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Die
Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung an einer Druckplattenklemm-
und Spanneinrichtung.
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Zum
Klemmen oder Spannen von Druckplatten auf einem Plattenzylinder
einer Rotationsdruckmaschine sind verschiedene pneumatische oder
hydraulische Klemm- und Spanneinrichtungen bekannt, die eine Steuereinrichtung
benötigen.
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Die
EP 095 954 A1 zeigt
eine Klemmeinrichtung an einem Plattenzylinder, bei der mit zwei
gemeinsam schaltbaren Ventilen eine Druckplatte geklemmt wird. In
einer bestimmten Schaltstellung der Ventile sind die Zylinder druckmittelbeaufschlagt
und ein Plattenzylinderhohlraum wird mit der Außenluft verbunden. In der zweiten
Schaltstellung der Ventile ist der Plattenzylinderhohlraum mit einer
Vakuumpumpe verbunden und die Zylinder werden drucklos.
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Die
Erfindung stellt für
ein derartig einfaches System, das nur aus zwei Zylindern besteht,
eine akzeptable Lösung
dar. Besteht eine Anlage jedoch aus mehreren Zylindern, die in richtiger
Folge zu schalten sind, benötigt
man eine komplizierte zweite Steuereinrichtung.
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Die
DE 43 06 139 A1 umfasst
eine Steuereinrichtung mit Schaltventilen mittels derer ein Klemmen
und Spannen einer Druckplatte auf einen Plattenzylinder auslösbar ist.
Für ein
Klemmen der Druckplatte ist ein erstes Steuerventil angeordnet, mittels
dessen ein Klemmen und Sichern der Druckplatte steuerbar ist. Weiterhin
ist ein zweites Steuerventil zum Klemmen und Spannen der Druckplatten angeordnet.
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Die
DE 36 04 073 A1 und
die
DE 36 04 071 A1 offenbaren
hydraulisch betätigbare Plattenklemmeinrichtungen,
wobei die Klemmung mit einem ersten Arbeitszylinder und die Verriegelung
der Klemmung mittels einem zweiten Arbeitszylinder steuerbar ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steuereinrichtung für eine Druckplattenklemm- und
Spanneinrichtung zu schaffen, mit der eine folgerichtige Betätigung der
Klemm- oder Spanneinrichtung in visuell kontrollierbaren Einzelschritten
durchführbar
ist.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, dass in jeder
Schaltstellung nur je eine Arbeitsfunktion einer Druckplattenklemm-
oder Spanneinrichtung gesteuert wird. Dadurch ist eine visuelle Kontrolle
des Arbeitsvorganges möglich.
Bei Störungen
der Druckplattenklemm- oder Spanneinrichtung wird eine Fehlersuche
erheblich erleichtert, da eine Fehlerquelle durch stufenweises Betätigen der
Steuereinrichtung genau lokalisiert werden kann. Reparaturzeiten
lassen sich hierdurch erheblich verkürzen.
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Die
Schaltventile sind abschließbar,
so dass Druckplatten nur von befugten Personen unzerstört demontiert
werden können.
Diese Einrichtung ist insbesondere im Wertpapierdruck von Vorteil.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden
näher beschrieben.
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Die
einzige Figur zeigt einen Hydraulikschaltplan der Steuereinrichtung
einer Druckplattenklemm- und Spanneinrichtung.
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Eine
hydraulische Druckplattenklemm- und Steuereinrichtung an einem Plattenzylinder
einer Rotationsdruckmaschine wird von einer Pumpe 1, insbesondere
einer Hydraulikpumpe 1, die von einem Motor 2,
insbesondere einem Elektromotor 2, angetrieben wird, mit
Hydrauliköl
gespeist. Zur Druckeinstellung ist ein einstellbares Druckbegrenzungsventil 3 parallel
zur Hydraulikpumpe 1 angeschlossen. Nach der Hydraulikpumpe 1 ist
ein Schaltventil 4 angeordnet, mit dem eine Druckleitung 6 der
Hydraulikpumpe 1 einem Tank 7 zugeschaltet werden
kann.
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Zum
Klemmen einer Druckplatte weist die hydraulische Druckplattenklemmeinrichtung
ein manuell schaltbares Ventil 8, insbesondere ein 6/5-Wegeventil 8,
auf. An das 6/5-Wegeventil 8 sind
zwei einseitig wirkende Zylinder 9; 11 angeschlossen.
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In
einer Schaltstellung S1 des 6/5-Wegeventils 8 sind die
Arbeitsylinder 9; 11 dem Tank 7 zugeschaltet
und somit drucklos.
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Die
Schaltung des 6/5-Wegeventils 8 in eine Schaltstellung
S2 verbindet den Zylinder 9 mit der Pumpe 1. Durch
die Druckbeaufschlagung wird die Kolbenstange 9.1 des Zylinders 9 gegen
die Kraft einer Feder 13 ausgeschoben und betätigt einen
Sicherungskeil 12. In dieser Schaltstellung S2 ist der Zylinder 11 mit
dem Tank 7 verbunden, so dass die Kolbenstange 11.1 des
Zylinders 11 nach dem Wegdrücken der Sicherungskeile 12 durch
eine Druckfeder 14 eingeschoben wird. In dieser Stellung
kann eine Druckplatte in die Klemmeinrichtung, z. B. über Registerstifte,
eingehängt
werden.
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In
Schaltstellung S3 bleibt der Zylinder 9 druckbeaufschlagt
und der Zylinder 11 wird der Pumpe 1 zugeschaltet.
Durch den Druck im Zylinder 11 wird die zugehörige Kolbenstange 11.1 ausgeschoben
und betätigt
die Klemmelemente, so dass die Druckplatte fest eingeklemmt wird.
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Durch
die Schaltung des 6/5-Wegeventils 8 in Stellung S4 wird
der Zylinder 9 mit dem Tank 7 verbunden. Der drucklos
gewordene Zylinder 9 bietet den Druckfedern 13 keinen
Widerstand mehr und die Kolbenstange 9.1 schiebt die Sicherungskeile 12 unter
die Klemmelemente und verriegeln sie auf diese Weise. In Schaltstellung
S4 bleibt der Zylinder 11 druckbeaufschlagt.
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Die
Schaltstellung S5 entspricht der Schaltstellung S1, d. h. der Zylinder 11 wird
dem Tank 7 zugeschaltet und der Zylinder 9 bleibt
drucklos. Da in dieser Schaltstufe S5 beide Zylinder 9, 11 drucklos sind,
werden die Klemmelemente nur mittels der Sicherungskeile 12 durch
Selbstklemmung und Druckfedern 13 (verriegelt) arretiert.
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Ein
Lösen der
Druckplattenklemmeinrichtung erfolgt durch Schaltung des 6/5-Wegeventils 8 in umgekehrter
Reihenfolge, d. h. von Schaltstellung S5 zur Schaltstellung S1.
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Ist
die Druckplatte an ihrer Vorderkante geklemmt, so wird der Plattenzylinder
mittels eines Antriebes der Rotationsdruckmaschine soweit gedreht, bis
ein Druckplattenende an die Druckplattenklemm- und Spanneinrichtung
angelegt werden kann. Die Druckplattenklemm- und Spanneinrichtung
weist zum Klemmen und Spannen der Druckplatte ein Ventil 16,
insbesondere ein 8/8-Wegeventil 16 auf, das an die Hydraulikpumpe 1 und
den Tank 7 angeschlossen ist. An das 8/8-Wegeventil 16 sind
einseitig wirkende Arbeitszylinder 17; 18; 19; 21 angeschlossen.
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In
einer Schaltstellung T1 sind die Hydraulikzylinder 17; 18; 19; 21 dem
Tank 7 zugeschaltet und somit drucklos. Zum Einhängen der
Druckplatte in die Druckplattenklemm- und Spanneinrichtung wird
das 8/8-Wegeventil 16 in eine Schaltstellung T2 geschaltet.
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In
der Schaltstellung T2 sind die Hydraulikzylinder 17; 19 mit
der Hydraulikpumpe 1 verbunden. Eine Kolbenstange 17.1 des
Hydraulikzylinders 17 fährt
nun entgegen einer Federkraft von Druckfedern 22 aus, wobei
Sicherungskeile 23 von nicht dargestellten Klemmelementen
weggedrückt
werden. Durch eine Federkraft von Druckfedern 24 fährt der Hydraulikzylinder 18 ein
und die Klemmelemente werden geöffnet.
Der Hydraulikzylinder 19 fährt entgegen einer Federkraft
einer Druckfeder 26 ein. Damit wird ein Sicherungskeil 27 aus
einer Arretierstellung gezogen. Dies ermöglicht, dass mittels Druckfedern 28 die
Druckplattenklemm- und Spanneinrichtung in eine vordere Endlage
gedrückt
wird, wobei der Hydraulikzylinder 21 einfährt. Nun
kann die Druckplatte, z. B. in Registerstifte der Druckplattenklemm-
und Spanneinrichtung eingehängt
werden.
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Das
8/8-Wegeventil 16 wird nun in eine Schaltstellung T3 weitergeschaltet.
In der Schaltstellung T3 des 8/8-Wegeventils 16 bleiben
die Zylinder 17 und 19 druckmittelbeaufschlagt.
Zusätzlich
wird der Zylinder 18 mit der Hydraulikpumpe 1 verbunden. Damit
fährt die
Kolbenstange 18.1 des Hydraulikzylinders 18 aus
und betätigt die
Klemmelemente, wodurch die Druckplatte geklemmt wird.
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Ist
eine Klemmbewegung der Klemmelemente abgeschlossen, wird das 8/8-Wegeventil 16 in eine
Schaltstellung T4 weitergeschaltet. In der Schaltstellung T4 des
8/8-Wegeventils 16 bleiben
die Hydraulikzylinder 18 und 19 druckmittelbeaufschlagt. Der
Hydraulikzylinder 17 ist nun mit dem Tank 7 verbunden.
Damit drücken
die Druckfedern 22 die Sicherungskeile 23 unter
die Klemmelemente und gleichzeitig fährt die Kolbenstange 17.1 des
Hydraulikzylinders 17 ein. Damit sind die Klemmelemente durch
Selbstklemmung des Sicherungskeils 23 und der Feder 22 in
Klemmstellung arretiert.
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Ist
die Arretierung durch die Sicherungskeile 23 abgeschlossen,
wird das 8/8-Wegeventil 16 in eine Schaltstellung T5 weitergeschaltet.
In der Schaltstellung T5 sind die Hydraulikzylinder 17 und 21 drucklos,
d. h. auf den Tank 7 geschaltet, der Hydraulikzylinder 19 ist
druckmittelbeaufschlagt und der Zylinder 18 wird beim Umschalten
von Schaltstellung T4 auf Schaltstellung T5 des 8/8-Wegeventils 16 auf den
Tank 7 umgeschaltet. Damit ist ein Klemmen der Druckplatte
abgeschlossen.
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Zum
Spannen der Druckplatte wird nun das 8/8-Wegeventil 16 in
eine Schaltstellung T6 weitergeschaltet. Die Hydraulikzylinder 17 und 18,
die das Klemmen der Druckplatte ausführen, bleiben drucklos, d.
h. sie sind mit dem Tank 7 verbunden. In der Schaltstellung
T6 wird nun der Zylinder 21 druckmittelbeaufschlagt und
die Kolbenstange 21.1 fährt
aus. Damit wird die Druckplatte gespannt. Zur Begrenzung einer Spannkraft,
die der Hydraulikzylinder 21 auf die Druckplatte ausübt, ist
in eine Zuleitung 29 des Hydraulikzylinders 21 ein
einstellbares Druckbegrenzungsventil 31 eingebaut.
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Zum
Weiterschalten des 8/8-Wegeventils 16 in eine Schaltstellung
T7 bleibt der Hydraulikzylinder 21 druckmittelbeaufschlagt,
während
der Hydraulikzylinder 19 dem Tank 7 zugeschaltet
wird. Durch die Druckfeder 26 fährt die Kolbenstange 19.1 des
Hydraulikzylinders 19 soweit aus, bis der Sicherungskeil 27 die
Druckplattenklemm- und Spanneinrichtung in einer Spannposition durch
die Feder 26 und Selbstklemmung verriegelt.
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Abschließend wird
das 8/8-Wegeventil 16 in eine Schaltstellung T8 weitergeschaltet.
In der Schaltstellung T8 des 8/8-Wegeventils 16 wird der Hydraulikzylinder 21 auf
den Tank 7 geschaltet, womit der Hydraulikzylinder 21,
genau wie die Hydraulikzylinder 17; 18; 19 drucklos
ist.
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Zum
Entspannen und Herausnehmen einer Druckplatte aus der Druckplattenklemm-
und Spanneinrichtung wird das 8/8-Wegeventil 16 in die
Schaltstellung T2 schrittweise von der Schaltstellung T8 aus zurückgeschaltet.
In der Schaltstellung T2 kann ein Ende der Druckplatte aus der Druckplattenklemm-
und Spanneinrichtung entnommen werden.
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Nun
wird das 8/8-Wegeventil 16 in die Schaltstellung T1 geschaltet,
so dass die Hydraulikzylinder 17; 18; 19 und 21 drucklos
sind.
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Anschließend wird
mittels eines Antriebes der Rotationsdruckmaschine der Plattenzylinder
soweit verdreht, bis die Druckplattenklemmeinrichtung zugänglich ist.
Anschließend
wird ein Druckplattenanfang mittels des 6/5-Wegeventils 8,
wie bereits beschrieben, aus der Druckplattenklemmeinrichtung herausgenommen.
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Eine
Zufuhr von Hydraulikflüssigkeit
von der Hydraulikpumpe 01 zu dem 6/5-Wegeventil 08,
bzw. zum 8/8-Wegeventil 16 erfolgt über eine nicht dargestellte
Tandemdreheinführung.
Die Wegeventile 8 und 16 sind an einer Stirnseite
des Plattenzylinders angeschraubt.
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Zur
Vermeidung von Fehlbedienungen sind die Steuerventile 8 und 16 in
den Schaltstellungen S1; S5 und T1; T8 mittels eines Schlüssels verriegelbar.
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- 1
- Pumpe,
Hydraulikpumpe
- 2
- Motor,
Elektromotor
- 3
- Druckbegrenzungsventil
- 4
- Schaltventil
- 5
-
- 6
- Druckleitung
- 7
- Tank
- 8
- Ventil,
Steuerventil, 6/5-Wegeventil
- 9
- Zylinder,
Arbeitszylinder, Hydraulikzylinder
- 9.1
- Kolbenstange
- 10
-
- 11
- Zylinder,
Arbeitszylinder, Hydraulikzylinder
- 11.1
- Kolbenstange
- 12
- Sicherungskeil
- 13
- Feder,
Druckfeder
- 14
- Feder,
Druckfeder
- 15
-
- 16
- Ventil,
Steuerventil, 8/8-Wegeventil
- 17
- Zylinder,
Arbeitszylinder, Hydraulikzylinder
- 17.1
- Kolbenstange
- 18
- Zylinder,
Arbeitszylinder, Hydraulikzylinder
- 18.1
- Kolbenstange
- 19
- Zylinder,
Arbeitszylinder, Hydraulikzylinder
- 19.1
- Kolbenstange
- 20
-
- 21
- Zylinder,
Arbeitszylinder, Hydraulikzylinder
- 21.1
- Kolbenstange
- 22
- Druckfeder
- 23
- Sicherungskeil
- 24
- Druckfeder
- 25
-
- 26
- Druckfeder
- 27
- Sicherungskeil
- 28
- Druckfeder
- 29
- Zuleitung
- 30
-
- 31
- Druckbegrenzungsventil
- S1
- Schaltstellung
(Klemmeinrichtung)
- S2
- Schaltstellung
(Klemmeinrichtung)
- S3
- Schaltstellung
(Klemmeinrichtung)
- S4
- Schaltstellung
(Klemmeinrichtung)
- S5
- Schaltstellung
(Klemmeinrichtung)
- T1
- Schaltstellung
(Klemm- und Spanneinrichtung)
- T2
- Schaltstellung
(Klemm- und Spanneinrichtung)
- T3
- Schaltstellung
(Klemm- und Spanneinrichtung)
- T4
- Schaltstellung
(Klemm- und Spanneinrichtung)
- T5
- Schaltstellung
(Klemm- und Spanneinrichtung)
- T6
- Schaltstellung
(Klemm- und Spanneinrichtung)
- T7
- Schaltstellung
(Klemm- und Spanneinrichtung)
- T8
- Schaltstellung
(Klemm- und Spanneinrichtung)