DE3612248C2 - Streicheinrichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Streicheinrichtung entsprechend dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Eine solche Streicheinrich
tung ist bekannt aus US-PS 42 50 211. Bei dieser Streicheinrich
tung wird die Streichmasse im Überschuß in eine relativ schmale
Auftragskammer eingeleitet, die an der Warenbahn gebildet und
Bestandteil des Auftragswerks ist. Eine Wand bzw. Platte an der
Einlaufseite der Warenbahn in bezug auf das Auftragswerk bildet
einen relativ engen Spalt mit der Warenbahn, so daß überschüssi
ge Streichmasse, die aus der Auftragskammer herausfließt, eine
Flüssigkeitsdichtung bildet, und die Streichmasse in der Auf
tragskammer unter Druck gehalten werden kann. Dabei ergibt sich
entsprechend der Laufgeschwindigkeit der Warenbahn eine kurze
Verweilzeit der die Warenbahn benetzenden Streichmasse und vor
zugsweise wird überschüssige Streichmasse mittels eines elasti
schen Streichmessers ablaufseitig in bezug auf die Auftragskam
mer von der Warenbahn abgestrichen, wobei eine Vergleichmäßigung
des aufgetragenen Strichs erfolgt. Als Folge der kurzen Verweil
zeit der Streichmasse kann ein verhältnismäßig geringes Auf
tragsgewicht erreicht werden, ohne daß hohe Anpreßdrücke der
Streichklinge erforderlich sind.
Ein besonders erstrebenswertes Ziel dieser Auftragswerke ist es,
die Streichmasse so gleichmäßig auf der Warenbahn zu verteilen,
daß irgendwelche Striche nicht erkennbar sind. Ferner soll eine
absolut gleichmäßige Verteilung des Strichgewichts erreicht wer
den.
Diese Aufgabe wird gelöst bzw. verbessert durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1.
Es wird nämlich durch die in dem Drosselspalt auftretenden
Scherkräfte erreicht, daß die Verteilung der Streichmasse auf
der Warenbahn noch gleichmäßiger ist.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestell
ter Ausführungsbeispiele, die prinzipmäßig Querschnitte der Auf
tragswerke zeigen, erläutert.
Das Auftragswerk 20 nach Fig. 1 ist an einem balkenförmigen
Träger 36 gehalten, in welchem eine Aufnahmekammer 32 für die
Streichmasse gebildet ist, aus der die Streichmasse über die
längliche, insbesondere schlitzförmige Öffnung 34 der an der
Warenbahn 26 gebildeten Auftragskammer 60 zuströmt. In dieser
Auftragskammer 60 steht im allgemeinen die Streichmasse unter
einem höheren Druck als der atmosphärische Druck beträgt. Daher
ist diese Auftragskammer allseitig begrenzt bzw. abgedichtet. An
der ablaufenden Seite der Warenbahn befindet sich das als
Streichklinge ausgebildete Streichelement 40, das mit seiner
Streichkante 46 die überschüssige Streichmasse von der Warenbahn
26 abstreift. An der Einlaufseite der Auftragskammer 60 befindet
sich das Drosselelement, das aus der Drosselplatte 52 und dem
Aufsatzstück 62 besteht, das wiederum zwei Teile 64 und 66 auf
weist. Das Teil 64 weist an der Warenbahn eine Oberfläche 70
auf, die den in Warenbahnlaufrichtung sich verjüngenden Drossel
spalt 72 bildet, wo eine Scherung der aus der Auftragskammer 60
austretenden, überschüssigen Streichmasse erfolgt. Ferner wird
dadurch der Druck der Streichmasse, der in der Auftragskammer 60
herrscht, gegen die Atmosphäre hin abgebaut.
Dabei ergibt sich die Scherkraft F nach der Formel
F = n·v·A/l, worin n die Viskosität der Streichmasse, v die
Geschwindigkeit der Warenbahn, A gleich der doppelten Scher
fläche 70 und l gleich der durchschnittlichen Dicke des Drossel
spalts 72 ist.
Vorzugsweise ist das Gegendruckelement der Warenbahn eine Walze
22. Ein Aufsatzkörper 44 des Balkens 36 weist eine Nut auf, in
der ein Druckschlauch 42 geführt ist, um die Streichklinge 40 an
der vorderen Wand 28 der Auftragskammer 32 festzulegen. An der
hinteren Wand 30 der Auftragskammer 32 ist die Drosselplatte 52
befestigt. Mittels eines weiteren Druckschlauchs 48, der sich
gegen ein Druckstück 50 abstützt, kann die Streichklinge 40 mit
veränderlichem Anpreßdruck gegen die Warenbahn gepreßt werden.
Vorzugsweise beträgt die Länge des Drosselspalts 72 zwischen 15
und 40 mm. Die Dicke l des Drosselspalts 72 beträgt vorzugsweise
zwischen 5 und 15 mm, so daß bei einer durchschnittlich zuge
führten Menge an Streichmasse von 1,5 Litern je Minute und cm
Maschinenbreite ein relativ streifenfreier Strich erzielbar ist.
Da ferner durch den Drosselspalt 70 eine sehr starke Vergleich
mäßigung des Abflusses der Streichmasse bewirkt wird, wobei ins
besondere ein relativ laminarer Strom an Streichmasse über den
Drosselspalt austritt, wird die Grenzschicht der Luft, die sich
an der Warenbahn bildet, von Drosselspalt und damit von der Auf
tragskammer ferngehalten.
In Fig. 2 ist eine Variante gezeigt, bei der das Aufsatzstück
74 ein integrales Teil ist, das eine Nut 76 aufweist, in die die
Spitze 56 der Drosselplatte 52 eingreift. Auch hier weist das
Auftragsstück die den Drosselspalt 80 bildende Oberfläche 78
auf. Fig. 3 zeigt eine Variante mit ebenfalls zweistückigem
Auftragsstück, das aus den Teilen 82 und 84 besteht, wobei das
Teil 32 weiter als bei den anderen Ausführungsformen in die Auf
tragskammer 60 hineinragt. Es soll hierdurch eine Vergleichmäßi
gung des aus der Schlitzöffnung 34 austretenden Streichmassen
stroms, der hin zur Streichkante 46 der Streichklinge 40 geht,
erreicht werden. Hierdurch sollen mögliche Turbulenzen verrin
gert oder eingeschränkt werden. Bei dieser Ausführungsform
stellt praktisch das Teil 82 das Scherungselement dar, das mit
seiner Oberfläche 88 den Drosselspalt bildet.
In Fig. 4 ist eine weitere Variante dargestellt, wobei im we
sentlichen zwei spiegelbildlich gleiche Auftragswerke zu beiden
Seiten der nach oben laufenden Warenbahn 10 angeordnet sind.
Hier sind Auftragsstücke 94 an den Drosselplatten 52 befestigt,
die jeweils einen in Laufrichtung der Warenbahn konvergierenden
Drosselspalt 96 bilden. Hierbei wird die Warenbahn abgestützt
durch die gegenüberliegenden Drosselspalte 96, die Streichmasse,
die sich unter Überdruck in den Auftragskammern 60 befindet,
sowie durch die Streichmesser 40. Ansonsten ist der Aufbau der
einzelnen Auftragswerke 20 genau wie vorher beschrieben. Auch
das rheologische Verhalten der Streichmasse wird hier auf die
gleiche Weise gesteuert.
Um den Druck der Streichmasse in der Auftragskammer 60 zu hal
ten, sind in den Ausführungsbeispielen jeweils natürlich noch
Seitendichtungen an beiden Enden der Warenbahn bzw. der Gegen
walze 22 nötig, die hier aber nicht dargestellt sind. Ihre Form
geht z. B. aus der DE-OS 33 36 552 hervor.
Claims (9)
1. Streicheinrichtung zur Beschichtung laufender Warenbahnen,
die eine die Streichmasse enthaltende Auftragskammer bildet,
die begrenzt ist von einem balkenförmig sich quer zur Waren
bahn und längs einem Gegenführungselement der Warenbahn er
streckenden und eine Aufnahmekammer für die Streichmasse mit
schlitzförmig sich parallel zur Längsachse des Gegenfüh
rungselements erstreckender Austrittsöffnung für die
Streichmasse bildenden Trägerkörpers, sowie dem vom Träger
körper gehaltenen Rakelelement an der ablaufenden Seite der
Auftragskammer und einer einen Drosselspalt für gegen die
Laufrichtung der Warenbahn aus der Auftragskammer austreten
de Streichmasse bildende Drosselplatte an der Einlaufseite
der Auftragskammer, dadurch gekennzeichnet, daß der Drossel
spalt (72, 80) an der Warenbahn in Laufrichtung der Waren
bahn mindestens eine Länge von 15 mm hat.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Drosselspalt (72, 80) mindestens eine Länge von 20 mm hat.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Drosselspalt in Laufrichtung der Warenbahn,
also hin zur Auftragskammer allmählich verkleinert.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gegenführungselement (22) eine rotier
bare Walze ist.
5. Einrichtung nach einem der Anspruche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Länge des Drosselspalts in Laufrich
tung der Warenbahn höchstens 40 mm beträgt.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet
durch ein, den Drosselspalt an der Warenbahn bildendes, auf
die Drosselplatte (52) aufsetzbares Drosselstück
(62, 74, 82).
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Aufsatzstück von der Drosselplatte (52) aus in die Auftrags
kammer (60) hineinragt.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Aufsatzstück so weit in die Auftragskammer (60) hineinragt,
daß eine laminare Strömung der zur Streichkante des Rakel
elements (40) strömenden Streichmasse erreicht wird.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet
durch an der Warenbahn spiegelbildlich und doppelseitig an
gebrachte Auftragswerke (20′), wobei das jeweilige Gegen
führungselement das gegenüberliegende Auftragswerk ist.
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