DE3910238A1 - Reflektierendes luftkissen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein aufblasbares, reflektierendes Luftkissen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Das reflektierende Luftkissen zeichnet sich durch die Verwendung von speziellen Folien aus und soll eine von oben einfallende Lichtstrahlung bestimmter Wellenlängen durch Reflexion auf einen auf dem Luftkissen liegenden Körper zurückwerfen, wodurch dieser Körper möglichst von allen Seiten gleichmäßig bestrahlt wird. Das Anwendungsgebiet ist die Strahlen­ behandlung der Haut von Neugeborenen, die an einer Neugeborenengelbsucht leiden.

Die Strahlenbehandlung der Haut von Kindern mit Neugeborenengelbsucht ist seit vielen Jahren bekannt und wird tagtäglich praktiziert.

Es ist festgestellt worden, daß Licht bestimmter Wellenlängen geeignet ist, den gelben Blutfarbstoff (Bilirubin) in der Haut von Kindern mit Neu­ geborenengelbsucht (Hyperbilirubinämie) abzubauen, wodurch gesundheitliche Schäden vermieden werden können.

Die zur Strahlenbehandlung (Phototherapie) üblicherweise verwendeten Vor­ richtungen bestehen aus einer Brutkammer (Inkubator oder Wärmebett), die in ihrem oberen Teil aus einem durchsichtigen Material aufgebaut ist. Oberhalb dieser Brutkammer wird durch ein Zusatzgerät die Phototherapie­ lampe angeordnet, die das Neugeborene, welches sich in der Brutkammer be­ findet, mit Licht bestrahlt, das einen besonders hohen Anteil der Wellen­ länge 460 nm aufweist. Licht dieser Wellenlänge hat nämlich den größten Effekt des Bilirubinabbaus.

Diese Art der Vorrichtung zwingt das Pflegepersonal, das unbekleidete Neugeborene häufig zu drehen und zu wenden, damit die Haut mit der größten Gleichmäßigkeit auf allen Seiten bestrahlt wird. Dies′ führt zu einer Verlängerung der Behandlungsdauer. Unter langdauernder Phototherapie können häufig Störungen des Wohlbefindens und des Trinkverhaltens, sowie krankhafte Hauterscheinungen beobachtet werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Phototherapie der Neugebo­ renengelbsucht durch preiswerte, einfach zu handhabende Mittel effektiver zu gestalten, dadurch die Behandlungsdauer zu verkürzen und damit die ge­ nannten Nachteile zu vermeiden.

Diese Aufgabe wird erfindungsmäßig dadurch gelöst, daß das Neugeborene in einer Brutkammer auf einem Luftkissen gelagert wird. Das Luftkissen besteht aus verschiedenen Kunststoffolien, wobei die zur Anwendung kom­ menden Folien geeignet sein müssen, mit dem menschlichen Körper nicht nur vorübergehend in Berührung zu kommen. Darüber hinaus besteht die Oberseite des aufblasbaren Kissens aus einer klarsichtigen Folie, die für die Wellenlänge 460 nm des Lichts eine besonders hohe Transparenz aufweist. Seitenwände, Unterseite und eine an den Längsseiten schräg verlaufende Folie sind reflektierend, so daß die von oben einfallende Lichtstrahlung der Phototherapielampe auf den Körper des Kindes zurück­ geworfen wird. Dadurch wird das Neugeborene von oben direkt, gleichzei­ tig aber auch von unten und von der Seite durch Reflexion bestrahlt. Durch diese erhebliche Vergrößerung der bestrahlten Hautoberfläche wird die Effektivität der Phototherapie verstärkt.

Ein in eine Seitenwand eingelassenes Kunststoffventil ermöglicht es, das Luftkissen mit Luft zu füllen oder diese entweichen zu lassen.

In den nachfolgenden Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand schema­ tisch dargestellt:

Fig. 1: Räumliche Darstellung des Luftkissens.
Transparente Folie (1), Reflexionsfolie (2), Ventil (3).

Fig. 2: Perspektivischer Schräganschnitt des Luftkissens.
Transparente Folie (1), Reflexionsfolie (2), Ventil (3), schräg­ verlaufende reflektierende Folie an den Längsseiten (4), Loch zur Belüftung des Innenbereichs (5), Steg aus klarsichtiger Folie zur Absenkung des Innenbereichs (6).

Fig. 3: Seitenansicht eines Anwendungsbeispiels des Luftkissens in der Brutkammer.
Brutkammer (1), Luftkissen (2), Phototherapielampe (3).

Claims (2)

1. Aufblasbares Luftkissen aus Kunststoffolie, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Anwendung kommenden Folien geeignet sind, nicht nur vorübergehend mit dem menschlichen Körper in Berührung zu kommen, wobei die obere Folie des Luftkissens aus einem Material besteht, welches für Licht der bei der Phototherapie benutzten Wellenlängen eine hohe Durchlässigkeit aufweist und die Folien, die die Seitentei­ le und die untere Fläche des Luftkissens bilden aus einem Material bestehen, die Licht der bei der Phototherapie benutzten Wellenlängen in hohem Maße reflektieren.

2. Luftkissen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Seitenwand ein Ventil eingebracht ist.