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Schraubverschlußöffner
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Die Erfindung betrifft einen Öffner, insbesondere zum Öffnen von mit
unterschiedlich großen Schraubverschlüssen verschlossenen Flaschen, Dosen, Tuben
und dergleichen, bestehend aus einem als Handgriff dienenden Körper mit mindestens
einer konusförmigen, sich in den Körper hinein verjüngenden Vertiefung zur kraft-und/oder
formschlüssigen Aufnahme insbesondere von Schraubverschlußdeckeln.
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Schraubverschlüsse sind aufgrund einer maschinellen Verschraubung
sowie aufgrund der üblichen Vakuum-Verpackungstechnik zumeist sehr fest verschlossen,
so daß das erste Öffnen der Verschlüsse von Hand insbesondere für Frauen und ältere
Menschen schwierig, wenn nicht sogar unmöglich ist. Dies liegt entweder an dem kleinen
Durchmesser der Schraubverschlüsse, wie sie beispielsweise bei Getränkeflaschen
Verwendung finden, so daß nur ein sehr kleines Drehmoment aufgebracht werden kann,
oder an der glatten Außenfläche der Verschlußdeckel,
so daß in jedem
Fall eine relativ hohe Kraft erforderlich ist, um den Deckel zu lösen.
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Als Hilfsmittel zum Öffnen von Schraubverschlüssen sind Schraubverschlußöffner
in Zangenform bekannt, die zumeist mehrere unterschiedlich große, bogenförmige,
verzahnte Greifflächen für Schraubverschlußdeckel aufweisen. Diese Haushaltszangen
haben aber neben ihrem relativ hohen Preis den Nachteil, daß die Schraubverschlußdeckel
aufgrund der Klemmung zwischen den scharfkantig verzahnten Greifflächen beschädigt
werden, so daß eine Wiederverwendung ausgeschlossen ist. Außerdem sind derartige
Zangen besonders für ältere Menschen schwierig zu handhaben, so daß es durch Abrutschen
der Greifflächen von dem Schraubdeckel oft zu Verletzungen durch Klemmen der Finger
kommt.
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Aus der DE-OS 2 229 815 ist ein Schraubverschlußöffner der eingangs
beschriebenen Art bekannt, der als konischer Becher ausgebildet ist, d.h. sowohl
mit einer konischen Außenfläche als auch einer konischen Innenfläche. Die Innenfläche
ist deshalb konisch ausgebildet, um Schraubverschlüsse unterschiedlichen Durchmessers
aufnehmen und öffnen zu können. Dabei ist auf der Innenfläche eine scharfkantige
Längsverzahnung ausgebildet, die nach Aufsetzen des Öffners auf einen Schraubverschluß
bei Drehung des Öffners um seine Längsachse für eine Mitnahme des Verschlußdeckels
sorgen soll. Aufgrund der scharfkantigen Verzahnung tritt jedoch auch hier eine
unerwünschte Beschädigung des Verschlußdeckels auf. Außerdem eignet sich dieser
Öffner nur für die wenigen Verschlüsse, die in den konusförmigen Innenraum des Öffners
hineinpassen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den gattungsgemäßen Öffner
derart zu verbessern, daß trotz einwandfreier Dreh-Mitnahme jegliche Beschädigung
des Schraubverschlußdeckels ausgeschlossen ist, und er sich ferner zum Öffnen möglichst
vieler unterschiedlich großer Schraubverschlüsse eignet.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Körper des Öffners
aus einem gummielastischen Material besteht und mindestens zwei voneinander getrennte
konusförmige Vertiefungen unterschiedlicher Größe aufweist.
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Durch diese vorteilhafte Ausgestaltung werden die Schraubverschlußdeckel
klemmend in den Vertiefungen festgehalten, da sich das gummielastische Material
durch kräftiges Aufsetzen des Öffners auf den Verschluß etwas dehnt und der Öffner
so ohne Beschädigung des Verschlußdeckels den Deckel formschlüssig umschließt.
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Der Formschluß kann durch den von außen einwirkenden Druck der den
Öffner umfassenden und drehenden Hand noch unterstützt werden.
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Zweckmäßigerweise wird zum Öffnen eines Schraubverschlusses der erfindungsgemäße
Öffner mit einer passenden Vertiefung aufgesetzt, leicht aufgedrückt und kurz in
Öffnungsrichtung gedreht. Nachfolgend kann der Verschluß ohne den Öffner von Hand
ganz aufgedreht werden.
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Die klemmende Halterung des Verschlusses in dem Öffner ermöglicht
jedoch auch das vollständige Aufdrehen des Verschlusses mittels des Öffners, wobei
die Verschlußkappe in der Vertiefung des Öffners verbleibt. Der Verschluß kann nachfolgend
mittels des Öffners auch wieder verschlossen werden. Diese Anwendung des erfin-
dungsgemäßen
Öffners bietet sich insbesondere in solchen Fällen an, wenn - wie es oft bei Getränkeflaschen
der Fall ist - die Schraubverschlüsse einen Sicherungsring aufweisen, der beim Öffnen
zerstört wird, wodurch sich scharfe Kanten bilden, die Verletzungen hervorrufen
könnten. Dadurch, daß der erfindungsgemäße Öffner jedoch den Schraubverschluß umgibt,
sind derartige Verletzungen nunmehr ausgeschlossen.
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Der erfindungsgemäße Öffner kann mehrere Vertiefungen unterschiedlicher
Größe aufweisen. Bei einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der
Körper des Öffners zylindrisch ausgebildet und weist auf jeder seiner Stirnseiten
eine konische Vertiefung auf.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist zumindest
eine Vertiefung in ihrer Mantelfläche eine Ringnut vorzugsweise mit einem an den
Flaschenhals-Durchmesser üblicher Getränke-Kronkorkenflaschen angepaßten Durchmesser
auf. Bei dem derart ausgebildeten Offner handelt es sich folglich um eine vorteilhafte
Kombination eines Schraubverschlußöffners mit einem Verschluß insbesondere für Kronkorkenflaschen,
wobei der Öffner so weit auf den Hals einer zu verschließenden Flasche gedrückt
wird, bis der ursprünglich zur Halterung des Kronkorkens an der Flasche vorgesehene
Ringansatz in die Ringnut des Öffners einrastet. Dies wurde erst durch das erfindungsgemäß
verwendete gummielastische Material möglich.
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Aufgrund seiner Elastizität eignet sich der erfindungsgemäße Öffner
darüber hinaus beispielsweise auch als
Hilfsmittel zum Öffnen von Sektflaschen, da der Sektkorken ebenfalls klemmend in
einer der vorgesehenen Vertiefungen gehalten werden kann, während die Drahtsicherung
des Sektkorkens gelöst wird. Der Sektkorken kann somit nicht mehr ungewollt aus
der Flasche herausschießen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung sind in
den Unteransprüchen enthalten.
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Anhand der Zeichnung wird im folgenden die Erfindung beispielhaft
näher erläutert. Dabei zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen
Öffners, Fig. 2 einen Längsschnitt längs der Linie II-II gemäß Fig. 1, Fig. 3 den
erfindungsgemäßen Öffner während des Öffnens eines Schraubverschlusses und Fig.
4 den erfindungsgemäßen Öffner in seiner Funktion als Verschluß einer Kronkorkenflasche.
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Ein erfindungsgemäßer Öffner 1 besteht aus einem Körper 2 aus einem
gummielastischen Material. Hierzu eignet sich insbesondere Weich-PVC, aber auch
andere elastische Kunststoffe und Naturkautschuk. Im dargestellten Beispiel ist
der Körper 2 zylinderförmig ausgebildet und weist an beiden Stirnseiten jeweils
eine konische Vertiefung 3,4 auf. Es liegt jedoch im Rahmen der Erfindung, dem Körper
2 eine andere Form zu geben, beipielsweise quaderförmig, und dann mehr als zwei
Vertiefungen
vorzusehen. Die Vertiefungen 3,4 sind durch eine Trennwand 5 voneinander getrennt.
Eine Vertiefung, im dargestellten Beispiel die größere Vertiefung 4, weist in ihrer
Mantelfläche 6 eine Ringnut 7 auf, deren Durchmesser vorzugsweise an den Flaschenhals-Durchmesser
üblicher Getränke-Kronkorkenflaschen angepaßt ist. Diese Ringnut 7 dient zur Aufnahme
eines am Flaschenhals von Kronkorkenflaschen 11 vorgesehenen Ringansatzes 12, der
ursprünglich zur Halterung des Kronkorkens vorgesehen war.
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Zur Anpassung an die Form des Ringansatzes 12 ist die Ringnut 7 im
Querschnitt im wesentlichen kreisbogenförmig ausgebildet. Sie erstreckt sich derart
sowohl in die Mantelfläche 6 als auch den Boden 13 der Vertiefung 4, daß der Boden
4 einen runden Ansatz 14 mit einem dem oberen Innendurchmesser des Halses der Kronkorkenflasche
11 entsprechenden Durchmesser bildet.
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Die Vertiefungen 3,4 weisen auf ihren Mantelflächen 6 axial verlaufende
Rippen 15 auf, die für eine zusätzliche Haftung des Öffners 1 auf einer Verschlußkappe
sorgen.
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Die äußere Fläche des Körpers 2 ist griffig gestaltet, und zwar weist
im dargestellten Beispiel die äußere Mantelfläche des zylindrischen Körpers 2 peripher
verlaufende Rippen 16 auf, die jedoch durchaus auch axial verlaufen können.
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Die Vertiefungen 3,4 sind derart dimensioniert, daß der größte Durchmesser
der kleineren Vertiefung 3 größer gleich dem kleinsten Durchmesser der größeren
Vertiefung 4 ist. Hierdurch schließen sich die Durch-
messer-Bereiche
der konusförmigen Vertiefungen 3,4 mit oder ohne Überlappung aneinander an.
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Die Größenabmessungen des erfindungsgemäßen Öffners richten sich nach
den zum Öffnen vorgesehenen Verschlüssen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist der zylindrische Körper 2 einen Außendurchmesser von 37 mm und
eine Länge von 50 mm auf.
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Die kleinere Vertiefung 3 ist 20 mm tief, und ihr kleinster Durchmesser
beträgt 6 mm und der größte Durchmesser 24 mm. Die größere Vertiefung 4 ist 25 mm
tief und weist einen Durchmesserbereich von 20 bis 32 mm auf.
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Hierdurch beträgt der Konuswinkel db der Vertiefung 3 etwa 500 und
der Winkel p der Vertiefung 4 etwa 28". Diese Ausführungsform eignet sich aufgrund
der Abmessungen insbesondere zum Öffnen von Flaschenschraubverschlüssen.
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Zum Öffnen z. B. eines Schraubverschlusses 17 einer Flasche 18 wird
der erfindungsgemäße Öffner 1 gemäß Fig. 3 mit einer passenden Vertiefung (hier
die Vertiefung 4) auf den Verschluß 17 aufgesetzt. Nach einem kurzen Druck in Richtung
des Pfeils 19 wird der Öffner 1 in Aufschraubrichtung (Pfeile 20) des Verschlusses
17 gedreht, wodurch letzterer aufgrund seines klemmenden, formschlüssigen Sitzes
in der Vertiefung 4 mitgenommen wird. Bei dem dargestellten Verschluß 17 handelt
es sich um einen Schraubverschluß, der mit einem Sicherungsring ausgestattet ist,
der durch das Öffnen des Verschlusses 17 zerstört wird, so daß sich scharfkantige
Ringteile 21 bilden. Diese Ringteile 21 könnten bei Betätigung des Verschlusses
17 mit der bloßen Hand Verletzungen verursachen, was
jedoch durch
die Verwendung des erfindungsgemäßen Öffners 1 ausgeschlossen ist.
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In Fig. 4 ist der erfindungsgemäße Öffner 1 in seiner eine Kronkorkenflasche
11 verschließenden Funktion dargestellt. Durch die Elastizität des erfindungsgemäßen
Öffners 1 braucht dieser zum Verschließen der Flasche 11 lediglich in Richtung des
Pfeils 22 aufgeschoben zu werden. Die erfindungsgemäß vorgesehene Ringnut 7 umschließt
den am Flaschenhals vorgesehenen Ringansatz 12 rastend und dichtet so die Flasche
11 ab. Dabei greift der am Boden 13 der Vertiefung 4 ausgebildete Ansatz 14 in die
Flasche 11 ein (gestrichelt dargestellt), was noch zu einer Verbesserung der Abdichtung
beiträgt.
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