EP0111798B1

EP0111798B1 - Selbsttätiger Verschluss für flexible Behälter

Info

Publication number: EP0111798B1
Application number: EP83112160A
Authority: EP
Inventors: Karlheinz Zulauf; Rudolf Egner
Original assignee: Wella GmbH
Current assignee: Procter and Gamble Deutschland GmbH
Priority date: 1982-12-21
Filing date: 1983-12-03
Publication date: 1988-07-27
Also published as: US4561570A; IT8336191V0; EP0111798A2; EP0111798A3; ATE35958T1; DE8235857U1; DE3377486D1

Description

Die Erfindung betrifft einen Lippenventilverschluß mit einer Transportsicherung für einen zur Aufnahme eines flüssigen oder pastösen Füllguts bestimmten flexiblen Behälter, insbesondere Tube für Hautcreme, Shampoo und dergleichen, mit einer axial verstellbaren Kappe, die oberseitig mit einer kreisförmigen Öffnung für ein aus einem elastischen Material bestehendes ringförmiges Lippenventil versehen ist, das als Halterung einen Ringflansch aufweist ; Dieser Lippenverschluß ist aus der DE-U-1 700 085 bekannt.
In der internationalen PCT-Anmeldung WO-A-82 00 128 ist ein selbsttätiger Behälterverschluß beschrieben, bei dem die Verschlußkappe eine Membrane mit ringförmiger Dichtungslippe aufweist, die mit einem auf den Durchtrittskanal des Behälters aufgeklipsten Dichtungskörper zusammenwirkt. Wenn der Behälter mit der Hand zusammengedrückt wird, hebt das Füllgut die Membrane an und kann durch die von der Dichtungslippe freigegebene Öffnung im Zentrum der Membrane nach außen austreten. Wird auf den Behälter kein Druck mehr ausgeübt, dann kann durch ein Ventil im Dichtungskörper Luft in den Behälter eintreten, so daß er seine ursprüngliche Form wieder annimmt, während die Membrane der Verschlußkappe wieder in ihre Schließstellung zurückgeht und ihre ringförmige Dichtungslippe sich an den Dichtungskörper dichtend anlegt. Soll die Behälteröffnung fest verschlossen werden, so daß auch bei starkem Druck auf den Behälter z. B. beim Transport, kein Füllgut austreten kann, dann wird durch eine Drehung der Verschlußkappe, die auf den Dichtungskörper drehbar aufgesetzt ist, die Membrane in ihrer Schließstellung arretiert. Die bekannte Verschlußanordnung ist jedoch kompliziert im Aufbau und umständlich in der Handhabung, kostspielig in der Herstellung der Einzelteile und ihrer Montage und erfordert eine Verdrehsicherung für den im Hals des Behälters angebrachten Dichtungskörper.
Es muß festgestellt werden, daß die Entgegenhaltung US-A-3578 223 einen gattungsfremden Verschluß betrifft, da dieser nicht als selbstschließender Verschluß bzw. Ventil ausgebildet ist. Aus der Entgegenhaltung US-A-1748681 ist ein selbstschließender Verschluß mit einem Lippenventil bekannt, das mit einem drehbaren Scheibenventil als Transportsicherung gegen unbeabsichtigtes Öffnen des Lippenventils versehen ist. Konstruktionsbedingt kann durch Überdruck des Behälters ein unerwünschter Leckverlust über das Scheibenventil entstehen, nämlich zwischen dem Scheibenventilsitz und der Lippenventilscheibe. Eine Kombination von Merkmalen dieser Schriften, die zum Anmeldegegenstand hinführen könnten, ist hier nicht offenbart, zumal es sich bei dem Scheibenventil um ein ausschließlich radial zu betätigendes Teil handelt ; der Verschluß nach der US-A-35 78 223 hingegen muß axial bewegt werden.
Es ist auch das GM-17 00 085 bekanntgeworden, das als nächster Stand der Technik angesehen wird. Dieser Verschluß ist mit einer Kappe versehen, die mit einem Behälterhals über eine Schraubverbindung axial verstellbar verbunden ist. Die Kappe weist eine zentrische Öffnung für ein scheibenförmiges Lippenventil auf. Das Lippenventil ist mit einem Befestigungsflansch versehen und zwischen dem Halsende und der Kappenöffnung angeordnet. Mittels Zudrehens der Kappe wird das Lippenventil durch die Kappenöffnungswandung zusammengehalten, wodurch eine Transportsicherung bewirkt wird, die aber einem höheren Behälterinnendruck nicht standhält. Durch Aufdrehen der Kappe ist der Befestigungsflansch des Lippenventils in einer undichten Position, weswegen der Behälterinhalt über die Schraubverbindung der Kappe unerwünscht nach außen fließen kann. Außerdem kann sich nachteilig im freien Raum zwischen der Kappenöffnung und des Befestigungsflansches eine Restflüssigkeit ansammeln, die besonders dann als nachteilig angesehen werden muß, wenn die Kappe als Transportsicherung wieder zugedreht wird, da sich dann der mit Flüssigkeit angesammelte Raum verkleinert, wodurch diese dann über die Kappenöffnung herausgequetscht wird. Außerdem kann die in dem freien Raum angesammelte Restflüssigkeit sich verhärten, wodurch die Funktionsfähigkeit des Lippenventils und der Transportsicherung eingeschränkt werden kann.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Lippenventilverschluß gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs derart zu verbessern, daß am Verschluß keine Füllgutverschmierung bzw. keine Funktionsbeeinträchtigung des Lippenventils und der Transportsicherung entstehen kann, und daß die Transportsicherung auch bei hohem Behälterinnendruck den Verschluß dichthält.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 enthaltenen Merkmale gelöst.
Der erfindungsgemäße Lippenventilverschluß läßt sich in vorteilhafter Weise leicht und ohne viel Arbeitsaufwand an dem Durchtrittskanal des Behälters anbringen. Das Einsetzen des Lippenventils in die Verschlußkappe und das Einsetzen des Dichtungskörpers in den Durchtrittskanal bzw. den Hals des Behälters erfordert keine besonderen Hilfsmittel und kann ohne viel Zeitaufwand von Hand erfolgen. Wegen der einfachen Gestaltung der Einzelteile lassen sich diese aus Kunststoff im Spritzverfahren kostengünstig herstellen, so daß die Voraussetzungen für eine wirtschaftliche Massenfertigung gegeben sind. Der Verschluß kann beispielsweise als Drehverschluß oder als Zieh-Druckverschluß ausgebildet sein.
Weitere Fortbildungen und Ausgestaltungen sowie weitere Vorteile der Erfindung können aus den Unteransprüchen, aus der Zeichnung und aus der zugehörigen Zeichnungsbeschreibung entnommen werden.
In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele gemäß der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt :

Fig. 1 einen Längsschnitt durch den oberen Teil einer zusammendrückbaren Kunststofflasche, deren drehbare Verschlußkappe sich in Schließstellung befindet,
Fig. 2 einen Querschnitt entlang der Linie 11-11 in Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie 111-111 in Fig. 1,
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Kunststofflasche nach Fig. 3,
Fig. 5 eine von Hand zusammengedrückte Flasche mit einem Längsschnitt durch den Verschluß, dessen Verschlußkappe sich in Offenstellung befindet,
Fig. 6 eine Draufsicht auf die Flasche nach Fig. 5 und
Fig. 7 einen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform des Verschlusses mit auf- und abbewegbarer Verschlußkappe in Schließstellung.

Die Kunststofflasche 1 nach Fig. 1 bis 4 besitzt an ihrem oberen Ende einen den Durchtrittskanal 2 bildenden Hals 3 mit Außengewinde 4, auf das die mit Innengewinde 5 versehene Verschlußkappe 6 aufgeschraubt ist. In eine zentrale Öffnung 7 der Verschlußkappe 6 ist ein Lippenventil 8 mit seiner Halterung 9 eingesetzt, die eine Ringnut 10 zur Aufnahme des Randes der Öffnung 7 aufweist. Das Lippenventil 8 kann aus Kunststoff, Gummi oder einem anderen elastischen Material hergestellt sein, so daß ein leichtes Einsetzen in die Verschlußkappenöffnung 7 möglich ist. An die Halterung 9 ist eine Dichtungsmanschette 11 mit Dichtungsfläche 12 angesetzt. Die Dichtungsmanschette 11 verhindert, daß Füllgut in das Gewinde 4, 5 eindringt und die Verschlußkappe 6 am Flaschenhals 3 festbackt. In den Durchtrittskanal 2 ist ein Dichtungskörper 15 eingesetzt, der mit einer im wesentlichen konischen Dichtungsfläche 16 in der Halterung 9 des Lippenventils 8 zusammenwirkt und in der Schließstellung nach Fig. 1 und 3 ein Auslaufen von Füllgut verhindert, wenn z. B. beim Transport der Flasche 1 ein Druck auf diese ausgeübt wird. Die Dichtungsmanschette 11 greift dichtend in eine ringförmige Aussparung 17 des Dichtungskörpers 15 ein, so daß kein Füllgut in das Gewinde 4 am Flaschenhals 3 gelangen kann. Die ringförmige Aussparung 17 besitzt Durchtrittsöffnungen 20 und 21 für das Füllgut. Die Außenwand 22 des Dichtungskörpers 15 liegt dichtend am Hals 3 der Flasche 1 an und besitzt einen Ringflansch 23 als Anschlag für den Rand des Durchtrittskanals 2. Ein abgeschrägter Ringwulst 25 am freien Ende des Halses 3 wirkt zur Bildung einer Schnappverbindung mit einem Ringwulst 26 an der Innenseite der Verschlußkappe 6 zusammen, so daß sich diese nach dem Aufsetzen auf die Flasche 1 nur durch einen größeren Kraftaufwand vom Flaschenhals 3 abschrauben oder abziehen läßt.
In der Schließstellung nach Fig. 1 ragt der zapfenförmige Dichtungskörper 15 in die Halterung 9 des Lippenventils 8 hinein und liegt an der Dichtungsfläche 16 an. Es kann dann kein Füllgut aus dem Lippenventil 8 austreten, selbst dann nicht, wenn ein größerer Druck auf die Flasche ausgeübt wird, wie dies beim Transport der Fall sein kann. Wird die Verschlußkappe 6 in die Stellung nach Fig. 5 hochgedreht, dann gibt der Dichtungskörper 15 den Durchtritt für das Füllgut frei, wie dies durch die Pfeile 30 angedeutet ist, so daß beim Drücken der Flasche 1 das Füllgut durch den von den beiden Lippen 31 und 32 gebildeten Schlitz 33 nach außen tritt, da der Druck des Füllgutes die beiden Lippen 31 und 32 des Lippenventils 8 auseinandertreibt und ein Öffnen des Schlitzes 33 bewirkt, wie dies aus Fig. 6 ersichtlich ist. Beim Nachlassen des Druckes auf die Flasche 1 wird Außenluft in diese durch das Lippenventil 8 gesaugt, bis sich beide Lippen 31 und 32 wieder schließen und die Flasche 1 ihre ursprüngliche Form angenommen hat. Die Lippen 31 und 32 bilden jetzt einen selbsttätig sich öffnenden und schließenden Verschluß, wobei die Verschlußkappe in der Stellung nach Fig. 5 verbleibt, also nicht gedreht werden muß. Ein Zurückdrehen der Verschlußkappe 6 in die Stellung nach Fig. 1 ist erst dann wieder erforderlich, wenn die Flasche 1 längere Zeit nicht benutzt oder aber zu einem weiter entfernten Ort transportiert werden soll. Zum vollständigen Entleeren eines Füllgutrestes oder zum Nachfüllen der Flasche 1 mit Füllgut wird sowohl die Verschlußkappe 6 als auch der Dichtungskörper 15 vom Flaschenhals 3 entfernt.
Die Ausführungsform nach Fig. 7 besitzt eine auf- und abbewegbare Verschlußkappe 34. In diesem Fall treten an die Stelle des Gewindes 4 und 5 eine zylindrische äußere Mantelfläche 36 am Flaschenhals 35 und eine umlaufende Rippe 37 auf der Innenseite der Verschlußkappe 34, die miteinander dichtend so zusammenwirken, daß die Verschlußkappe 34 mit der Rippe 37 auf der äußeren Mantelfläche 36 axial verschiebbar geführt wird.

Bezugszeichenliste

1 Kunststofflasche
2 Durchtrittskanal
3 Behälterhals
4 Außengewinde
5 Innengewinde
6 Verschlußkappe
7 Öffnung
8 Lippenventil
9 Halterung
10 Ringnut
11 Dichtungsmanschette
12 Dichtungsfläche
15 Dichtungskörper
16 Dichtungsfläche
17 Aussparung
20 und 21 Durchtrittsöffnungen
22 Außenwand
23 Ringflansch
25 Ringwulst
26 Ringwulst
30 Pfeile
31 und 32 Lippen
33 Schlitz
34 Verschlußkappe
35 Behälterhals
36 äußere Mantelfläche
37 umlaufende Rippe

Claims

1. Lippenventilverschluß mit einer Transportsicherung für einen zur Aufnahme eines flüssigen oder pastösen Füllguts bestimmten flexiblen Behälter, insbesondere Tube für Hautcreme, Shampoo und dergleichen, mit einer axial verstellbaren Kappe (6) die oberseitig mit einer kreisförmigen Öffnung (7) für ein aus einem elastischen Material bestehendes ringförmiges Lippenventil (8) versehen ist, das als Halterung einen Ringflansch aufweist, gekennzeichnet durch folgende Merkmale :

- die Halterung (9) des Lippenventils (8) weist auf ihrer Außenseite eine Ringnut (10) zum Einsetzen in die Öffnung (7) der Kappe (6) auf;

- die Halterung (9) weist im Innern eine im wesentlichen konisch oder zylindrisch verlaufende Dichtungsfläche (16) für einen aus einem Durchtrittskanal (2) des Behälters (1) herausragenden, zapfenförmigen Dichtungskörper (15) auf ;

- die Halterung (9) ist mit einer in eine ringförmige Aussparung (17) des Dichtungskörpers (15) hineinragenden Dichtungsmanschette

(11) mit einer Dichtungsfläche (12) versehen ;

- die ringförmige Aussparung (17) des Dichtungskörpers (15) weist Durchtrittsöffnungen (20, 21) für das Füllgut auf ;

- die in den Durchtrittskanal (2) des Behälters (1) eingesetzte Außenwand (22) des Dichtungskörpers (15) liegt dichtend an und weist einen Ringflansch (23) auf, der als Anschlag für den Rand des Dichtungskanals (2) dient.

2. Verschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende des Behälterhalses (3) mit einem abgeschrägten Ringwulst (25) versehen ist, der zur Bildung einer Schnappverbindung mit einem Ringwulst (26) in der Kappe (6) zusammenwirkt.

3. Verschluß nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußkappe (6) und der den Durchtrittskanal (2) bildende Behälterhals (3) mit Gewinde (4, 5) versehen sind, um durch Drehen der Verschlußkappe (6) eine Axialverschiebung des Lippenventils (8) zu ermöglichen.

4. Verschluß nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußkappe (34) auf ihrer Innenseite eine umlaufende Rippe (37) besitzt, die dichtend an der äußeren Mantelfläche (36) des Behälterhalses (35) anliegt und eine Verschiebung der Verschlußkappe (34) in axialer Richtung ermöglicht.