DE3613221A1 - Imidazolium-2',4'-difluor-4-hydroxy-3-diphenyl carboxylat - Google Patents
Imidazolium-2',4'-difluor-4-hydroxy-3-diphenyl carboxylatInfo
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Description
BESCHREIBUNG
Die Erfindung betrifft das 2',4'-Difluor-4-hydroxy-3-di-
p*\ phenylcarboxylat von Imidazol der allgemeinen Formel (I).
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung der Verbindung der Formel (I) und Arzneimittel, die diese
Verbindung als Wirkstoff enthalten und welche in der Human- und/oder Tiermedizin für die orale, parenterale, rektale
oder topische Verabreichung bei Schmerzzuständen, Fieberzuständen oder entzündlichen Zuständen verwendet werden
können.
2',4'-Difluor-4-hydroxy-3-diphenylcarbonsäure, aus der die
Verbindung der Formel (I) erhalten wird, ist eine bekannte Verbindung. Sie wird sowohl in Patenten (US-PS 3 714 226;
FR-PS 1 522 570, Südafrikanische Patentschrift 6 701 021)
und in wissenschaftlichen Publikationen (J. Harman et. al.;
J. Med. Chem. 21, 1093, 1978 - R.N. Brodgen et al.; Drugs
19, 84, 1980) beschrieben. Der Name des Generikums ist Diflunisal.
Die Verbindung der Formel (I) wird dadurch hergestellt, daß man aus 2',4'-Difluor-4-hydroxy-3-diphenylcarbonsäure
und Imidazol in fast stöchiometrischen Verhältnissen das Salz bildet. Das zur Reaktion verwendete Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemisch kann beide Reagenzien auflösen und zur gleichen Zeit das Salz zur Auskristallisation bringen.
Durchgeführte pharmakologische Tests haben ergeben, daß
die erfindungsgemäße Verbindung stärkere analgetische, an-
tipyretische und entzündungshemmende Effekte als andere bekannte Salze von 2',4'-Difluor-4-hydroxy-3-diphenylcarbonsäure
hat und daß sie keinerlei Anzeichen für eine gastrische Toxizität aufweist.
Die analgetischen, entzündungshemmenden und antipyretischen Aktivitäten von 2',4'-Difluor-4-hydroxy-3-diphenylcarbonsäure
sind gut bekannt,und sie sind höher als diejenigen von Acetylsalicylsäure und einigen bekannten 2-Arylpropionatderivaten
(R.N. Brodgen et al., siehe oben). Jedoch ist selbst für diese Verbindung die ausgedehnte Verwendung bei
klinischen Behandlungen aufgrund der Gastroläsivität begrenzt.
Alle NSAID-Verbindungen (nichtsteroide entzündungshemmende
Arzneimittel) sind in verschiedenem Ausmaß gastrotoxisch (B. Scott, Brit. Med. J. 1, 499, 1979).
A Überraschenderweise zeigte das Salz der Formel (I) keine
Anzeichen für gastrische Ulcerationen. Es hat sich auch ergeben, daß das Salz dazu imstande ist, das Auftreten von
gastrischen Läsionen bei Tieren zu verhindern, die mit bekannten ulcerogenen Mitteln, wie Corticosteroiden oder
Reserpin, behandelt worden sind oder ulcerogenen Verfahren unterworfen worden sind, beispielsweise der Ligation
des Magens in der Ratte.
Es wird darauf hingewiesen, daß die Verbindung mit der Formel (I) die Fähigkeit der 2',4'-Difluor-4-hydroxy-3-dipheny!carbonsäure
hat, die PG-Synthese zu blockieren,und auch die Fähigkeit von Imidazol aufweist, die Thromboxansynthetase
und cyclisches GMP selektiv zu hemmen (Maperns P.W., Brit. J. Clin. Pharmacol, suppl. 1, 4, 15, 1977; Puig
Parellada P. et al., Pharmacology 10, 161, 1973; Needleman
P. et aj^. , Proc. Natl. Acad. Sei. USA 74, 1716, 1977; Moncavada
S. e_t a_l. , Prostaglandins, 13, 611, 1977).
Es scheint, daß die Verbindung der Formel (I) das Gleichgewicht zugunsten von cytoprotektiven PGE-Prostaglandinen
verschiebt.
Um die ausgeprägten entzündungshemmenden, analgetischen und
antipyretischen Effekte der Verbindung (I) zu bestätigen, sollte man sich daran erinnern, daß Imidazol die Aktivität
von vielen entzündungshemmenden Mitteln, besonders von Salicylatderivaten, erhöht und daß es die Fähigkeit hat,
einige Vorläufer von Entzündungen, z.B. Histamin, aufgrund seiner Fähigkeit, die Histidindecarboxylase zu hemmen, aufweist.
Bei allen mit der Verbindung (I) durchgeführten Tests zeigte sich, daß das Salz höhere entzündungshemmende analgetische
und antipyretische Aktivitäten aufweist als die Einzelkomponenten und daß es von einer gastrotoxischen Aktivität
frei ist.
Akute Toxizitätsuntersuchungen haben eine orale LD50 von
725 mg/kg bei der Ratte und von 860 mg/kg bei der Maus gezeigt.
Chronische Toxizitätsuntersuchungen wurden bei der Ratte und beim Hund durchgeführt.
Der Wistar-Ratte wurden 80 mg/kg oral mit dem Futter 20
Wochen lang verabreicht.
Alle Tests betreffend Gewichtszunahme und hämatochemische
Parameter haben keinerlei Anzeichen von Veränderungen ergeben, die auf eine Toxizität der Verbindung (I) hinweisen
würden.
Insbesondere wurden weder ulcerierende noch hämorrhagische Läsionen im Magen und Darmbereich der Tiere festgestellt,
die einer Autopsie unterworfen worden waren. Auch Tests mit Beagle-Hunden über 12 aufeinanderfolgende Wochen
ergaben keinerlei toxische Anzeichen oder Anzeichen einer NichtVerträglichkeit am Ende der Behandlungsperiode.
Die entzündungshemmenden, analgetischen und antipyretischen Aktivitäten wurden beim Versuchstier im Vergleich
zu äquimolaren Mengen von 2',4'-Difluor-4-hydroxy-3-diphenylcarbonsäure
oder Imidazol bestimmt.
Der Carrageenin-ödemtest bei der Ratte und der adjuvansinduzierte
Arthritistest bei der Ratte wurden zur Bestimmung der entzündungshemmenden Aktivität herangezogen. Der
Phenylchinon-Krümmungstest und der Heißplattentest bei der Maus wurde zur Bestimmung der analgetischen Aktivität verwendet.
Der Hefe-Hyperthermietest bei der Ratte wurde zur Bestimmung der antipyretischen Aktivität herangezogen.
In jedem dieser Tests war die Aktivität der Verbindung (I) höher als diejenige von 2',4'-Difluor-4-hydroxy-3-dipheny!carbonsäure.
Der ED5f)-Wert war 5 mg/kg beim Carrageenin-ödem,
8,5 mg/kg bei der Adjuvans-Arthritis, 12,5 mg/kg beim Krümmungstest, 17 mg/kg beim Heißplattentest und
20 mg/kg beim Hefetest.
Die geschwürbildende Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindung
wurde auch im Vergleich zu 2',4'-Difluor-4-hydroxy-3-diphenylcarbonsäure
(Diflunisal) getestet. Bei der Ratte mit einer Magenligation nach der Technik von Schay erhöhte
die Verabreichung von Diflunisal (300 mg/kg) nach 4 Stunden die Anzahl und Schwere der vorhandenen Ulcerationen
um mehr als 100%, während eine derartige Erhöhung bei Ratten, die mit äquimolaren Mengen der Verbindung (I) behandelt
worden waren, nicht festgestellt wurde.
Weiterhin haben 125 mg/kg der Verbindung (I) die Schwere und die Anzahl der Geschwüre vermindert, die in der Ratte
durch Verabreichung von 2,5 mg/kg Reserpin i.v. oder von 5 mg/kg Indomethacin s.c. hervorgerufen worden waren. Bei
diesen Tests verschlechtert die 2',4'-Difluor-4-hydroxy-3-diphenylcarbonsäure
in erheblichem Ausmaß das ulcerative, hämorrhagische Bild, das sowohl durch Reserpin als
auch Indomethacin hervorgerufen wird.
Die toxikologischen und pharmakologischen Tests der Verbindung (I) haben daher gezeigt, daß diese Verbindung günstige
toxikologische und pharmakologische Eigenschaften besitzt, wobei die analgetischen, entzündungshemmenden und
antipyretischen Aktivitäten höher sind als diejenigen von Diflunisal, aus dem sie hergestellt wird. Weiterhin ist
die erfindungsgemäße Verbindung von einer ulcerogenen oder gastrotoxischen Aktivität frei. Stattdessen hat sie sogar
die Fähigkeit, eine Schutzwirkung gegen derartigen Läsionen zu ergeben. Andererseits hat Diflunisal eine gut definierte,
dosisabhängige ulcerogene Aktivität.
,__, Beispiel 1
phenylcarboxylat
1 Mol (250,2 g) 2',4'-Difluor-4-hydroxy-3-diphenylcarbonsäure
wurde in wasserfreiem Aceton aufgelöst,und es wurde Imidazol (71,5 g; 1,05 Mol ), verdünnt in dem gleichen
Lösungsmittel,dazugegeben.
Nach wenigen Minuten bei Raumtemperatur wurde ein weißer üppiger kristalliner Niederschlag gebildet, der auf einem
Filter gesammelt und mit frischem Aceton'gewaschen wurde. Nach dem Trocknen wurde die Verbindung (I) (302,4 g; 0,95
Mole; 95% Ausbeute) erhalten. Sie schmolz bei 154 bis 154°C (nicht korrigiert).
Elementaranalyse: (für C 16H 12F2N2°3^ (318'28)
Berechnet % C = 60,38; H = 3,80; N = 8,80 Gefunden % C= 60,55; H = 3,91; N = 8,84.
IR-Spektrum (nujol)X max: 2541, 1540, 1480, 1260, 820,
cm
NMR Spektrum: bestätigt die Struktur
Beispiel 2
Herstellung von Imidazolium-2',4'-difluor-4-hydroxy-3-diphenylcarboxylat
Wie im Beispiel 1, jedoch unter Verwendung von Ethanol anstelle von Aceton, wurde ein Salz erhalten, das durch Zugabe
von Petrolether auskristallisiert·
Das erhaltene Produkt ist identisch mit dem in Beispiel 1 erhaltenen Produkt. Es hat ähnliche chemische und physikalisch-chemische
Eigenschaften.
Beispiel3 Tabletten, die das Imidazoliumsalz als Wirkstoff enthalten
1000 Tabletten, jeweils enthaltend 300 mg Wirkstoff, wurden hergestellt: 85,5 g Maisstärke, 103 g mikrogranulare
Cellulose und 300 g Wirkstoff wurden gründlich zu einem feinen Pulver vermischt. Das Gemisch wurde in eine Mischmaschine
überführt und mit 100g einer 10%igen Gelatinelösung in destilliertem Wasser versetzt. Danach wurde das
Gemisch granuliert . Danach wurde das Granulat getrocknet, gesiebt und mit 1,5 g Magnesiumstearat versetzt. Nach
weiterem Vermischen wurden 0,5-mg-Tabletten entweder durch flache oder abgerundete Stempel hergestellt. Die so hergestellten
Tabletten hatten die folgende Zusammensetzung: 300 mg Wirkstoff, 103 mg mikrogranulare Cellulose, 85,5
mg Maisstärke, 10 mg Gelatine, 1,5 mg Magnesiumstearat. Die abgerundeten Tabletten können gegebenenfalls filmbeschichtet
werden.
Suppositorien, die als Wirkstoff das Imidazoliumsalz enthalten
1000 Suppositorien wurden wie folgt hergestellt: 1,5 kg Glyceridester von gesättigten Fettsäuren wurden bei 700C
geschmolzen und sodann auf 400C abgekühlt. Zu diesem Zeitpunkt
wurden 500 g Wirkstoff als mikronisiertes Pulver zugesetzt. Nach dem Mischen und Filtrieren durch ein Edel-
stahlsieb wurde die Verbindung in geeignete Behälter eindosiert.
Nach dem Abkühlen bei 50C wurden Suppositorien mit folgender
Zusammensetzung erhalten: 0,5 g Wirkstoff, 1,5 g Glyceridester von gesättigten Fettsäuren.
Claims (5)
1. Imidazolium-21,4'-difluor-4-hydroxy-3-diphenylcarboxylat
der Formel (I)
(I)
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennz eichnet, daß
man das Imidazoliumsalz der 2',4'-Difluor-4-hydroxy-3-diphenylcarbonsäure
in Gegenwart eines Lösungsmittels oder eines Gemisches von Lösungsmitteln herstellt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß man die Reaktion mit fast stöchiometrischen
Verhältnissen durchführt.
4. Arzneimittel mit analqetischer, entzündungshemmender
und antipyretischer Aktivität, dadurch g e k e η η -
zeichnet , daß sie die Verbindung nach Anspruch 1 als Wirkstoff enthalten.
5. Arzneimittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß sie in fester, halbfester oder
flüssiger Form für die orale, parenterale, rektale oder topische Verabreichung in der Human- und/oder Tiermedizin
vorliegen.
Applications Claiming Priority (1)
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CH1690/85A CH662558A5 (it) | 1985-04-19 | 1985-04-19 | Sale dell'acido 2',4'-difluoro-4-idrossi-3-bifenilcarbossilico, sua preparazione e composizioni farmaceutiche che lo contengono. |
Publications (1)
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DE3613221A1 true DE3613221A1 (de) | 1986-10-30 |
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GB (1) | GB2174699B (de) |
IT (1) | IT1204301B (de) |
Cited By (1)
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---|---|---|---|---|
CN108178747A (zh) * | 2018-02-26 | 2018-06-19 | 梧州学院 | 一种布洛芬-2-甲基咪唑新盐型及其制备方法 |
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- 1985-04-19 CH CH1690/85A patent/CH662558A5/it not_active IP Right Cessation
-
1986
- 1986-04-11 GB GB08608836A patent/GB2174699B/en not_active Expired
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- 1986-04-18 DE DE19863613221 patent/DE3613221A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN108178747A (zh) * | 2018-02-26 | 2018-06-19 | 梧州学院 | 一种布洛芬-2-甲基咪唑新盐型及其制备方法 |
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IT1204301B (it) | 1989-03-01 |
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FR2580640A1 (fr) | 1986-10-24 |
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