DE3601682C2 - Eingelenk-Scharnier mit Schließrastung - Google Patents

Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Eingelenk-Scharnier mit Schließrastung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Es sind verschiedene Eingelenk-Scharniere mit Schließrastung bekannt geworden, bei deren Konstruktion festgestellt werden kann, daß sie noch vereinfacht und verbilligt werden kann.

Zum Beispiel offenbart die DE-GM 66 03 353 ein Eingelenk- Scharnier mit Schließrastung, bei dem der Scharnierarm über ein Federglied federbelastet und rastend in der Schließ­ stellung über ein am Scharniertopf angeordnetes Federglied gehalten ist, wobei das Federglied aus mindestens einer einseitig am Scharniertopf eingespannten Blattfeder besteht, die mit ihrem freien, federnden Ende kraftschlüssig auf eine in der Schwenkachse des Scharnierarms angeordnete und mit dem Scharnierarm verbundene Steuerkurve preßt.

Die DE 29 51 236 A1 zeigt ein Scharnier mit verborgener Scharnierachse, bestehend aus zwei Scharnierteilen, wobei am ersten Scharnierteil ein federnd angeordnetes Glied vorhanden ist, das mit einem ausgewählten Teil am zweiten Scharnierteil zusammenwirkt, um bei dessen Annäherung an die Schließlage den zweiten Scharnierteil in die Schließ­ lage zu drängen.

Die DE 29 26 486 A1 zeigt ein Topfscharnier, mit einem U-Stift mit ungleich langen Schenkeln, welcher derart angeordnet ist, daß sein längerer Schenkel der Schwenk­ lagerung eines Scharnierlenkers dient; bei einer Belastung dieses U-förmigen Gelenkstiftes wird die Kraftwirkung vorteilhaft auf das Gehäuse abgetragen.

Der Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe zugrunde, ein Eingelenk-Scharnier nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs kostengünstiger und einfacher herzustellen und die Betriebs­ sicherheit zu erhöhen.

Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1.

Hierbei ist wesentlich, daß der kurze Schenkel des U-Stifts von oben her auf der Blattfeder aufliegt und hierdurch die Blattfeder gegen die Steuerkurve vorgespannt wird.

Bei einer derartigen Ausbildung und einem derartigen Einbau der Blattfeder wird eine besonders einfache Befestigung derselben ermöglicht. Der U-Stift spannt die Blattfeder gegen die Steuerkurve am Scharnierarm vor, so daß beträcht­ liche Federkräfte mit einer derartigen einfachen Blattfeder erzeugt werden können.

Es ist selbstverständlich ebenfalls möglich, nicht eine sondern zwei Blattfedern parallel und in gegenseitigem Abstand symmetrisch zur Längsmittelebene des Scharniers nebeneinander anzuordnen. Selbstverständlich ist auch die Verwendung von mehr als zwei Blattfedern möglich. Durch diese Maßnahme wird die Federkraft noch erhöht.

In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, die Steuerkurve aus dem Material des Scharnierarms zu bilden, das um die Schwenkachse herum gebogen ist. Hierdurch ergibt sich eine kostengünstige Herstellung der Steuerkurve.

Der Scharnierarm kann jenseits seiner Steuerkurve mit einer Aussparung versehen sein, so daß die Blattfeder mit ihrem freien, federnden Ende an dem Scharnierarm vorbeikommt.

Das gegenüberliegende Ende der Blattfedern kann dadurch am Scharnierarm befestigt werden, daß es in kurzer, abgebogener Form in einen am Boden des Scharniertopfs angeordneten Schlitz eingreift.

Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 Schnitt durch einen Scharniertopf (mit nicht geschnittenem Scharnierarm) in Offenstellung;

Fig. 2 Draufsicht auf den Scharniertopf in Richtung des Pfeiles II in Fig. 1;

Fig. 3 Detailansicht der Einwirkung der Blattfeder auf die Steuerkurve des Scharnierarms in Offenstellung;

Fig. 4 gleiche Darstellung wie Fig. 3 in Schließstellung;

Fig. 5 Seitenansicht des U-Stiftes;

Fig. 6 Seitenansicht der Blattfeder;

Fig. 7 Draufsicht auf die Blattfeder.

Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um ein herkömmliches Eingelenk-Scharnier, was in bekannter Weise aus einem Scharniertopf 1 besteht, in den ein Scharnierarm 9 einschwenkbar ist. Der Scharnierarm 9 ist hierbei im Bereich einer Schwenkachse 10 schwenkbar mit dem Scharniertopf 1 verbunden. Der Scharniertopf 1 weist Seitenwände auf und einen Boden 2, der zur Halterung einer Blattfeder 4 dient. Die Blattfeder 4 ist ein gerades, längliches, im Querschnitt etwa rechteckförmiges Metall­ teil aus Federstahl, welches an seinem hinteren Ende 8 abgebogen ist, so daß es mit diesem Ende 8 in einen Schlitz 3 im Boden 2 des Scharniertopfes 1 eingreift.

Ein U-Stift 5 besteht gemäß Fig. 5 aus einem kürzeren Schenkel 6 und aus einem längeren Schenkel 7. Mit dem kürzeren Schenkel 6 greift der U-Stift gemäß Fig. 2 durch die Seitenwand des Scharniertopfes 1 hindurch und ragt parallel zum Boden 2 in kurzem Abstand über den Boden in das Innere des Scharniertopfes 1 hinein und liegt hierbei etwa im Mittenbereich auf der Blattfeder 4 auf, die hier­ durch stark mit ihrem freien, federnden Ende gegen eine Steuerkurve 11 gedrückt wird, die am Scharnierarm 9 ange­ ordnet ist.

Der Scharnierarm 9 ist mit seinem unteren Ende um den längeren Schenkel 7 des U-Stiftes herumgebogen, so daß dieser Schenkel als Schwenkachse für den Scharnierarm 9 dient. Im Bereich des abgebogenen Endes des Scharnierarmes 9 ist die Steuerkurve 11 ausgebildet.

In Offenstellung drückt das federnde Ende der Blattfeder 4 gemäß Fig. 3 zentrisch zum Mittelpunkt der Schwenkachse 10, so daß kein Drehmoment in Schließstellung auf den Scharnierarm 9 erzeugt wird.

Kurz vor Erreichen der Schließstellung gerät eine Steuer­ kante 12 der Steuerkurve 11 unter die Blattfeder 4 gemäß Fig. 4, und hierdurch wird die Kraft F auf die Steuerkante 12 des Scharnierarmes 9 erzeugt, die wegen ihres Abstandes a zum Drehmoment Md = F × a führt. Jenseits der Steuerkante 12 ist der Scharnierarm 9 mit einer Freistellung 14 ver­ sehen (vgl. auch Fig. 2), so daß die Blattfeder 4 mit ihrem freien, federnden Ende an dem Scharnierarm 9 vorbeikommt.

Im Boden 2 des Scharniertopfes 1 ist eine Ausnehmung 15 vorhanden, durch welche in Schließstellung teilweise die Steuerkurve 11 des Scharnierarmes 9 hindurchgreift.

Statt einer einzigen Biegefeder 4 kann auch ein übereinandergeschichtetes Federpaket aus mehreren übereinanderliegenden Federn verwendet wurden. Statt der rechteckförmig profilierten Biegefeder 4 kann auch eine rundprofilierte Feder verwendet werden.

Bezugszeichenliste

 1 Scharniertopf
 2 Boden
 3 Schlitz
 4 Blattfeder
 5 U-Stift
 6 Schenkel
 7 Schenkel
 8 Ende
 9 Scharnierarm
10 Schwenkachse
11 Steuerkurve
12 Steuerkante
14 Freistellung
15 Ausnehmung
F = Kraft
a = Abstand
Md = Drehmoment

Claims (5)

1. Eingelenk-Scharnier mit einem Scharnierarm und mit einem in einer Aussparung eines Möbelteils einlaßbaren Scharniertopf, wobei der Scharnierarm eine Steuerkurve aufweist und federbelastet und rastend in der Schließstellung durch eine im Scharniertopf eingespannte Blattfeder gehalten ist, und wobei ein U-Stift mit seinem langen Schenkel die Schwenkachse des Scharnierarmes ausbildet und der U-Stift in der Wandung des Scharniertopfes festgelegt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der kurze Schenkel (6) des U-Stiftes (5) von oben auf der Blattfeder (4) aufliegt und hierbei die Blattfeder (4) gegen die Steuerkurve (11) vorspannt.

2. Eingelenk-Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkurve (11) aus dem Material des Scharnierarms (9) gebildet ist, welches um die Schwenkachse (10) herum gebogen ist.

3. Eingelenk-Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder (4) dadurch am Scharniertopf (1) befestigt ist, daß sie mit einem kurzen, abgebogenen Ende in einem am Boden (2) des Scharniertopfes (1) angeordneten Schlitz (3) eingreift.

4. Eingelenk-Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Scharnierarm (9) im Bereich der Blattfeder (4) eine Aussparung (14) aufweist.

5. Eingelenk-Scharnier nach den Ansprüchen 1-4, da­ durch gekennzeichnet, daß zwei Blattfedern (4) parallel und in gegenseitigem Abstand symmetrisch zur Längsmittelebene des Scharniers angeordnet sind.