DE3604073A1 - Druckplattenklemmeinrichtung in einer grube eines plattenzylinders einer bogenrotationsdruckmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Druckplattenklemmeinrichtung und ein Verfahren zum Klemmen eines Druckplattenendes gemäß der Oberbegriffe der Patentansprüche 1 und 2.

Zum Einklemmen einer Druckplatte in eine Klemmeinrichtung eines Plattenzylinders einer Rotationsdruckmaschine sind verschiedene Möglichkeiten bekannt. Die US-PS 23 20 239 zeigt eine Klemmeinrichtung, bei der eine Druckplatte zwischen einem schwenkbar gelagerten Klemmhebel und einer plattenzylinderfesten Auflageschiene eingeklemmt wird. Der Klemmhebel ist auf einer Achse schwenkbar gelagert und verfügt über zwei unterschiedlich lange Hebelarme. Der Kürzere hat die Funktion, die Druckplatte festzuklemmen. Auf den längeren Hebelarm wird über ein schwenkbar gelagertes Bauteil die Kraft einer Druckfeder ausgeübt. Sie hat den Nachteil, daß sie nicht verriegelbar ist. Die DE-PS 11 78 443 zeigt eine Druckplattenklemmeinrichtung, bei der eine Druckplatte zwischen einer starren, oberen Gegenschiene und einer verschiebbar gelagerten keilförmigen unteren Klemmleiste eingeklemmt wird. Die untere Klemmleiste wird zum Einklemmen der Druckplatte von Kolbenstangen mehrerer druckmittelbetätigter Zylinder tangential so weit verschoben, bis die Klemmleiste in einer Klemmposition die Druckplatte an die obere, Gegenschiene drückt. Bei dieser Vorrichtung geschieht die Verriegelung der unteren Klemmleiste durch Keilselbsthemmung.

Ein Nachteil der Klemmeinrichtung in DE-PS 11 78 443 ist, daß bei vorgesehener Druckentlastung der zur Klemmung vorgesehenen Arbeitszylinder ein Halten der Klemmleiste in Klemmposition ausschließlich von der Funktionstüchtigkeit der Verriegelung abhängig ist. Unvermeidbare Verschmutzungen der Klemmflächen vermindern den Reibfaktor und gefährden die Funktion der Verriegelung.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens für eine druckmittelbetätigte Druckplattenklemmeinrichtung auf einem Plattenzylinder einer Bogenrotationsdruckmaschine zu schaffen, das es ermöglicht, daß deren Arbeitszylinder während des Maschinenlaufes vom Betriebsdruck unabhängig sein können.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Teile der Ansprüche 1 bis 2 gelöst.

Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, daß eine Druckplatte registerhaltig eingeklemmt werden kann und daß die druckmittelbetätigten Klemmelemente in dieser Position mechanisch verriegelbar sind, so daß ein ungewolltes Lösen der Druckplatte ausgeschlossen ist.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Druckplattenklemmeinrichtung;

Fig. 2 einen Schnitt II-II in Fig. 1,

Fig. 3 einen Schnitt III-III in Fig. 1.

Fig. 4 eine Einzelheit Z in Fig. 1,

Fig. 5 einen Schnitt V-V in Fig. 1.

Ein Plattenzylinder (1), der zwischen nicht dargestellten Seitengestellen einer Bogenrotationsdruckmaschine gelagert ist, weist in einer Grube (2) eine Druckplattenklemmeinrichtung (4, 7) auf. An der rechten Seite der Grube (2) ist in einer Ausnehmung eine plane Auflageschiene (4) an den Plattenzylinderkörper (1) geschraubt, die sich über eine volle Länge erstreckt. In die Auflageschiene (4) sind mehrere Registerstifte (6) eingepaßt. In die Registerstifte (6) wird ein Druckplattenende (5.1) eingehängt und liegt auf der Auflageschiene (4) auf. Mit der Auflageschiene (4) wirken mehrere T-förmige Klemmhebel (7) zusammen, die auf einer Achse (8) schwenkbar gelagert sind. Die Achse (8) ist parallel zur Rotationsachse des Plattenzylinders (1), nicht drehbar in Lagerblöcken (9) gelagert, die am Grubengrund (2.1) angeschraubt sind. Ein vertikaler Hebelarm (11) des Klemmhebels (7) stützt sich über eine Druckfeder (12) horizontal gegen eine plattenzylinderfeste Grundplatte (13) ab. Ein linker, horizontaler Hebelarm (14) des Klemmhebels (7) weist an seinem Ende unten eine Ausnehmung (16) auf, in die das Ende einer Kolbenstange (17) eines Arbeitszylinders (18) eingreift. Der Arbeitszylinder (18) ist in die Grundplatte (13) eingeschraubt. Ein Kolben (19) des Arbeitszylinders (18) ist über Bohrungen (21) in der Grundplatte (13), die der Druckmittelzufuhr dienen, und einem Rohr (22) mittels eines Rotoranschlusses (nicht dargestellt) mit einer Druckmittelquelle (nicht dargestellt) verbunden. In Klemmstellung der Klemmhebel (7) werden jeweils die zwei Zinken (23.1) eines gabelförmigen Sicherungskeiles (23) in einen Verriegelungsspalt (24) zwischen Hebelarm (14) und Arbeitszylinder (18) durch die Kraft einer Druckfeder (29) geschoben.

Hierbei umfassen die Zinken (23.1) die Kolbenstange (17). In dieser Position liegen sie mit ihrer nicht geneigten Unterseite (23.3) auf einer Führungsfläche (18.1) des Arbeitszylinders (18) auf und stoßen mit ihren geneigten Oberseiten (23.2) unter die Keilfläche des Hebelarmendes (14), und zwar in der Weise, daß sich der Sicherungskeil (23) mit seinen Zinken (23.1) und das Ende des Hebelarms (14) selbsthemmend miteinander verkeilen.

Um eine gute Führung des Sicherungskeiles (23) zu gewährleisten, weist jeder Sicherungskeil (23) zwei horizontale Führungsbolzen (26) auf, die in einer horizontal verlaufenden Bohrung (27) einer grundplattenfesten Leiste (28), gleitend geführt werden. Auf jeden Führungsbolzen (26) ist jeweils eine Druckfeder (29) aufgeschoben, die sich links an der Leiste (28) und rechts am Sicherungskeil (23) abstützt, wodurch der Sicherungskeil (23) durch die Kraft der Feder (29) in den Verriegelungsspalt (24) gepreßt wird.

Zwischen den Sicherungskeilen (23) und der Grundplatte (13) ist eine Entriegelungsleiste (31) horizontal verschiebbar gelagert. Mehrere, über die Länge der Verriegelungsleiste (31) verteilte Druckfedern (34) drücken sie in Richtung Arbeitszylinder (18) und verhindern, daß die Entriegelungleiste (31) während der Rotation des Plattenzylinders (1) auf der Grundplatte (13) verrutschen kann. Ein Ausbrechen der Entriegelungsleiste (31) in vertikaler Richtung verhindern zwei zur Führung an die Leiste (28) geschraubte Winkel (39). Auf der Entriegelungsleiste (31) sind pro Sicherungskeil (23) zwei Absätze (32) vorhanden, die an je einen Absatz (33) der Sicherungskeile (23) angreifen.

Zur Entriegelung der Klemmeinrichtung (4, 7) werden zwei Arbeitszylinder (36) druckbeaufschlagt. Sie schieben ihre Kolbenstangen (37) gegen gehärtete Bolzen (38), die in der Entriegelungsleiste (31) verstiftet sind. Dadurch wird die Entriegelungsleiste (31) gegen die Kraft der Druckfedern (29, 34) horizontal in Richtung Leiste (28) verschoben und zieht mittels ihrer Absätze (32) über die Absätze (33) die Sicherungskeile (23) aus den Verriegelungsspalten (24).

Durch die Druckentlastung der Arbeitszylinder (18) fahren die Kolbenstangen (17) ein. Nun drückt die Druckfeder (12) über Hebelarm (11) den Klemmhebel (7) auf und die Druckplatte (5) kann ein oder ausgehängt werden.

Zuerst wird die Druckplatte (5) in die Registerstifte (6) eingehängt. Durch die Druckbeaufschlagung der Arbeitszylinder (18) werden die Kolbenstangen (17) ausgefahren und drücken jeweils über den Hebelarm (14) die Klemmhebel (7) gegen die Kraftrichtung der Druckfedern (12). Hierdurch wird der Klemmhebel (7) in Richtung der Auflageschiene (4) gedrückt und klemmt schließlich die Druckplatte (5) zwischen den Klemmhebeln (7) und der Auflageschiene (4) ein.

Durch Druckentlastung der beiden Arbeitszylinder (36) wird die Entriegelungsleiste (31) mittels der Druckfedern (34) in Richtung Arbeitszylinder (18) geschoben und gibt damit die Sicherungskeile (23) frei, die durch die Kraft der Druckfedern (29) in die Verriegelungsspalte (24) geschoben werden. Die Druckentlastung der Arbeitszylinder (18) bewirkt, daß das Ende des Hebelarms (14) schließlich auf der Oberseite (23.2) den Zinken (23.1) aufliegt und den Sicherungskeil (23) selbsthemmend verkeilt. Zum Lösen der Druckplatte (5) werden die Arbeitsgänge in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt.

Die Arbeitszylinder (36) sind so dimensioniert, daß die Sicherungskeile (23) irrtümlich nicht aus den Verriegelungsspalten (24) gezogen werden können, ohne daß die Kolbenstangen (17) der Arbeitszylinder (18) das Ende des Hebelarms (14) ein wenig anheben.

• Teileliste  1 Plattenzylinder
   2 Grube
   2.1 Grubengrund
   3 Druckplattenklemmeinrichtung
   4 Auflageschiene
   5 Druckplatte
   5.1 Druckplattenende
   6 Registerstifte
   7 Klemmhebel
   8 Achse
   9 Lagerbock
  10 Innensechskantschraube
  11 Hebelarm (7)
  12 Druckfeder
  13 Grundplatte
  14 Hebelarm (7)
  16 Ausnehmung (14)
  17 Kolbenstange (18)
  17.1 Kolbenstangenende
  18 Arbeitszylinder
  18.1 Führungsfläche (18)
  19 Kolben (18)
  21 Bohrung
  22 Rohr
  23 Sicherungskeil
  23.1 Zinken
  23.2 Oberseite (Zinken)
  23.3 Unterseite (Zinken)
  24 Verriegelungsspalt
  26 Führungsbolzen
  27 Borhungen (28)
  28 Leiste
  29 Druckfeder
  31 Entriegelungsleiste
  32 Absatz (31)
  33 Absatz (23)
  34 Druckfeder
  36 Arbeitszylinder
  37 Kolbenstange
  38 Bolzen
  39 Winkel

Claims (6)

1. Verfahren zum Klemmen und Verriegeln eines Druckplattenendes mittels eines mehrarmigen Klemmhebels, dadurch gekennzeichnet, daß ein Arbeitszylinder (18) einen Klemmhebel (7) in Klemmposition bringt, daß danach ein Sicherungskeil (23) unter das Klemmarmende (14, 16) geschoben und mit diesem in einen Reibschluß gebracht wird, und anschließend der Arbeitszylinder (18) in seine Ruhelage gebracht wird.

2. Druckplattenklemmeinrichtung in einer Grube eines Plattenzylinders einer Bogenrotationsdruckmaschine, bei der zum Klemmen eines Druckplattenendes mehrarmige, achsgelagerte Klemmhebel vorgesehen sind, deren erstes Hebelarmende zum Klemmen der Druckplatte und deren zweites Hebelarmende zum Einleiten einer Kraft ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verriegeln des zweiten Hebelarmendes (14, 16) in Klemmposition ein tangential verschiebbarer, mit dem zweiten Hebelarmende (14, 16) in Reibschluß bringbarer Sicherungskeil (23) vorgesehen ist.

3. Druckplattenklemmeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verschieben des Sicherungskeils (23) in Verriegelungsposition, Druckfedern (23) vorgesehen sind.

4. Druckplattenklemmeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verschieben des Sicherungskeils (23) in Entriegelungsposition eine über Absätze (32, 33) zusammenwirkende, tangential verschiebbare, Entriegelungsleiste (31) angeordnet ist.

5. Druckplattenklemmeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verschieben der Entriegelungsleiste (31) ein druckmittelbetätigter Arbeitszylinder (36) vorgesehen ist.

6. Druckplattenklemmeinrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zum Antrieb der Klemmhebel (7) auf deren zweites Hebelarmende (14, 16) druckmittelbetätigte Arbeitszylinder (18) vorgesehen sind.