Die Erfindung betrifft eine Membran für die Flüssig
keitstrennung, die zur Abtrennung eines Gemisches aus
Wasser und einer organischen Flüssigkeit oder eines Ge
misches aus einer organischen Flüssigkeit und einer
anderen organischen Flüssigkeit bei einem Verdunstungs
verfahren mittels einer Membran verwendet werden kann.
Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Abtrennungsver
fahren durch Verdunstung unter Verwendung der zuvor
erwähnten Membran.
In der Vergangenheit hat man als Verfahren zur Trennung
eines Gemisches aus Wasser und einer organischen Flüs
sigkeit das sog. "Verdunstungsverfahren mittels einer
Membran" verwendet. Bei diesem Verfahren wird das Gemisch
aus Wasser und der organischen Flüssigkeit, das getrennt
werden soll, in die Seite für die Flüssigkeitszufuhr
("Stromaufwärts-Kammer") von zwei Kammern eingeleitet,
die durch eine Trennmembran getrennt sind. Der Druck
auf der Seite, wo die Flüssigkeit durchgeht, ("Strom
abwärts-Kammer") wird erniedrigt, oder es wird in der
Stromabwärts-Kammer ein niedriger Dampfdruck aufrecht
erhalten, indem man ein Inertgas durchleitet. Dadurch
wird es ermöglicht, daß die Komponente mit höherer
Affinität für die Membran bevorzugt durch die Membran
in die Stromabwärts-Kammer als Dampf eindringt. In der
Literatur werden verschiedene Verfahren für die Abtren
nung von Gemischen aus Wasser und organischer Flüssig
keit mittels des Verdunstungsverfahrens unter Verwen
dung einer Membran beschrieben. Beispielsweise wird
die Abtrennung von azeotropen Flüssigkeitsgemischen un
ter Verwendung einer Celluloseacetat-Membran oder einer
Polyvinylalkohol-Membran beschrieben (US-PS 2 953 502);
die Trennung eines Flüssigkeitsgemisches aus Wasser und
Methanol in Anwesenheit von Natriumformiat unter Ver
wendung einer Cellophanmembran [J. Polymer Sci.,
Symposium Nr. 41, 145-153 (1973)]; ein Verfahren zur
Trennung eines Flüssigkeitsgemisches aus Wasser und
Methanol; unter Verwendung einer gepfropften Polyvinyl
alkohol-Membran [Journal of Applied Polymer Science,
Band 16 (1981), Seite 3223]; und die Trennung eines
Gemisches aus Wasser und organischer Flüssigkeit unter
Verwendung von synthetischen, polymeren Membranen mit
einem Gehalt an Ionengruppen (JP-AS 10548/1979,
10549/1979 und 49041/1984).
Im Gegensatz zu dem Umkehrosmose-Verfahren ist das Ver
dunstungsverfahren unter Verwendung einer Membran nicht
auf die Konzentrierung von Flüssigkeitsgemischen, be
dingt durch den osmotischen Druck, beschränkt. Es ist
somit nicht auf die Trennung von Flüssigkeitsgemischen
mit niedrigen Konzentrationen beschränkt, sondern kann
auch auf Flüssigkeitsgemische aller Konzentrationsbe
reiche angewandt werden. Es besitzt weiterhin den Vor
teil, daß es zur Trennung azeotroper Gemische oder
von Isomeren mit engen Siedepunkten (z. B. von o- oder
p-isomeren Gemischen oder einem Gemisch aus cis- und
trans-Isomeren), die durch Destillation schwierig zu
trennen sind, eingesetzt werden kann.
Die bei dem bekannten Verdunstungsverfahren verwendeten
Trennmembranen besitzen jedoch die folgenden Nachteile
und haben daher technisch noch keine Anwendung gefunden.
Insbesondere ist das Verhältnis der Trennung bei einem
Durchgang eines Gemisches aus Flüssigkeiten durch die
polymere Membran, d. h. der "Trennfaktor α", niedrig,
das Gemisch muß durch die Membran mehrere Male geleitet
werden, um die Komponenten zu trennen oder auf die ge
wünschten Konzentrationen zu konzentrieren. Es ist un
möglich, den Vorteil des Membrantrennverfahrens voll
ständig auszunutzen. Der "Trennfaktor α" ist der
Quotient aus dem Gewichtsverhältnis der Komponente A
zu der Komponente B nach dem Durchgang durch die Membran,
dividiert durch das Gewichtsverhältnis der Komponente A
zu der Komponente B vor dem Durchgang durch die Membran,
und wird im allgemeinen durch die folgende Gleichung
dargestellt:
worin WA das Gewicht der Komponente A und WB das Gewicht
der Komponente B bedeuten.
Insbesondere ist bei dem bekannten Verdunstungsverfahren
unter Verwendung einer Membran der Trennfaktor sehr
niedrig, wenn die Permeationsgeschwindigkeit, mit der
die Flüssigkeit durch die polymere Membran hindurch
dringt, (im allgemeinen als die Menge an Flüssigkeit
angegeben, die pro Membranoberflächeneinheit und pro
Zeiteinheit, d. h. "Q" (kg/m²·h), hindurchdringt) einen
hohen Wert annimmt.
Alle bekannten Trennmembranen besitzen einen Trennfaktor
von dem mehreren Zehnfachen (bzw. mehreren Zehn) und
ihre Trennleistung ist gering. Sie besitzen außerdem
keine vollständig zufriedenstellende Wasserbeständig
keit und mechanische Festigkeit.
In der GB-A 21 50 140 wird eine Trennmembran beschrieben, die
ein Polysaccharid oder Polysaccharidderivat mit einer Viel
zahl von anionischen Gruppen umfaßt, die sich von Säuren, wie
Alginsäure, Carboxyalkylcellulose, usw., ableiten.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Membran für die Flüssigkeitstrennung für ein Ver
dunstungsverfahren zur Verfügung zu stellen, die einen
hohen Trennfaktor mit hoher Permeationsgeschwindigkeit
bei der Trennung von Gemischen aus Wasser und organi
scher Flüssigkeit oder Gemischen aus organischer Flüs
sigkeit und organischer Flüssigkeit bei dem Verdunstungs
verfahren unter Verwendung einer Membran zeigt.
Erfindungsgemäß soll eine Membran für die Flüssigkeits
trennung für die Verdunstung zur Verfügung gestellt wer
den, welche zur Trennung von Gemischen aus organischen
Flüssigkeiten mit einem breiten Konzentrationsbereich
verwendet werden kann und die sehr gute physikalische
Eigenschaften, wie Wasserbeständigkeit und mechanische
Festigkeit, aufweist.
Erfindungsgemäß soll ein Verfahren zur Trennung durch
Verdunstung zur Verfügung gestellt werden, bei dem ein
Gemisch aus Wasser und organischer Flüssigkeit oder ein
Gemisch aus organischer Flüssigkeit und organischer
Flüssigkeit mit hoher Permeationsgeschwindigkeit behan
delt werden kann, während ein hoher Trennfaktor er
haltenbleibt.
Die Anmelderin hat überraschenderweise gefunden, daß
eine Membran, die ein Chitosansalz oder ein Salz eines
Chitosanderivats umfaßt und die in der Vergangenheit als
Trennmembran für die Verdunstung kein Interesse gefun
den hat, eine Membran für die Flüssigkeitstrennung mit
sehr guter Trennfunktion ist.
Gegenstand der Erfindung ist eine Membran für die
Trennung von Flüssigkeiten durch Verdampfen, dadurch
gekennzeichnet, daß sie ein Chitosansalz oder ein Salz
eines Chitosanderivats umfaßt.
Die "kationischen Gruppen" und "anionischen Gruppen",
die als Säureionen vorhanden sein können, um
fassen alle kationischen und anionischen Gruppen, die
Salze bilden können. Vom praktischen Standpunkt sind
bevorzugte anionische Gruppen beispielsweise Schwefel
säureesterreste, Sulfonsäurereste, Carbonsäurereste,
Phosphorsäureesterreste und Phosphonsäurereste. Bei
spiele bevorzugter kationischer Gruppen sind Ammonium
gruppen und Metallkomplexgruppen mit einem Stickstoff
atom, das mit mehrwertigen Metallionen koordiniert ist.
Die Ammoniumgruppen können Ionen umfassen, die durch
die allgemeine Formel -N⁺HnR4-n dargestellt werden, worin
R eine Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoff
atomen bedeutet und n für eine ganze Zahl von 1 bis 4
steht; sowie Ammoniumgruppen, die sich von Polyaminen
ableiten, wie -NHCH₂CH₂NH₂ und -NHCH₂CH₂NHCH₂CH₂NH₂,
und Ammoniumgruppen, die sich von einer Stickstoff ent
haltenden, heterocyclischen Gruppen ableiten, wie
Die Metallkomplexgruppen mit einem
Stickstoffatom, das mit einem mehrwertigen Metallion ko
ordiniert ist, bedeuten Metallkomplexgruppen, die durch
Koordination des Stickstoffatoms am Polysaccharid-
Molekül mit den mehrwertigen Metallionen gebildet werden,
und werden durch die allgemeine Formel
worin X die Anzahl der Stickstoffatome, die mit dem Me
tallion koordiniert sind, bedeutet und für eine ganze
Zahl von 1 bis 6 steht und y die Wertigkeit eines Metall
ions bedeutet und für eine ganze Zahl von 2 bis 4 steht
und M ein Metall bedeutet.
Die erfindungsgemäßen Membranen
umfassen solche, die Salze von
Chitosan und seinen Derivaten, wie N-acyliertem Chitosan,
Chitosanphosphat und carbomethoxyliertem Chitosan
umfassen.
Die erfindungsgemäße Membran für die Flüssigkeitstren
nung
umfaßt auch Membranen, die zusätzlich an
dere verträgliche polymere Substanzen enthalten, z. B.
Polyvinylalkohol (PVA) oder neutrale Polysaccharide,
wie Stärke oder Pullulan (ein extracellulares Polysac
charid, erhalten aus Saccharose mittels Aureobasidium
pullulans), und Membranen, die aus gepfropften, ionisier
ten Polysacchariden bestehen, die durch Pfropfen eines
hydrophilen Vinylmonomeren, wie Acrylsäure, erhalten
werden.
In den erfindungsgemäßen Membranen
bilden die kationischen Gruppen und/oder anioni
schen Gruppen ein Salz mit Gegenkationen und/oder Gegen
anionen, die mit diesen Gruppen Paare bilden. Wenn die
ionisierten Gruppen anionische Gruppen sind, wie Sulfat
gruppen, Sulfonatgruppen und Phosphoziatgruppen, sind
Beispiele von Gegenkationen zu diesen Gruppen Alkali
metalle, wie Lithium, Natrium, Kalium, Ribudium und
Cäsium, Erdalkalimetalle, wie Beryllium, Magnesium,
Calcium, Strontium und Barium, Übergangsmetalle, wie
Titan, Chrom, Mangan, Eisen, Kobalt, Nickel, Kupfer,
Zink, Silber, Rhodium, Zirkon, Cer und Europium; Ionen
von Metallen, die zu den Gruppen IIIB und IVB des
Periodensystems gehören, wie Aluminium, Zinn und Blei;
Ammoniumionen der allgemeinen Formel N⁺-HnR4-n, worin R
eine Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoff
atomen bedeutet und n für eine ganze Zahl von 1 bis 4
steht; und Ammoniumionen und Pyridiniumionen, die sich
von Polyaminen, wie
oder Stickstoff
enthaltenden, heterocyclischen Verbindungen, wie
ableiten. Sind die ionisierten
Gruppen Ammoniumgruppen, sind Beispiele für Gegenanionen,
die mit diesen Gruppen Paare bilden, Halogenionen, wie
Chlorionen und Bromionen; Anionen, die aus anorganischen
Säuren gebildet werden, wie Schwefelsäure, Phosphorsäure
und Salpetersäure; und Anionen, die aus organischen
Säuren gebildet werden, wie Ameisensäure, Essigsäure,
Propionsäure, Methansulfonsäure, Oxalsäure, Malonsäure,
Bernsteinsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Glutarsäure,
Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure, Trimellit
säure, Citronensäure, Pyromellitsäure, Ethylendiamin
tetraessigsäure und Akonitsäure. Beispiele von Gegen
ionen der Metallkomplexgruppen mit einem Stickstoffatom,
das mit einem mehrwertigen Metall koordiniert ist, sind
Anionen, die aus anorganischen Säuren gebildet werden,
wie aus Schwefelsäure, Phosphorsäure, Salpetersäure und
Halogenwasserstoffsäuren; und Anionen, die aus organi
schen Säuren, wie Essigsäure, gebildet werden. Die er
findungsgemäßen Membranen können solche umfassen, die
sowohl eine kationische Gruppe als auch eine anionische
Gruppe im gleichen Molekül aufweisen und worin diese
Gruppen intramolekular und/oder intermolekular durch
die Bildung eines Salzes ionisiert sind, oder solche,
worin die Gegenionen Polyionen sind (z. B. im Falle
eines Ionenkomplexes zwischen Chitosan und Polyacryl
säure und eines Ionenkomplexes zwischen Alginsäure
und Chitosan).
Es ist nicht erforderlich, daß alle kationischen Gruppen
und/oder anionischen Gruppen in den Trennmembranen mit
den Gegenanionen und/oder den Gegenkationen Salze bil
den und einige dieser Gruppen können frei sein. Bevor
zugt bilden mindestens 0,5 Mol-%, bevorzugt 5 bis
100 Mol-% und insbesondere 15 bis 100 Mol-%, der kat
ionischen Gruppen und/oder der anionischen Gruppen Salze
mit den Gegenanionen und/oder Gegenkationen.
Eine Polysaccharid-Membran des Chitosan-Typs ist ein
Beispiel für eine kationische Membran des Polysaccharid-
Typs und wird im folgenden näher erläutert.
Ein Polysaccharid des Chitosan-Typs bedeutet Chitosan
und die zuvor erwähnten Chitosanderivate. Chitosan ist
der Gattungsname für Deacylierungsprodukte
von Chitin, welche durch Behandlung mit konzentrierten
Alkalien erhalten werden. Es wird erhalten, indem man
Chitin, den Hauptbestandteil der Schalen von Krusten
tieren, wie Hummer und Krabben, auf eine Temperatur von
mindestens 60°C zusammen mit einer Alkalilösung mit ei
ner Alkalikonzentration von 30 bis 50 Gew.-% (wie einer
wäßrigen Lösung von Natriumhydroxid) erhitzt und da
durch Chitin deacetyliert. Chemisch ist es ein Poly
saccharid mit einer β-(1→4)-Bindung, welches aus
D-Glucosamin als Grundeinheiten besteht. Chitosan löst
sich leicht in einer verdünnten, wäßrigen Lösung einer
Säure, wie Essigsäure und Chlorwasserstoffsäure, unter
Bildung eines Salzes; wenn es jedoch erneut mit einer
wäßrigen, alkalischen Lösung behandelt wird, koaguliert
es erneut und fällt aus. Eine Chitosan-Membran kann so
erhalten werden, indem man Chitosan in dem zuvor erwähn
ten Lösungsmittel (verdünnter, wäßriger Säurelösung)
löst, die Lösung auf eine flache Platte gießt und sie
dann mit einer wäßrigen Alkalilösung behandelt oder in
dem man die gegossene Membran an der Luft trocknet und
die getrocknete Membran mit einer wäßrigen Alkalilösung
behandelt. Bevorzugt besitzt Chitosan im allgemeinen
einen Entacetylierungsgrad von mindestens 50%, bevorzugt
mindestens 75%. Zur Ionisierung der Polysaccharid-Membran
des Chitosan-Typs werden die Aminogruppen der Polysac
charid-Membran des Chitosan-Typs mindestens teilweise
mit einer Säure neutralisiert, wobei ein Ammoniumsalz
gebildet wird. Beispiele der Säure, die zur Neutralisa
tion verwendet werden kann, umfassen anorganische Säuren,
wie Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwe
felsäure und Phosphorsäure; sowie organische Säuren, wie
Essigsäure, Methansulfonsäure, Ameisensäure, Propion
säure, Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Fumarsäure,
Maleinsäure, Glutarsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure,
Terephthalsäure, Trimesinsäure, Trimellitsäure, Citronen
säure, Akonitsäure, Sulfobenzoesäure, Pyromellitsäure
und Ethylendiamintetraessigsäure. Diese Säuren können
einzeln oder im Gemisch verwendet werden.
Die Ionisierung der Polysaccharid-Membran vom Chitosan-
Typ unter Verwendung dieser Säuren kann beispielsweise
gemäß einem Verfahren erfolgen, bei dem die Polysac
charid-Membran des Chitosan-Typs in eine Lösung einge
taucht wird, welche die Säure enthält, um die Amino
gruppen in der Membran zu ionisieren; oder man kann ein
Verfahren verwenden, bei dem die Polysaccharid-Membran
vom Chitosan-Typ einer Verdunstung mit einer Flüssig
keitsmischung unterworfen wird, welche die Säure ent
hält, um die Aminogruppen in der Polysaccharid-Membran
vom Chitosan-Typ sukzessive in Ammoniumionen zu über
führen. Das erstere Verfahren ist bevorzugt, da die
ionisierte Membran in eine Verdunstungsvorrichtung ein
gebracht wird und die Trennung durch Verdunstung sofort
durchgeführt werden kann.
Der geeignete Gehalt an Gegenanionen in der erfindungs
gemäßen ionisierten Polysaccharid-Membran des Chitosan-
Typs hängt von der Art der Gegenanionen und der Art
der zu trennenden Flüssigkeitsmischung ab. Er wird auf
geeignete Weise in Abhängigkeit von dem jeweiligen be
sonderen System, das verwendet wird, ausgewählt. Wenn
beispielsweise das zu trennende Flüssigkeitsgemisch ein
Wasser-Ethanol-Gemisch ist und die Gegenanionen Sulfat
ionen sind, beträgt die Menge an Gegenanionen in der
Membran eine Menge, die ausreicht, um mindestens 2 Mol-%,
bevorzugt 5 bis 100 Mol-% und insbesondere 15 bis
100 Mol-%, der Aminogruppen der Polysaccharid-Membran
des Chitosan-Typs zu neutralisieren. Die Polysaccharid-
Membran des Chitosan-Typs kann auch unter Verwendung
mehrwertiger Metallionen unter Bildung eines Metall
komplexsalzes ionisiert werden. Insbesondere wird das
mehrwertige Metallion mit den Aminogruppen des Poly
saccharids des Chitosan-Typs koordiniert, wobei ein
Metallkomplexsalz gebildet wird. Beispiele mehrwertiger
Metallionen sind normalerweise Ionen, die aus mehrwer
tigen Metallen erzeugt werden, wie aus Beryllium, Ma
gnesium, Eisen, Nickel, Kobalt, Kupfer, Zink, Chrom,
Aluminium und Titan. Diese mehrwertigen Metallionen
können einzeln oder im Gemisch verwendet werden.
Gegenanionen für das Polysaccharid vom Chitosan-Typ, in
dem die mehrwertigen Metallionen koordiniert sind, sind
beispielsweise Anionen, die aus anorganischen Säuren,
wie Schwefelsäure, Salpetersäure, Phosphorsäure und
Halogenwasserstoffsäuren gebildet werden, und Anionen,
die aus organischen Säuren, wie Essigsäure, gebildet
werden.
Die mehrwertigen Metallionen können mit der Polysaccha
rid-Membran vom Chitosan-Typ beispielsweise gemäß einem
Verfahren koordiniert werden, bei dem das Polysaccharid
des Chitosan-Typs einer Verdunstungsbehandlung unter
Verwendung einer Membran mit einer Mischung aus Wasser
und organischer Flüssigkeit mit einem Gehalt des mehr
wertigen Metallsalzes unterworfen wird, wobei die mehr
wertigen Metallionen nacheinander mit den Glucosamin-
Ringen des Chitosans koordiniert werden. Man kann auch
ein Verfahren verwenden, bei dem die Polysaccharid-
Membran vom Chitosan-Typ in eine Lösung eingetaucht wird,
die das mehrwertige Metallsalz enthält, um die mehrwer
tigen Metallionen zu koordinieren. Das letztere Verfah
ren ist bevorzugt, da die Polysaccharid-Membran des
Chitosan-Typs, die so erhalten wird, unmittelbar für die
Verdunstung verwendet werden kann, wenn man sie in eine
Verdunstungsvorrichtung einbaut.
Beispiele von Metallsalzen, die zu dem Gemisch aus Wasser
und organischer Flüssigkeit für die Verdunstung oder zu
der Lösung für das Eintauchen gegeben werden können,
sind Cr₂(SO₄)₃, FeSO₄, CoSO₄, NiSO₄, CuSO₄, Fe₂(SO₄)₃,
MnSO₄, BeSO₄, MgSO₄, Al₂(SO₄)₃, Ti(SO₄)₂ und Mg(H₂PO₄)₂.
Wird das obige Metallsalz verwendet, überführt die
durch doppelte Zersetzung des Salzes gebildete Säure die
Aminogruppen des Polysaccharids vom Chitosan-Typ in
Ammoniumsalze. Diese zusätzliche Wirkung der Ionisierung
trägt ebenfalls zu den verbesserten Eigenschaften der
Membran bei.
Ob die mehrwertigen Metallionen in der Membran koordi
niert sind oder nicht, kann durch Atomabsorptiometrie
festgestellt werden. Bei einigen Arten von Metallionen
besitzt die behandelte Membran eine Farbe, die dem ent
stehenden Komplex inhärent ist. Als einfaches Verfahren
kann daher die Bildung einer Chitosan-Metallsalz-Membran
aus dieser Verfärbung festgestellt werden.
Bei der vorliegen
den Erfindung ist es bevorzugt, mindestens 0,5 Mol-%,
bevorzugt 5 bis 100 Mol-% und insbesondere 15 bis
100 Mol-%, der Stickstoffatome des Polysaccharids vom
Chitosan-Typ mit den Metallionen zu koordinieren.
Da ionisierte Polysaccharid-Membranen vom Chitosan-
Typ hydrophil sind, werden die Eigenschaften der Membra
nen stark durch die Wasserkonzentration beeinflußt,
wenn das zu trennende Flüssigkeitsgemisch ein Gemisch
aus Wasser und organischer Flüssigkeit ist. Die geeigne
te Konzentration an organischer Flüssigkeit, bei der
solche Membranen
eine hohe Leistung zeigen, hängt von der Art der Membran,
der Art der Gegenionen und der Art der organischen
Flüssigkeit ab und wird daher auf geeignete Weise ent
sprechend dem jeweilig verwendeten, besonderen System
ausgewählt.
Wenn die zur Bildung des Ammoniumsalzes in der Polysac
charid-Membran vom Chitosan-Typ verwendete Säure eine
mehrbasige Säure ist, wie Schwefelsäure, Phosphorsäure,
Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Maleinsäure,
Fumarsäure, Glutarsäure, Phthalsäure, Terephthalsäure,
Isophthalsäure, Trimellitsäure, Trimesinsäure, Citronen
säure, Akonitsäure, Sulfobenzoesäure, Pyromellitsäure
oder Ethylendiamintetraessigsäure findet gleichzeitig
mit der Ionisierung eine ionische Vernetzung statt, und
dadurch verbessert sich die Wasserbeständigkeit der ent
stehenden Membran. Insbesondere wird bei Verwendung dieser
vernetzten Membran der Konzentrationsbereich des Flüssig
keitsgemisches, bei dem die Membran verwendet werden
kann, erhöht, wenn ein Gemisch aus Wasser und organi
scher Flüssigkeit getrennt werden soll, verglichen mit
der Verwendung einer nichtvernetzten Membran. Wenn bei
spielsweise ein Gemisch aus Wasser und Ethanol unter
Verwendung einer Membran getrennt werden soll, welche
aus Chitosansulfat besteht, zeigt die Membran eine hohe
Leistung, wenn die Ethanol-Konzentration mindestens
30 Gew.-% beträgt. Wenn auf ähnliche Weise eine Polysac
charid-Membran vom Chitosan-Typ durch Einführung eines
Metallkomplexsalzes ionisiert werden soll, findet eine
koordinierte Vernetzung zwischen den mehrwertigen Me
tallionen und den Aminogruppen des Chitosans statt, und
die Wasserbeständigkeit der Membran erhöht sich, wie in
dem Fall der Behandlung mit einer mehrbasigen Säure.
Die Polysaccharid-Membranen des ionisierten Chitosan-
Typs können auch durch chemische Vernetzungsverfahren,
wie durch Bildung einer intermolekularen Ester oder
Amid-Bindung unter Verwendung organischer mehrbasiger
Säuren oder durch Bildung einer intermolekularen Acetal
bindung unter Verwendung von Aldehyden, vernetzt werden.
Das erstere Verfahren umfaßt die Veresterung oder Amidie
rung der Hydroxylgruppen oder Aminogruppen des kationi
schen Polysaccharids mit einem polybasischen Säurechlorid
oder -anhydrid, um eine Vernetzungsstruktur einzuführen,
und die anschließende Behandlung des Produktes mit einer
mono- oder polybasischen Säure. Das polybasische Säurechlo
rid oder -anhydrid kann Chloride und Anhydride mehrbasi
scher Säuren, wie zuvor beispielhaft angegeben, umfassen.
Das letztere Verfahren umfaßt beispielsweise das Ein
tauchen der Polysaccharid-Membran vom Chitosan-Typ in
eine Lösung mit einem Gehalt an Säure, um eine ionisier
te Polysaccharid-Membran vom Chitosan-Typ zu bilden, und
das anschließende Eintauchen der Membran in eine saure
Lösung eines Aldehyds, wobei eine Acetal-Vernetzung statt
findet. Beispiele von Aldehyden, die bei diesem Verfahren
verwendet werden können, sind Formaldehyd, Acetaldehyd,
Oxalaldehyd und Glutaraldehyd.
Die ionisierte Membran kann eine oder mehr Arten dieser
ionischen Bindungen, covalenten Bindungen (Ester- und
Amid-Bindungen) und koordinierten Bindungen enthalten.
Die erfindungsgemäßen Trennmembranen besitzen im allge
meinen eine Dicke von 1 bis 300 µm, bevorzugt von 5 bis
200 µm. Wenn die Dicke geringer als die angegebene Gren
ze ist, besitzen die Membranen eine ungenügende Festig
keit oder Wasserbeständigkeit. Größere Dicken sind nicht
praktisch, da die Menge eines Flüssigkeitsgemisches, die
durch die Membran hindurchgeht, gering wird. Selbst wenn
eine erfindungsgemäße Membran eine
kleinere Dicke aufweist, kann sie praktisch verwendet
werden, indem man sie auf eine Trägermembran, wie eine
mikroporöse Membran, aufbringt. In diesem Fall kann die
Dicke der Membran auf
weniger als 1 µm, z. B. auf etwa 0,1 µm, erniedrigt wer
den.
Die Trennmembranen werden normalerweise in flacher Form
verwendet. Sie können jedoch auch in einer zylindri
schen Form oder in Form von Hohlfasern zur Erhöhung der
Oberfläche verwendet werden.
Wird die erfindungsgemäße Membran getrocknet, bevor sie für
die Verdunstung verwendet wird, kann sie einen höheren
Trennfaktor bei der Trennung eines Gemisches aus Wasser
und organischer Flüssigkeit aufweisen. Es wurde insbe
sondere gefunden, daß, wenn die ionisierte Membran gemäß
vorliegender Erfindung auf einen Wassergehalt von nicht
mehr als 25 Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr als 15 Gew.-%,
vor ihrer Verwendung für die Verdunstung getrocknet
wird, ein noch höherer Trennfaktor erhalten werden kann.
Hinsichtlich des Trocknungsverfahrens der Membran gibt
es keine besonderen Beschränkungen, und beliebige, per
se bekannte Verfahren können verwendet werden. Bei
spielsweise kann man die Membran in trockner Luft ste
henlassen oder sie im Vakuum trocknen. Zweckdienlich
wird die erfindungsgemäße Membran in eine Ver
dunstungsvorrichtung gegeben, und vor Beginn der Ver
dunstung wird die Stromabwärts-Seite der Membran bei
verringertem Druck von z. B. 0,3 mmHg während etwa
10 min mittels einer Vakuumpumpe gehalten, um die Membran
zu trocknen, oder die Membran kann entwässert werden,
indem man sie in eine organische Flüssigkeit mit einem
Wassergehalt von 0 bis 20 Gew.-% eintaucht. Die Membran
kann in dem Maße erhitzt werden, daß sie sich nicht zer
setzt. Der Wassergehalt der Membran kann leicht mittels
eines Feuchtigkeitsmeßgeräts bestimmt werden.
Beispiele von Gemischen aus Wasser und organischer Flüs
sigkeit, die durch die erfindungsgemäßen Trennmembranen
getrennt werden können, sind Wasser-Alkohol-Gemische,
wie Wasser/Methanol, Wasser/Ethanol, Wasser/n-Propanol,
Wasser/Isopropanol, Wasser/n-Butanol, Wasser/Isobutanol,
Wasser/n-Amylalkohol, Wasser/n-Hexanol, Wasser/2-Ethyl
hexanol, Wasser/n-Octanol, Wasser/Ethylenglykol, Wasser/1,3-
Propandiol, Wasser/1,4-Butandiol, Wasser/1,2-Propy
lenglykol und Wasser/Glycerin; Wasser/Tetrahydrofuran;
Wasser/Dioxan; Wasser/Methylethylketon; Wasser/Aceton;
Wasser/N,N-Dimethylacetamid; und Wasser/N,N-Dimethyl
formamid. Beispiele Organische-Flüssigkeit-organische
Flüssigkeit-Gemische, die durch die erfindungsgemäßen
Membranen abgetrennt werden können, umfassen Methyl
acetat/Methanol, Ethylacetat/Ethanol, Benzol/Cyclohexan,
Methanol/Aceton, Benzol/Methanol, Benzol/Ethanol, Aceton/Chloro
form, Methanol/Aceton, Ethylbenzol/Styrol, p-Chlor
ethylbenzol/p-Chlorstyrol und Toluol/Methylcyclohexan.
Die erfindungsgemäßen Membranen
sind besonders für die Trennung von
Wasser-organische-Flüssigkeit-Gemischen oder Organische-
Flüssigkeit-organische-Flüssigkeit-Gemischen, die
polare organische Flüssigkeiten, wie Alkohole oder Ke
tone enthalten, geeignet.
Bei der vorliegenden Erfindung kann man beliebige, be
kannte Verdunstungs- bzw. Pervaporationsvorrichtungen
verwenden. Die Gemische aus organischen Flüssigkeiten
können getrennt werden, indem man bekannte Vorrichtun
gen unter Normalbedingungen einsetzt (vergl.
US-PS 2 953 502). Bei der Verdunstung sind größere Druck
unterschiede zwischen der Seite der Gemischzufuhr und
der Permeat-Seite wirksamer. Für die praktische Verwen
dung beträgt der Druckunterschied bevorzugt 0,5 bis
1 Atmosphäre. Der Druck an der Seite der Gemischzufuhr
ist bevorzugt Atmosphärendruck oder ein nahe daran
liegender Druck, und die Permeat-Seite wird bevorzugt
bei verringertem Druck unterhalb des Dampfdrucks der
durchgegangenen Komponente gehalten. Die Permeat-Seite
kann bei verringertem Druck mittels Evakuierung gehalten
werden oder bei niedrigem Dampfdruck, indem man ein
Gas durchleitet, das mit der Komponente des zu trennen
den Flüssigkeitsgemisches nicht reagiert. Die Trenntem
peratur liegt gewöhnlich über 40°C und unterhalb
der azeotropen Temperatur des zu trennenden Gemisches
aus organischer Flüssigkeit, ist jedoch nicht besonders
beschränkt. Wenn eine abgetrennte Flüssigkeit der ge
wünschten Konzentration nicht mittels einmaligem Durch
leiten des Flüssigkeitsgemisches durch die erfindungs
gemäße Membran des ionisierten Polysaccharid-Typs erhal
ten werden kann, kann sie mehrere Male durchgeleitet
werden, indem man ähnliche Vorrichtungen in einer konti
nuierlichen Reihe vorsieht oder indem die Verdunstung
mit der Destillation kombiniert wird, um die Flüssig
keit auf die gewünschte Konzentration zu konzentrieren
und zu trennen.
In den folgenden Beispielen wird erläutert, daß die er
findungsgemäßen Membranen einen hohen Trennfaktor selbst
bei hohen Durchdringungsgeschwindigkeiten aufweisen und
eine ausgezeichnete Wasserbeständigkeit und mechanische
Festigkeit besitzen. Die Verwendung der erfindungsgemäßen
Membranen erlaubt eine wirksame Behandlung der Flüssig
keitsmischungen bei hohen Durchströmungsgeschwindigkei
ten, während höhere Trennfaktoren als bei Trennverfahren
unter Verwendung bekannter Membranen aufrechterhalten
werden. Aus diesem Grund kann das Trennsystem verdichtet
bzw. kompakter gemacht werden und die Behandlungsaus
beute erhöht sich, wodurch die Trennkosten erniedrigt
werden. Die vorliegende Erfindung trägt somit stark zur
Kommerzialisierung der Membrantrennverfahren bei, indem
die Trenn- und Reinigungsverfahren vereinfacht werden.
Weiterhin ermöglicht sie Energieeinsparungen in chemi
schen und verwandten Industrien und besitzt eine große
Bedeutung für die Industrie.
Wie zuvor angegeben, kann ein Gemisch aus organischer
Flüssigkeit durch Verdunstung unter Verwendung der er
findungsgemäßen Membranen mit hohen Durchflußgeschwin
digkeiten behandelt werden, während hohe Trennfaktoren
aufrechterhalten werden. Dieser Vorteil ist im Hinblick
auf den Stand der Technik sehr überraschend. Es gibt
keinen klaren Grund für die Vorteile der erfindungsge
mäßen Membranen. Man nimmt jedoch theoretisch an, daß
die Ionisierung des Polysaccharids die Affinität der
Membranen für polare Moleküle (wie Wasser) erhöht und
daß gleichzeitig die Polymermoleküle eine für die Tren
nung geeignete Gestalt annehmen.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiele 1 bis 14
Bei jedem Versuch wird eine Chitosan-Membran (Dicke =
15 bis 22 µm) mit einem Deacetyllerungsgrad von 98 Mol-%
in ein 50 : 50 (Gew.)-Gemisch von Ethanol und Wasser ein
getaucht, das eine mehrbasische Säure in einer Menge von
1,3 Mol/Mol Aminogruppen von Chitosan enthält. Das Ein
tauchen erfolgt 13 h bei 30°C, wobei man eine Chitosan
salz-Membran mit ionisch vernetzter Struktur erhält. Die
Membran wird in die nachstehend beschriebene Verdunstungs
vorrichtung eingebracht. Ein 50 : 50 (Gew.)-Gemisch aus
Ethanol und Wasser wird eingespeist und bei 60°C unter
0,3 mmHg getrennt. 6 h nach Beginn der Verdunstung
zeigt die Membran die in Tabelle 1 aufgeführten Trenn
faktoren und Permeationsgeschwindigkeiten.
Verwendete Verdunstungsvorrichtung
Eine Verdunstungsvorrichtung mit darin eingebauter, re
sultierender Membran (verfügbare Membranfläche = 7,0 cm²)
wird bei einer Temperatur von 60°C mit einer Sulfatlö
sung in
einem 50 : 50 (Gewicht)-Gemisch aus Wasser und Ethanol in
einer Konzentration von 1 × 10-2 Mol/kg beschickt. Wäh
rend die Ethanol-Konzentration an der Seite der Vorrich
tung für die Flüssigkeitszufuhr immer bei 50 Gew.-% ge
halten wird, wird die Permeat-Seite der Vorrichtung auf
0,3 mmHg mittels einer Vakuumpumpe evakuiert. Der Dampf,
der durch die Membran hindurchdringt, wird kondensiert
und seine Menge bestimmt. Die Zusammensetzung des Per
meats wird mittels Gaschromatographie analysiert. Die
Trennfaktoren, die Durchdringungsgeschwindigkeiten und
die Verhältnisse (Mol-%) der Vernetzung der Austausch
metalle der Membranen werden 6 h nach Beginn der Ver
dunstung gemessen.
Beispiel 15
Eine 17 µm dicke Chitosan-Membran mit einem Deacetylie
rungsgrad von 98 Mol-% wird 13 h bei 30°C in eine
50 : 50 (Gew.)-Mischung aus Ethanol und Wasser, die Chlor
wasserstoffsäure in einer Menge von 1,3 Mol/Mol der
Aminogruppen von Chitosan enthält, unter Bildung einer
Chitosansalz-Membran eingetaucht. Die Membran wird 5 min
bei Raumtemperatur in ein 50 : 50 (Gew.)-Gemisch aus Dioxan
und Wasser, das 2% Formalin enthält und mit Chlorwasser
stoffsäure angesäuert ist, unter Bildung einer formal
vernetzten Chitosansalz-Membran eingetaucht. Die Membran
wird in die gleiche Verdunstungsvorrichtung wie in Bei
spiel 1 eingebracht. Ein 50 : 50 (Gew.)-Gemisch aus Etha
nol und Wasser wird eingefüllt und bei 60°C unter
0,3 mmHg getrennt. 6 h nach Beginn der Verdunstung zeigt
die Membran einen Trennfaktor von 17,92 und eine Per
meationsgeschwindigkeit von 4,39 kg/m² · h.
Beispiel 16 und Vergleichsbeispiel 1
Eine 17 µm dicke Chitosan-Membran mit einem Acetylie
rungsgrad von 98 Mol-% wird in eine Dioxanlösung von
Pyromellitsäureanhydrid, gelöst in einem großen Über
schuß, bezogen auf die Aminogruppen des Chitosans,
20 h bei Raumtemperatur eingetaucht, um eine Chitosan-
Membran zu erhalten, die mit Amidbindungen vernetzt
ist. Die vernetzte Membran wird in 200 g eines 50 : 50
(Gew.)-Gemisches von Ethanol und Wasser, das Chlor
wasserstoffsäure in einer Konzentration von 1,5 ×
10-3 Mol/kg enthält, 13 h bei 30°C unter Herstellung
einer vernetzten Chitosansalz-Membran eingetaucht. Die
ionisierte Membran wird in die gleiche Verdunstungs
vorrichtung wie in Beispiel 1 eingebracht. Ein 50 : 50
(Gew.)-Gemisch aus Ethanol und Wasser wird eingefüllt
und bei 60°C unter 0,3 mmHg getrennt. Die Membran
zeigt einen Trennfaktor von 27,86 und eine Permeations
geschwindigkeit von 4,85 kg/m²·h.
Zum Vergleich wird der obige Versuch wiederholt, wobei
jedoch die vernetzte Chitosan-Membran in nicht ionisier
ter Form verwendet wird. Die Membran zeigt einen Trenn
faktor von 17,49 und eine Permeationsgeschwindigkeit von
2,87 kg/m²·h.
Beispiele 17 und 18 und Vergleichsbeispiel 2
Eine 17 µm dicke Chitosan-Membran mit einem Deacetylie
rungsgrad von 98 Mol-% wird 13 h bei 30°C in ein
50 : 50 (Gew.)-Gemisch aus Ethanol und Wasser, das Chlor
wasserstoffsäure oder Essigsäure in einer Menge von
1,3 Mol/Mol Aminogruppen von Chitosan enthält, unter
Herstellung einer Chitosansalz-Membran eingetaucht. Die
Membran wird bei konstanter Länge bei Raumtemperatur
getrocknet und dann in die gleiche Verdunstungsvorrich
tung wie in Beispiel 1 eingebracht. Ein 90 : 10 (Gew.)-
Gemisch aus Ethanol und Wasser wird eingefüllt und bei
60°C unter 0,3 mmHg getrennt.
Zum Vergleich wird das obige Experiment wiederholt, wo
bei jedoch eine nichtionisierte Chitosan-Membran, die
bei konstanter Länge getrocknet worden war, anstelle
der obigen ionisierten Membran verwendet wird.
Die Eigenschaften der geprüften Membranen sind in Ta
belle 2 aufgeführt.
Beispiele 19 bis 24
Bei jedem Versuch wird eine 15 bis 20 µm dicke Chitosan-
Membran mit einem Acetylierungsgrad von 98 Mol-% in
ein 50 : 50 (Gew.)-Gemisch von Ethanol und Wasser, das
Schwefelsäure in variierenden Konzentrationen enthält,
13 h bei 30°C eingetaucht, um eine teilweise ionisierte
Chitosansalzmembran mit dem in Tabelle 3 gezeigten Ioni
sierungsgrad zu erhalten. Die Membran wird in die glei
che Verdunstungsvorrichtung wie in Beispiel 1 einge
bracht. Ein 50 : 50 (Gew.)-Gemisch aus Ethanol und Wasser
wird eingefüllt und durch Verdunstung bei 60°C unter
0,3 mmHg getrennt. Die 6 h nach Beginn der Verdunstung
bestimmten Eigenschaften der Membran sind in Tabelle
3 zusammengestellt.
Beispiele 25 bis 30
Bei jedem Versuch wird eine 17 bis 20 µm dicke Chitosan-
Membran mit einem Deacetylierungsgrad von 98 Mol-% 13 h
bei 30°C in ein 50 : 50 (Gew.)-Gemisch von Ethanol und
Wasser, das äquimolare Anteile an Schwefelsäure, bezogen
auf die Aminogruppen des Chitosans, enthält, unter Her
stellung einer Chitosansulfat-Membran eingetaucht. Die
resultierende Membran wird in die gleiche Verdunstungs
vorrichtung wie in Beispiel 1 eingebracht. Eine wäßrige
Lösung von Ethanol mit den in Tabelle 4 gezeigten ver
schiedenen Ethanol-Konzentrationen wird eingefüllt und
mittels Verdunstung bei 60°C unter 0,3 mmHg getrennt.
Die 6 h später gemessenen Eigenschaften der Membran
sind in Tabelle 4 zusammengefaßt.
Beispiele 31 und 32
Bei jedem Versuch wird eine 17 bis 20 µm dicke Chitosan-
Membran mit einem Deacetylierungsgrad von 98 Mol-% und
mit Wasser gequollen 18 h bei Raumtemperatur in 200 ml
einer 10 gew.-%igen Dioxanlösung eingetaucht, die die
jeweiligen in Tabelle 5 aufgeführten Säureanhydride
enthält (das Säureanhydrid ist in einem großen Über
schuß, bezogen auf die Aminogruppen des Chitosans vor
handen), um eine N-acylierte Chitosan-Membran zu er
halten. Die N-acylierte Chitosan-Membran wird in ein
50 : 50 (Gew.)-Gemisch aus Ethanol und Wasser mit einem Ge
halt an Schwefelsäure in einer Konzentration von 1,5 × 10-3
Mol/kg 13 h bei 30°C eingetaucht, um eine N-modi
fizierte Chitosan-Membran zu erhalten, die mit Schwefel
säure ionisiert ist. Die ionisierte Membran wird in die
gleiche Verdunstungsvorrichtung wie in Beispiel 1 einge
bracht. Ein 50 : 50 (Gew.)-Gemisch aus Ethanol und Wasser
wird eingefüllt und mittels Verdunstung bei 60°C unter
0,3 mmHg getrennt. Die 6 h später gemessenen Eigen
schaften der Membran sind in Tabelle 5 aufgeführt.
Beispiele 33 und 34
Die gleiche N-acylierte Chitosan-Membran, wie sie in
Beispiel 31 erhalten wurde, wird ohne weitere Behand
lung in die gleiche Verdunstungsvorrichtung wie in Bei
spiel 1 eingebracht. Ein 50 : 50 (Gew.)-Gemisch aus Etha
nol und Wasser wird mittels Verdunstung bei 60°C unter
0,3 mmHg getrennt. Die 6 h später bestimmten Eigenschaf
ten der Membran sind in Tabelle 6 aufgeführt.
Beispiele 35 bis 45
Bei jedem Versuch wird Chitosan (Deacetylierungsgrad =
50 Mol-%; ein Produkt der Tokyo Kasei Co., Ltd.) in
eine wäßrige Acetatsalzlösung gegeben. Eine Membran wird
mittels des Trockenverfahrens aus der wäßrigen Lösung
hergestellt und dann neutralisiert, wobei man eine
Chitosan-Membran mit einer Dicke von 20 bis 30 µm erhält.
Die Membran wird in die gleiche Verdunstungsvorrichtung
wie in Beispiel 1 eingebracht. Ein 50 : 50 (Gew.)-Gemisch
aus Wasser und Ethanol, welches die jeweils in Tabelle
7 aufgeführten Metallionen in einer Konzentration von
1 × 10-2 Mol/kg enthält, wird bei 60°C eingefüllt und
durch Verdunstung unter 1 mmHg getrennt. Der Trennfaktor
und die Permeationsgeschwindigkeit der Membran werden
6 h nach Beginn der Verdunstung gemessen. 6 h später wird
die Membran aus der Verdunstungsvorrichtung entfernt
und die Metallionen-Konzentration der Membran mittels
Atomabsorptiometrie bestimmt. Das Aussehen der Membran
wird ebenfalls bestimmt. Die Ergebnisse sind in Ta
belle 7 aufgeführt.
Vergleichsbeispiel 3
Die gleiche Chitosan-Membran, wie sie in Beispiel 35
verwendet wurde, wird in die gleiche Verdunstungsvor
richtung wie in Beispiel 1 eingebracht. Ein 50 : 50 (Gew.)-
Gemisch von Wasser und Ethanol, das kein Metallsalz
enthält, wird bei 60°C eingefüllt und auf gleiche Weise
wie in Beispiel 35 getrennt. 6 h nach Beginn der Ver
dunstung zeigt die Membran einen Trennfaktor von 9,67
und eine Permeationsgeschwindigkeit von 4,57 kg/m²·h.
Beispiele 46 bis 49
Bei jedem Versuch wird die gleiche Chitosan-Membran,
wie sie in Beispiel 35 verwendet wurde, in die gleiche
Verdunstungsvorrichtung wie in Beispiel 1 eingebracht.
Ein 50 : 50 (Gew.)-Gemisch von Wasser und Ethanol, das ein
Magnesiumsalz (Spezialanalysenqualität) in den jeweili
gen in Tabelle 8 angegebenen Metallionen-Konzentra
tionen enthält, wird in die Vorrichtung eingefüllt und
unter 1 mmHg der Verdunstung unterzogen. Die 6 h nach
Beginn der Verdunstung gemessenen Trennfaktoren und
Permeationsgeschwindigkeiten sind in Tabelle 8 aufge
führt.
Beispiel 50
Die gleiche Chitosan-Membran, wie sie in Beispiel 35
verwendet wurde, wird in ein 50 : 50 (Gew.)-Gemisch aus
Wasser und Ethanol mit einem Gehalt an Kobaltsulfat
(Spezialanalysenqualität) 13 h eingetaucht. Die resul
tierende Membran ist transparent und rosafarben. Aus
der Anwesenheit von 9,8 Mol-% (bezogen auf die Stick
stoffatome des Chitosans) Kobaltionen wird geschlos
sen, daß es sich bei dieser Membran um eine Chitosan-
Kobaltkomplex-Membran handelt.
Die Chitosan-Kobaltkomplex-Membran wird in die gleiche
Verdunstungsvorrichtung wie in Beispiel 1 eingebracht.
Ein 50 : 50 (Gew.)-Gemisch aus Wasser und Ethanol wird ein
gefüllt und durch Verdunstung bei 60°C unter 1 mmHg ge
trennt. 6 h nach Beginn der Verdunstung zeigt die
Membran einen Trennfaktor von 73,3 und eine Permeations
geschwindigkeit von 2,30 kg/m²·h.
Beispiel 51
Ein 50 : 50 (Gew.)-Gemisch aus Wasser und Ethanol, das
Kobaltsulfat, gelöst in einer Konzentration von 1,5 × 10-3
Mol/kg, enthält, wird bei 60°C in eine Verdun
stungsvorrichtung eingefüllt, in die eine Chitosan-
Membran mit einer Dicke von 15 µm und einem Deacetylie
rungsgrad von 99 Mol-% eingebracht wird (verfügbare
Membranoberfläche = 28,3 cm²). Während die Ethanol-
Konzentration der Lösung ständig bei 50 Gew.-% gehalten
wird, wird die Permeations-Seite der Vorrichtung mittels
einer Vakuumpumpe auf 1 mmHg evakuiert. Nachdem
der Trennfaktor der Membran 844 erreicht hat, wird die
Ethanolkonzentration in der Lösung progressiv erhöht.
Der Trennfaktor und die Permeationsgeschwindigkeit bei
den jeweiligen Konzentrationen sind in Tabelle 9 auf
geführt. Wird die Temperatur der gemischten Lösung bei
einer Ethanolkonzentration von 81,7 Gew.-% auf 40°C er
niedrigt, zeigt die Membran einen Trennfaktor von 3010
und eine Permeationsgeschwindigkeit von 0,12 kg/m²·h.
Beispiel 52
Die gleiche Chitosan-Membran, wie sie in Beispiel 35
verwendet wurde, wird in die gleiche Verdunstungsvor
richtung wie in Beispiel 1 eingebracht. Ein 50 : 50 (Gew.)-
Gemisch aus Wasser und tert.-Butanol, das Kobaltsulfat
in einer Konzentration von 1,0 × 10-2 Mol/kg enthält
und bei 60°C erhitzt wird, wird eingefüllt und mittels
Verdunstung bei 60°C unter 0,3 mmHg getrennt. 6 h nach
Beginn der Verdunstung zeigt die Membran einen Trenn
faktor von 671,2 und eine Permeationsgeschwindigkeit
von 1,98 kg/m²·h.
Beispiel 53
Die gleiche Chitosan-Membran, wie sie in Beispiel 35
verwendet wurde, wird in die gleiche Verdunstungsvor
richtung wie in Beispiel 1 eingebracht. Ein 50 : 50 (Gew.)-
Gemisch von Wasser und Aceton von 25°C, das Kobalt
sulfat, gelöst in einer Konzentration von 1,0 × 10-2
Mol/kg, enthält, wird eingefüllt und mittels Ver
dunstung unter 1 mmHg getrennt. 6 h nach Beginn der
Verdunstung zeigt die Membran einen Trennfaktor von
234,5 und eine Permeationsgeschwindigkeit von 1,81 kg/m²·h.