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Geschosshohe Fertigteil-Wandelement
Die Erfindung betrifft ein geschosshohes Fertigteil-Wandelement für Aussenwände, in Form einer
Säule mit rechteckigem Querschnitt, bestehend aus tragendem, gegebenenfalls armiertem Material.
Essind mehrschichtigeplattenförmigeFertigteil-Wandelemente bekannt, die als "Sandwichplatten" bezeichnet sind. Derartige Platten weisen die Grösse einer Zimmerwand auf. Zur Erzielung der notwen- digen Tragkraft bestehen sie aus zumindest einer Schwerbetonschichte. Zur Erzielung der Wärmed, äm- mung ist zudem mindestens eine Wärmedämmschicht vorgesehen. Weiters ist vorzugsweise die die Aussenseite bildende Fläche durch eine Putzschichte gebildet.
Derartige Sandwichplatten sind jedoch mit dem Nachteil behaftet, dass sie ein besonders hohes Ge- wicht aufweisen und deshalb für ihre Förderung von der Fabrik zur Baustelle Spezialtransporter notwen- dig sind. Zudem stellt deren Montage hohe Anforderungen an die an der Baustelle vorhandenen Hoch- fördergeräte. Weiters weisen diese Platten den Nachteil auf, dass sie nur in wenigen genormten Grössen gefertigt sind und somit bei der Planung der Bauten auf diese Grössen Rücksicht genommen werden muss, d. h. die Variation der Raumgrössen starken Beschränkungen unterworfen ist.
Wie weitersaus derSchweizer Patentschrift Nr. 334539 hervorgeht, sind auch Bauelementebekannt, die die Form einer rechteckigen Säule aufweisen und aus Leichtbeton gefertigt sind. Diese Bauelemente können infolge ihres geringen Gewichtes einerseits leicht transportiert und anderseits an der Baustelle einfach gehandhabt werden. Weiters besteht bei ihrer Verwendung, bei der Planung der Räume, keinerlei Beschränkung, da durch sie nahezu beliebige Raumgrössen erzielt werden können.
Derartige Wandelemente vermeiden somit die bei sandwichplatten auftretenden Nachteile. Ein Nachteil dieser bekannten säulenförmigen Wandelemente ist jedoch darin zu sehen, dass sie aus Leichtbeton gefertigt sind und somit weder eine besondere Tragfähigkeit aufweisen, noch eine zufriedenstellende Wärmedämmung gewährleisten.
Durch den Gegenstand der Erfindung werden die Nachteile der oben angeführten bekannten Bauelemente vermieden.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch erzielt, dass die Säule, in an sich bekannter Weise, einen Kern aufweist, der an den an der Aussen-und Innenseite der Wand liegenden Flächen eine Putzschichte und bzw. oder Dämmschichte trägt.
Vorzugsweise sind die parallel zueinander liegenden Deckschichten gegenüber dem Kern versetzt angeordnet, wodurch eine Überlappung der Deckschichten und der Kerne aueinanderschliessender Elemente erzielbar ist. Weiters ist vorzugsweise der Kern an seinen beiden Stirnflächen mit einer Ausnehmung bzw. einem Ansatz zur Verkeilung mit den anschliessenden Bauelementen versehen.
0 Der Kern kann dabei je nach den Erfordernissen aus Schwerbeton, Leichtbeton oder betonähnlichen Massen, mit oder ohne'Bewehrung gefertigt sein. Die Wärmedämmschichte, die einseitig oder zweiseitig vorgesehen sein kann, kann aus plattenförmigen Auflagen aus wärmedämmendem Material, z. B. Holz, aus dessen Faserstoffen, Leichtbeton, Schaumstoff od. dgl. oder Kombinationen solcher Stoffe be- stehen. Es kann'auch sinnvoll erscheinen, den tragenden Kern allseitig mit wärmedämmendem Material zu umgeben.
Gegenüber den bekannten Wandelementen weisen die Wandelemente nach der Erfindung zumindest
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einzelne der folgenden Vorteile auf :
Da die Lastübertragung auf kürzestem Wege erfolgt, ist der geringste Aufwand an tragfähigem Material möglich. Bekanntlich fallen bei einem Bauwerk die Lasten und Kräfte, wie beispielsweise der Winddruck, die Schneelasten, das Eigengewicht und die grössten Teile der Auflasten im überwiegenden Umfang flächenhaft an. Diese werden nach der Erfindung über jedes einzelne Wandelement dem Fundament zugeleitet. Im Gegensatz hiezu geht beispielsweise die Last- und Kraftübertragung beim Stahloder Stahlbetonskelettbau über Unterzüge, Stützen und Roste. Ohne konkreten Preisvergleich wird klar, dass die Umwege in der Last- und Kraftführung im letztgenannten Fall aufwendiger sind.
Während beim Mauerwerk aus künstlichen oder natürlichen Steinen üblicher Ausführung das Lastaufnahmevermögen, ungeachtet der Steinfestigkeit und durch die Fugenvergussmasse, die bei Hüttensteinen erster Klasse beispielsweise 150 kg/cm2 beträgt, bestimmt wird und dadurch bei Weisskalkmörtelmauerwerk nur noch 1/15 der Steinfestigkeit beträgt, ist bei einem säulenförmigen Wandelement aus Beton die zulässige Inanspruchnahme, unter Berücksichtigung eines durchschnittlichen Knickbeiwertes, rund 1/11 der Betonfestigkeit. Es ergibt sich somit die Tatsache, dass mit dem Wandelement nach der Erfindung eine weitaus rationellere Materialausnutzung als bei den bei der Schilderung des Standes der Technik nicht erwähnten, traditionellen Baumethoden erzielt werden kann.
Dabei ist weiters zu berücksichtigen, dass die Herstellungskosten bei Beton wesentlich niedriger liegen als jene bei der Produktion von Mauerziegeln.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, dass durch die Anordnung der verschiedenen Deckschichten die Möglichkeit der Variation der verschiedenen Wand funktionen, wie Tragen, Wärmedämmen, Schalldämmen, Dampfdiffusion und Wärmespeicherung vorgenommen werden kann. Der Kern des Wandelementes besteht aus Beton oder einer betonähnlichen Masse, die der Kraft- und Lastübertragung dient, wogegen die Wärmedämmung, Wärmespeicherung und Schalldämmung durch Schichten aus Holz, Leichtbauplatten oder sonstige Isolierstoffe bzw. Stoffkombinationen, die den Kernteil ein- oder zweiseitig bemanteln, gewährleistet sind. Die Auswahl der Stoffe sowie deren Bemessung und deren Lage im Wandelement erfolgt je nach den Erfordernissen.
Es werden also Wandelemente für grosse Lastaufnahmevermögen entsprechend dick ausgebildetsein bzw. hochwertig bemessene Kerne aufweisen und solche für hohes Wärmedämmvermögen mit entsprechend dicken bzw. hochwertigen Isolierplatten versehen sein, wobei die Lage dieser Isolierplatten in bezug auf die geforderte Auskühlzeit bzw. Anheizzeit verschieden gewählt werden kann.
Ein besonderer Vorteil liegt, wie schon erwähnt, darin, dass die geringe Breite des Wandelementes, also durch dessen Säulenform, bei der Planung der Räume grosse Freiheit besteht. Schon bei einer Elementbreite von beispielsweise 10 cm ist jede Raumgrösse innerhalb der Grenzen von : E 5 cm herstell- bar.
Schliesslich besitzen die erfindungsgemässen Wandelemente, wie ebenfalls schon erwähnt, infolge ihrer Säulenform nur geringes Gewicht. Somit kann deren Nahtransport sowie Montage ohne maschinelle Einrichtungen erfolgen.
Die Wandelemente können weitersso ausgestaltetsein, dass die relativ zahlreichen lotrechten Stossfugen verdeckt werden.
So können die parallel zueinander liegenden Deckschichten gegenüber dem Kern versetzt angeordnet sein, wodurch eine Überlappung der Deckschichten und der Kerne aneinanderschliessender Elemente erzielbar ist.
Auch können die im Verband aneinanderliegenden lotrechten Seitenflächen der Wandelemente korrespondierende Rillen bzw. Leisten aufweisen, die als Feder und Nut ineinandergreifen. Schliesslich besteht auch die Möglichkeit, die im Verband aneinanderliegenden lotrechten Seitenflächen der Wandelemente mit korrespondierenden Rillen zu versehen, die mit Dichtungskordeln, Fugenvergussmasse od. dgl. ausgefüllt werden, wodurch die Stossfuge unterbrechende Kanäle gebildet werden.
Um die Wandelemente gegen Querverschiebung zu sichern, können deren Endteile an den oberen und bzw. oder unteren Stossflächen in ein am unteren Auflager bzw. in der oben anschliessenden Baukonstruktion angebrachten Ausnehmungen eingefügt werden. Nach einer andern Ausführungsform besitzen die säulenförmigen Wandelemente an den oberen und bzw. oder unteren Stossflächen vorspringende Teile, z. B. Leisten, mit denen sie ebenfalls in entsprechende Ausnehmungen im unteren Auflager bzw. in der oben anschliessenden Baukonsfruktion eingefügt und so gegen Querverschiebung gesichert werden.
Um die Wand mit den erforderlichen Öffnungen, wie Türen und Fenster auszustatten, werden besondere Elemente vorgesehen, die die gleiche Ausgestaltung hinsichtlich Wanne-und Schalldämmung sowie die gleiche Stossflächenausgestaltung besitzen.
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Ein Teil derselben ist ebenfalls geschosshoch, wogegen der andere Teil aus gesonderten Stücken, u. zw. Sturz- und Parapettstücken besteht.
Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind nachstehend an Hand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen Fig. 1 einen lotrechten Schnitt durch eine Wand eines Bauwerkes, die Fig. 2 einen Quer- schnitt durch einen Teil dieser Wand nach der Linie II-II der Fig. l, die Fig. 3-6 ähnliche Querschnitte durch geänderte Ausführungsformen und Fig. 7 einen lotrechten Schnitt durch eine gegenüber der Fig. 1 abgeänderte Wand.
Die Wand nach den Fig. 1 und 2 ist aus säulenförmigen Wandelementen 1 zusammengesetzt, welche quadratischen Querschnitt besitzen. Der Kern der Säulen 1 kann entsprechend den technischen Erfordernissen aus Schwerbeton bestehen und gegebenenfalls armiert sein, oder auch aus Beton oderbetonähnlicher Masse mit wärmedämmenden Zuschlagstoffen wie Blähton, Bims, Schlacke od. dgl. hergestellt sein.
Die durch die Säulen 1 gebildete Wand weist, je nach den Erfordernissen, z. B. aussen eine den Putz ersetzende Platte 2 und innen eine wärmedämmende Platte 3 auf. Mit den oberen und unteren Enden ragen die säulenförmigen Wandelemente 1 in je eine vorgefertigte Rinne 4 ein, welche in der anschliessenden Konstruktion 5 verankert ist und dazu dient, ein planes Aufliegen zu sichern und Querverschiebungen zu verhindern.
Fig. 3 zeigt eine geänderte Ausführungsform, in der die säulenförmigen Elemente 1 auf beiden Seiten plattenförmige Auflagen 8, 9 aus wärmedämmendem Material, z. B. Holzfaserplatten, Leichtbeton, Kunstschaumstoff u. dgl. oder eines Materials besitzen, welche mit dem Kern eine fertigungtechnische Einheit bilden, wobei die plattenförmigen Auflagen 8,9 beim Guss des Kernes als Schalung dienen können.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 sind die plattenförmigen Auflagen 8', 9' mit ihren Rand- kanten gegen die Seitenflächen des Kernes versetzt angeordnet, wodurch sie im Verbande die lotrechten Fugen zwischen aneinanderliegenden Wandelementen 1 abdecken.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 besitzen die säulenförmigen Wandelemente an beiden Stossflächen korrespondierende Rinnen 10, welche sich zu Kanälen ergänzen und beispielsweise mit einer Dichtungskordel ausgefüllt werden können. An Stelle einer Dichtungskordel können diese Kanäle auch durch eine Fugenvergussmasse ausgefüllt werden.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 besitzen die Wandelemente l auf einer Seite eine Rille 12 und auf der andern Seite eine vorspringende Rippe 13, welche im Verband wie Feder und Nut ineinandergreifen und ebenfalls zur Abdeckung der lotrechten Stossflächen dienen.
Aus der Ausführungsform nach Fig. 7 ist zu ersehen, dass zur Lagesicherung der säulenförmigen Elemente diese an den beiden Enden auch eine Verzahnung bewirkende Nut 15 aufweisen können. Arr unteren Ende der Säule ragt in diese Nut ein in der Baukonstruktion S verankerter Keil 16- ein. Arr. oberen Ende ist beispielsweise der Ortbeton der Baukonstruktion 5 in diese Nut 15 eingegossen.
PATENTANSPRÜCHE ;
EMI3.1