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Betätigungseinrichtung für die Arbeitsmittel-Ventile an einer Hubkolbenmaschine
mit hydraulischen Spielausgleichselementen Die Erfindung betrifft eine BetätigungJeinrichtung
für die Arbeitsmittel-Ventile an einer mit einem Zylinderkopf versehenen Hubkolbenmaschine
oit wenigstens einer auf dem Zylinderkopf gelagerten Nockenwelle und je einer Nocke
für jedes Ventil und einer wenigstens mittelbaren Betätigung der Ventile durch die
entsprechende Nocke, mit je einem im Kraftfluß zwischen jeder Nocke ud dem zugehörigen
Ventilstößel oder an jeweils einer die Betätigungsreaktionskräfte in das Maschinengestell
ableitenden Stelle angeordneten im wesentlichen rotationssymmetrisch aufgebauten
und in Einbaulage it einer Symmetrieachse wenigstens einen spitzen Winkel mit der
Schw@ kraftrichtung einschließenden vorzugsweise aber vertikal angeordneten hydraulischen
Spielsuagleichselement,
welches je einen durch zwei axial zueinander
verschiebbare nach Art von Kolben und Zylinder zusammenarbeitende Teile gebildeten
im wirksamen Querschnitt vollkreisförmigen mit Schmieröl ausgefüllten und mit einem
der Ölzufuhr dienenden einen Ölabfluß daraus sperrenden Rückschlagventil versehenen
durch die Betätigungs- oder durch die Reaktionskräfte hydraulisch belastbaren Arbeitsraum
aufweist, der jeweils an den Schmierölkreislauf angeschlossen ist und dem in Ölzulaufrichtung
ein größerer als das Hubvolumen des Arbeitsraumes ausgebildeter Vorratsraum vorgelagert
ist, ferner mit wenigstens einem durch das hydrauli sche Spielausgleichselement
hindurchgehenden der Schmierölversorgung und Wärmeabfuhr von im Betätigungskraftfluß
benachbarten Gleitstellen, itisbesondere der Gleitstelle Nocke/Kipphebelrücken dienenden
Schmierölförderkanal.
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Die Erfahrung zeigt, daß das 01 in den Schmierölkreisläufen von Hubkolbenmaschinen
keineswegs in bläschenfreier flüssiger Form, sondern in Form eines mehr oder weniger
stark lufthaltigen Schaumes vorliegt und in dieser Form im freislauf zirkuliert
und zu den Verbrauchsstellen gelangt. Dieser hohe Luftanteil im Öl macht das Medium
aber kompressibel, was für das vom Arbeitsraum der hydraulischen Spielaus gleichselemente
eingeschlossenen Ölvolumen und für die Wirkungsweise der Spielausgleichselemente
absolut unzulässig ist.
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Das bei allen hydraulischen Spielausgleichselementen auftretende Problem
der Ölentlüftung ist überdies bei Motoren mit obenliegenden Nockenwellen deswegen
besonders gravierend,
weil der Gleitstelle zwischen Nocken und Kipphebel
- im Gegensatz zur normalen Ventilbetätigung liegen zudem bei hydraulischem Spielausgleich
die Flächen ständig spielfrei aneinander an - laufend Schmieröl zugeführt werden
muß, und zwar bestiiit sich die Ölmenge nach dem Kühlbederf dieser Gleitstelle.
Aufgrund der sehr harten Ventilfedern einerseits und der Linienberührung zwischen
Nocke und Kipphebel andererseits ist die Hertz'sche Flächenpressung sehr hoch und
dementsprechend die blitzartig im Berührungsbereich auftretenden aus der Lehre von
den Zahnradgetrieben bekannten Temperaturen ebenfalls. Bei älteren Motorkonstruktionen
mit untenliegenden Nockenwellen wird die Gleitstelle zwischen Nocke und Nocken stößel
durch das von der Kurbelwelle aufgewirbelte Spritzöl ausreichend geschmiert@und
gekühlt; notfalls könnte Öl auch durch von dort ohnehin vorhandenen Ö1-kanälen bzw.
von ihnon ausgehenden Spritzdüsen herangeführt werden. Der Raum unter der Zylinderkopfhaube
kann aber am zweckmäßigsten über die Spielausgleichselemente versorgt werden. Bei
obenliegenden Nockenwellen wird aufgrund der erforderlichen durch die Spielausgleichselemente
strömenden Schmier- und Kühlölmengen das Entlüftungsproblem besonders groß, weil
durch das vermehrte Öl auch vermehrt Luft mitgebracht wird.
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In der DT-OS 2 247 459, aus der z.B. auch die Einrichtung der eingangs
genannten Art bekannt ist, ist der Vorschlag enthalten, die Luft durch geeignete
im Innern der hydraulischen Spielausgleichselemente zu treffende Maßnahmen zu entschäumen.
Hierdurch tritt aber nur eine Koagulation der vielen kleinen suspendierten Luftbläschen
zu größeren Luftblasen ein. Die restlose Abfuhr der Luft aus dem Bereich des
Vorrats-
und des Arbeitaraumes ist mit derartigen Entschäumern nicht zu bewirken. Entschäumen
ist nicht gleich Entlüften.
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Aufgabe der Erfindung ist es, sicherzustellen, daß den benachbarten
über das Spielausgleichselement zu versorgenden Schmier- und Kühlatellen zwar einerseits
ausreichend Öl zugeführt wird, andererseits aber im Arbeitsraum des Spielsuagleichselementes
stets luftfreies durch eine Druckquelle zugeführtes und bei Leckagen von dort nachgeliefertes
Öl vorhanden ist.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der VorrFtsraum in
an sich bekannter Weise in Einbaulage geodätisch oberhalb des Arbeitaraumes und
das Rückschlagventil an dessen höchster Stelle angeordnet ist und daß der Vorratsraum
hydraulisch im Nebenstrom zu dem Schmierölförderkanal angeordnet ist, wobei zulaufseitig
der Nebenstrom über eine in Einbaulage wenigstens angenähert waagrecht oder fallend
angeordnete Zulaufleitung von gewisser Länge, die einem Vielfachen des mengenmäßig
wirksamen hydraulischen Durchmessers des Schmierölförderkanals entspricht und ablaufseitig
über eine an geodätisch höchster Stelle des Vorratsraumes angeordnete Drosselstelle
mit dem Schmierölförderkanal verbunden ist und wobei ferner die Ablaufstelle des
Nebenstromes gegenüber dessen Zulaufstelle am Schmierölförderkanal stromab an einer
Stelle von gegenüber der Zulaufstelle geringeren Druck angeordnet ist.
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rfindungsgemäß wird also in an sich bekannter Weise zunächst aufgrund
der Vorratsraumanordnung oberhalb des Arbeitsraumes
ein Zulauf
zum Arbeitsraum entgegen der Aufperlrichtung der Luftbläschen vorgesehon. Dies bietet
die beste Gewähr für eine gute Abscheidung von Luft aus dem in den Arbeitsraum nachlaufenden
Öl. Es ist eine Grundvoraussetzung für weitere Verbesserungsmaßnahmen.
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Die Anordnung des Ölzulaufes in derselben Richtung wie die aufperlenden
Luftbläschen begünstigt eine Luftanreischerung im Arbeitsraum und würde daher alles
andere Bemühlen zum Scheitern verurteilen.
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Die weitere erfindungsgemäße Maßnahme der Nebenstromanordnung des
Vorratsraumes und die darauf bezügliche Ausgestaltung entlastet den Vorrats- und
den Arbeitsraum von der Luftzufuhr und ermöglicht eine wirkungsvolle Abfuhr der
noch enthaltenen Restluft Aufgrund der Ablaufdrossel wird die Durchlaufmenge im
Nebenstrom durch den Vorratsraum begrenzt; ein gewisser Durchlauf ist dabei bewußt
gewollt, da mit ihm ausgeschäumte angesammelte Luft abfließen kann. Dr Aufrechterhaltung
eines gewissen Durchlaufes und einer eindeutigen Durchlaufrichtung, aber auch der
Beschränkung der Durchlaufmenge auf geringe Werte ist die Ausnutzung des Druckgefälles
im Schmierölförderkanal (Durchflußrichtung) bzw. des dn der Ablaufstelle des Nebenstromes
noch vorhandenen Gegendruckes (Mengenbeschränkung) dienlich. Durch den Gegendruck
wird das mengentreibende Druckgefälle über die Drosselstelle hinweg auf einen bestimmten
vorgegebenen Wert beschränkt, der geringer ist, als wenn die Drosselstelle ins Freie
münden würde. Aufgrund der Anordnung der Drossel an geodätisch höchster Stelle,
d.h. an der Sammelstelle der aufperlenden
Bläschen ist die Drossel
zur wirksamen Abfuhr der Restluft vorzüglich geeignet. Es können sich keine mit
Luft auffüllenden und den Entschäumungs- und Entge sungsprozeß störenden Toträume
oder Taschen bilden. Die lange Zulaufleitung zum Neben strom hält die meisten Luftbläschen
vom Eintritt in den Nebenstrom ab, sie schwimmen mit dem größeren Strom im Schmierölförderkanal
mit.
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Aufgrund der Leckage des Arbeitsraumes findet ständig ein kleiner
nach unten gerichteter Nachfluß aus dem Vorrats- in den Arbeitsraum statt. Um nun
diese der Aufperlrichtung entgegengerichtete Strömungsgeschwindigkeit möglichst
niedrig zu halten, damit auch kleinste Luftbläschen sich abscheiden können und eine
wirksame Entgasung eintritt, ist es zweckmäßig, wenn der waagerechte Querechnitt
des Vorratsrauses bezüglich wenigstens des unterhalb der Einmündungsstelle liegenden
Teiles möglichst groß bemessen ist.
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Nach jedem Motorabstellen bleibt z.B. bei einem Vierzylindermotor
wenigstens ein Arbeitsmittel-Ventil in der geöffneten Stellung stehen. Durch die
harte Ventilverschlußfeder wird in der Folgezeit das Spielausgleichselement bis
zum Anschlagen der relativ beweglichen Teile allmählich zusammengedrückt und dabei
der Arbeitsraum auf sein kleinster Volumen verringert, wobei das warme und dünnflüssige
eingeschlossene Öl über den Gleitspalt zwischen den beweglichen Teilen langram entteicht
. Beim erneuten Start des Motors muß sich der bewegliche Teil
des
Elementes bei der ersten Ventilbetätigung durch eine im Spielausgleichselement eingebaute
Rückstellfeder in die Betriebsstellung zurückbewegen, wodurch sich der Arbeitsraum
wieder vergrößert und aus dem Vorratsraum durch das Rückschlagventil hindurch wieder
mit Öi auffüllt.
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Diese Arbeitsraumvergrößerung entspricht dem vom beweglichen Teil
des Spielausgleichselementes bei seiner grdßtmöglichen Bewegung verdrängten Hubvolumen.
Das Wiederauffüllen des Arbeitsraumes aus dem Vorratsraum geht, obgleich es noch
während der Startphase des Motors vonstatten geht, während der der Motor noch relativ
langsam umläuft. sehr rasch vor sich. Durch das rasche Ansaugen des Arbeitsraumes
kann sich ein Strudel über dessen Zulauföffnung, ähnlich wie beim Abfluß aus einer
Badewanne bilden. Dieser Strudel kann Luftbläschen aus der Luftabscheideebene mit
in die Tiefe des Vorratsraumes und bis in den Arbeitsraum hinein mitreißen. Um dem
entgegenzuwirken, ist es zweckmäßig, wenn der Vorratsraum bezüglich seines unterhalb
der Einmündungsstelle liegenden Teiles möglichst hoch ist. Die Maßnahme geht von
der Annahme aus, daß die Luftabscheideebene in etwa mit dem Niveau der Einmündungsstelle
des Öles in den Vorratsraum übereinstimmt.
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Durch das Zusammenwirken eines großen Vorratsraumquer schnittes mit
einer großen Vorratsraumhöhe wird ein grosses Vorratsvolumen erzielt. Dieses vergrößert
bei einer bestimmten zeitlichen Durchlaßmenge die mittlere Verweilzeit des Öles
in dem einen Beruhigungs- und Entgasungsraum darstellenden Vorratsraum; aufgrund
einer großen
Verweilzeit wird ein gutes Entgasungsergebnis erzielt.
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Der insoweit wirksame Anteil des Vorratsraumes ist aber im wesentlichen
nur der Anteil, der unterhalb der Zulaufebene des Vorratsraumes liegt. Damit das
zur Verfügung stehende Konstruktionsvolumen möglichst weitgehend für eine wirksame
Entlüftung ausgenützt werden kann und kein unnötiger Konstruktionsraum verschenkt
wird, ist es daher zweckmäßig, wenn die Einmündungsstelle des Nebenstromkanales
in den Vorratsraum an einer geodätisch möglicht hoch liegenden Stelle des Vorratsraumes
angeordnot ist.
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Um die Luftabfuhr an der Drosselstelle zu beschleunigen, ohne aber
deren Leckage für das Öl unvertretbar zu vergrößern, ist es zweckmäßig, wenn die
Drossel stelle in Strömungsrichtung höchstens etwa so lang ist, wie die Lunge eines
zuvor im Öl suspendierten durch die Drosselstelle entweichenden und auf die Spaltweite
der Drossel oder den Drosselquerschnitt deformierten Luftbläschens mittlerer Gr8ße.
Bei einer so kurzen Ausgestaltung der Drosselstelle kommt es bei einem Eintritt
eines Bläschens in die Drossel stelle zu einer kurzen dlflußunterbrechung an der
Eintritts stelle und das Bläschen schlüpft durch die Drosselstelle rasch hindurch
hinter ihm @chließt sich wieder die laminare Drossel strömung des Öles. Die Luftabfuhr
erfolgt mit höherer Abflußgeschwindigkeit als die Leckgeschwindigkeit des Öles durch
die Drosselstelle hindurch. Wäre die Drosselstelle wasentlich länger als ein deformiertes
Bläschen, so würde das Luftbläschen nur mit der langsamen Drosselströmung in den
Spalt eintreten können und mit ihm in der Drosolstrecke mitschwimmen.
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Aufgrund der Bläschensuspension im Öl können auch im Öl enthaltene
Schmutzteilchen durch Flotationswirkung mit den aufperlenden Luftbläschen an der
Drosselstelle geaammelt werden. Damit die von den Luftbläschen an die Drosselstelle
transportierten Schmutzpartikelchen die Drosselstelle nicht verstopfen können, kann
die Drosselstelle durch den Spalt zwischen zwei gegenseitig axial beweglichen Teilen
gebildet werden. Aufgrund der wenn auch nur geringen Relativbewegung der den Spalt
bildenden Teile in axialer wie in umfangsmäßiger Richtung, die mindestens von der
Größenordnung der Partikeichenabmessungen sind hat die Drosselstelle eine selbstreinigen
de Wirkung.
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Die Erfindung ist anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeipieles
im folgenden näher erläutert; es zeigen: Fig. 1 den Schnitt durch den Ventilantrieb
einer Hubkolbenmaschine mit hydraulischem Spielausgleichselement, Fig. 2 einen vergrößerten
Ausschnitt aus Fig. 1, das Spielausgleichselement und seine Ölversorgung zeigend,
u n d Fig. 3 die stark vergrößerte Darstellung der Drosselstelle selber für die
Vorratsraumentlüftung, den Vorgang eines Luftbläschenaustritts zeigend.
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Die Darstellung zeigt einen zu einer nichtdargestellten Hubkolbenmaschine
gehörigen Zylinderkopf 1 mit einem durch ein Ventil 2 (Ventilteller 3, Ventilschaft
4, Ventilsitz 5, Ventilfedern 16) verschließbaren Arbeitssittelkanal 6, ferner eine
das Ventil betätigende auf dem Zylinderkopf gelagerte (Lagerbock 7 mit Lager 8)
Nockenwelle 9 mit Nocke lo und inen in dem Widerlager 11 gelagerten spielfrei am
Ventilstößeldruckstück 12 und an der Nockenbahn 10 mit seinen Arbeit@lächen 13 bzw.
14 anliegenden Kipphebel 15. Das Kipphebel-Widerlager 11 nimmt bei Ventilbetätigung
durch die Nocke 10 und dcE Kipphebel 15 die Reaktionskräfte teilweise auf. Im Kraftfluß
zwischen dem Widerlager 11 und dem die Reaktionskräfte aufnehmenden Zylinderkopf
1 ist ein hydraulisches Spielausgleichselement 17 angeordnet, welches in der Ruhephase
des Ventiles 2 und der Nocke 10 auf das Widerlager eine nach oben gerichtete das
Spiel im Betätigungskraftfluß des Ventiles beseitigende Kraft ausübt. Das Spielausgleichselement
weist einen mit dem Widerlager 11 fest verbundenen in dem Zylinder 18 gleitenden
Kolben 19 auf, der mit dem Gehäuse 18 zusammen einen über ein Rückschlagventil 20
verschließbaren mit entlüftetem Schmieröl gefüllten und daher unnachgiebig belastbaren
Arbeitsrau. 21 bildet.
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Der Schmierölkreislauf der Hubkolb@nmaschine ist nur sch@matisch und
auch nur unvollständig angedeutet mit Schmierölpumpe 23, Pumpensumpf 24 und Vorlaufleitung
25.
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Das Schmieröl gelangt durch Abtropfen und Oberflächenablauf von den
Verbrauchsstellen in den Pumpensumpf zurück.
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Die Vorlaufleitung verzweigt sich in die ganze Hubkolbenmaschine hinein
und führt auch bis in den Zylinder~ kopf 1 und den Lagerbock 7 der Nockenwelle hinauf.
Über eine die Schmiermenge des Lagers bestimmende Droselstelle 26 - Versorgungastelle
des Lagers - am Ende der Vorlaufleitung 25 im Lagerbock gelangt das Schmieröl in
eine das Nockenwellenlager 8 umgebende Umfangsnut 27, di. das einseitig zugeführte
Schmieröl in Umfangerichtung des Lagers verteilt.
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Entlang der Stellen der Spielausgleichselemente des Zylinderkopfes
ist eine mit der Vorlaufleitung 25 des Schmieröles über die Zweigleitung 25a in
Verbindung stehende Längsleitung 42 angeordnet. Diese führt den Spielausgleichselementen
bzw. den benachbarten Gelenken und Schmierstellen (Kugelpfanne 11 und Gleitstelle
10/14 zwischen Nocke 10 und Arbeitsfläche 14 auf dem Kipphebelrücken) nichtentlüftetes
Öl über die Bohrungen 43, 44, 45, 46 sowie die Spritzbohrung 47 zu. Die Querschnitte
dieser Schmierölförderkanäle sind so bemesson, daß auf das in der Längsleitung 42
mit Vorl@ufdruck anstehende Schmieröl eine gewisse die Schmiermenge bestimmende
Rückstauwirkung erzielt wird. Diese Schmiermenge ist auf den Wärmeeintrag durch
die Gleitstelle 10/14 bzw. dessen ausreichender Abkühlung ausgelegt. Aufgrund des
ständigen Strömens von Schmieröl in den Kanälen i3 bis 47 kommt es zwischen den
Stellen 43
und 48 und natürlich auch zwischen anderen Stellen dieser
Strömung zu einem Druckabfall. Die Bohrung 44 ist aufgrund ihres geringen Durchmessers
- die Anschraubschulter 35 bietet nur Platz für kleine Bohrungen - im wesentlichen
mengenbestimmend. Notfalls können zwei Bohrungen in Umfangsrichtung nebeneinander
angeordnet werden. Zur Umfangsverteilung des Öles - der Kolben 19 dreht sich langsam
in dem Zylinder 18 und mit ihm verschwenkt sich die Radiallage der Bohrung 45 gegenüber
der Bohrung 44 -ist im Kolben 19 eine Umfangsnut 48 angebracht. Der teilweise durch
das Spielausgleichselemente führende Schmierölkanal 25a, 42 bis 48 ist von den Druckräumen,
die mit dem Arbeitsraum 21 des Spielausgleichselementes in Verbindung stehen bzw.
stehen können, getrennt, so daß durch den ständigen Fluß des unentlüfteten Öles
in diesen Kanälen die Inkompressibilität des entlüfteten Öles im Arbeitaraum des
Spielausgleichselementes nicht berührt wird.
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Im Innern des Spielausgleichselementes ist der bereits erwähnte mit
luftfreiem Öl zu füllende Arbeitsraum 21 angeordnet. Das seiner Befüllung bzw. einem
Druckaufbau darin dienende Rückschlagventil 20 ist an seiner geodätisch höchsten
Stelle angeordnet. Der Arbeitsraum wirb von oben her, d.h. entgegen der Aufperlrichtung
der Luftbläschen befüllt. Die den Arbeitsraum nach oben begrenzende Fläche ist so
gestaltet, daß sich allen Bemühungen zum Trotz twe doch noch darin ansammelnde Lu@tbläschen
entweder rückwärts durch das Rückschlagventil oder mit dem Leckstrom duroh den zwischen
Kolben 19-und Zylinderinnenwand gebildeten Spalt q9 bis in den Ringkanal 37 abgedrängt
werden können; in dem Leckspalt enthaltene Luftbläschen sind für
ein
funktionssicheres Arbeiten des Spielausgleichselementes unschädlich, weil sie zu
einer Kompressibilität des Arbeitsraumöles nicht mehr beitragen können. Abgesehen
von der bereits erwähnten relativ großen Ölmenge für den Arbeitsraum beim Start
des Motors erfordern die Spielaus gleichselemente einen nur sehr geringen wenn auch
ständigen Öldurchsatz durch deren Arbeitsraum, da der Kolben 19 im Gehäuse 18 ständig
kleine Oszillationabewegungen bei.
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jeder Ventilöffnung macht und im Spalt zwischen Kolben 19 und Gehäuse
18 ständig eine geringe Ölmenge leckt. Dies ist auch schon für eine sichere Entlüftung
und aus schmierungstechnischen Gründen erforderlich.
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Dieser ständige Ölabfluß aus dem Arbeitsraum muß aus dem Schmierölkreisleuf
der Hubkolbenmaschine ersetzt werden.
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Zur Zufuhr des erforderlichen entlüfteten Ersatzöles weist das Spielausgleichselement
folgende Merkmale auf: Geodätisch oberhalb des Arbeitsraumes ist in dem ausgehöhlten
Kolben 19 der Vorratsraum 39 angeordnet, der mit dem Arbeitsraum über das bereits
erwähnte Rückschlagven til 20 in Verbindung steht. Dieser Vorrataraum ist an den
durch das Spielausgleichselement hindurchführenden Schmierölförderkanal 43 bis 48
in Form eines Seitenkanales angeschlossen. Und zwar wird das Abzweigöl zunächst
durch einen durch eine Ansenkung 50 des Gewindelochrandes zum Einschrauben des Spielausgleichselementes
und durch eine Bearbeitungsrille 51 am Spielausgleichselement selber gebildeten
waagrecht verlaufenden Ringraum 52 geführt. Von diesem Ringraum geht die weiterführende
Bohrung 36 aus.
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Da die Bohrung 36 umfangsmäßig der Schmierölförderbohrung 44 gegenüberliegend
angeordnet ist, ist sichergestellt, daß vor Eintritt des für den Arbeitsraum abgezwoigten
Lecköles
in die Bohrung 36 dieses Öl zunächst über eine längere Strecke waagrecht geführt
ist, so daß im Förderbereich 43, 44 mitgeschloppte Luftbläschen nur in sehr geringem
Umfang bis an die Stelle gelangen, wo die Bohrung 36 vom Ringraum 52 abzweigt. Das
im Nebenstrom zunächst angeordnete waagrechte Teilstück 52 von einer gewissen Mindestlänge
hält also einen Großteil der mitgeführten Luft von der Zweigleitung 36 fern. Die
Bohrung 36 mündet in einen in den Kolben 19 eingearbeiteten Ringkanal 37, von dem
aus über eine Bohrung 38 das 01 in den Vorrataraum 39 gelangen kann. Aufgrund des
großen Querschnittes und der geringen Leckmengen des Arbeitsöles strömt das 01 ganz
langsam durch den Arbeitsraum nach unten. Die Abwärtsströmungsgeschwin digkeit ist
wesentlich geringer als die Aufperlgeschwindigkeit auch sehr kleiner eingeschlossener
Luftbläschen.
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Bis eingetretene Ölpartikeichen das Rückschlagventil 20 am Boden des
Vorratsraumes erreicht haben, hatte aufgrund der geringen Strömungsgeschwindigkeit
und der hohen Verweilzeit etwa mitgeschleppte Luft genügend Zeit, nach oben aufzuperlen
und zu entweichen.
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Die oberhalb des Niveaus der Zulauföffnung 38 in den Vorrataraum 39
sich ansammelnde Luft kann durch die an geodätisch höchster Stelle des Vorratsraumes
angebrachte Entlüftungsbohrung 4o in den ebenfalls in den Kolben eingearbeiteten
Entlüftungsringkanal 53 übertreten. Dieser Ringkanal ist dem Ringkanal 48 für die
Umfangsverteilung des Schmierölförderstromes axial unmittelbar benachbart und nur
durch einen Steg 54 von der Breite 54' von ihm getrennt. Dieser Steg bildet zusammen
mit der
Innenwandung 18a des Zylinders 18 einen in Ströiungsrich
tung sehr kurzen aber quer dazu sehr breiten Drosselspalt 54/18a von geringer Weite.
Die Breite ist so bemessen, daß Lufteinschlüsse von mittlerer Größe die Spaltlänge
(in Strömungsrichtung) zusammenhängend durchdringen können, so daß sie schnell hindurchschlüpfen
und der langsam fließende Ölfilm sich darin wieder schließen kann (vgl. Fig. 3).
Da der Kolben im Betrieb langsame Drehbewegungen im Zylinder 18 sowie winzige Oszillationsbewegungen
vollführt, hat der Spalt aufgrund dieser Relativbewegungen der Spaltflächen eine
selbatreinigende Wirkung gegen aufflottierten oder suspendierten Schmutz. Seine
Drosselwirkung bleibt trotz des großen Durchflußwiderstandes für Öl und des vergleichsweise
geringen Rückhaltewertes für Luft ständig erhalten. Die Drosselstelle 54/18a stellt
die ein mündungsstelle des abgezweigten Nebenstromes 52, 36 bis 40, 53 für die Versorgung
des Vorrats- bzw. Arbeitsraumes in den Schmierölförderkanal 43 bis 48 dar. Sie liegt
gegenüber der Entnahoe- bzw. Abzweigstelle 52 stromab an einer Stelle geringeren
Druckes im Schmierölatrom. Dieser Druckabfall im Schmierölstrom ist der gewollten
mengenbestimmenden Drosselwirkung der Bohrung 44 zuzuschreiben. Im Nebenstrom 36
bis 40, 43 herrscht aber bis zum Eintritt in die Drosselstelle 54/18a aufgrund der
geringen Durchflußmenge so guS wie kein Druckabfall. Es besteht also über die Drosselstelle
54/18. hinweg ein in Richtung des Schmierölförderstromes weisendes treibendes wenn
auch nur geringes Druckgefälle.
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Di@@es Druckgefälle ist groß genug, um eine ständige Luftabfuhr durch
den Drosselspalt 54/18a zu gewährleisten, andererseits aber aufgrund des Gegendruckes
im Ringraum 48 gering genug, um den Vorratsraum nicht mengenmäßig zu belasten,
d.h.
um nicht zu viel lufthaltiges Öl durch den Vorratsraum zu schleusen.