DE3604309A1 - Komposition fuer die diffusionssaettigung von werkstuecken aus eisenmetallen - Google Patents
Komposition fuer die diffusionssaettigung von werkstuecken aus eisenmetallenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf den Korrosionsschutz
von Metallen und betrifft insbesondere Kompositionen
für das Diffusionslegieren von Eisenmetallen.
Die genannten Kompositionen können zum Korrosionsschutz
von Bauteilen und Maschinen in der chemischen Industrie
beispielsweise bei der Produktion von Soda, Ammoniumchlorid,
Natriumsulfat sowie, zum Beispiel, zum
Schutz von Rohren und Pumpen bei der Erdöl- und Erdgasgewinnung
zur Anwendung kommen.
Eine der Hauptschwierigkeiten, auf die die Produzenten
chemischer Ausrüstungen stoßen, ist die Sicherstellung
einer hohen Korrosions- und Verschleißfestigkeit
von Apparaten, die in konzentrierten Salzlösungen arbeiten.
Dieses Problem hat bis jetzt noch keine befriedigende
Lösung gefunden.
Bekanntlich werden Gußeisen und Kohlenstoffstähle
mit dünnen Oberflächenüberzügen im Bau von Chemieapparaten
mit hoher Korrosionsbeständigkeit gegenüber Titan und
rostfreien Stählen, die einen hohen Preis haben, bevorzugt.
Optimale Überzüge werden erzielt, wenn die Kompositionen
für das Diffusionslegieren Chrom, Titan und deren Verbindungen
enthalten. Die Untersuchungen haben nachgewiesen,
daß eine hohe Dichte der Schutzschicht und ihre zuverlässige
Haftung mit dem Grundwerkstoff bei der Diffusionssättigung
der Apparateteile mit Verbindungen von Übergangsmetallen,
insbesondere von Chrom, erreicht wird.
Bekannt ist eine Komposition für das Diffusionsverchromen
von Eisenmetallen, insbesondere von Kohlenstoffstahl.
Die Komposition enthält Chrom, Aluminiumoxid und
Ammoniumhalogenid beispielsweise Chlorid, die im folgenden
Verhältnis (in Masseprozent) genommen werden:
Chrom75
Aluminiumoxid15 bis 22
Ammoniumhalogenid 3 bis 10
(A. N. Minkevitsch, Chemisch-thermische Behandlung von Metallen
und Legierungen, M. 1965, S. 184).
Bekannt ist ebenfalls eine Komposition für die Diffusionssättigung
von Eisenmetallen (Gußeisen), die Chrom,
Aluminiumoxid und Ammoniumchlorid enthält, die im folgenden
Verhältnis (in Masseprozent) genommen werden:
Aluminiumoxid14 bis 17
Ammoniumchlorid1,0 bis 1,7
ChromRest
(SU-Urheberschein Nr, 5 36 252, Kl. G 23 C 9/02, bekanngemacht
am 25.11.76).
Diese Kompositionen gewährleisten einen Schutz von
Eisenmetallen gegen die Einwirkung schwachkonzentrierter
Salzlösungen mit geringer Erosionsaktivität. Die aus
ihnen erzeugte Schutzschicht weist jedoch eine unzureichende
Plastizität auf und ist deswegen in konzentrierten
Salzsuspensionen, die Salzkristalle enthalten, instabil.
Das ist durch die Entkohlung der Kernbereiche des Metalls
infolge Kohlenstoffdiffusion an die Oberfläche des Grundwerkstoffs
von dünnwandigen Rohren und Werkstücken bedingt.
Das ist mit einer niedrigen Plastizität der legierten
Diffusionsschicht verbunden. Beim Kontakt mit derartigen
aggressiven Medien wie Chlorid- und Chlorat-Lösungen oder
Starklaugen, die bei der Produktion von Ätzkali (konzentrierte
Kaliumhydroxidlösung, die eine feste Kaliumchloridphase
enthält, d. h. eine starke korrosive und abrasive
Wirkung auf die Geräteteile gleichzeitig ausübt)
eingesetzt werden, wird die Geschlossenheit der aus den
bekannten Kompositionen bestehenden Diffusionsschicht beeinträchtigt
und eine intensive Narbenkorrosion eingeleitet.
Deswegen wird die Korrosions- und Erosionsbeständigkeit
der zu schützenden Teile aus Eisenmetallen, insbesondere
in Salzkristalle enthaltenden konzentrierten
Salzsuspensionen, durch die bekannten Kompositionen nicht
gewährleistet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine derartige
Komposition für die Diffusionssättigung von Werkstücken
aus Eisenmetallen zu schaffen, durch die eine
ausreichende Korrosions- und Verschleißfestigkeit der behandelten
Werkstücke in stark aggressiven Medien (zum
Beispiel, in Chloridlösungen und in Starklaugensuspensionen
mit der festen Chloridphase) bei einem niedrigen
Preis der Bestandteile gewährleistet wird.
Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in
einer erfindungsgemäßen Komposition für die Diffusionssättigung
von Werkstücken aus Eisenmetallen, die Chrom,
Aluminiumoxid und Ammoniumhalogenid enthält, erfindungsgemäß
zusätzlich Molybdänborid oder -karbid bei folgendem
Verhältnis der Bestandteile (in Masseprozent) enthalten
sind:
Ammoniumhalogenid 0,75 bis 1,5
Molybdänborid oder -karbid 2,0 bis 4,0
Chrom67,0 bis 82,0
Aluminiumoxid12,0 bis 30,0
Durch die zusätzliche Einführung von Molybdänborid
oder -karbid in die Komposition für die Diffusionssättigung
von Eisenmetallen wird die Korrosionsbeständigkeit
und die Plastizität der Oberflächenschicht während des
Legierungsvorganges verbessert. Durch die Boratome werden
infolge eines kleinen Atomradius von 10,91 A Karbide
gebildet, die die aus Chromkarbiden gebildete Diffusionsschicht
verdichten und dadurch zur Bildung einer dichten
Struktur einer hochlegierten Legierung auf der Oberfläche
von Eisenmetallen beitragen. Durch die Molybdänkarbide
wird eine Platizität und eine hohe Passivierfähigkeit
der Schicht (schnelle Bildung eines Schutzfilms erreicht,
durch den eine Auflösung der Schicht in den chloridhaltigen
Lösungen verhindert wird).
Das erfindungsgemäße quantitative Verhältnis der Bestandteile
ist optimal. So wird in den chloridhaltigen
Medien bei der Einführung von Molybdänborid oder -karbid
in einer Menge unter 2% eine punktförmige Korrosion festgestellt,
während die Einführung dieser Bestandteile in
einer Menge über 4% zur Beeinträchtigung der Schichtplastizität
führt, wodurch die Schutzschicht infolge ihrer übergroßen
Sprödigkeit zerstört und eine Narbenkorrosion hervorgerufen
wird. Optimal für den gestellten Zweck ist die
Einführung von Molybdänborid oder -karbid in die Komposition
in einer Menge von 2 bis 4%.
Bei der Einführung von Chrom in einer Menge unter
67% entsteht eine Narbenkorrosion. Zugleich wird bei einem
Chromgehalt über 82% die Plastizität beeinträchtigt
und die Sprödigkeit der Schutzschicht vergrößert, was
ebenfalls zur Narbekorrosion führt. Die gleichen Folgen
hat die Einführung von Aluminiumoxid in Mengen, die die
angegebenen Grenzwerte überschreiten.
Die erfindungsgemäße Komposition für die Diffusionssättigung
von Eisenmetallen gestattet es, eine Diffusionsschutzschicht
mit hoher Passivierfähigkeit infolge Bildung
einer Chromkarbidschicht auf der Oberfläche des zu
schützenden Werkstücks zu erhalten, unter der eine
Schicht der α-festen Chromlösung im Eisen liegt, d. h.
eine Oberflächenstruktur vom Typ einer hochlegierten Legierung
zu erzeugen. Durch die dichte Struktur wird eine
Plastizität der Oberflächenschicht und eine schnelle Bildung
eines Schutzfilms gewährleistet, durch den eine Metallauflösung
in chloridhaltigen Medien, darunter auch bei
erhöhten Temperaturen verhindert wird. Die Korrosionsgeschwindigkeit,
durch die dieser Lösungsvorgang charakterisiert
wird, wird um ein 2- bis 7faches im Vergleich zu
den durch bekannte Kompositionen geschützten Werkstücken
bei gleichbleibender Mikrohärte und Geschlossenheit der
Schicht verringert.
Somit gestattet die erfindungsgemäße Komposition
es, die Passivierfähigkeit der Diffusionsschicht zu verbessern
und folglich die Korrosionsbeständigkeit des
Überzugs in Elektrolytlösungen zu erhöhen, die die Chloridphase
in Starklaugen (konzentrierte Hydroxidlösung
eines Alkalimetalls, in der das Alkalimetallchlorid suspendiert
ist) enthalten. Der Preis der Komposition wird
nur unwesentlich höher, weil die neuen Bestandteile nicht
teuer sind und in relativ geringen Mengen eingeführt werden.
Die erfindungsgemäße Komposition ist vorwiegend für
den Schutz von Werkstücken aus Kohlenstoffstahl und Gußeisen
bestimmt, kann jedoch auch für Werkstücke aus niedrig-
und mittellegierten Stählen verwendet werden.
Die Technologie der Herstellung der Komposition und
ihrer Anwendung zum Schutz von Werkstücken aus Eisenmetallen
ist einfach und wird mit bekannten Ausrüstungen
realisiert.
Die Bestandteile der Komposition sind Pulver jeweiliger
Werkstoffe, wobei ihre Körnung nicht von Bedeutung
ist. Die Pulver werden sorgfältig vermischt und das erzeugte
Gemisch wird in einen dicht verschließbaren Behälter
eingegeben, in den die zu behandelnden Werkstücke eingebracht
werden. Der Behälter wird in einem Ofen auf die
Temperatur der Diffusionssättigung (ca. 1000°C) erwärmt,
während einer für die Erzeugung einer verfestigten Schicht
mit gewünschter Dicke (von 100 bis 500 µm) erforderlichen
Zeit gehalten, in dem Ofen auf 300-350°C und danach an
Luft abgekühlt. Der abgekühlte Behälter wird geöffnet und
die geschützten Werkstücke werden entnommen.
Nachstehend werden Beispiele für die Herstellung der
erfindungsgemäßen Kompositionen und die Prüfung von Werkstücken
angeführt, die mit der genannten Komposition geschützt
worden sind.
Eine Komposition wird durch Vermischen von folgenden
pulverförmigen Bestandteilen (in Masseprozent) aufbereitet:
Chrom67
Molybdänborid 3
Ammoniumchlorid 1
Aluminiumoxid29
Nach einem sorgfältigen Durchmischen wird die Komposition
in einen dicht verschließbaren Kasten aufgegeben,
in den die zu schützenden Werkstücke, rechteckige Graugußplatten
mit Abmessungen von 65 × 15 × 3 mm, eingebracht
werden.
Der Kasten wird in einem Ofen auf 1000°C erwärmt,
während 5,5 Stunden im Ofen gehalten, zusammen mit dem
Ofen auf 300°C abgekühlt, dann aus dem Ofen herausgenommen
und an Luft auf die Umgebungstemperatur abgekühlt.
Zur Bestimmung des Charakters der die Diffusionsschicht
bildenden Phasen wird eine Röntgenstrukturanalyse der
Fertigteile durchgeführt. Die Schichtdicke an Proben beträgt
100 µm, davon 20 bis 30 µm die obere Karbidschicht
und 70 bis 80 µm die α-feste Chromlösung im Eisen.
Weitere Beispiele, die das Verhältnis der Kompositionsbestandteile
und die Korrosionsbeständigkeit der geschützten
Werkstücke kennzeichnen, sind in der Tabelle 1
angeführt.
Die Korrosionsgeschwindigkeit, die ein Kennwert für
die Korrosionsbeständigkeit der geschützten Werkstücke
ist, bedeutet in diesem Fall die Größe des Masseverlustes
der Probe bezogen auf die Oberflächeneinheit der Masse
pro Zeiteinheit (gemessen in g/m2 · h) in einem bestimmten
Medium bei einer bestimmten Temperatur. Gegebenenfalls
werden die Werkstücke in zwei Medien getestet: in einer
Lösung mit einem Chloridgehalt von 250 g/l und einem
Chloratgehalt von 85 g/l bei einer Temperatur von 60-80°C
sowie in einer Starklaugensuspension mit fester Chloridphase
(8, 10 g/l KOH und 800 g/l KCl-Kristalle), die bei
der Ätzkaliproduktion entsteht, bei einer Temperatur von
80°C. Die Prüfdauer in beiden Medien betrug 1200 Stunden.
Die Geschlossenheit der Diffusionsschicht wird durch
die Einwirkung des Wockers Reagens (ein Gemisch von K3
[Fe(CN)6] und NaCl). Das mit dem genannten Reagens benetzte
Filterpapier wird auf die Probenoberfläche im Porenbereich
aufgelegt). Die Eisenionen bilden mit den Ionen
des [Fe(CN)6]-3 die Verbindung [Fe3Fe(CN)6], die als
Turnbulls Blau bekannt ist. An diesen Stellen entstehen
am Filterpapier Blaupunkte, die auf die Ortslage der Poren
hinweisen. Die Geschlossenheit der Schicht wird durch
die Anzahl der Punkte pro 1 cm2 Oberfläche charakterisiert.
Die Mikrohärte der Diffusionsschicht wurde nach Vickers
(HV, kp/mm2) bestimmt.
Nachstehend werden die Testergebnisse angeführt.
Claims (1)
- Komposition für die Diffusionssättigung von Werkstücken aus Eisenmetallen, die Chrom, Aluminiumoxid, Ammoniumhalogenid enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Komposition zusätzlich Molybdänborid oder -karbid bei folgendem Verhältnis der Bestandteile (in Masseprozent) enthält: Ammoniumhalogenid 0,75 bis 1,5 Molybdänborid oder -karbid 2,0 bis 4,0 Chrom67,0 bis 82,0 Aluminiumoxid12,5 bis 30,0
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- 1986-02-14 JP JP3060986A patent/JPS62192575A/ja active Pending
- 1986-02-18 FR FR8602168A patent/FR2594447B1/fr not_active Expired
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Also Published As
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FR2594447B1 (fr) | 1988-06-10 |
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