DE14076C - Mechanische Beschläge für Thüren, Läden und Fenster - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 37: Hochbauwesen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. October 1880 ab.

Die nachstehend beschriebenen Beschläge sind vorzugsweise aus geprefstem Schmiedeisen oder Weichgufs hergestellt und können sowohl rechts als auch links ohne jede Veränderung gebraucht werden.

Vermöge ihrer eigenthümlichen Construction gestatten diese Beschläge, dafs die betreffenden Fenster- oder Thürflügel beim Oeffnen in jeder Stellung stehen bleiben, ohne dafs sie durch Erschütterungen oder Luftzug aus der Lage gebracht werden können.

Ferner werden zum Befestigen derselben keine Schrauben gebraucht, sondern mit Stiften dasselbe erreicht.

In den Zeichnungen sind zwei verschiedene Constructionen, Fig. 1 und 2, von Beschlägen dargestellt, die jedoch in ihrer Wirkung vollkommen gleich sind.

Das Scharniergehäuse e ist aus Weichgufs hergestellt und mit zwei Löchern d d versehen, um es nach Art der gewöhnlichen Fischbänder befestigen zu können. In diesem Gehäuse e schieben sich zwei oder mehrere Bolzen c c, deren Köpfe vorn abgerundet sind, Fig. 1, und deren hinteres Ende viereckig oder flach gestaltet ist, um die Drehung derselben zu verhüten. Aufserdem ist jeder der Bolzen oder Stifte c c mit einer Spiralfeder versehen, welche ihn immer nach aufsen treibt.

Das Scharnierband α ist vermittelst des Bolzens b in dem Gehäuse e drehbar gehalten, und ist dasselbe an dieser Stelle von eigenthümlich eckigem Querschnitt, so dafs es in den Punkten i, 2 und 3 von den Bolzen c c festgehalten wird, indem dieselben, durch die Spiralfedern gezwungen, sich in die Vertiefungen des Bandes α legen. Zum Befestigen des beschriebenen Scharnierbandes α dient ein kleiner Ansatz oder Rippe, in welchen gleichfalls Löcher d d eingebohrt sind. Wenn der genannte Ansatz in den betreffenden Fenster- oder Thürflügel eingelassen ist, werden Stifte in diese Löcher eingeschlagen und damit das Band α sicher gehalten.

Das System Fig. 2 ist auf ähnliche Weise construirt.

Das Scharniergehäuse e ist mit einem Ansatz versehen, in welchem sich Löcher befinden, zum Zweck der Befestigung desselben, wie vorhin beschrieben.

Das Scharnierband λ ist genau wie in Fig. 1 eingerichtet und wird am Gehäuse e vermittelst des Bolzens b gehalten. Statt der beschriebenen Stifte c c und Spiralfedern wird das Scharnierband α durch eine Flachfeder c gehalten, welche sich gegen den quadratischen Theil α desselben legt. Die Punkte 1, 2 und 3 sind gleichfalls die Ruhepunkte für den Thür- oder den Fensterflügel.

Der in Fig. 3 veranschaulichte Fensterrahmen zeigt die Anbringimg beider Systeme. Die Schliefsen oder Riegel V, X und Z sind bei diesen Beschlägen eigentlich nicht nöthig, da die Flügel schon durch die eigenthümliche Construction derselben (Federwirkung) fest zugehalten werden. Man wird genannte Schliefsen vorzugsweise der gröfseren Sicherheit wegen im Parterre oder in Kellerwohnungen anwenden, da die Fensterflügel ohne diese Einrichtung von aufsen zurückgedrückt werden können. In höheren Stockwerken ist jedoch keine Verschlufsvorrichtung nöthig.

Schliefslich sei noch bemerkt, dafs diese Beschläge in allen Gröfsen und Metallen ausgeführt werden können, und dafs ihre Verwendung überall da stattfinden kann, wo bis jetzt Beschläge oder Scharniere gewöhnlicher Construction angebracht wurden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die Construction von Beschlägen für Thüren, Fenster und dergl., derart, dafs sie rechts und links ohne Veränderung zu benutzen sind, und dafs die Scharnierbänder an dem Ende, in welchem sie im Scharniergehäuse sitzen, von eckigem Querschnitt sind, und gegen welche Flächen durch Federn bewegte Bolzen c c, Fig. i, oder Flachfedern c, Fig. 2, drücken, zum Zweck, die Fenster- oder Thürflügel ohne Verschlufs zuzuhalten, wobei gleichzeitig erreicht wird, dafs die Flügel in jeder Stellung festgehalten werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.