DE3613728A1 - Gebaeude - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Gebäude mit Längs- und Seitenwänden sowie diese überspannendem Dach. Dabei sind jene Längs- und Seitenwände aus Wand­ steinen zusammengefügt, deren jeder zwei parallele Wandplatten und diese verbindende Abstandhalter aufweist.

Wandsteine dieser Art sind aus der DE-OS 24 59 680 bekannt und dienen zum Herstellen von Baukonstruktionen. Die Wandsteine werden aufeinandergestellt und ihre Innen­ räume mit Beton od. dgl. ausgegossen. Hierdurch entsteht eine kompaktes Mauerwerk. Diese Wandsteine werden ent­ weder ihrerseits aus Beton hergestellt, können aber auch aus hartem Schaumstoff bestehen, was die Handhabung er­ leichtert und eine zusätzliche Wärmedämmung ermöglicht.

Auch bietet der Stand der Technik sog. hinterlüftete Fassaden an; auf Mauerwerk od. dgl. werden Dachlatten genagelt als Träger für vorgesetzte Platten. Zwischen diesen und dem Mauerwerk entsteht so eine Strömungs­ zone, welche von der Außenluft durchstrichen wird.

Auch gibt es bereits Fertigdecken aus Hohlprofilen, welche in zusammengesetzter Lage zwischen den Bauwerks­ geschossen Luft- oder Installationskanäle bilden.

Angesichts dieses Standes der Technik hat sich der Er­ finder das Ziel gesetzt, ein Gebäude der eingangs er­ wähnten Art sowie Wandsteine dafür zu schaffen, dank deren eine Verbesserung der Wärmedämmung von Gebäuden und deren Klimatisierung möglich wird. Infolgedessen ist auch Ziel der Erfindung eine Vergünstigung der Energie­ bilanz von Bauwerken.

Als Lösung dieser Aufgabe wird angesehen, daß die Längs- und Seitenwände einerseits und/oder das Dach anderseits eine durchgehende Luftkammer aufweisen,die einen gegen die Gebäudeaußenfläche geschlossenen Luftmantel begrenzen. Dieser ist also nicht Teil einer Hinterlüftung vorbe­ kannter Art sondern Konstruktionselement von Wand oder Dach, bevorzugt unter Erzeugung eines das gesamte Gebäude­ innere oberhalb der Gebäudesohle umhüllenden Luftmantels.

Dazu hat es sich als günstig erwiesen, daß die Luft­ kammer in ihrem unteren Bereich, insbesondere nahe der Gebäudesohle,einerseits sowie in ihrem oberen Bereich, vor allem an Dachfirst, anderseits durch Kanäle mit dem Gebäudeinnenraum oder mit einer Luftkonditionierein­ richtung verbunden ist. Durch diese Maßgabe entsteht ein zirkulierender Luftstrom, der bevorzugt aufsteigend in den Seiten- und Längswänden zum Dach hin geführt und dort entweder in den Innenraum entlassen oder einer klimatisierenden Einrichtung zugebracht wird. Die Ver­ bindung zwischen den obenliegenden Austrittskanälen und den sohlenwärtigen Eintrittskanälen kann beispielsweise durch an sich bekannte Rohrstränge erfolgen.

Nach einem anderen Merkmal der Erfindung sind die Luftkammern von Längswand und Seitenwand getrennt, so daß beispielsweise in der Längswand die Luft aufsteigt und über dem Luftraum des Daches zur Seiten­ wand gelangt, wo sie abwärts fällt.

Im Rahmen der Erfindung liegt ein für das Gebäude be­ sonders ausgestalteter Wandstein, der in an sich be­ kannter Weise aus zwei parallelen Wandplatten und diese verbindenden Abstandhaltern besteht, wobei im Rahmen der Erfindung an eine der beiden Wandplatten eine weitere Wandplatte mit Abstandhalter unter Bildung eines Spaltes angeformt ist; letzterer ist beim fertigen Gebäude Teil der Luftkammer der Längs- bzw. Seitenwände.

Vorteilhafterweise enthält das Dach eine geschlossene Schicht aus ihrerseits an sich bekannten bekannten Dach­ dämmplatten mit Nasenleisten für das Auflegen der Dach­ pfannen, wobei erfindungsgemäß jede der Dachdämmplatten einen zur Dachfläche i. w. parallelen Schlitz od. dgl. aufweist, der am Gebäude Teil der Dachluftkammer ist. Hierzu bietet die Dachdämmplatte eine durch Abstand­ halter festliegende und mit der Dachdämmplatte bevor­ zugt einstückig aus hartem Schaumstoff gefertigte Be­ grenzungsplatte an, welche den Schlitz zur Dachinnen­ seite hin begrenzt.

Für die Erfindung ist von besonderer Bedeutung, daß die Luftkammern eine gezielte Luftführung gestatten und des­ halb nach außen hin geschlossen sein müssen, weshalb zu­ mindest die Außenplatte des Wandsteines bzw. die Begrenzungs­ platte des Dachdämmelements mit Nut- und Federelementen versehen sein sollen, die ein luftdichtes Zusammenfügen der Einzelelemente zur Wand- bzw. Dachfläche ermöglichen. Selbstverständlich soll auch die andere Begrenzungs­ fläche des Spaltes oder Schlitzes luftdicht sein, was im Falle der Längs- und Seitenwände durch die Füllmasse gegeben ist und beim Dach durch ein Nut- und Federsteck­ system der Dachdämmplatte geschieht.

Ein weiteres erfindungsgemäßes Merkmal ist die Dimen­ sionierung der Abstandhalter, welche die Außenplatte bzw. die Begrenzungsplatte am Wandstein bzw. an der Dach­ dämmplatte halten; diese Abstandhalter sollen nur einen geringen Teil des Spalt- oder Schlitzquerschnittes bean­ spruchen, um einen möglichst großen Strömungsweg zu er­ halten.

Dank der erfindungsgemäßen Konzeption des luftummantelten Gebäudes ist die Verbesserung der Wärmedämmung evident, die nach den vorstehend genannten Maßgaben ausgebildeten Wandsteine und Dachdämmplatten bieten eine einfache Ausführung für solche Gebäude an.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevor­ zugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in

Fig. 1 eine Schrägsicht auf ein teilweise ge­ schnitten wiedergegebenes Gebäude;

Fig. 2 eine Schrägsicht auf einen Wandstein;

Fig. 3 die Stirnansicht zu Fig. 2;

Fig. 4 einen gegenüber Fig. 1 - etwa nach deren Linie IV-IV gelegten - ver­ größerten Teilschnitt durch das Gebäude;

Fig. 5 Die Seitenansicht eines Dachelementes aus Fig. 4.

Ein in Fig. 1 nur skizzenhaft dargestelltes Wohnhaus 10 weist innerhalb äußerer Längs- und Seitenwände 11, 12 über einem Kellerboden 13 Geschoßdecken 14 sowie ein Sattel­ dach 15 auf.

Die äußeren Längs- und Seitenwände 11, 12 sind mittels quaderförmiger - folgend Wandsteine 20 genannter, aus Schaumstoff erzeugter - Schalungselemente hergestellt. Letztere bestehen gemäß Fig. 2, 3 jeweils aus drei zuein­ ander parallelen, durch angeformte Abstandhalter 21, 22 verbundenen Platten 23, 24, 25 einer Dicke a von hier 45 mm, von denen zwei - Wandplatte 23 und Innenplatte 24 - unter Bildung eines Füllraums 26 in einem Abstand e von etwa 160 mm verlaufen. Die dritte Platte begrenzt als - gegebenenfalls mit einer Putzschicht 19 ausge­ stattete - Außenplatte 25 mit der ihr benachbarten Innen­ platte 24 einen Spalt 27 einer Breite i von 80 mm; die Gesamtbreite b des Wandsteines 20 beträgt 375 mm, seine Höhe h 250 mm.

Die Wandsteine 20 weisen Nuten 28 und Federn 29 auf, dank deren sie an der Baustelle zusammengesteckt zu werden ver­ mögen. Die Füllräume 25 nehmen dann Beton oder eine ent­ sprechende Füllmasse 30 auf, während die aneinandergrenzenden Spalten 27 eine Luftkammer 31 ergeben.

Wie insbesondere Fig. 4 verdeutlicht, schließt etwa bei 32 an die Luftkammer 31 der Längs- und Seitenwände 11, 12 eine Luftkammer 33 der Dachkonstruktion an. Jene wird von ein­ andergrenzenden Schlitzen 34 in Dachdämmplatten 40 einer bei­ spielsweisen Länge q von 400 mm gebildet. Letztere weisen dafür an einem klotzartigen Dämmkörper 41 mit Abstand­ haltern 22 festgelegte Begrenzungsplatten 35 auf.

Die Dachdämmplatten 40 ruhen auf Dachsparren 39 und sind mit diesen durch Nägel 38 verbunden. Jede der Dachdämm­ platten 40 ist so geformt, daß eine in Dachlängsrichtung verlaufende Nasenleiste 42 entsteht; die Nasenleisten 42 einer Längsreihe von Dachdämmplatten 40 ersetzen eine der üblichen Dachlatten und dienen als Anschlag für Haltenasen 37 von auflastenden Dachpfannen 36. Zwischen diesen und den Dachdämmplatten 40 entstehen zudem Lufträume 43, die über die von den Dachpfannen 36 gebildete Fläche nach außen hin entlüftet werden (Pfeil Z in Fig. 4).

In dem tiefstliegenden Luftraum 43 _t ruht ein Traufblech 44 mit anschließender Dachtraufe 45, die ihrerseits auf einer Traufbohle 46 festliegt. Unterhalb von First­ pfannen 47 ist zwischen den dort benachbarten Dachziegeln bzw. Dachpfannen 36 ein Dichtungselement 48 zu erkennen.

Der Wandstein 20 ist - auch die Dachdämmplatte 40 - aus hartem Schaumstoff einstückig geformt, seine Abstand­ halter 21, 22 sind so gelegt, daß sie den Querschnitt weder des Füllraumes 26 noch des Spaltes 27 - bzw. des Schlitzes 34 - ausfüllen.

In Fig. 3 ist außerdem angedeutet, daß die Geschoßdecke 14 an der Innenplatte 24 endet und in Abstand i zu ihr eine - übereinanderverlaufende Steinreihen verbindende - Ein­ satzplatte 18 eingesetzt ist.

Es entsteht oberhalb des Kellerbodens 13 um das gesamte Wohnhaus eine dieses umhüllende Luftkammer 31, 33. Bei 51 ist ein den massiven Wandquerschnitt aus Wandplatte 23, Innenplatte 24 und Füllmasse 30 durchsetzender Kanal 51 zu erkennen, dank dessen auch konditionierte Luft in jene Luftkammer 31, 33 eingeführt werden kann.

In Abhängigkeit von der gewählten Luftführungskonzeption kann die gemäß Pfeil x in Fig. 1in der Luftkammer 31 der Längs- und Seitenwände 11, 12 aufsteigende Luft durch Firstkanäle 52 aus der Luftkammer 33 des Dachs 15 ent­ nommen werden. Jedoch ist es auch möglich, die Luft­ kammern 31 der Längswände 11 von denen der Seitenwände 12 zu trennen und die in den Längswänden 11 aufsteigende Luft im Dachbereich zu den Luftkammer 31 der Seitenwände 12 zu leiten - in letzteren vermag die Luft wieder nach unten zu gelangen.

Claims (11)

1. Gebäude mit Längs- und Seitenwänden sowie diese über­ spannendem Dach, dadurch gekennzeichnet, daß die Längs- und Seitenwände (11, 12) einerseits und/oder das Dach (15) anderseits eine durchgehende Luftkammer (31 bzw. 33) aufweisen, die einen gegen die Gebäude­ außenfläche geschlossenen Luftmantel begrenzt.

2. Gebäude nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftmantel oberhalb der Gebäudesohle (13) den ge­ samten Gebäudeinnenraum umgibt.

3. Gebäude nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftkammer (31 bzw. 33) in ihrem unteren Bereich, insbesondere nahe der Gebäudesohle (13), einerseits sowie in ihrem oberen Bereich, insbesondere am Dachfirst (47), anderseits durch Kanäle (51, 52) mit dem Gebäude­ inneren oder mit einer Luftkonditioniereinrichtung ver­ bunden ist.

4. Gebäude nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Luftkammer/n (31) von Längs- und Seitenwänden (11, 12) mit der Luftkammer (33) des Daches (15) strömungstechnisch verbunden ist/sind.

5. Gebäude nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Längswand (11) und Seitenwand (12) jeweils getrennte Luftkammern (31) aufweisen.

6. Gebäude mit aus Wandsteinen zusammengefügten Längs- und Seitenwänden, wobei der Wandstein zwei parallele Wandplatten und diese verbindende Abstand­ halter aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß an eine der beiden Wandplatten (24) eine weitere Wand­ platte (25) mit Abstandhalter/n (22) unter Bildung eines Spaltes (27) angeformt ist.

7. Gebäude nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Wandstein (20) aus hartem Schaumstoff od. dgl. wärmedämmenden Werkstoff einstückig geformt und gegebenen­ falls seine dritte Wandplatte als Außenplatte (25) mit einem Putzträger (19) versehen ist.

8. Gebäude nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Dach (15) eine ge­ schlossene Schicht aus Dachdämmplatten (40) enthält und jede der Dachdämmplatten einen zur Dachfläche i.w. parallelen Schlitz (34) od. dgl. aufweist, der am Gebäude (10) Teil der Luftkammer (33) des Daches ist.

9. Gebäude nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Dachdämmplatte (40) eine durch Abstandhalter (22) festliegende Begrenzungsplatte (35) für den Schlitz (34) aufweist.

10. Gebäude nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Abstandhalter (22) für die Außenplatte (25) von Längs- oder Seitenwand (11, 12) oder die Begren­ zungsplatte (35) der Dachdämmplatte (40) über einen Teil des Spalt- oder Schlitzquerschnittes erstrecken.

11. Gebäude nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenplatte (25) von Längs- oder Seitenwand (11, 12) oder die Be­ grenzungsplatte (35) der Dachdämmplatte (40) mit Nut- und Federelementen (28, 29) versehen ist.