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Zweitaktmotor mit Massenausgleich Die Erfindung betrifft einen Zweitaktmotor
mit Massenausgleich, dessen Kurbelwelle nur eine Kröpfung hat. Bei einem solchen
Motor sind die Zylinder, wenn er mehr als einen hat, in der Regel in einer Ebene,
die rechtwinklig zur Kurbelwellenachse verläuft, angeordnet. Die Zylinder stehen
in dieser Ebene entweder in V-, Fächer- oder Sternform zueinander. Dabei
wurden bisher die Kurbelwellenlager neben den beiden Kurbelwangen angeordnet und
die Ausgleichmassen als Gegengewichte an .diesen befestigt. Zweitaktmotoren" weisen
nun die Besonderheit auf, ,daß ihre Zylinder und Kolben gegenüber Viertaktmotoren
wesentlich länger sind, weil die Zylinder und Kolben auch zur Steuerung des Ein-
und Auslasses dienen. Da -die Zylinder den Umlauf der Gegengewichte nicht behindern
dürfen, ergibt sich bei :der bekannten Gegengewichtsanordnung innerhalb des Kurbelgehäuses
ein großer Abstand von Kurbelwellenmitte bis zu den Unterkanten der Zylinder, der
bei Zweitaktmotoren infolge der beträchtlichen Länge der Zylinder eine unerwünscht
große Bauhöhe bzw. .bei Sternmotoren einen unerwünscht großen Durchmesser des Zylindersterns
zur Folge hat. Bekanntlich sind bei Zweitaktmotoren mit stern- oder fächerförmiger
Zylinderanordnung die Kurb@elwellenlager besonders hoch. belastet, weil auf sie
fast jeden Augenblick .der Zünddruck wirkt. Bei der Wahl von« Wälzlagern, die ja
wohl bei modernen Motoren ausschließlich in Frage kommen, sind unter Berücksichtigung
einer Lebensdauer von 200o bis 3ooo Betriebsstunden, was einer Fahrstrecke von Zoo
ooo km entspricht, wie sie für Fahrzeugmotoren gefordert wird, nicht einmal die
Lager in schwerster Ausführung fähig, die Belastung- auszuhalten. Diese Lager haben
zu=dem einen beträchtlichen Platzbedarf. Im ganzen gesehen ergibt sich außer der
großen Bauhöhe zwangsläufig eine unerwünschte Baulänge des Motors. Dabei
tritt
noch her schwerwiegende Nachteil auf, daß durch den größeren Abstand der Kurbel-e,
die Kurbelwe@l:l@e wesentlich höher belastet wird. Dies fällt insbesondere ins Gewicht,
wenn es sich um eine geteilte Welle handelt.
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Die Erfindung hat nunmehr einen Vorschlag zum Gegenstand, durch den
-die bestehenden -Schwierigkeiten beseitigt werden. Derselbe besteht darin, daß
die beiden Wangen der Kurbelwelle 'In :bekannter Weise zylindrisch ausgebildet werden
und die Wellenzapfen bilden, und daß die Ausgleichinassen außerhalb des Kurbelgehäuses
an den Wangen angeflanscht sind. Durch die Erfindung ist es möglich, nicht nur einen
Motor mit niedriger Höhe, sondern auch mit kurzer Länge zu bauen. Dabei können Wälzlager
der leichten Ausführung Verwendung finden. Durch den kurzen Abstand der Lager voneinander
treten wesentlich geringere Beanspruchungen der Kurbelwelle auf, so daß die Vorteile
einer Teilung,der Kurbelwelle, z. B. Hirthverzahnung, voll ausgenutzt werden können.
Die Anordnung der Gegengewichte macht keine Sorge. Sie können einen beliebigen Abstand
von der Kurbelwellenmitte haben, wodurch man ihre Abmessungen beliebig verringern
kann. Hierdurch wird das Leistungsgewicht ,des Motors erniedrigt.
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Wie angedeutet, ist es bereits bekannt, die Wangen der Kurbelwelle
zylindrisch auszubilden und sie als Wellenzapfen zu benutzen. Dies ist bisher nur
bei Reihenmotoren der Fall gewesen. Bei Reihenmotoren sind im Gegensatz zu Motoren,
deren Kurbelwelle nur eine Kröpfung hat, infolge -der gleichmäßigen Kurbelversetzungen
für den Massenausgleich nur verhältnismäßig kleine Gegengewichte erforderlich, .die
an den scheibenförmigen Wangen angebracht werden können. Im übrigen können Reihenmotoren
nicht mit der Erfindung verglichen werden. Bei Reihenmotoren ist es unmöglich, die
Ausgleichmasse außerhalb des Kurbelgehäuses zu befestigen, weil sie dort nur zu
einer einzigen Kurbel in die richtige Stellung gebracht werden kann. Bei Reihenmotoren
müssen also die Gegengewichte für jede Kurbel an dieser selbst angebracht werden.
Reihenmotoren konnten somit zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe, die darin
besteht, bei einem Zweitaktmotor, dessen Kurbelwelle nur eine Kröpfung hat, gleichzeitig
sowohl die Bauhöhe als auch die Baulänge zu verkleinern und mit Rücksicht auf eine
lange Lebensdauer günstigere Verhältnisse für :die .Belastung -der Wellenlager und
der Kurbelwelle zu schaffen, keine Anregung geben.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Ausgleichmasse auf
einer Seite im Schwungrad angeordnet. Hierdurch wird wiederum an Platz gespart.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
an einem längsgeschnittenen Zweitaktmotor dargestellt.
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Der Zweitaktsternmotor ist ein solcher mit Massenausgleich. Seine
Kurbelwelle hat nur eine Kröpfung. Die Kurbelwelle besteht aus mehreren Teilen,
nämlich den beiden Wangen i und 2 und dem Kurbelzapfen 3. Die Wangen=i und 2 und
der Kurbelzapfen 3 werden ,durch die bekannte Hirthverzahnung 4 in ihrer richtigen
Stellung zueinander und durch den Bolzen 5 zusammengehalten. Die beiden Wangen i
und 2 sind in bekannter Weise zylindrisch ausgebildet und dienen gleichzeitig als
Wellenzapfen. Sie sind mit Wälzlagern 6 umgeben, die im Kurbelgehäuse 7 gelagert
sind. Die usgleichmassen befinden sich außerhalb des Kurbelgehäuses und sind an
den Wangen angeflanscht. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist auf der linken
Seite die Ausgleichmasse 8 mit einem Ring 9 verbunden, der mit der Wange i mit Hilfe
von Schrauben io verschraubt ist. Auf der rechten Seite dagegen ist die Ausgleichmasse
i i auf einfache Weise am Schwungra,d 12 befestigt, welches mit Hilfe von Schrauben
13 mit der Wange 2 verbunden ist. Die Wange i weist eine nach innen offene Ringnut
14 auf. Diese Ringnut dient zur Zuführung :des Schmieröls zum Kurbelzapfen 3. Der
Ringnut 14 wird das Schmieröl durch ein Rohr 15 zugeleitet. Durch die Zentrifugalkraft,
der das Schmieröl bei laufender Maschine unterliegt, wird dasselbe durch eine Bohrung
16 im Kopf 17 des Bolzens 5 einer Bohrung 18 :der Wange i zugeführt. Von dort aus
fließt das Schmieröl in eine Bohrung i9 des Zapfens 3, die über kleine Bohrungen
2o mit dein Kurbelwellenlager in Verbindung steht. Die Hirthverzahnung ist durch
ein Rohr 21 überbrückt. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind Wälzlager zur
Lagerun-der Kurbelwelle im Kurbelgehäuse angewandt. Darauf ist die Erfindung jedoch
nicht beschränkt. Die Erfindung ist nämlich in gleicher Weise vorteilhaft, wenn
In Stelle von Wälzlagern Gleitlager Verwendung finden. Die Erfindung gilt auch nicht
nur für Sternmotoren, sondern für alle Motoren, deren Kurbelwelle nur eine Kröpfung
hat, z. B. für Einzylinder-, Fächer-, X-Motorep USW.
Es soll noch erwähnt
werden, daß die Möglichkeit bestehf, ohne aus dem Rahmen der Erfindung herauszufallen,
einen Teil der Ausgleichmasse im Kurbelgehäuse an den Kurbelwangen zu :befestigen,
wenn dadurch der Raumbedarf nicht vergrößert wird. Auch kann :die Ausgleichmasse
im Schwungrad
dadurch hergestellt werden, @daß dasselbe an einer
Stelle durch eingebohrte Löcher leichter gemacht wird.