DE3601676C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Kugelschreibspitze für Flüssigtinte, mit einem Rohr geringen Durchmessers, in wel­ chem eine der Kugelanlage dienende Einbuchtung vorgesehen ist, wobei die Kugel zwischen der eine Kugelauflagefläche bildenden umlaufenden Einbuchtung und einem einwärts getragenen Rand am freien Ende des Rohres gehalten ist und wobei in dem Rohr ein dessen Innenraum im wesentlichen ausfüllender Tintenleiter und Tintenkanäle vorgesehen sind.

In der Europäischen Patentschrift 00 66 541 (B1) ist ein Ver­ fahren zur Herstellung einer mit flüssiger Tinte gespeisten Kugelschreiberspitze beschrieben, bei welchem als Ausgangs­ material von einem Röhrchen mit einem Innendurchmesser von 1 mm ausgegangen wird. Dieses Röhrchen wird zur Herstellung der Schreibspitze und zur Aufnahme der Kugel verschiedenen Verfor­ mungsstufen unterworfen, wobei insbesondere der Innendurchmes­ ser des Röhrchens im Bereich der Spitze in mehreren Stufen reduziert wird. Dabei ist das freie Ende des Röhrchens ela­ stisch verformt, damit die Kugel von vorn eingedrückt werden kann und die Spitze die Kugel federnd umgibt. Ein Tintenleiter erstreckt sich im Innern des vorderen Abschnitts der Schreib­ spitze und weist einen axialen Abstand von der Kugel auf.

Durch Rotation der Kugel wird aus dem Tintenhalter die Schreib­ flüssigkeit in einen Raum gesaugt und dann zum Umfang der Ku­ gel geführt.

Zur Herstellung dieser bekannten Schreibspitze sind eine Reihe von Arbeits- und Verformungsstufen erforder­ lich, welche die Schreibspitze insgesamt technisch aufwendig machen. Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß der im Bereich der Kugelauflage in Form von beabstandeten konischen Einbuchtungen vorhandene Raum nicht gleichmäßig mit Schreib­ flüssigkeit gefüllt ist.

In der Druckschrift DE 28 54 604 A1 ist ein Kugelschreiber erläutert, bei welchem eine aus Kunststoff bestehende Schreibspitze vorge­ sehen ist, die einerseits in ein Gehäuse eingesteckt und an­ dererseits an ihrem freien Ende Abschnitte aufweist, welche die Kugel lagern. Dabei soll ein Herausfallen der Kugel aus ihrem Gehäuse vermieden und erreicht werden, daß die Tinten­ zufuhr vom Tintenspeicher zur Kugel ununterbrochen ist. Zu diesem Zweck wird der Schreibdruck von zwei getrennten Stütz­ zonen aufgenommen; ein Zufuhrkanal erstreckt sich dabei vom Schreibflüssigkeitsspeicher so weit, daß er am Boden der Schreibkugel endet. Von der Spitze bis zum Tintenspeicher er­ streckt sich eine Hülle, die gegebenenfalls mit der Spitze gegossen werden kann. Dieser bekannte Kugelschreiber arbeitet mit pastöser Tinte, die andere Eigenschaften als eine Flüssig­ tinte aufweist, wie sie erfindungsgemäß zum Einsatz kommt.

Aus der Druckschrift DE 30 00 214 A1 ist eine Kugelschreiberspitze bekannt, bei welcher die Kugel mit Hilfe von um den Umfang der Spitze verteilten, voneinander unabhängigen Einbuchtungen festgehalten ist. Bei einer mehrteiligen Schreibspitze gemäß einer bekannten Ausführungsform erstrecken sich Tintenkanäle radial und enden vor den Einbuchtungen, während nach einer weiteren Ausführungs­ form, bei welcher die Schreibspitze einteilig ausgeführt ist, keine Tintenkanäle vorgesehen sind. Diese bekannten Tinten­ kanäle befinden sich insbesondere nicht in ein Rohr geringen Durchmessers eingearbeitet.

Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, eine Schreibspitze für Flüssigtinte der eingangs um­ rissenen Art so auszubilden, daß eine bessere Kapilarität erreicht wird.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 gelöst.

Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Vorschlages besteht darin, daß ein dünnwandiges Rohr mit einem Durchmesser verwendet werden kann, welcher im wesentlichen dem Kugel­ durchmesser entspricht, wobei insbesondere durch die Ausbildung der axial verlaufenden Tintenkanäle, welche den weiter hinten im Rohr sitzenden Tintenleiter teilweise überlappen, ein sehr guter Tintenkontakt zwischen Tintenleiter und Kugel gewähr­ leistet ist, so daß mit einem derartigen Schreibgerät Linien gleichmäßiger Strichstärke erzeugt werden können. Darüber hinaus ist die erfindungsgemäße Schreibspitze einfach herstell­ bar und somit kostengünstigt.

Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Erläuterung der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt

Fig. 1 eine Schnittansicht eines Rohres, in dessen In­ nenwand axial verlaufende und um den Umfang ver­ teilte Tintenkanäle eingearbeitet sind,

Fig. 2 den Rohrabschnitt nach Fig. 1 nach dem Ein­ rollen,

Fig. 3 eine Schnittansicht der vollständigen Schreib­ spitze.

Wie in Fig. 1 gezeigt ist, wird zur Herstellung der Schreib­ spitze ein dünnwandiges Rohr 5 verwendet. Es besitzt einen Innendurchmesser von etwa 0,51 mm. In dem vorderen Bereich, welcher später als Kugelaufnahme dient, sind in der Innenwand des Rohres 5 umfangsmäßig beabstandete, sich axial erstreckende Tintenkanäle 3 ausgebildet, die so hergestellt werden, daß das Rohr 5 in einer Spannzange fixiert und zentriert wird, danach mit einem Stempel in der Form einer Profilnadel mit scharfen Kanten diese Kanäle eingeräumt werden. Mit einem weiteren Stempel wird das aus den Tintenkanälen 3 geräumte Material fortgedrückt und gleichzeitig der Innenumfang des Rohres 5 im Bereich dieser Tintenkanäle 3 entgratet. Im vor­ deren Bereich des freien Endes des Rohres 5 ist ein Außen­ konus 7 vorgesehen.

Wesentlich ist die axiale Länge der Tintenkanäle 3, die sich vom freien Ende des Rohres 5 über eine solche Länge erstrecken, daß später, wenn von der anderen Rohrseite ein Tintenleiter 4 eingesetzt wird, dieser über einen wesentlichen Abschnitt von den Tintenkanälen 3 umgeben ist (Fig. 3).

In Fig. 2 ist eine umlaufende, ringförmige Einbuchtung 9 mit Hilfe eines Werkzeuges 10 eingerollt. Durch diese kontinuier­ liche Einbuchtung 9 wird eine Kugelauflage 6 geschaffen.

Wie deutlich in Fig. 2 gezeigt ist, folgen die Tintenkanäle 3 im Bereich der Einbuchtung der Innenwand des Rohres 5.

Zum exakten zentrierten Einbringen der ringförmigen Verjüngung des Rohres 5 im Bereich der Einbuchtung 9 wird in das freie Rohrende ein Stempel 12 eines Werkzeuges 11 eingesetzt, so daß gewährleistet ist, daß die Einbuchtung 9 im Rohr 5 dort einge­ bracht wird, wo dies erwünscht ist.

Fig. 3 zeigt schließlich eine fertig montierte Kugelschreib­ spitze. Dort ist in den vorderen Abschnitt 2, welcher als Kugel­ aufnahme dient, eine Kugel 1 eingesetzt, welche in dem Bereich der Kugelauflage 6 der Einbuchtung 9 anliegt. Das vordere Ende 8 des Rohres 5 ist einwärts gebördelt, so daß in diesem Bereich der Rohrdurchmesser geringer als derjenige der Kugel 1 ist. Hierbei entsteht eine konische Verjüngung 7 des vor­ deren Endes 8 des Rohres 5. Auf diese Weise wird die Kugel 1 sicher im Rohr 5 gehalten, ohne für das Einbördeln komplizierte Werkzeuge verwenden zu müssen. In das hintere Ende des Rohres 5 ist ein im wesentlichen zylindrischer Tintenleiter 4 aus saugfähigem Material so weit eingeschoben, daß sein der Kugel 1 zugewandter vorderer Abschnitt von den Tintenkanälen 3 umgeben ist. Durch diese Überlappung von Tintenleiter 4 und Tinten­ kanälen 3 ist gewährleistet, daß ein gleichmäßiger kontinuier­ licher Tintenfluß von dem Tintenleiter 4 zu der Kugel 1 er­ folgt, so daß mit der Schreibspitze Linien konstanter Strich­ stärke erzeugt werden können.

Claims (1)

1. Kugelschreibspitze für Flüssigtinte, mit einem Rohr geringen Durchmessers, in welchem eine der Kugelanlage dienende Einbuch­ tung vorgesehen ist, wobei die Kugel zwischen der eine Kugel­ auflagefläche bildenden umlaufenden Einbuchtung und einem ein­ wärts gebogenen Rand am freien Ende des Rohres gehalten ist, und wobei in dem Rohr ein dessen Innenraum im wesentlichen ausfül­ lender Tintenleiter und Tintenkanäle vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (5) mit Ausnahme der umlaufenden, im Schnitt zylindrischen Einbuchtung (9) durchgehend gleichen Durchmesser aufweist, und daß im vorderen Bereich des Rohres (5) in dessen Innenwand zueinander parallele, im Abstand voneinander verlaufende Tintenkanäle (3) vorge­ sehen sind, die sich über den Bereich der Einbuchtung (9) deren Kontur folgend nach vorne bis zum vorderen Ende (8) des Rohres (5) erstrecken und nach hinten so lang ausgebildet sind, daß sich auch teilweise den Tintenleiter (4) umgeben.