DE3612731A1 - In verbundbauweise erstelltes haus - Google Patents

Description

Beim Hausbau sollen sich die Vorteile der Massivbauweise mit denen der vorgefertigten Leichtbauweise sinnvoll ergänzen, wohingegen die Nachteile der jeweiligen Bauweise ausgeschaltet oder auf ein Minimum reduziert werden sollen.

Im Bauwesen gibt es schon verschiedene Arten von Verbundbauweisen:

a.) Verbundbauweise z. B. mit Stahl und Beton, Stahlträger mit Beton o. ä., angewandt jedoch nur für einzelne, statische Konstruktionen und Bauteile (Stahlbetonbau).

b.) Eine Kombination von Holz- und Massivbauweise beim herkömmlichen Wohnhausbau, wo z. B. bei einem Massivhaus die statische Dachkonstruktion und auch der Ausbau des Dachgeschosses in Holzbauweise (Leichtbauweise in Holzfachwerk) ausgeführt werden. Hierbei handelt es sich um jeweils einzeln an der Baustelle hergestellte Holzbauweisen.

c.) Bei Holzfachwerkbauten wird. z. B. auch die Holzbauweise mit der Massivbauweise kombiniert. Hier bilden jedoch die Holzbauteile das statische Gerüst, mit massiven Bauteilen werden nur Ausfüllungen im Fachwerk vorgenommen.

d.) Einige Fertighausfirmen setzen nachträglich eine Klinkerschale vor die Holzfachwerkaußenwand (z. B. Kampa-Haus). Ebenso baut neuerdings die Fertighausfirma Zenker sofort an der Fachwerkaußenwand eine äußere Steinschicht mit ein. (Nachteil: innenliegender Taupunkt, keine Wärmespeicherung nach innen).
Siehe: "bauen + Fertighaus", Februar 1986, Seite 18/19

Im Gegensatz zu diesen aufgeführten Verbundbauweisen soll bei meinem in Verbundbauweise hergestellten Haus die Außenwand durchgehend massiv (einschalig bei Putzbau, zweischalig bei Klinkerbau) ausgeführt werden. Diese Vollmassivwand wird statisch belastet wie bei der normalen Massivbauweise.

In dieses massive Gehäuse, welches nach unten durch den massiven Keller und nach außen durch die massiven Außenwände begrenzt wird, soll dann der vorgefertigte komplette Innenausbau mit Decke und Dach in Holzfachwerkleichtbauweise eingesetzt werden. Es wird also praktisch ein komplettes Fertighaus ohne Außenwände in die vorher fertiggestellte massive Umhüllung eingesetzt. Bei der inneren Fertigbauweise sind die Holzbauteile teilweise tragend, teilweise nichttragend (je nach statischen Erfordernissen).

Durch die beschriebene Verbundbauweise erhalte ich folgende Vorteile:

1.) Durch die vollmassive Außenwand wird eine vollwertige Schalldämmung (durch Masse bedingt) gewährleistet.

2.) Die Wärmedämmung mit Taupunkt wird in die äußere Wandzone verlegt, sodaß die massive Außenwand als Wärmespeicher dient, was zu einem besseren und angenehmeren Raumklima führt. Dies ist vorteilhafter als die Anbringung der massiven Steine außen vor der wärmedämmenden Holzleichtkonstruktion.

3.) Durch eine massive Außenwand ist das ganze Gebäude besser geschützt, statisch stabiler und es erhält eine wesentlich höhere Lebensdauer als ein normales Fertighaus.

4.) Durch die Vorfertigung der inneren Leichtbauweise wird eine kurze Bauzeit sowie ein günstiger Herstellungspreis erreicht. Der Preis dürfte im Bereich eines normalen Fertighauses liegen.

5.) Während der Herstellungszeit des Fertighauses in der Werkstatt entstehen immer nutzlose Ausfallzeiten. In diesen "Pufferzeiten" kann bequem die massive Außenwand hergestellt werden. Dadurch wird noch mehr Zeit in der Gesamtherstellung eingespart, da die Herstellung des Fertighauses ohne Außenwände in der Werkstatt schneller zu bewältigen ist, als wenn die Außenwände auch noch in der Werkstatt mit hergestellt werden müssen.

Zusammengefaßt kann also gesagt werden, daß bei diesem in Verbundbauweise hergestellten Haus die Vorteile der Massivbauweise mit denen der Fertigbauweise kombiniert werden.

Das Haus ist bei sehr kurzen Fertigstellungszeiten preisgünstiger und doch in der Qualität einem Massivhaus fast gleichwertig. Es dürften sich schnelle Fertigungszeiten vom Erdaushub bis zum Hausbezug von 2 bis 3 Monaten ergeben, was zusätzlich die Bauüberwachungskosten und die zwischenfinanzierungskosten reduziert.

Claims (1)

1. In Verbundbauweise errichtetes Haus, bei dem die Massivbauweise mit der Fertighausleichtbauweise kombiniert wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Keller und die Außenwände des Hauses in voller, durchgehender, statisch belasteter, ein- oder zweischaliger Massivbauweise erstellt und der innere Kern mit Zwischenwänden, Decke, Dach und komplettem Innenausbau in vorgefertigter Fertighausleichtbauweise angefertigt und in die massive Umhüllung eingepaßt wird.