DE3606750C2 - - Google Patents
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- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25F—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC REMOVAL OF MATERIALS FROM OBJECTS; APPARATUS THEREFOR
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen
Entfetten und Reinigen der Oberfläche von Metallbändern,
insbesondere von kaltgewalztem Bandstahl durch eine elektrolytische
und mechanische Behandlung sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Eine saubere metallische Oberfläche ist am fertigen Band
Voraussetzung für einwandfrei haftende metallische oder
nicht-metallische Überzüge, wie sie beispielsweise zur
Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit in Form dünner
Zink- oder Zinnauflagen gebräuchlich sind. Beim Haubenglühen
von Feinstband sowie beim kontinuierlichen Glühen
von Fein- und Feinstband ist bereits vor dem Glühen eine
rückstandsfreie Oberfläche erforderlich.
Beim Kaltwalzen von Bändern aus Metallen, insbesondere Bandstählen
übernehmen Walzölemulsionen wichtige Aufgaben. Die
bei der Kaltverformung entstehende Wärme wird abgeführt und
die Walzen werden gekühlt. Gleichzeitig wird aber auch der
Reibungskoeffizient im Walzspalt verringert, so daß größere
Dickenabnahmen möglich sind. Werden geringere Walzbanddicken
verlangt - etwa unter 0,4 mm - reicht jedoch die Schmierwirkung
von Walzölen nicht mehr aus; in diesem Fall verwendet
man hochwirksame Schmiermittel pflanzlicher oder
tierischer Herkunft wie z. B. Palmfett. Nach dem Kaltwalzen
befinden sich an der Bandoberfläche Rückstände
aus der Walzölemulsion bzw. aus dem Palmfett sowie Eisenabrieb.
Die Menge der Rückstände an der Bandoberfläche
nach dem Kaltwalzen variiert von Band zu Band. Als Parameter,
die die Bandverschmutzung beeinflussen sind folgende
zu nennen:
- - Kaltwalzgrad
- - Walzgeschwindigkeit
- - Stahlgüte
- - Ölkonzentration der Emulsion bzw. Palmfettgehalt des Palmfett-Wassergemisches
- - Walzenwerkstoff
- - Rauheit der Walzen
Beim Feinband, das in der Haube geglüht wird, erfolgt vor
dem Glühen keine Reinigung der Oberfläche, so daß nach der
Glühbehandlung Kohlenstoff bzw. kohlenstoffhaltige Rückstände
sowie Eisenabrieb noch vorhanden sind. Je nach Verwendungszweck
kann beim Verarbeiten eine Bandreinigung erfolgen.
Bei Fein- und Feinstband, das kontinuierlich geglüht wird,
ist vor dem Glühen eine sorgfältige Bandreinigung erforderlich,
damit eine Pickelbildung auf den Rollen im Ofen nicht
stattfindet. Die Pickel werden durch Ablagerungen aus Eisenabrieb
von der Bandoberfläche auf den Umlenkrollen verursacht.
Bei Feinstband müssen vor der Glühbehandlung die Palmfettrückstände
sowie der Eisenabrieb entfernt werden, damit die
Bandoberfläche die für die nachfolgende Behandlung erforderlichen
Oberflächeneigenschaften aufweist. Sollte Palmfett
während des Glühens auf dem Band verbleiben, so würden
sich Crackprodukte bilden, die sich anschließend nicht
ausreichend entfernen lassen würden.
In (I) "Bänder, Bleche, Rohre", Düsseldorf, März 1964,
Seiten 130/135 sind die drei hauptsächlichen Arbeitsgänge
einer Entfettungsanlage ausführlich erläutert. Die einzelnen
Verfahrensschritte bestehen demgemäß aus:
- 1. Der Vorentfettung mittels eines möglichst heißen alkalischen Tauchbades und Bürsteinheiten,
- 2. der elektrolytischen Reinigung und
- 3. einer Spülung mit einer Bürst- und Spritzanlage.
Moderne elektrolytische Bandreinigungsanlagen (s. auch
Stahl und Eisen, 105 (1985) Nr. 21, S. 55-60) bestehen
aus folgenden Teilen:
- a) Vorentfetter mit Bürsten:
Durch das Bürsten in der Vorentfettung wird die Fettschicht auf der Metalloberfläche aufgerissen; die Entfettungsflüssigkeit dringt bis zur Bandoberfläche. Dieser Vorentfetter bewirkt den Abtrag von über 90% des anhaftenden Fettes. - b) Elektrolysebad:
Es wird mit Gleichstrom in einem heißen alkalischen Elektrolyten und mit Stromdichten von bis zu 15 A/dm² gearbeitet. Der Elektrolysetank hat 4 Elektrodensätze. Das Band wird abwechselnd stellenweise kathodisch bzw. anodisch behandelt. In Momenten der kathodischen Schaltung des Bandes entwickelt sich Wasserstoff, so daß Partikelchen (Fett, Schmutz) von der Oberfläche abgesprengt werden. Im Moment der anodischen Schaltung entwickelt sich Sauerstoff, jedoch je Zeiteinheit nur ein um 50% verringertes Volumen im Vergleich zum Wasserstoff. - c) Bürstvorrichtung:
In der Bürsteinheit wird das Band mechanisch behandelt, um den größten Teil der an der Oberfläche noch vorhandenen Rückstände zu entfernen. - d) Spülung:
In dieser Einheit wird, meistens im Kaskadenverfahren, das Band durch Spritzen oder Tauchen gespült, um Reste der alkalischen Reinigungslösung zu entfernen.
In den letzten Jahrzehnten wurden die Arbeitsgänge des
Reinigungs- bzw. Entfettungsverfahrens in ihren Grundsätzen,
wie vorstehend beschrieben, beibehalten. Allerdings
wurde im Zuge der technischen Entwicklung die
Leistungsfähigkeit beträchtlich gesteigert und zwar im
wesentlichen durch folgende Maßnahmen
- - Einsatz von schwereren Bunden
- - Auslegen der Anlagen auf breitere Bänder
- - Steigerung der Bandgeschwindigkeit
- - Hintereinanderschalten mehrerer Elektrolysezellen
- - Verbesserung und Automatisierung der Antriebe und Transporteinrichtungen
- - der gesteigerten Durchlaufgeschwindigkeit entsprechende Erhöhung der Stromdichte
Die effektiven Bandgeschwindigkeiten, die früher einmal in
den Größenordnungen zwischen 5 und 30 m/min lagen, wurden je
nach Banddicke auf Geschwindigkeiten in der Größenordnung von
100 bis 800 m/min erhöht.
Die Stromdichten mußten gesteigert werden, um trotz der
erhöhten Bandgeschwindigkeit, also der kürzeren Behandlungsdauer,
eine für die Reinigung der Oberfläche wirksame Elektrolyse
sicherzustellen. Waren in 1961 noch 3 bis 5 A/dm²
üblich, so überstieg diese Leistung in 1970 auf 10 A/dm² und in
1978 wurde in einigen Anlagen schon mit 20 A/dm² gefahren.
Der einer Elektrolysanlage zugeführte Strom wird ausdrücklich
durch die Stromdichte in A/dm² und die Strommenge in A s/dm²
oder auch C/dm². Beide Begriffe sind durch die Gleichung
verbunden:
Während sich im Laufe der letzten Jahre die Durchsatzleistung
der Anlagen erhöhte, wirkte sich bei drastisch
gestiegenen Energiekosten der hohe Stromverbrauch der Anlagen
spürbar nachteilig aus. Die im Hinblick auf Bandsauberkeit
gestellten Anforderungen sind im gleichen Zeitraum ebenfalls
gestiegen.
Hier setzt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein.
Durch die im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruchs
geschilderte Kombination mehrerer Verfahrensschritte gelingt
es, die Reinigungswirkung entscheidend zu verbessern
und gleichzeitig den als Kostenfaktor wesentlichen
Stromverbrauch in erheblichem Maße zu senken.
Im einzelnen betreffen die erfindungsgemäß einzuhaltenden
Verfahrensschritte bei Entfettungsanlagen, die mit Band-Geschwindigkeiten
von über 10 m/min, vorzugsweise mit
50 m/min und insbesondere wenigstens mit 100 m/min arbeiten:
- - die Art der mechanischen Reinigung der Bandoberfläche z. B. durch Bürsten
- - die Schaltung bzw. Polarität der Elektrolyse-Elektroden
- - die beträchtliche Senkung der Stromdichte und damit der Strommenge
Nachstehend werden diese Verfahrensschritte erläutert:
Nach dem Stand der Technik ist es üblich, daß die aus dem
Kaltwalzwerk in Ringen verschmutzt angelieferten Bänder
zunächst eine alkalische Spritz- und Tauchentfettung
durchlaufen und anschließend gebürstet werden. Bei diesem
Arbeitsgang wird der größte Teil der an der Bandoberfläche
vorhandenen Rückstände entfernt, gleichzeitig
soll die Fettschicht aufgerissen werden, um
die Wirkung des nachfolgenden Elektrolysevorganges
zu erhöhen.
Nach der erfindungsgemäßen Lehre soll diese der ersterreichten
Elektrolysebehandlung vorgeschaltete mechanische
Reinigung durch maschinelles Bürsten oder die
ähnlich wirkende Hochdruckspülung unbedingt entfallen.
Mechanische Reinigungsgänge vorgenannter Art werden
erfindungsgemäß nur nach dem Durchlaufen einer oder
mehrerer Elektrolysezellen eingesetzt, wobei die Polarität
der Bandoberfläche vor der mechanischen Reinigung
nicht gewechselt wird.
Nach dem Stand der Technik wird in jeder Elektrolysezelle
die Polarität der Elektroden derart geändert, daß
die senkrecht zur Bandoberfläche verlaufende Stromrichtung
sich beim Durchlauf durch eine Elektrolysezelle
mehrfach ändert. Beim Durchlauf der Elektrolysezelle
wird also jeder Punkt der Bandoberfläche mehrfach
in wechselnder Stromrichtung durchflossen.
Erfindungsgemäß entfällt in jeder Elektrolysezelle ein
Wechsel der Polarität, so daß alle Elektroden innerhalb
einer Reinigungszelle die gleiche Polarität besitzen.
In diesem Falle besitzen auch alle Punkte der
Bandoberfläche, unabhängig davon, auf welcher Bandseite
sie liegen, die gleiche Polarität. Sind die Elektroden
sämtlich positiv geschaltet, so wirkt die Bandoberfläche
als negativer Pol - oder umgekehrt.
Eine andere erfindungsgemäße Ausführungsform kann darin
bestehen, daß in einer Elektrolysezelle alle auf einer
Seite des Bandes liegenden Elektroden negativ und alle auf
der gegenüberliegenden Seite angeordneten Elektroden
negativ geschaltet sind - oder umgekehrt.
Diese erfindungsgemäße Regel gilt auch für die
Vorentfettung, in der bereits die erste Elektrolyse
ohne Wechsel der Polarität durchgeführt wird - und sodann
nach der unter a) und b) genannten Lehre auch mit
rotierender Bürsteinrichtung ggf. in der gleichen
Elektrolysezelle ausgestattet sein kann.
Bekanntlich kann die Stromdichte durch Anlegen einer
höheren Gleichstromspannung zwischen Elektrode und
Bandoberfläche gesteigert werden. Die jeder Oberflächeneinheit
zugeführte Strommenge in As/dm² oder
Coulomb (abgekürzt C) ist ebenso für den Reinigungserfolg
wie für die Reinigungskosten maßgeblich; sie
ergibt sich aus der Beziehung
Strommenge C/dm² = Stromdichte A/dm² × Elektrolysezeit s.
Die Elektrolysezeit verringerte sich mit zunehmender
Bandgeschwindigkeit bis in den Bereich von Sekunden,
während sie bei früheren kontinuierlichen Anlagen
in 1961 noch im Bereich von mehr als einer Minute lagen.
Elektrolysezeit (s) = kumulierte Länge aller durchlaufenen
Elektroden in Bandrichtung (l) :
Bandgeschwindigkeit m/s
Um eine ausreichende Strommenge mit rasch
laufenden Bändern zu führen zu können, ergaben sich
folgende Konsequenzen:
- - höhere Stromdichte: die Werte stiegen von 1961 bei 90 s Elektrolysezeit von 3-5 A/dm² auf 20 A/dm² in 1978 als die Bandgeschwindigkeiten bereits mehr als 200 m/min erreichten.
- - Verlängerung der Elektrolysezeit durch eine größere Länge der Elektroden (in Bandrichtung bestimmt), zwischen denen das Band durchläuft - also größere Baulänge der Anlage und Anordnung von mehreren Elektrolysezellen hintereinander.
1970 wurde die zugeführte Strommenge noch mit 5 bis
15 C/dm² angegeben; vgl. (2), "Herstellung von kaltgewalztem
Band", Teil 2, Verlag Stahleisen Düsseldorf S. 175.
Erfindungsgemäß wird die Stromdichte auch bei schnell
laufenden Metallbändern, d. h. also bei Elektrolysezeiten
im Sekundenbereich, von den jetzigen Werten auf
niedrige Werte von 0,8 bis 4 C/dm² abgesenkt.
Die relative Strommenge wird damit erfindungsgemäß
je nach Art und Haftfestigkeit der Verunreinigungen
auf Werte von 0,8-4 C/dm² begrenzt.
Durch die Erfindung werden demgemäß bei einer Verringerung
der relativen Strommenge und bei Verbesserung der Oberflächensauberkeit
des Bandes der Stromverbrauch und als
Folge die Kosten der erforderlichen Entfettung beträchtlich
gesenkt.
Eine weitere vorteilhafte Verfahrens- und Vorrichtungsvariante
besteht in der räumlichen Zuordnung von den
im Elektrolysebad angeordneten Elektroden zu den Bürstmaschinen.
Der Abstand von der (in Bandlaufrichtung
gesehen) letzten Elektrode eines Elektrolysebades zur
Achse der rotierenden Reinigungsbürste soll (in Behandlungslaufzeit
ausgedrückt) max 1,5 s betragen, vorzugsweise
0,3 s ± 0,2 s. Auf eine Bandgeschwindigkeit
von 240 m/min, also 4 m/s bezogen, ergibt dies Abstände
von max. 6 m, vorzugsweise 2 bis 0,4 m,
zwischen der letzten Elektrode und der Achse der
rotierenden Reinigungsbürste.
Die Zahl und Größe der Elektrolysezellen richtet
sich nach Grad und Art der Verschmutzung und nach
der gewünschten Durchlaufgeschwindigkeit bzw.
Leistung der Anlage. Der größte Teil der Oberflächenverschmutzung
wird in der Regel nach der ersten
elektrolytischen Aktivierung durch das Bürsten in
der ersten Reinigungszelle abgetragen. Bei mehreren
nacheinanderfolgenden Elektrolysezellen empfiehlt
sich eine Trennung der Behälter und der Flüssigkeitskreisläufe.
Die Entfettungsreinrichtung enthält als letzte Behandlungseinheit
einen Spülbehälter, vorzugsweise eine
Kaskadenspülung. In diesem wird an der Oberfläche noch
haftende Elektrolyd mit Spülflüssigkeit, vorzugsweise mit
heißem Wasser unter Mitwirkung von rotierenden Bürsten
abgewaschen. An den Enden der einzelnen Behälter können in
bekannter Weise Abquetschrollen das Mitreißen von Flüssigkeit
(Elektrolyd) stark verringert. An den Spültank kann
sich weiterhin ein Heißluftrockner anschließen, und zwar
jeweils abhängig von der weiteren Behandlung oder Verwendung
des nun optimal gesäuberten Bandes.
In Fig. 1, 2 und 4 sind schematisch beispielhafte Bandentfettungsanlagen
dargestellt. Im einzelnen ist in Fig. 1
ein Beispiel für den Stand der Technik und in Fig. 2
ein Beispiel für das erfindungsgemäße Verfahren gezeigt.
In Fig. 3 ist die erreichte Verringerung der Oberflächenrückstände
nach der Erfindung dargestellt.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, wird das zu entfettende und
zu reinigende Stahlband 11 nach dem Stand der Technik
in eine Reinigungseinheit 12 geführt und zwischen Spritzbalken
14, die mit Elektrolytlösung gespeist sind, abgespritzt.
Anschließend wird das Stahlband 11 zwischen rotierenden
Bürsten 15 innerhalb der Reinigungszeit 12 gebürstet.
Das Stahlband 11 gelangt darauf in eine weitere
Reinigungseinheit 13, nämlich eine Elektrolysezelle
mit zu beiden Oberflächen des Stahlbandes 11 parallel
angeordneten Elektroden 18, die durch den Gleichrichter
17 gespeist werden. Nach der elektrolytischen Reinigung
zwischen den Elektroden 18 wird das Stahlband 11 zwischen
rotierenden Bürsten nochmals gebürstet. Anschließend
an die Reinigungseinheit 13 ist ein weiterer, nicht dargestellter
Spülbehälter zur Spülung des Stahlbandes 11
mit heißem Wasser vorgesehen.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Anlage wird das Stahlband
21 in eine erste Reinigungseinheit 22 eingeführt,
in der es zunächst ebenfalls zwischen Spritzbalken 24
mit Elektrolytlösung abgespritzt und anschließend sofort
ohne Bürstvorgang zwischen Elektroden 29 der Elektrolyse
unterzogen wird. Anschließend wird das Stahlband 21
mittels rotierender Bürsten 25, die innerhalb der Reinigungseinheit
22 angeordnet sind, gebürstet und gelangt
darauf in eine zweite Reinigungseinheit 23, in der
wiederum Elektroden 28 sowie rotierende Bürsten 26 vorgesehen
sind. In gleicher Weise ist ebenfalls entsprechend
dem Beispiel 1 ein nicht dargestellter Spülbehälter
mit heißem Wasser vorgesehen. Sowohl die Elektroden
29 in der Reinigungseinheit 22 als auch die Elektroden
28 in der Reinigungseinheit 23 werden durch den
Gleichrichter 27 gespeist.
Sowohl in der Anlage gemäß Fig. 1 als auch in der gemäß
Fig. 2 wurde ein hartgewalztes Stahlband bei einer
Geschwindigkeit von 120 m/min gereinigt, das vor der
Einführung in den ersten Behälter 12 bzw. 22 Verunreinigungen
vom Kaltwalzvorgang aufwies.
Die Temperatur der Elektrolyte in den Reinigungseinheiten
12, 13, 22 und 23 liegt bei 80°C. Den Elektroden
18 wird über den Gleichrichter 17 der Strom zugeführt.
Die Stromdichte betrug 20 A/dm² Bandoberfläche
bei einer Spannung von 17 V. In der vorgenannten Anlage
ergibt sich aufgrund der Abmessungen der eingebauten
Elektroden eine Reaktionszeit von 0,8 s, unabhängig davon,
ob die Elektroden anodisch oder kathodisch geschaltet
sind. Bei den vorgenannten Daten ergab sich ein
Stromverbrauch von 8,0 C/dm² Oberfläche.
Drückt man die auf einem Feinband vorhandenen Mengen
an Eisenabrieb und kohlenstoffhaltigen Rückständen mit
je 100% aus, so verblieb auf dem Band nach der Reinigung
wie in Fig. 3 dargestellt 40% des ursprünglichen
Eisenanteils und 5% des Kohlenstoffanteils.
Auch durch die Anlage gemäß Fig. 2 wurde das Stahlband 21
- mit der gleichen Verunreinigungsmenge wie das Band 11 -
hindurchgeführt. Bei einer wesentlich verringerten Leistung
des Gleichrichters 27 wird den Elektroden 29, 28
Strom zugeführt. Die aufgebrachte Stromdichte beträgt
dabei 2 A/dm² Bandoberfläche bei einer Spannung von
4 V. In der Anlage und aufgrund der Abmessungen der eingebauten
Elektroden 29, 28 ergibt sich eine Zeit von
0,8 Sekunden, in der die Elektrolyse auf das Stahlband 21
einwirkt, so daß sich für diese Anlage ein Stromverbrauch
von lediglich 0,8 C/dm² ergibt. Die auf dem Stahlband 21
verbleibende Restmenge an Verunreinigungen zeigt Fig. 3,
nämlich 18% des ursprünglichen Eisenanteils und 1% des
Kohlenstoffanteils. Neben der Verringerung des Stromverbrauchs
von 8,0 auf 0,8 C/dm² werden somit auch die verbleibenden
Restmengen von Verunreinigungen deutlich vermindert.
In Fig. 4 ist eine Reinigungs- und Entfettungsanlage
ähnlich der in Fig. 2 gezeigten dargestellt.
Von einem Ablaufhaspel 1 gelangt das zu entfettende
bzw. reinigende Stahlband in eine Schweißmaschine, mittels
der zwei aufeinanderfolgende Bänder zu einem endlosen
Band zusammengeschweißt werden, wobei als Zwischenspeicher
ein sog. Schlingenturm 2 vorgesehen ist. Aus dem Schlingenturm
2 wird das Band in eine Zelle 3 überführt, wo es
erwärmt wird; das kann erfolgen durch Spritzen, Tauchen
oder unter Elektrolysestrom. Nachfolgend gelangt das
Band in eine Elektrolysezelle 4, wo es zwischen parallel
zueinander angeordneten Elektroden geführt und gereinigt
wird. Nach einem Bürsten in einer Bürstmaschine 5 erfolgt
eine weitere Reinigung in einer weiteren Elektrolysezelle 6
und einer Bürstmaschine 7, hinter der ein Spültank 8 angeordnet
ist. Die Stromversorgung der Zellen 3, 4 und 6 erfolgt
mittels der Gleichrichter 9 und 10.
Claims (10)
1. Verfahren zum kontinuierlichen Entfetten und Reinigen der Oberfläche
von schnell laufenden Metallbändern, insbesondere kaltgewalztem
Bandstahl, durch elektrolytische und mechanische Behandlung,
gekennzeichnet durch die Kombination der Verfahrensschritte
- a) elektrolytisches Vorentfetten, wobei das Metallband eine erste Reinigungseinheit durchläuft und dort zunächst in einem heißen, alkalischen Elektrolyten durch Spritzen und/oder Tauchen erwärmt wird und sodann mit niedrig gespanntem Gleichstrom, der über im Bad befindliche Elektroden zugeführt wird, elektrolytisch behandelt wird, wobei die Polarisierung der Bandoberfläche (kathodisch oder anodisch) während des Durchlaufens dieser Reinigungseinheit nicht geändert wird;
- b) eine mechanische Reinigung, die noch innerhalb der Elektrolyse-Einheit oder unmittelbar anschließend danach angeordnet ist;
- c) anschließende Elektrolyse, wobei das Metallband wenigstens eine weitere Reinigungseinheit durchläuft und wobei die Polarisierung der Bandoberfläche (kathonisch oder anodisch) während des Durchlaufens dieser Reinigungseinheit nicht geändert wird;
- d) eine anschließend danach angeordnete mechanische Reinigung;
- e) eine Spülung im Spritz- oder Tauchverfahren;
- f) die gesamte Strommenge beim Durchlaufen der Reinigungseinheiten bei verbesserter Reinigungswirkung auf 5 C/dm² begrenzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zu reinigende
Band mit einer Geschwindigkeit von mehr als 10 m/min durch
die Anlage läuft.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zu reinigende
Band mit einer Geschwindigkeit von mehr als 50 m/min durch
die Anlage läuft.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zu reinigende
Band mit einer Geschwindigkeit von mehr als 100 m/min durch
die Anlage läuft.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische
Reinigung mittels rotierender Bürsten vorgenommen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische
Reinigung mittels Hochdruck-Reinigung vorgenommen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Strommenge beim
Durchlaufen der Reinigungseinheiten auf 0.8-4 C/dm² begrenzt wird.
8. Vorrichtung zum kontinuierlichen Entfetten und Reinigen der Oberfläche
von schnell laufenden Metallbändern, insbesondere kaltgewalztem
Bandstahl, durch elektrolytische und mechanische Behandlung
nach den Ansprüchen 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß der räumliche Abstand zwischen
den jeweils letztdurchlaufenden Elektroden einer Reinigungseinheit
und der Achse der mechanischen Reinigungsvorrichtung gemäß Verfahrensschritt
b) und d) des Hauptanspruches so ausgelegt ist, daß er
im Betrieb innerhalb von 1,5 s, vorzugsweise 0,3 ± 0,2 s durchlaufen
wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische
Reinigungseinheit aus rotierenden Bürsten besteht.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Einheit
zur mechanischen Vorentfettung und die zur mechanischen Vorreinigung
einen von den anderen Einheiten getrennten Flüssigkeitskreislauf
aufweisen.
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DE19863606750 DE3606750A1 (de) | 1986-03-01 | 1986-03-01 | Verfahren, anlage und vorrichtung zum kontinuierlichen entfetten und reinigen der oberflaeche von metallbaendern, insbesondere kaltgewalztem bandstahl |
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- 1986-03-01 DE DE19863606750 patent/DE3606750A1/de active Granted
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