DE3608938A1 - Verbundwerkstoff aus kunstharz, insbesondere glasfaser-verstaerktem kunstharz, und metall - Google Patents
Verbundwerkstoff aus kunstharz, insbesondere glasfaser-verstaerktem kunstharz, und metallInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Verbundwerkstoff, insbesondere
aus glasfaserverstärktem Kunstharz mit Metall und eignet sich
besonders zur Herstellung als sogenanntes Laminat von Schalen,
Karosserieteilen und Behältern und dergl. und besonders zur
elektrostatischen Schirmung solcher, durch Reibungselektrizi
tät oder elektrischer Aufladung gefährdeter Kunstharzkörper.
Verbundwerkstoffe aus Kunstharz mit Metalleinlage sind in
zahlreichen Ausführungen bekannt. In der Elektrotechnik um
spritzt man Schalt- und Leitelemente zur Isolation mit Kunst
harz. Bei der Herstellung von Leichtmetallbauteilen werden
die Metallteile zum Korrosionsschutz mit Kunstharz durch Auf
walzen beschichtet. Bei der Herstellung von Behältern durch
Laminieren von kunstharzgetränktem Glasfasergewebe ist bisher
keine befriedigende Verbindung mit Metalleinlage gelungen,
weil sich zwischen der Metallfläche und dem Kunstharzlaminat
gern Luftblasen festsetzen und die Bindung zwischen dem Me
tall und dem Laminat verhindern.
Ein besonderes Problem bildet bei aus Kunstharz hergestell
ten Behältern und Rohren und anderen Elementen die mögliche
elektrische Aufladung durch Oberflächenreibung mit strömender
Luft, Flüssigkeit, Pulver oder fasrigen Stoffen. Die elektri
sche Aufladung der Oberfläche kann dabei Werte annehmen, die
zu Überschlägen mit Funken führen. Sind in den Kunststoffbe
hältern explosive Stoffe wie z.B. Treibstoff (Benzol, Kerosin),
bestimmte Grundstoffe für die Kunstharzherstellung (Acrylnitril)
oder staubförmige Stoffe (Kohlenstaub, Aluminiumstaub) enthal
ten, dann können elektrische Überschläge als Folge von elektro
statischer Aufladung zu gefährlichen Explosionen der genannten
Stoffe und damit zur Beschädigung der Verbundkörper führen.
Die Entwicklung von Explosionszuständen läßt sich nur schwer
überwachen und bildet eine ständige Gefahrenquelle im Betrieb.
Die Erfindung hat die Aufgabe einen Verbundwerkstoff aus Kunst
harz und Metall zu schaffen, dessen Gewicht im Vergleich zu
Werkstoffen ausschließlich aus Kunstharz nur gering höher
ist, bei Bruch nicht splittert, gegebenenfalls elektrisch
leitfähig und gegen elektrostatische Aufladung immun ist.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß in das Kunst
harz mindestens ein dünnes Metallsieb eingebettet ist. Dieses
Metallsieb ist beiderseits in vorzugsweise glasfaserverstärk
tes Kunstharz durch Beschichten, Verpressen oder Laminieren
eingebettet. Beim Einbetten verbindet sich das Kunstharz von
beiden Seiten mit dem dünnen Metallsieb durch dessen Durch
brechungen innig miteinander und es können beim Laminieren
durch Anrollen der Metallschicht etwaige Lufteinschlüsse darunter
durch die zahlreichen Löcher der dünnen Metallschicht entwei
chen. Infolge der zahlreichen Durchbrechungen des Metallsie
bes bringt die Metalleinlage nur eine geringe Gewichtserhöhung
für den Verbundwerkstoff. Der Verbundwerkstoff hat hohe Elasti
zität und kann ähnlich wie Drahtglas bei Bruch nicht splittern,
da die Metalleinlage zwar nachgibt, die Bruchstücke aber wei
terhin verbindet. Ordnet man das Metallsieb dicht an einer
oder beiden Oberflächen des Werkstoffes an, dann kann die
Metallschicht die Funktion eines elektrischen Schirmes über
nehmen, mit dem sich elektrische Wechselfelder und statische
Felder abschirmen und eine elektrostatische Reibungsaufladung
der Kunststofffläche ungefährlich an Masse oder ein anderes
Grundpotential abführen läßt. Ordnet man das dünne Metallsieb
mehr in der Mitte des Querschnitts an, dann kann das dünne
Metallnetz auch die Funktion eines elektrischen Leiters über
nehmen und z.B. bei Autokarosserien und Lampengehäusen einen
elektrischen Pol bilden und dabei wegen seiner großen Fläche
trotz der geringen Stärke verhältnismäßig hohe Ströme aufnehmen.
Als durchbrochenes dünnes Metallsieb eignen sich gutleitende
Metallbleche oder -Folien mit regelmäßiger Lochung und Metall
drahtmaschengeflecht.
Sind die Metalldrahtmaschengeflechte genügend weitmaschig,
dann kann sich das glasfaserverstärkte Kunstharz bei beider
seitiger Beschichtung unschwierig durch die Maschenlücken
verbinden.
Je kleiner jedoch die Maschenweite und je stärker die einzelnen
Maschendrähte im Interesse höherer mechanischer Festigkeit
sind, desto schwieriger wird die gute Verbindung der beider
seitigen Kunstharzbeschichtung durch die Gefahr von Luftein
schlüssen, die sich in dem durch die Vermaschung entstehenden
Wabenprofil bei der Wärmereaktion von zwei Komponentenharzen
bilden und das kunstharzgetränkte Glasfaserlaminat entweder
ganz oder stellenweise von der Metallfläche abheben. Dieser
Schwierigkeit wird nach der weiteren Erfindung durch die Ver
wendung von Maschengeweben begegnet, in dem die Maschenlücken
mindestens teilweise durch Glasfasern gefüllt sind. Dazu kön
nen Maschengewebe dienen, in denen auf jeden Metalldraht je
Schuß und Kette ein oder mehrere Glasfaserfäden folgen und
die Lücken zwischen den Metalldrähten ausfüllen. Die Glasfaser
fäden werden beim Tränken mit Kunstharz während des Laminierens
dann voll in die Kunstharzbeschichtung miteingebaut. Es hat
sich gezeigt, daß beim Beschichten dann keine Luftblasen mehr
auftreten und Maschengewebeeinlagen beim Ausrollen deshalb
auch besser an der voranlaufenden Schicht haften.
Zur guten Verbindung mit Metalldrahtmaschengeweben mit der
Kunstharzbeschichtung kann man auch mit Metalldrahtmaschen
geweben arbeiten, die beiderseits mit Glasfaservlies vernietet,
verklammert oder vernäht oder mit Glasfasern beflockt sind.
Eine Kupferfolie von ca. 0,3 mm Stärke und regelmäßiger Lochung
von ca. 8 mm Durchmesser bei 8 mm in Reihe und Zeile versetztem
Lochabstand wird gereinigt und erhält seitlich einen den spä
teren Potentialanschluß herstellenden Flachleiter von ca.
0,3 mm Stärke und 10 mm Breite angelötet und wird dann auf
eine mit PVC-Kleber bestrichene ca. 0,3 mm starke PVC-Folie
aufgelegt und damit unter Druck und Wärme verbunden. Die Kup
ferfolie soll dabei einen kleineren Zuschnitt wie die PVC-
Folie haben und nur der Flachleiter über den Folienzuschnitt
vorstehen. Auf das Kupferblech werden dann je nach der gewünsch
ten Wandstärke weitere, diesmal 0,5 mm starke, PVC-Folien
gleichen Zuschnittes wie die erste dünne Folie unter Zwischen
gabe von Kleber aufgeschichtet und das ganze Gebilde unter
Druck und Wärme verbunden, wobei das Kupferblech voll in das
Folienpaket eingebettet wird und nur noch der Anschluß-Flach
leiter vorsteht. Diese Verbundplatte kann man dann unter Druck
und Wärme zu Zylindern und anderen Schalenformen weiter ver
arbeiten. Die Kupfereinlage wirkt beim fertigen Gebilde nach
Anschluß des Außenleiters an das gewünschte Potential wie
ein Faradayscher Käfig.
Soll ein solcher Verbundkörper auch mechanische Festigkeit
neben elektrostatischem Schutz bieten, dann kann man eine
stärkere, gelochte Kupferfolie verwenden und als Kern in die
Mitte des Verbundstoffes einbauen, d.h. man beschichtet das
gelochte Kupferblech beiderseits in gleicher Stärke mit PVC-
Folie.
Soll eine solche Verbundplatte besonders elastisch sein und
sollen ihre Teilstücke bei eventuellem Bruch unter allen Um
ständen nicht splittern, sondern weiter zusammenhängen, dann
kann man anstelle des Kupferbleches auch ein Metalldrahtmaschen
gewebe als durchbrochene, dünne Metallschicht in den Körper
einbauen.
Dabei zeigen:
Fig. 1 die Ansicht eines ellipsoidförmigen Treibstoffbehäl
ters und
Fig. 2 einen Schnitt durch den Körper laut Linie A-A der
Fig. 1.
Die Herstellung solcher Behälter 10 kann von einem bekannten
Verfahren ausgehen, bei dem er horizontal mittig geteilt und
aus zwei Halbschalen hergestellt ist. Diese beiden Halbschalen
werden in Halbform laut Fig. 2 durch Laminieren aus kunstharz
getränktem Glasfasergewebe geformt und dann nach entsprechender
Vorbereitung, wie für sich bekannt ist, an den Stoßstellen
verklebt. Bei der Herstellung eines solchen Behälters mit
dem Verbundwerkstoff laut Erfindung geht man folgendermaßen
vor:
Zunächst werden die Halbform mit Trennwachs zum späteren leich
ten Ausheben der fertigen Halbschalen ausgestrichen und dann
die Form mit Glasfaserseidematten geringerer Stärke ausgelegt
und die Matten mit Epoxidharz durch Anrollen getränkt. Diese
erste Schicht bildet die besonders beständige Coatschicht.
Diese erste Schicht wird dann mit einer etwa 0,2 mm starken
Kupferfolie mit Lochung wie in Beispiel A ausgelegt und an
die Folie in der Nähe der späteren Stoßstelle der Halbschale
ein über den Schalenrand hinausreichendes Metallband angelö
tet, das später den elektrischen Potentialanschluß herstellt.
Die Folie wird mit Epoxidharz an die Coatschicht angerollt,
wobei eventuelle Lufteinschlüsse unter der Folie durch die
Löcher austreten und sich die Löcher mit Kunstharz füllen.
Anschließend werden weitere Glasfasergewebeschichten mit Kunst
harz anlaminiert, bis die gewünschte Schalenstärke erreicht
ist.
Soll ein solcher Behälter 10 besonders hohe Bruchsicherheit
aufweisen, dann kann man nach Erreichen der halben Wandstärke
ein Messing- oder Kupfer-Maschendrahtglasfasergewebe 12 von
0,3 mm Maschendrahtstärke und 4 mm Drahtabstand in Schuß und
Kette und 4-5 mm zwischen den Drähten in Schuß und Kette
liegenden Glasfaserfäden einlaminieren. An das Maschendraht
gewebe 11 wird eine Metallfahne 13 hart angelötet.
Das dünne Metallsieb im Kern der Wand erhöht nicht nur die
mechanische Festigkeit, sondern kann auch als gemeinsamer
elektrischer Massepol für elektrische Anschlüsse dienen. Dreht
man in den Verbundwerkstoff Schrauben genügenden Durchmessers,
z.B. M 5 oder M 6 ein, dann stellen die Schrauben die Verbin
dung mit der Metallschicht nach außen her.
Bei beiden fertigen Halbschalen 10 steht dann der mit dem
elektrostastischen Schirm verbundene Anschlußleiter 13 am
Schalenende über. Nunmehr werden die beiden Schalenhälften
nach entsprechender Vorbereitung der Ränder zum geschlossenen
Ellipsoid-Körper 10 verklebt. Dabei muß man auf gas- und flüs
sigkeitsdichtes Herausführen der Anschlußleiter 13 achten.
Sie werden an der gleichen Stelle herausgeführt und miteinander
hart verlötet. Sie bilden den späteren Anschluß des elektro
statischen Schirms an das gewünschte Erd- oder Massepotential.
Claims (8)
1. Flächiger Verbundwerkstoff aus Kunstharz, insbesondere
glasfaserverstärktem Kunstharz und Metall, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Metall als Sieb (11) in das Kunst
harz eingebettet ist.
2. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
met, daß das Metallsieb (11) aus einer regelmäßig geloch
ten Metallfolie oder dünnem Metallblech mit guter elek
trischer Leitfähigkeit besteht.
3. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekemnzeich
net, daß das dünne Metallsieb (11) aus einem Maschendraht
gewebe aus elektrisch gut leitendem, biegsamen Metall
draht besteht.
4. Verbundwerkstoff nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das dünne Metalldrahtgewebe aus einem
Maschengewebe besteht, in dem biegsame Drähte aus elek
trisch gut leitendem Metall mit Glasfaserfäden in Schuß
und Kette wechseln.
5. Verbundwerkstoff nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß im Maschendrahtgewebe bei einer Maschenweite
von etwa 3-4 mm auf jeden Metalldraht in Schuß und
Kette mindestens ein Glasfaserfaden in Schuß und Kette
folgt.
6. Verbundwerkstoff nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Metalldrahtmaschengewebe beider
seits mit Glasfasermatte vernäht oder verklammert ist.
7. Verbundwerkstoff nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Metalldrahtmaschengewebe mit
Glasfasern beflockt ist.
8. Verbundwerkstoff nach den Ansprüchen 1 bis 7 zur Verwen
dung als elektrostatischer Schirm, dadurch gekennzeich
net, daß das Metallnetz als Faradayscher Käfig dicht
unter einer Außenhaut des Werkstoffes liegt und von der
Metallschicht ein elektrischer Anschlußleiter (13) aus
dem Werkstoff herausgeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863608938 DE3608938A1 (de) | 1986-03-18 | 1986-03-18 | Verbundwerkstoff aus kunstharz, insbesondere glasfaser-verstaerktem kunstharz, und metall |
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DE19863608938 DE3608938A1 (de) | 1986-03-18 | 1986-03-18 | Verbundwerkstoff aus kunstharz, insbesondere glasfaser-verstaerktem kunstharz, und metall |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3608938A1 true DE3608938A1 (de) | 1987-09-24 |
Family
ID=6296605
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DE19863608938 Ceased DE3608938A1 (de) | 1986-03-18 | 1986-03-18 | Verbundwerkstoff aus kunstharz, insbesondere glasfaser-verstaerktem kunstharz, und metall |
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