AT392893B - Bett - Google Patents
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Description
AT 392 893 B
Die Erfindung bezieht sich auf ein Bett mit Bettgestell und Liegefläche, die von einem thermostatisierbaren und Wärme durch Strahlung abgebenden Mantel aus Überdachung und Wänden teilweise umgeben ist.
Das Klima in den mittleren und nördlichen Breitengraden bedingt durch die bei der heute weit verbreiteten Konvektionsheizung und den meist sehr kühlen Außenwänden der Wohnungen eine stark negative Strahlungsbilanz zwischen dem menschlichen Körper und seiner Umgebung.
Medizinische Untersuchungen haben nun gezeigt, daß die Ursache vieler Zivilisationskrankheiten auch durch raumklimatische Belastungen bedingt sind. Ein sehr wesentlicher Belastungsfaktor ist in dieser Hinsicht die bereits erwähnte negative Strahlungsbilanz, denen der Mensch in den gemäßigten kalten Klimazonen während etwa 6 Monaten und mehr ausgesetzt ist. In dieser Zeit wirkt in erster Linie die Konvektionswärme auf die Oberfläche der menschlichen Haut ein, ohne aber die darunterliegenden Hautschichten und Muskelpartien bis hin zum Knochenbau zu erwärmen, wodurch es in einem Wärmedefizit des Körperinneren kommt
Der Warmblütler Mensch ist aber auf eine Körpertemperatur von ca. 36.6° von Natur aus konzipiert. Bei dieser Temperatur laufen die Verbrennungsprozesse des Stoffwechsels optimal ab. Bei Über- oder Untertemperaturen einzelner Körperstellen gerät der Stoffwechselprozeß aus dem Gleichgewicht und es werden Stoffwechselprodukte nicht mehr ausreichend ausgeschieden, sodaß Stoffwechselgifte im Körper verbleiben und zu verschiedenen Krankheiten führen.
Die erwähnten raumklimatischen Belastungen verhindern aber auch eine ausreichende Entspannung der glatten Gefäßmuskulatur. Die damit verbundene Überreizung derselben durch den Alltagsstreß sowie die falsche Ernährung und der bereits erwähnte, durch raumklimatische Belastungen bedingte schlechte Stoffwechsel sind aber Hauptursachen für Blutdruckprobleme, die zu sehr schweren Gefäßerkrankungen führen können. Üm nun eine bessere Entspannung der glatten Gefäßmuskulatur zu ermöglichen, wurde bereits eine Behandlung mit Strahlungswärme vorgeschlagen. Dazu wird ein aus zwei Teilen bestehend» Ring verwendet, dessen Innenseite mit einer elektrisch leitenden Beschichtung versehen ist. Stellt sich nun ein Patient in diesen Ring, so kann er sich einer entsprechenden Wärmestrahlung aussetzen, wobei aber die Raumluft relativ kühl, d. h. im Bereich von ca. 23 °C, bleibt.
Weiters wurde auch schon vorgeschlagen, eine Hälfte eines solchen Ringes auf ein Bett zu legen und auf diese Weise einen Patienten einer entsprechenden Wärmebehandlung, bei der die Temperatur der strahlenden Oberflächen etwa 38 bis 45 °C beträgt, zu unterziehen.
Der Nachteil der bekannten Lösungen liegt aber darin, daß es zu einem Wärmestau kommt, da die äußeren Hautschichten die aufgenommene Wärme mangels einer entsprechenden Konvektionsströmung nur unzureichend abgeben können und die Patienten daher zu schwitzen beginnen, was mit einer entsprechenden Kreislaufbelastung verbunden ist. Aus diesem Grunde kann eine Wärmebehandlung mit den bekannten Einrichtungen auch nicht auf eine im Hinblick einer Vorsorge oder Behandlung von durch wärmeempfindliche Viren, Bakterien oder andere Krankheitserreg» verursachten Krankheiten wünschenswerte Dauer von 1 Stunde ausgedehnt werden.
Ziel der Erfindung ist es, ein Bett d» eingangs erwähnten Art vorzuschlagen, bei dem die »wähnten Nachteile vermieden sind und bei dem eine optimale Erwärmung des menschlichen Körpers mittels langwelliger Wärmestrahlung bei gleichzeitig ausreichender Kühlung der Haut möglich ist.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß in an sich bekannter Weise an den beiden Enden des Bettes über die Liegefläche hochgezogene und mit mindestens je einer Öffnung versehene Wände angeordnet sind, die mit einem Dachteil verbunden sind, wobei d» Dachteil eine Ausnehmung, die gleichzeitig für den Einstieg dient, aufweist.
Durch diese Maßnahmen ist sichergestellt, daß eine ausreichende Kühlung der Haut durch Konvektion möglich ist, wobei die Raumluft durch geeignete Maßnahmen relativ kühl, z. B. im Bereich von 26 °C, gehalten werden soll.
Weiters kann vorgesehen sein, daß die an den Enden des Bettes angeordneten Wände gegebenenfalls getrennt vom Dachteil thermostatisi»bar sind.
Durch diese Maßnahmen ist es möglich, bei empfindlichen Menschen z. B. den Kopfbereich ein» geringeren Wärmestrahlung auszusetzen.
Zur Erzielung ein» optimalen Abstrahlung der Wärme ist es vorteilhaft, wenn die der Liegefläche zugekehrten Innenseiten der Wände und des Dachteiles mit einer Wärme gut abstrahlenden Auskleidung, z. B. aus Holz od» einem keramisch»! Material, ausgekleidet und an den Außenseiten mit einer wärmedämmenden Schichte versehen sind.
Dabei wird gleichzeitig eine stärkere Abstrahlung der Wärme in den umgebenden Raum vermieden und so zur Einsparung von Energie beigetragen.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Ausnehmung des Dachteiles von der Liegefläche weg bis in eine Höhe, die etwa d» Dicke des Benutzers entspricht, mit einer Wärmestrahlen reflektierenden oder thermostatisierbaren, gegebenenfalls flexiblen Schließwand teilweise verschließbar ist.
Durch diese Maßnahmen wird vermieden, daß es im Bereich d» Öffnung des Dachteiles zu einer zu stark»! Abstrahlung kommt. Dies ist insbesondere dann zu befürchten, wenn das »findungsgemäße Bett nahe ein» kalt»! Wand steht.
Weiters kann vorgesehen sein, daß in dem Dachteil und gegebenenfalls auch in den Wänden und bzw. oder der -2-
AT 392 893 B
Schließwand von einem thermostatisierten Fluid durchströmte Leitungen, die vorzugsweise nach Art eines Registers angeordnet sind, eingebaut sind.
Auf diese Weise wird die Ausbildung von elektrischen oder elektromagnetischen Feldern im Bereich des Bettes vermieden, wie dies bei einer elektrischen Heizung, wie sie im bekannten Falle vorgesehen ist, der Fall ist. Insbesondere mit technischem Wechselstrom betriebene Heizungen sind in dieser Hinsicht nicht zu empfehlen, da es bei solchen bei empfindlichen Menschen zu unerwünschten Reaktionen kommen kann.
Weiters kann vorgesehen sein, daß eine Steuereinrichtung zur Steuerung des Durchflusses des thermostatisierten Fluids und zur Steuerung dessen Temperatur vorgesehen ist, die die regelbaren, im Fluidstrom angeordneten Sperreinrichtungen steuert, die den einzelnen thermostalisierbaren Teilen der Überdeckung des Bettes zugeordnet sind, wie Dachteil, Wände und Schließwand.
Dies ermöglicht eine entsprechende Regelung der Oberflächentemperatur in verschiedenen Bereichen der Überdachung des Bettes und damit eine bessere Anpassung an die Bedürfnisse des Benutzers. Dabei kann auch eine Einstellung der Temperatur der Innenseite der Überdachung auf zwei verschiedene Temperaturbereiche voigesehen sein, z. B. im Bereich von 38 bis 40 °C für eine Bestrahlung zur besseren Entspannung, insbesondere der glatten Gefäßmuskulatur, wobei auch kaum eine besondere Belastung des Kreislaufs des Benutzers auftritt, oder im Bereich von 70 bis 75 °C für therapeutische Zwecke. Dabei kann in diesem Bereich eine Art künstliches Fieber erzielt werden, mit dem z. B. wärmeempfindliche Viren, wie Grippeviren u. dgl. erfolgreich bekämpft werden können.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert Dabei zeigen:
Fig. 1 schematisch einen Querschnitt durch ein erfmdungsgemäßes Bett,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Bett gemäß der Fig. 1, und
Fig. 3 einen Schnitt durch den Dachteil.
Auf dem Bettgestell (1) liegt in üblicher Weise eine Matratze (2), die als Liegefläche (3) dient.
An der Längsseite des Bettgestelles (1) ist ein Dachteil (4) gehalten, der die Liegefläche (3) spitzbogenförmig überdacht und der mit an den Stirnseiten des Bettgestelles (1) angeordneten Wänden (5) verbunden ist, die mit Öffnungen (13) versehen sind. Durch diese spitzbogenförmige Ausbildung wird ein im wesentlichen gleichförmig auf den menschlichen Körper einwirkendes Strahlungsfeld erreicht
Der Dachteil (4) weist in dessen Mittelbereich eine Ausnehmung (6) auf, die gleichzeitig als Einstieg für den Benützer dient Diese reicht von der Liegefläche (3) bis zur Firstkante, wobei dies aber keinesfalls da* Fall sein muß. Aus Gründen eines leichteren Einstieges ist es jedoch zweckmäßig, die Ausnehmung (6) bis zur Liegefläche (3) gehen zu lassen.
Durch die Öffnungen (13) und die Ausnehmung (6) des Dachteiles (4) ist beim Betrieb des Bettes, d. h. bei Aufheizung deren Innenseiten, sichergestellt, daß eine ausreichende Konvektionsströmung entsteht, die eine entsprechende Kühlung der Haut des auf der Liegefläche (3) liegenden Benutzers sicherstellt und einem unerwünschten Wärmestau vorbeugL
Wie in der Fig. 1 dargestellt, ist die Ausnehmung (6) teilweise mit einer Schließwand (7) verschließbar. Dabei ist diese Schließwand (7) beim dargestellten Ausfühningsbeispiel in bogenförmigen Schienen (7') geführt und in einer entsprechenden Höhe, zweckmäßigerweise mit der Oberkante ca. 1/2 m über der Liegefläche (3), welches Maß etwa der Dicke des liegenden Benutzers entspricht, verriegelbar.
Der Dachteil (4) und die Wände (5), aber auch die Schließwand (7), die eine einseitige Abstrahlung der Wärme verhindert, sind beim dargestellten Ausführungsbeispiel in ihrem Inneren mit gegebenenfalls flexiblen, nach Art eines Registers angeordneten Leitungen (8) (die Verbindungen an beiden Enden der Leitungen sind nicht dargestellt) versehen, die von einem thermostatisierten Fluid durchströmt sind.
Dabei kann in heißen Gegenden auch kühles Fluid vorgesehen sein, um im Bereich des Bettes ein angenehmes Raumklima zu schaffen, da nicht nur eine mangelnde Durchwärmung des menschlichen Körpers, sondern auch dessen Überhitzung eine erhebliche, zu den eingangs erwähnten schädlichen Einflüssen führende Belastung darstellt.
Die Wände (5) und der Dachteil (4), wie auch die Schließwand (7) sind an der der Liegefläche (3) zugekehrten Seite mit einer Wärme gut abstrahlenden Auskleidung (9) (Fig. 3), z. B. aus Holz, oder Keramik versehen, hinter der die Leitungen (8) liegen. Diese sind auf einer wärmedämmenden Schichte (10), z. B. Kork, angeordnet, die mit einer Schutzschichte (11), z. B. Holzfumier, abgedeckt ist. Grundsätzlich kann die Schließwand (7) aber auch aus einem flexiblen Material hergestellt sein, wobei dann die der Liegefläche (3) zugekehrte Seite der Schließwand (7) mit einer Wärmestrahlen reflektierenden Schichte versehen ist.
Die Leitungen (8) der einzelnen Teile (4, 5, 7) sind über eine Steuereinrichtung (12) mit einer nicht dargestellten Fluidquelle verbindbar, die entsprechend thermostatisiertes Fluid bereitstellt, wobei den einzelnen Teilen (4,5, 7) von der Steuereinrichtung (12) aus regelbare Sperrorgane zugeordnet sind, mit denen jeder einzelne dies«1 Teile (4,5,7) unabhängig geregelt werden kann. Weiters erlaubt die Steuereinrichtung (12) auch noch die Einstellung der Temperatur des Fluids, z. B. auf zwei verschiedene Temperaturbereiche von 38 bis 40° und 70 bis 75°.
Die Leitungen (8) weisen zweckmäßigerweise einen nur kleinen Durchmesser von z. B. 1 bis 2 mm auf und sind vorteilhafterweise aus Kunststoff hergestellt. -3-
Claims (6)
- AT 392 893 B PATENTANSPRÜCHE 1. Bett mit Bettgestell und Liegefläche, die von einem thermostatisierbaien und Wärme durch Strahlung abgebenden Mantel aus Überdachung und Wänden teilweise umgeben ist, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise an den beiden Enden des Bettes (1) über die Liegefläche (3) hochgezogene und mit mindestens je einer Öffnung (13) versehene Wände (5) angeordnet sind, die mit einem Dachteil (4) verbunden sind, wobei der Dachteil (4) eine Ausnehmung (6), die gleichzeitig für den Einstieg dient, aufweist.
- 2. Bett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die an den Enden des Bettes (1) angeordneten Wände (5) gegebenenfalls getrennt vom Dachteil (4) thermostatisierbar sind.
- 3. Bett nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die der Liegefläche (3) zugekehrten Innenseiten der Wände (5) und des Dachteiles (4) mit einer Wärme gut abstrahlenden Auskleidung (9), z. B. aus Holz oder einem keramischen Material, ausgekleidet und an den Außenseiten mit einer wärmedämmenden Schichte (10,11) versehen sind. (Fig. 3)
- 4. Bett nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (6) des Dachteiles (4) von der Liegefläche (3) weg bis in eine Höhe, die etwa der Dicke des Benutzers entspricht, mit einer Wärmestrahlen reflektierenden oder thermostatisierbaien, gegebenenfalls flexiblen Schließwand (7) teilweise verschließbar ist
- 5. Bett nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Dachteil (4) und gegebenenfalls auch in den Wänden (5) und bzw. oder der Schließwand (7) von einem thermostatisierten Fluid durchströmte Leitungen (8), die vorzugsweise nach Art eines Registers angeordnet sind, eingebaut sind.
- 6. Bett nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuereinrichtung (12) zur Steuerung des Durchflusses des thermostatisierten Fluids und zur Steuerung dessen Temperatur vorgesehen ist, die die regelbaren, im Fluidstrom angeordneten Sperreinrichtungen steuert, die den einzelnen thermostatisieibaren Teilen (4, 5, 7) der Überdeckung des Bettes (1) zugeordnet sind, wie Dachteil (4), Wände (5) und Schließwand (7). Hiezu 1 Blatt Zeichnung -4-
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