DE3609242C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Bettzeug.

Aus der DE 33 33 707 A1 ist eine Untermatratze bekannt, bei der zwischen den Schaumstoffschichten eine Metallfolie ange­ ordnet ist, um die Wärmeisolierung der Untermatratze zu ver­ bessern. Die Metallfolie verhindert den Durchgang von elektromagnetischen Wellen, also auch von Wärmestrahlen, in beiden Richtungen.

In dem Aufsatz "Infrarot-Hellstrahlung" von H.-J. Witzig in ETZ-B, Band 13, Heft 18, 1961, Seiten 501 bis 504 wird be­ schrieben, daß Infrarot-Dunkelstrahler mit einer Temperatur zwischen 500 und 1300 K betrieben werden, wobei das Strah­ lungsmaximum zwischen λ = 3 µm und 5 µm liegt. Im Gegensatz hierzu strahlen Hellstrahler bei einer Temperatur zwischen 2400 K und 2800 K, wobei das Strahlungsmaximum zwischen λ = 1,0 µm und 1,2 µm liegt. Weder die Hellstrahler noch die genannten Dunkelstrahler sind zur Verwendung in einem Bettzeug empfehlenswert, und zwar insbesondere wegen der erheblichen Brandgefahr. Ein Anschluß an ein elektrisches Netz soll ver­ mieden werden, einerseits, da eine über mehrere Stunden anhal­ tende Aufheizung des Körpers den Schlaf stört, und anderer­ seits, da der Anschluß behindert und eine entsprechende Kontrolle erfordert. In dem Aufsatz wird erwähnt, daß manche Materia­ lien in bestimmten Strahlungsbereichen eine starke Absorption für kurzwellige Infrarotstrahlung haben - ein Effekt, der z. B. für das Thermokopierverfahren ausgenutzt wird.

Aus dem Artikel von F. Lauster "Infrarotstrahlung in der Elek­ trowärmetechnik" in Elektrowärme, Band 17, Nr. 2, 1959, Seiten 32 bis 35 ist bekannt, daß eine Reihe von Chemikalien ein selektives Absorptionsvermögen für Infrarot haben und daß das Emissionsvermögen eines künstlichen IR-Strahlers dem Absorp­ tionsvermögen des zu behandelnden Körpers angepaßt werden sollte. Die genannten Erwärmungsvorgänge betreffen z. B. die Lacktrocknung, Verdampfung von Wasser, Rösten von Gebäck o. dgl. An eine Berücksichtigung der Strahlungsab­ gabe ohne künstliche Aufwärmung z. B. durch elektrischen Strom wird nicht gedacht.

Es ist weiterhin bekannt, daß Mineralien im langwelligen IR-Bereich ein ausgeprägtes Spektrum besitzen, d. h. von einer auftretenden Wärmestrahlung werden bestimmte Frequenzen bevorzugt reflektiert. Die Materialien haben also eine be­ stimmte "Farbe" im Infrarotbereich.

Es sind auch im allgemeinen mit elektrischem Strom betriebene Geräte zur Bestrahlung des menschlichen Körpers bekannt. Dabei handelt es sich meistens um die sogenannten nahen IR-Strahlen mit Wellenlängen von 0,76 bis 4,0 µm. Die IR-Absorptionsbande des menschlichen Körpers liegt aber im Bereich von 4 bis 50 µm, insbesondere im Bereich 8 bis 14 µm, d. h. sie liegt außerhalb des zuvor genannten Bereiches der Bestrah­ lungsgeräte. Es wird also durch die meisten IR-Strahler nicht erreicht, daß der menschliche Körper von Innen her erwärmt wird, d. h., daß die IR-Strahlen tief in den menschlichen Kör­ per eindringen. Derartige IR-Strahler lassen sich auch schlecht in ein Bett­ zeug integrieren, d. h. sie werden im allgemeinen nur als getrennte Heizdecken oder Heizkissen verwendet. Abgesehen vom Energieverbrauch besteht Brandgefahr insbesondere bei Ausfall des Temperaturreglers.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bettzeug vorzu­ schlagen, das durch Abgabe von Fern-IR-Strahlen das Wohl­ befinden im Bett gewährleistet, für einen ruhigen Schlaf sorgt und bemerkenswert wohltuende Wirkungen für die Gesund­ heit des Benutzers erbringt.

Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Patentanspruches.

Des Bettzeug enthält also Keramikstücke, die zwangsläufig bei Aufwärmung auf Körpertemperatur, also auf etwa 35,5 bis 36,5°C, elektromagnetische Wellen mit einer Peak-Wellenlän­ ge von 8 bis 14 µm abstrahlen, wobei also ein Reflexionsmaxi­ mum in diesen Bereich fällt.

Die Fern-IR abstrahlende Keramik, die den hier verwendeten Fern-IR-Strahler bildet, wird hergestellt, indem gewöhnlicher Ton mit einem Spezial-Ton vermischt wird. Zu der so erhalte­ nen Mischung wird sodann pulverisierter Kieselstein zuge­ setzt. Zu der Beimischung wird ferner Aluminium-Oxid, Zirko­ nium-Oxid oder Silizium-Oxid zugesetzt. Die so erhaltene Mischung wird zusammen mit Wasser geknetet und in Plättchen oder Tabletten geformt. Schließlich werden die Plättchen oder Tabletten bei einer Temperatur von 1250 bis 1450°C nach dem üblichen Verfahren gebrannt. Die so erhaltene Aluminium-, Zirkonium- oder Silizium-Keramik strahlt, wenn sie auf eine Temperatur von 35,5 bis 36,5°C aufgewärmt wird, IR-Strah­ len mit einer Peak-Wellenlänge von 8 bis 14 µm ab.

Wenn der Benutzer in dem neuen Bettzeug einschläft, werden IR-Strahlen, die sich in die IR-Absorptionsbande des mensch­ lichen Körpers einfügen, von dem Strahler oder den Strahlern abgestrahlt. Die Strahlen dringen in den Körper des Benutzers in eine Tiefe von 40 bis 50 mm unter die Haut ein. Dies hat zur Folge, daß die Ionisation im Körper geför­ dert, die Zellen aktiviert und der Körper durch und durch, d. h. von der Innenseite her, aufgewärmt wird.

Anhand der Figuren sollen bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung im einzelnen erläutert werden. Es zeigt

Fig. 1 eine Querschnittsansicht einer Ausführung einer Matratze;

Fig. 2 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf die Aus­ führung der Fig. 1;

Fig. 3 eine Querschnittsansicht einer Ausführung eines Kissens;

Fig. 4 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf die Aus­ führung der Fig. 3, und

Fig. 5 u. 6 jeweils perspektivische Ansichten eines Fern-IR- Strahlers.

Die Fig. 1 und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel einer Matratze mit darin eingebauten Fern-IR-Strahlern 1, die auf einem Filz 2 aus Baumwolle, chemischen Fasern, synthetischen Fasern oder einer daraus bestehenden Mischung angeordnet sind. Mit 3 ist eine Füllung bezeichnet, die die oberen Flä­ chen der Strahler 1 bedeckt und die in einem Inlett 4 unter­ gebracht ist. Um einen guten Wärmeeffekt durch die Körperwärme und einen guten Strahlungseffekt der Fern-IR-Strahlen zu er­ halten, sollen die Fern-IR-Strahler 1, wenn möglich, nahe der Oberfläche der Matratze angeordnet sein. Außerdem können die Strahler 1 in ein paar Reihen in Längsrichtung in einem mitt­ leren Abschnitt der Matratze angeordnet sein, wie in Fig. 2 gezeigt ist.

Die Fig. 3 und 4 zeigen ein Kissen, das die Fern-IR-Strah­ ler 1 zwischen Kapok 5 und Buchweizenspreu 6 enthält, das in einem Überzug 7 untergebracht ist.

Die Fern-IR strahlende Keramik kann die Form von Plättchen oder Tabletten, wie in Fig. 5 bzw. 6 dargestellt, haben.

Eine Matratze kann auch aus irgendwelchen anderen Rohma­ terialien ausgebildet sein, vorausgesetzt, daß die Fern-IR- Strahler in Zwischenabschnitten angeordnet sind.

Auch der Aufbau eines Kissens ist nicht auf die Kombination von Kapok und Buchweizenspreu des obigen Ausführungs­ beispiels beschränkt, sondern das Kissen kann ausschließ­ lich aus Kapok oder ausschließlich aus Buchweizenspreu aus­ gebildet sein oder es kann ein Schaumgummikissen, Sandkis­ sen o. dgl. sein, vorausgesetzt, daß die Fern-IR-Strahler darin angeordnet sind.

Ferner ist das Bettzeug nicht auf eine Matratze oder ein Kissen beschränkt, sondern umfaßt auch verschiedenes anderes Bettzeug wie z. B. eine Bettdecke oder eine Wolldecke, die darin den Fern-IR-Strahler oder die Fern-IR-Strahler aufweisen.

Die in dem Körper des Benutzers absorbierte Strahlungsenergie fördert die Ionisation im Körper, aktiviert die Zellen und erwärmt den Körper durch und durch. Dies bewirkt eine Erwei­ terung der kapillaren Gefäße, Stimulation des Blutkreislaufs, Stärkung des Stoffwechsels, Beseitigung von Gemütsleiden o. dgl. Somit sieht die vorliegende Erfindung ein Bettzeug vor, welches gutes Wohlbefinden im Bett gewährleistet, für einen ruhigen Schlaf sorgt und eine bemerkenswert wohltuende Wirkung für die Gesundheit von kränklichen Personen, z. B. sogenannten bettlägrigen Greisen o. dgl. erbringt.

Claims (1)

1. Bettzeug, dadurch gekennzeichnet, daß es einen Fern-Infrarot-Strahler aus Keramikmaterial ent­ hält, welches aus Aluminiumkeramik, Zirkoniumkeramik und Siliziumkeramik derart zusammengesetzt ist, daß es bei einer Temperatur von ungefähr gleich der Körpertemperatur des Menschen elektromagnetische Wellen mit einer Peakwellenlänge von 8 bis 14 µm abstrahlt.