motor und die Schmiereinrichtung teilweise im Schnitt
und teilweise in Ansicht.
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Albb.2 zeigt den Tropföler in etwas größerem Maßstabe in Ansicht.
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i ist der Zylinder,des Motors, in welchem sich der Kolben 2 auf und
nieder bewegt und in bekannter Weise die im geschlossenen Kurbelgehäuse 3 gelagerte
Kurbelwelle 4 vermittels der Pleuelstange 5 dreht, die durch den Kolbenbolzen 6
drehbar im Kolben 2 g elagert ist.
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.Zur Schmierung -dieses Kolbenbolzens und ides Kolbens idient der
Tropföler 7 und die Ölleitung 8, die etwa in der .Mitte der Kolbenbahn in .den Zylinder
einmündet, wo sie bei beiden Totlagen des Kolbens von .diesem abgedeckt bleibt.
Der Tropföler 7 ist .durch die mit .dem Rückschlagventil io versehene Luftleitung
9 an das Kurbelgehäuse 3 angeschlossen. Ferner besitzt der Tropföler 7 die den Tropfraum
i2 mit :dem oberen Teil des Ölraumes verbindenden Ausgleichröhrchen i i.
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Der Kolbenbolzen 6 ist seiner Länge nach durchbohrt und -diese .Bohrung
steht :durch die schräg in das Kolbeninnere führende Bohrung 13 mit dem Kurbelraum
in Verbindung, so idaß innerhalb des Kolbenbolzens dauernd der Druck -des Kurbelraumes
herrscht. Die Mündungsstelle ;der Ölleitung 8 ist so angeordnet, :daß sie in Richtung
der Kolbenbolzenbohrung liegt.
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Wie in Abb.2 angedeutet ist, kann die Luftleitung 9 an .denn Öler
7 insofern beliebig angeschlossen sein, als es für die Wirkung völlig belanglos
ist, ob die Leitung 9 im Tropfraum mündet, .wie gestrichelt gezeichnet, oder in
dem Raum oberhalb des Ölspiegels, wie in Abb. i angegeben. Ja, es können sogar idie
beiden Ausgleichröhrchen i i ,dadurch ersetzt werden, daß :das Rohr 9 gleichzeitig
an beiden genannten Stellen einmündet, wie d'ied in Abb.2 @durch den strichpunktierten
Zusatz r4 angedeutet ist. Bei der Einmündung in den Tropfraum r2 ist lediglich die
Anbrinbgung einer Abweisplatte 15 erforderlich, damit die Tropfenibildung nicht
durch die direkt auftreffende Luft gestört wird.
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Durch die vorliegende Gesamtanordnung wird die bisher so außerordentlich
schwierige, einwandfreie Schmierung von Kolbenbolzen zu einem sicher arbeitenden,
genau regelbaren Vorgange, indem jedes, auch das geringste Quantum Schmieröl mit
Sicherheit in den hohlen Bolzen hineinbefördert wird. Denn während in der ersten
Hälfte des Aufwärtsbanges des Kolbens in den Rohren 8 und 9 sowie in -den Lufträumen
des Tropfölers 7 der Überdruck aufgespeichert ist, welcher vom vorherigen Niedergange
des Kolbens herrührt, entwickelt sich im Kurbelkästen 3 und durch Vermittlung der
Bohrung 13 auch im Inneren ides Kolbenbolzens 6 ein Unterdruck. Beim Vorbeigang,des
Kolbenbolzens 6 an der :Mündungsstelle des Ölrohres 8 findet der Druckausgleich
statt, wobei das abgetropfte und; in das Rohr 8 gelangte Öl mit Heftigkeit in .den
Bolzen 8 hineinibefördert wird, während also bei ider vorliegenden Ges.amtanordnwng
einerseits eine ungestörte, stets sichtbare, auch während des Ganges der Maschine
unverändert bleibende, meßbare und einstellbare Schmierung gewährleistet ist, wird
andererseits mit genau derselben sicheren Wirkung, wie bei einer Ölpumpe, das abgetropfte
Öl ,zwangläufig .an die Verwendungsstelle befördert.