-
Schmierpresse mit Umstellbarkeit auf die verschiedenen Preßkolben
Gegenstand der Erfindung ist eine neue Schmierpresse, welche ein Abgeben von Schmiermitteln
von verschiedener Art unter wahlweise verschiedenartigen Bedingungen ermöglicht.
-
Der Bedarf für eine so vielseitig arbeitende Auspreßvorrichtung beruht
auf folgender Tatsache. Fahrzeuge aller Art, insbesondere Krarftfahrzeuge und Flugzeuge,
enthalten nicht nur verschiedene Schmierstellen, welche ein Abschmieren mit verschiedenartigen
Schmiermitteln benötigen, sondern darüber hinaus erfordern diese ganz verschiedenartigen
Schmierstellen auch verschiedenartige Fördermengen .und Abschmierdrücke.
-
Manche Schmierstellen, bei denen es sich um das Abschmieren stramm
eingepaßter Bolzen handelt, benötigen ein Abschmieren mit Hochdruck, also von etwa
6oo bis iooo atü, dafür aber nur vergleichsweise kleine Schmierstoffmengen, so daß
eine Fördermenge von i cmg bis zu 5 cm3 Schmiermittel pro Arbeitsschub genügt. Andere
Schmierstellen dragegen, die Fettkammern von Rollenlagern, Nadellagern, Kipphebelgehäusen
usw., verlangen _ ein Abschmieren mit großen Schmierstoffmengen von etwa 3o bis
Zoo cm@ und darüber, und zwar ohne wesentlichen Überdruck.
-
Bei der neuen Presse wird diese vielseitige Einstellbarkeit trotz
Vorhandenseins nur eines einzigen Antriebes, z. B. eines Fußhebels, durch die Anordnung
.einer Mehrzahl wahlweise fördernder Hoch- oder Nie derdruckkolben ermöglicht, die
durch je eine leicht für sich lösbare Kupplung für jeden der Druckkolben mit einem
am Antrieb betätigten Joch kuppelbar sind. Unter einem Joch ist dabei ein getriebener
Teil zu verstehen, auf den ein Gestänge angreift.
-
Zwar läßt sich die durch diese Mehrzahl von Förderpumpen erzielte
Wirkung der Ermöglichung des Abschmierens m:it verschiedenen Schmierdrücken auch
durch eine einzige Pumpe mit veränderbarem Kolbenquerschnitt, beispielsweise durch
die Anordnung miteinander kuppel- und entkuppelbareT Teilkolben, erreichen, jedoch
nur in gewissen beschränkten
Grenzen; denn bei größerem Unterschied
der wirksamen Kolbenquerschnitte traten Schwierigkeiten auf, welche in den Abmessungen
der Auspreßleitung begründet waren. Bei Verwendung eines einzigen Pumpenelements
mit wählbarem wirksamem Kolbenquerschnitt ist entweder die Förderleitung im Querschnitt
zu groß, so daß bei Hochdrruclzförderung keine Förderwirkung mehr erzielt wird,
während bei zu kleinem OOuerschnitt dieser hinderlich ist für die Niederdruckförderung
größerer Fördermen-gen.
-
Weitere neue und fortschrittliche Merkmale der neuen Presse ergeben
sich aus nachfolgenden Ausführungen.
-
Auf der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der neuen Presse
dargestellt, und zwar zeigt Fig. z bis 4 schematisch in einem senkrechten Mittelschnitt
vier Schaltmöglichkeiten von mehreren wahlweise einschaltbaren Pumpen mit einem
oder mehreren Vorratsbehältern.
-
Fig. 5 bis 7 zeigen ein Ausführungsbeispiel ähnlich dem Aus-führungs:beispiel
nach Fig. 4 mit baulichen Einzelheiten, und zwar Fig.5 in einem senkrechten Mittelschnitt
nach Linie I-1 der Fig. 6, Fig. 6 in einem waagerechten Schnitt durch den Fuß der
Auspreßvorrichtung nach Linie II-II der Fng. 5 in Draufsicht und Fig. 7 einen Schnitt
nach Linie III-III der Fig. 5 in Ansicht in Richtung auf die Pumpen.
-
Inder Fig. r ist der einkamm:erige Vorratsbehälter mit V und in den
Fig. a bis ,4 sind die Teilkammern mit Ö und mit F bezeichnet, je nachdem diese
mit Öl oder mit Fett gefüllt zu werden bestimmt sind. Die Pumpen sind mit N bzw.
H bezeichnet, je nachdem sie als Hoch- oder Niederdruckpumpen arbeiten. Die
den Vorratsbehälter bzw. dessen Teilräume mit den Pumpen b verbindenden Leitungen
sind mit d bezeichnet und schließlich der Mehrwegehahn mit w.
-
Fig. z zeigt in senkrechtem Mittelschnitt ein Ausführungsbeispiel
der neuen Auspreßvorrichtung, bei welchem eine Hochdruck-und Niederdruckpumpe vorgesehen
sind, welche aus demselben Schmiermittelvorratsraum gespeist werden. Dieses Ausführungsbeispiel
eignet sich insbesondere für solche Betriebe, wo überwiegend oder ausschließlich
Zugmaschinen oder Kettenfahrzeuge abzuschmieren sind. Das einheitliche Schmiermittel,
unter Hochdruck ausgepreßt, dient hier zum Abschmierender Hochdruckschmiernippel,
während das unter Niederdruck mit vergrößerter Fördermenge rasch und ohne Gegendruck
ausgepreßte Schmiermittel zum Füllen der Fettkammern der Nadellager (Kettenrollenlager)
dient.
-
Fig. a zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der neuen Auspreßvorrichtung,
bei welchem eine Mehrzahl von Vorratsbehältern dadurch geschaffen ist, daß der Vorratsbehälter
durch Innenwände in mehrere Teilkammern unterteilt ist. Jedem dieser Schmiermittelbehälter
ist eine Pumpe fest, also nicht wahlweise, zugeordnet. Wie in der Zeichnung durch
entsprechende Bezugszeichen angedeutet, können diese j e nach Bedarf Hochdruck-oder
Niederdruckpumpen sein.
-
Dieses Ausführungsbeispiel eignet sich zum Abschmieren von Kraftwagen,
wobei dann mittels derselben Auspreßvorrschtung je nach Bedarf wahlweise mit 01
oder rnit Fett im Hochdruck abgeschmiert werden kann. Auch kann das Fett zum Abschmieren,
das Öl, beispielsweise Motorenöl, zum Reinigen und Prüfen der Zentralschmierleitungen
zur Anwendung gelangen.
-
Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei welchem Pumpen
für verschiedene Förderdrücke verschiedenen Vorratsbehältern zugeordnet sind, so
daß also zwar mit verschiedenartigen Schmiermitteln abgeschmiert «,-erden kann,
jedes Schmiermittel jedoch nur mit einer ihr fest zugeordneten Pumpe mit bestimmtem
Maximaldruck.
-
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig.4 ist die der allgemeinen Verwendung
fähigste Einrichtung, mit welcher mehrere- Schmiermitte:larten wahlweise mit mehreren
verschiedenen Drücken ausgepreßt werden können.
-
Bei dem in den Fig. 5 bis 7 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
das Fußgestell der Auspreßvorrichtung mit b, die mit verschiedenen Sch niermitteln
gefüllten Vorratsbehilterräume mit a, a1 und die Förderpumpenzylinder mit c, cl
bezeichnet und mit c der Hochdruckzylinder und mit cl der Niederdruckzylinder. Mit
dem Hochdruckzylinder c wirkt der Hochdruckkolben d und mit de-in Niederdruckzylinder
cl der Niederdruckkolben dl zusammen.
-
Der Antrieb der A.uspreßkolben d, dl erfolgt über das in einer Gradführung
in der Arbeitsrichtung der Kolben geführte Joch t, welches seinerseits seinen Antrieb
von dem Fußhebel in über die Zugbänder z, N erhält.
-
Die Verbindung zwischen Kolben und Joch ist nicht fest, sondern leicht
lösbar, so daß auf einfachste Weise entweder nur der eine oder nur der andere Kolben
mit dem Joch t verbunden ist.
-
Die Kupplungseinrichtung besteht aus dem Kupplungsschwenkhebel k,
welcher mittels des Handhebels h wahlweise in die eine oder andere Kupplungsstellunggeschwenkt
und in dieser Schwenkstellung gesichert gehalten
werden kann. Der
Kupplungsvorgang wird dadurch bewirkt, daß die Gabelschlitze g, g1 in in der Nähe
des Endes der Kolben d, dl angeordnete Nuten n, W eingreifen, wodurch bewirkt wird,
daß der jeweils so mit dem Joch t gekuppelte Kolben von dem Joch
t.
beim Ansaughub mitgenommen wird, während der nicht gekuppelte Kolben in
seiner voll eingeschobenen Stellung stehenbleibt, welche Stellung er nach Beendigung
des Arbeits- bzw. Ausstoßhubes einnimmt.
-
In dem Zeitpunkt, in welchem von einer Pumpe auf die andere umgeschaltet
wird, müssen jedoch beide Kolbend,di gleich weit aus ihren Zylindern .herausragen.
Es hat sich nun gezeigt, daß diese Stellung am einfachsten in derjenigen Endstellung,
in welcher der Kolben nach beendetem Auspreßhub umkehrt, um zum Ansaughub anzusetzen,
zu erreichen ist. Diese Stellung nimmt der jeweils gekuppelte Kolben ein, wenn sich
der Fußantriebshebel m in seiner unteren Umkehrstellung ni befindet (Fig. 5).
-
Demgemäß besteht die Vorrichtung, welche dazu dient, das Einkuppeln
zu sichern, aus einer Verriegelungsvorrichtung y, welche ein Umlegen des Kupplungshebels
k nur ermöglicht, wenn sich. beide Kolben in der Stellung des größten Einschubes
in ihre zugeordneten Zylinder befinden.
-
Der Riegel y blockiert .in seiner Ruhestellung den Handhebel h, so
daß der Kupplungshebel k nicht betätigt werden kann. Dieser Riegel r ist
an einer Feder f befestigt.
-
An dem Fußhebel nt befindet sich ein Vorsprung v. In der unteren Umkehrstellung
des Fußhebels m', v' drückt dieser Vorsprung v gegen diese Feder f nach unten
und wird der Riegel r damit aus seiner verriegelnden Ruhestellung herausbewegt.
Es kann also nur umgekuppelt werden, wenn sich der Fußhebel in seiner unteren Umkehrstellung
befindet. Der andere Kolben ist dann vom letzten Umschaltvorgang ebenfalls noch
in derselben Umkehrstellung, so daß die Voraussetzung eines sicheren Umkuppelns
durch die neue Verriegelungsvorrichtung geschaffen ist.