DE2423593C2 - Phosphorylierte Celluloseacetatmembranen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung - Google Patents
Phosphorylierte Celluloseacetatmembranen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre VerwendungInfo
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Description
Verfahren geeignet sind, werden durch entsprechende Steuerung der Phosphorylierungsreaktion des Celluloseacetats
erhalten, wobei verschiedene Faktoren, wie Phosphorgehalt, lonenaustauschkapazität oder Wassergehalt,
des erhaltenen phosphorylierten Celluloseacetats variiert werden.
Man kann z. B. ein Verfahren anwenden, bei dem die
Phosphatgruppen in Celluloseacetat eingeführt werden, bei dem das Phosphorylierungsmittel in Gegenwart
oder Abwesenheit einer Base mit dem Celluloseacetat, das in dem Lösungsmittel gelöst ist zur Chlorphosphonierung
der Hydroxylgruppen umgesetzt wird. Im einzelnen wird hierbei das Celluloseacetat nach
Auflösen in dem Lösungsmittel mit dem Phosphorylierungsmittel umgesetzt, wobei die Umsetzung zur
Erleichterung der Chlorwasserstoffabspaltung gegebenenfalls in Anwesenheit einer Base vorgenommen wird.
Der Phosphorgehalt des Reaktionsprodukts kann z. B. durch Veränderung der Konzentration des Celluloseacetats
in der Lösung, des Molverhältnisses von*20 Hydroxylgruppen im Celluloseacetat zu Phosphoryliei-üügsrniiie!
oder der Reaktionstemperatur gesteuert
werden. Die Konzentration des Celluloseacetats in der Lösung beträgt im allgemeinen 0,1 bis 35 Prozent,
vorzugsweise 1 bis 25 Prozent Das Molverhältnis von Hydroxylgruppen im Celluloseacetat zu Phosphorylierungsmittel
beträgt 0,1 bis 1000, vorzugsweise 1 bis 100. Die Reaktionstemperatur reicht im allgemeinen von
-780C bis zum Siedepunkt des verwendeten Lösungsmittels;
sie beträgt vorzugsweise 0 bis 300C. Um eine
Membran zu erhalten, die hinsichtlich ihrer Eignung zur Trennung chemischer Verbindungen für die verschiedensten
Zwecke optimale Eigenschaften besitzt und während ihrer Verwendung eine ausreichende Festig-;
keit beibehält wird die Reaktion so gesteuert, daß der
Phosphorgehalt des Verseifungsprodukts 0,1 bis 10 Gewichtsprozent beträgt
Die Verseifung des chlor- bzw. bromphosphonierten Celluloseacetats erfolgt in einfacher Weise dadurch, daß
man den Ester im allgemeinen mit Wasser oder verdünntem wäßrigem Alkali behandelt Die Verseifung
kann so durchgeführt werden, daß man die das Reaktionsgemisch enthaltende Lösung aus der Chlorbzw.
Brom-phosphonierungsstufe vor dem Gießen der Membran direkt in Wasser eingießt oder indem man
eine Lösung für das Gießen der Membran direkt aus der genannten Reaktionslösung herstellt einen Film bzw.
eine Membran aus dieser Lösung auf einer sauberen Gtesplatte gießt und nach einer gewissen Zeit den
gegossenen Film in Wasser eintaucht Zur Erzielung einer vollständigen Verseifung sind im allgemeinen
einige Minuten ausreichend.
Phosphoroxychlorid und Phosphoroxybromid werden deshalb verwendet weil hiermit eine besonders
glatte Reaktion ermöglicht wird, ohne daß ein Abbau des Molekulargewichts des Celluloseacetats stattfindet
Geeignete Lösungsmittel zur Lösung des Celluloseacetats sind Methylacetat Aceton, Methyläthylketon,
Acetyläthylenglykolmonomethyläther, Nitromethan oder Chloroform. Aceton wird bevorzugt
Geeignete Basen zvf Aufnahme des abgespaltenen
Chlor- bzw. Bromwasserstoffs sind z. B. Pyridin, Diethylamin oder Triäthylamin. Pyridin wird bevorzugt.
Die erfindungsgemäß erhaltenen phosphorylierten Celluloseacetate besitzen die allgemeine Struktur
— CeIK-O —C — €Η3)Χ(—ΟΗ),
in der »Cell« eine Cellulosestruktureinheit und x,yund ζ
positive Zahlen bedeuten, die der Gleichung x+y+ z= 3 genügen.
Die selektive Permeabilität der erfindungsgemäß hergestellten Membranen wird in großem Umfang
durch die Gießbedingungen beeinflußt, insbesondere durch die Zusammensetzung, die Verdampfungsgeschwindigkeit
und die Verdampfungstemperatur des in >o der Gießlösung verwendeten Lösungsmittels. Somit
kann man durch Veränderung dieser Faktoren und, darüber hinaus durch gezielte Auswahl der Verseifungsdauer
im Fall des direkten Gießens aus der Reaktionslösung, die Eigenschaften der Membranen hinsichtlich des
Grenzmolekulargewichts (das von der Membran noch durchgelassen wird) und ebenso die Größe der Poren in
den Membranen, die von symmetrischen Membranen bis zu asymmetrischen oder porösen Membranen
reichen, steuern.
Symmetrische Membranen werden im allgemeinen aus Lösungen der phosphorylierten Celluloseacetate in
guten Lösungsmitteln gegossen. Beispiele für solche guten Lösungsmittel sind Ameisensäure, Essigsäure,
Acetanhydrid, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, m-Kresol, a-Pyrrolidon, Triäthylphosphat oder Aceton.
Bevorzugt werden Ameisensäure und Aceton.
Im Gegensatz hierzu entstehen asymmetrische oder
— O—P—OH
OH
poröse Membranen dann, wenn ein Film aus der Lösung des Reaktionsgemisches gegossen wird, die von dem
ausgefällten Hydrbchlorid bzw. Hydrobromid abgetrennt worden ist Nachdem das Lösungsmittel teilweise
verdampft ist, wird der gegossene Film durch Eintauchen in Wasser verseift. Ein allgemeineres Verfahren
besteht darin, einen Film aus einer Lösung des phosphorylierten Celluloseacetats in einem Lösungsmitielgemisch
aus einem der vorgenannten guten Lösungsmittel und einem schlechten Lösungsmittel, das einen
höheren Siedepunkt als das gute Lösungsmittel besitzt herzustellen und nach dem teilweisen Verdampfen des
Lösungsmittels den gegossenen Film durch Eintauchen in eine koagulierende Flüssigkeit zu behandeln. Bei der
koagulierenden Flüssigkeit handelt es sich vorzugsweise um ein Nichtlösungsmittel bzw. Fällungsmittel für das
phosphorylierte Celluloseacetat und gleichzeitig um ein Lösungsmittel, das mit dem in der Gießlösung
verwendeten guten Lösungsmittel und schlechten Lösungsmittel verträglich ist. Beispiele für schlechte
Lösungsmittel sind Wasser, Methanol, Formamid oder Pyridin. Wasser wird bevorzugt. Beispiele für koagulierende
Flüssigkeiten sind Wasser, Alkohole oder Ketone. Die Gießlösung, die zu Membranen mit asymmetrischer
Struktur führt, wird so hergestellt, daß man 5 bis 50 Volumprozent eines schlechten Lösungsmittels zu
einer Lösung aus einem phosphorylierten Celluloseacetat
in einem guten Lösungsmittel hinzusetzt Die Eintauchzeit des gegossenen Films, nach dem teilweisen
Verdampfen des Lösungsmittels, in die koagulierende Flüssigkeit ist vorzugsweise so groß, daß die Membran
eine entsprechende Struktur ausbilden kann. Im allgemeinen beträgt die Eintauchzeit 1 Minute bis zu
einigen Stunden. Die Zeitdauer der Lösungsmittelverdampfung bestimmt die Oberflächenstruktur der Membran.
Ist die Zeit lang, so erhält man eine asymmetrische Membran mit einer dünnen, hochdichten Oberflächenschicht,
während man bei kurzer Dauer eine poröse Membran erhält, die keine solche hochdichte Oberflächenschicht
besitzt
Obwohl selbstverständlich keine scharfen Grenzen gezogen werden können, werden im allgemeinen
asymmetrische Membranen in der Elektrodialyse verwendet, wo keine Wasserdurchlässigkeit erforderlich
ist Dünne symmetrische Membranen oder asymmetrische Membranen mit dünner, hochdichter Oberflächenschicht
werden bei der Umkehrosmose verwendet, wo sowohl eine hohe Wasserdurchlässigkeit als auch
eine Undurchlässigkeit für den gelöster Stoff erforderlich sind. Bei der Ultrafiltration oder Dialyse, wo
Durchlässigkeiten sowohl für Wasser als auch für den niedermolekularen gelösten Stoff erforderlich sind,
werden entweder poröse Membranen oder symmetrische Membranen verwendet.
Die Membrandicke kann in weitem Rahmen dadurch variiert werden, daß man die Polymerkonzentratkvn in
der Gießlösung und die Spaltbreite der Auftragsvorrichtung verändert. Zur Erzielung ausreichender mechanischer
Festigkeiten und für die Praxis brauchbarer Eigenschaften sind Dicken von 1 bis 500 μ geeignet. Bei
der Herstellung von Membranen werden im allgemeinen Gießplatten aus Glas oder Metallbänder verwendet.
Man kann die Membran auch auf eine gewebte oder nichtgewebte Rückschicht aus natürlichen oder synthetischen
Fasern gießen, um eine Verstärkung der Membran zu erreichen. Bei Verwendung von Verstärkungsimterialien
in geeigneter Form ist es möglich, Membranen verschiedenster Gestalt, insbesondere
platten- oder zylinderförmige Membranen, herzustellen.
Ein charakteristisches Merkmal der phosphorylierten Celluloseacetatmembranen der Erfindung besteht darin,
daß die selektive Permeabilität der Membran vom Phosphorgehali abhängt.
Bei der Umkehrosmose kommt dem Auflösungsprozeß beim Eindringen von Wasser in die Membran eine
große Bedeutung zu. Liegt der Phosphatgehalt innerhalb des Bereiches von 1 bis 10 Prozent, so ist die
Wasserdurchlässigkeit der phosphorylierten Celluloseacetaimembran
infolgt· des hydrophilen Charakters der Phosphatgruppe so groß, daß die Membran bestens für
die Umkehrosmose geeignet ist. Es ist insbesondere von Vorteil, die phosphorylierten Celluloseacetatmembranen
der Erfindung zur Abtrennung von anorganischen Salzen durch Umkehrosmose zu verwenden, da es sich
bei der Membran um eine geladene Membran mit Kationenaustauscheigenschaften handelt, die somit eine
größere, ihre eigene Neigung dazu besitzt, Anionen in der Speiselösung auszuschließen, im Vergleich zur
Verwendung herkömmlicher, ungeladener Membranen zur Stofftrennung. Die erfindungsgemäßen Membranen
zeigen bei trockener Lagerung keine Veränderung der Membraneigenschaften, im Gegensatz zu herkömmlichen
Celluloseacetatmembranen, die, wenn sie einmal getrocknet sind, ein·., erhebliche Beeinträchtigung ihrer
Eigenschaften zeigen, die nicht wieder auf das ursprüngliche Niveau gebracht werden können.
Für die Verwendung einer Membran bei der Ultrahitration oder Dialyse ist eine hohe selektive
Permeabilität für den gelösten Stoff zwingende Voraussetzung. Für solche Membranen beträgt der
Phosphorgehalt des- phosphorylierten Celluloseacetats vorzugsweise 3 bis 10 Prozent. In diesem Bereich v»ird
keine Abnahme der mechanischen Festigkeit der
ίο Membran beobachtet Bei der Verwendung als Dialysemembran
für künstliche Nieren erhält man mit den Membranen der Erfindung infolge der Phosphatgruppen
in der Seitenkette auch günstige Ergebnisse hinsichtlich der Antikoagulationswirkung gegenüber
Blut
Um eine Ionenaustauschmembran mit optimaler Kombination hinsichtlich der selektiven Permeabilität
und der elektrischen Leitfähigkeit zu erhalten, wird es bevorzugt, eine Membran mit Phosphatgruppen herzustellen,
die einer lonenaustauschkapazität von 0.1 bis 3,5 mÄq/g (Milliäquivaient pm g der Membran),
vorzugsweise 1 bis 2 mÄq/t. herzustellen. Diese Membranen besitzen einen elektnschen Widerstand,
bezogen auf die Einheitsoberfläche, von 5 bis 11 Ohm - cm2 und können als Ionenaustauschc-rmembranen
zur Verwendung bei der herkömmlichen Elektrodialyse verwendet werden.
Die phosphorylierten Celluloseacetatmembranen der Erfindung können aufgrund ihrer besonderen Eigenschäften
in weitem Umfang zur Stofftrennung (z. B. bei Standardverfahren) verwendet werden. Komponenten,
die aus wäßrigen Lösungen durch Umkehrosmose abgetrennt werden können, sind z. B. anorganische
Salze mit Anionen, wie Fluorid-, Bromid-, Chlorid-, Nitrat-, Sulfat-, Phosphat-, Chromat-, Borat- oder
Carbonationen, oder Kationen, wie Natrium-, Kalium-, Magnesium-, Calcium-, Eisen(II)-, Eisen(III)- oder
Bariumkationen; organische Verbindungen, wie Alkohole, Phenole, Amine, oder Carbonsäuren; Viren,
Bakterien, Proteine, oder andere natürliche oder synthetische polymere Stoffe. Praktische Beispiele für
die Stofftrennung sind die Entsalzung und Reinigung von Salzwasser, Brackwasser oder gewöhnlichem
Abwasser; die Weichmachung von hartem Wasser, die Entsalzung von Meerwasser sowie die Gewinnung
wertvoller Stoffe aus Meerwasser. Darüber hinaus sind die Membranen der Erfindung zum Konzentrieren, z. B.
von Fruchtsäften, Gemüsesäften, Melassen oder Milchkaffeeextrakt geeignet. Sie sind besonders geeignet zur
Reinigung wäßriger Lösungen, die gelöste anorganische Salze enthalten.
Weiterhin sind die phosphorylierten Celluloseacetatmembranen
der Erfindung zur Verwendung bei der Ultrafiltration und Dialyse zur Abtrennung niedrigmolekularer
gelöster Stoffe von hochmolekularen gelösten Stoffen und Kolloiden sowie für die Elektrodialyse als
lonenaustauschmembranen zur Trennung verschiedenster Verbindungen geeignet.
Beisoiel 1
In einem 500 ml fassenden Vie^halskolben, der mit Thermometer, Rührer, Tropftrichter und Stickstoffeinleitungsrohr
ausgerüstet ist, werden 50 g Celluloseacetat (p. a., 39,8 Prozent Acetyigehalt. Herst. Eastman
Organic Chemicals Co.) und 75 g Phosphoroxychlorid vorgelegt. Naci; der Zugabe von 375 g Aceton zur
Auflösung der Reaktanten im Kolben versetzt man unter strömendem Stickstoff bei 20 bis 25°C tropfen-
weise mit 50 g Pyridin und läßt unter Rühren 3 Stunden reagieren. Das Reaktionsprodukt wird durch Eingießen
in eine große Wassermenge isoliert, wiederholt mit Wasser gewaschen, bis die Waschwässer nicht mehr
sauer reagieren, und gründlich getrocknet. Man erhält ϊ
phosphoryliertes Celluloseacetat mit einem Phosphorgehalt
von 1,80 Prozent und einer loncnaustauschkapazität von 1,00 mÄq/g (bezogen auf das trockene
Membran volumen).
Man stellt eine 20prozentige Lösung dieses phosphorylierten Celluloseacetats in Dimethylformamid her und
gießt diese zur Herstellung einer Membran auf eine saubere Glasplatte Nach I8stündigem Trocknen bei
Raumtemperatur besitzt die Membran eine Dicke von 59 μ und einen Wassergehalt von 38,7 Prozent, bezogen ι
> auf das Naßgewicht.
Diese Membran wird unter Verwendung einer O.Sprozentigen wäßrigen Natriumchloridlösung dem
Umkehrosmosetest unterworfen. Hierbei wird die I Aciinu linier pinf»m HriioL· von qi :iim linri mit rinrr in
Stunden unter Rühren reagieren.
Nach der Vervollständigung der Reaktion wird die Reaktionslösung direkt auf eine saubere Glasplatte
gegossen; das Lösungsmittel wird während 60 Sekunden bei Raumtemperatur verdampft. Unmittelbar danach
wird der gegossene Film zusammen mit der Glasplatte in Wasser von 5 bis 6°C eingetaucht. Nach 3stündiger
Verseifung und Extraktion des Lösungsmittels erhält man eine weiße, opake Membran von 80 μ Dicke.
Diese Membran wird dem Ultrafiltrationsmembran-Test unter Verwendung einer 0,25prozentigen wäßrigen
Trypsinlösung (Molekulargewicht 20 000) unterworfen. Die Trypsinlösung wird unter einem Druck von 10 atm
und einer Geschwindigkeit von 270 ml/min in eine 5-ml-Zelle eingespeist, die mit der 47 mm Durchmesser
aufweisenden Membran verbunden ist. Diese Membran besitzt gegenüber Trypsin eine Undurchlässigkeit von
100 Prozent und eine Wasserdurchlässigkeit von 20.4 Liter/dm- ■ Tag. Der Phosphorgehall der Membran
ι H4
Geschwindigkeit von 270 ml/min in eine 5-ml-Zelle eingespeist, die mit der 47 mm Durchmesser besitzenden
Membran verbunden ist. Die phosphorylierte Celluloseacetat-Membran besitzt gegenüber Natriumchlorid
eine Unrlurchlässigkeit von 91 Prozent und y. eine Wasserriiirchlässigkeit von 0,490 Liter/dm2 · Tag.
Die Phosphorylierung von Celluloseacetat gemäß Beispiel 1 wird wiederholt, wobei jedoch 1000 g Aceton m
zur Auflösung des Celluloseacetats verwendet werden. Man erhält ein Reaktionsprodukt mit einem Phosphorgehalt
von 4,06 Prozent und einer lonenaustauschkapazität von 2.08 mÄq/g.
Aus einer lOprozentigen Lösung dieses phosphory- r, lierten Celluloseacetats in Ameisensäure wird eine
Membran auf einer sauberen Glasplatte gegossen. Nach 25stündigem Trocknen bei Raumtemperatur erhält man
eine Membran von 15 μ Dicke. Die Membran besitzt gegenüber Natriumchlorid eine Undurclilässigkeit von -to
93.7 Prozent und eine Wasserdurchlässigkeit von 1,26 Liter.'drn2 · Tag (in gleicher Weise gemessen wie in
Beispiel 1).
Unter Verwendung eines Tetrahydrofuran/Methanol-Gemisches
(3:1. bezogen auf Volumen) wird eine 15prozentige Lösung des phosphorylierten Celluloseacetats
von Beispiel 1 hergestellt. Mit dieser Lösung wird auf einer sauberen Glasplatte eine Membran
gegossen. Nach 20stündigem Trocknen bei Raumtemperatur erhält man -ine transparente Membran von
20 μ Dicke.
Diese Membran wird zur Umkehrosmose unter Verwendung einer 03prozentigen wäßrigen Zuckerlösung
verwendet. Die Lösung wird unter einem Druck von !5 atm und mit einer Geschwindigkeit von
270 ml/min in eine 5-ml-Zelle eingespeist, die mit der 47 mm Durchmesser besitzenden Membran verbunden
ist. Die Membran besitzt gegenüber Zucker eine Undurchlässigkeit von .2 Prozent und eine Wasserdurchlässigkeit
von 531 Liter/dm2 - Tag.
Gemäß Beispiel 1 werden 20 g Celluloseacetat in 150 g Aceton gelöst Nach Zugabe von 15 g Phosphoroxychlorid
versetzt man unter strömendem Stickstoff bei 20 bis 25° C tropfenweise mit 10 g Pyridin und läßt 3
Gemäß Beispiel I werden 20 g Celluloseacetat in 150 g Aceton gelöst. Nach Zugabe von 7,5 g Phosphoroxychlorid
versetzt man unter strömendem Stickstoff bei 20 bis 25°C tropfenweise mit 5 g Pyridin und läßt
unter Rühren 3 Stunden reagieren. Das Reaktionsprodukt wird durch Eingießen in eine große Wassermenge
isoliert, mrVmafs mit Wasser gewaschen, bis die Waschwässer nicht mehr sauer reagieren, und sorgfältig
getrocknet. Man erhält ein phosphoryliertes Celluloseacetat mit einem Phosphorgehalt von 0,73 Prozent.
Aus einer 30prozentigen Lösung dieses phosphorylierten
Celluloseacetats in Ameisensäure wird eine Membran auf einer sauberen Glasplatte gegossen. Nach
30stündigem Trocknen bei Raumtemperatur besitzt die Membran eine Dicke von 90 μ, eine lonenaustauschkapazität
von 1,04 mÄq/g und einen elektrischen Widerstand von 10,1 Ohm · cm2, gemessen in wäßriger 0,5
n-Natriumchloridlösung.
Gemäß Beispiel 1 werden 50 g Celluloseacetat in 800 g Aceton gelöst. Nach Zugabe von 15,0 g Phosphoroxychlorid
versetzt man unter strömendem Stickstoff bei 20 bis 25°C tropfenweise mit 10 g Pyridin und läßt
unter Rühren 4 Stunden reagieren. Das Reaktionsprodukt wird durch Eingießen des Reaktionsgemisches in
eine große Wassermenge isoliert, mehrmals mit Wasser gewaschen, bis die Waschwässer nicht mehr sauer
reagieren und sorgfältig unter vermindertem Druck getrocknet. Man erhält ein phosphoryliertes Celluloseacetat
mit einem Phosphorgehalt von 0.22 Prozent.
Aus einer lOprozentigen Lösung dieses phosphorylierten Celluloseacetats in Aceton wird eine Membran
auf einer sauberen Glasplatte gegossen. Nach 5stündigem Trocknen bei Raumtemperatur besitzt die Membran
eine Dicke von 10 μ. Die Entsalzungseigenschaften
dieser Membran werden gemäß Beispiel 1 bestimmt. Es zeigt sich, daß bei einem Druck von 50 atm die
Undurchlässigkeit für Natriumchlorid 99 Prozent und die Durchlässigkeit für Wasser 0,253 Liter/dm2 - Tag
betragen.
Gemäß Beispiel 6 wird die Phosphorylierung von Celluloseacetat unter Verwendung von 52^ g Phosphoroxychlorid
und 35 g Pyridin durchgeführt Man erhält
ein Reaktionsprodukt mit 0,80 Prozent Phosphorgehall.
Aus einer lOprozentigen Lösung dieses phosphorylierten Celluloseacetats in Dimethylformamid wird eine
Membran auf einer sauberen Glasplatte gegossen. Nach 30stündigem 'Trocknen bei Raumtemperatur besitzt die
Membran eine Dicke von 8 μ.
Die Bestimmung der Entsalziingseigenschaften dieser
Membran erfolgt in gleicher Weise wie in Beispiel 1. Es wird gefunden, daß unter einem Druck von 50 atm die
Unciurchlässigkeit für Natriumchlorid 97,5 Prozent und U)
die Durchlässigkeit für Wasser 0306 Liter/dm2 ■ Tag betragen.
Beispiel 8
Gemäß Beispiel 6 wird die Phosphorylierung von n Celluloseacetat unter Verwendung von 67,5 g Phosphoroxychlorid und 45 g Pyridin durchgeführt. Man erhält ein Reaktionsprodukt mit 1,40 Prozent Phosphorgehalt.
Gemäß Beispiel 6 wird die Phosphorylierung von n Celluloseacetat unter Verwendung von 67,5 g Phosphoroxychlorid und 45 g Pyridin durchgeführt. Man erhält ein Reaktionsprodukt mit 1,40 Prozent Phosphorgehalt.
Aus einer lOprozentigen Lösung dieses phosphorylierten Celluloseacetats in Dimethylformamid wird eine
Membran auf einer sauberen Glasplatte gegossen. Nach 30stündigem Trocknen bei Raumtemperatur besitzt die
Membran eine Dicke von 11 μ.
Die Bestimmung der Entsalzungseigenschaften der Membran erfolgt in gleicher Weise wie in Beispiel 1.
Hierbei zeigt sich, daß die Membran bei einem Druck von 50 atm eine Undurchlässigkeit gegenüber Natriumchlorid
von 90,0 Prozent und eine Wasserdurchlässigkeit von 0.396 Liter/dm2 · Tag besitzt.
Claims (5)
1. Phosphorylierte Celluloseacetatmembran, erhältlich
durch Umsetzen von Celluloseacetat in Methylacetat, Aceton, Methylethylketon, Acetyläthylenglykolmonometbyläther,
Nitromethan oder Chloroform als Lösungsmittel mit Phosphoroxychlorid
oder Phosphoroxybromid in einem Molverhältnis von Hydroxylgruppen des Celluloseacetats zu
<o Phosphorylierungsmittel von 0,1 bis 1000, gegebenenfalls
in Gegenwart einer Base, bei Temperaturen von —78° C bis zum Siedepunkt des verwendeten
Lösungsmittels unter Chlor- bzw. Bromphosphomerung der Hydroxylgruppe des Celluloseacetats, is
wobei man eine Konzentration des Celluloseacetats in der Lösung von 0,1 bis 35 Prozent anwendet, (1)
anschließendes Verseifen des erhaltenen chlor- bzw. bromphosphonierten Reaktionsproduktes unter Bildung
eines phosphorylierten Celluloseacetats mit 0,1 bis 10% Phosphorgehalt, Lösen des erhaltenen
phosphorylierten Celluloseacetats in einem Lösungsmittel und Gießen der phosphorylierten
Celluloseacetatmembran aus der Lösung oder, alternativ hierzu, (2) Gießen der Membran direkt aus
der in der vorgenannten Chlor- bzw. Bromphosphonierungsstufe erhaltenen Lösung, die das Reaktionsgemisch enthält, und Verseifen der Membran.
2. Verfahren zur Herstellung der phosphorylierten Celluloseacetatmembran nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß man Celluloseacetat in Methylacetat, Aceton, Methylethylketon, Acetyläthylenglykolmonomethyläther,
Nitromethan oder Chloroform als Lösungsmitlei mit Phosphoroxychlorid oder Phosphoroxybromid in einem Molverhältnis
von Hydroxylgruppen dei Celluloseacetats zu Phosphorylierungsmittel von 0,1 bis 1000, gegebenenfalls
in Gegenwart einer Base, bei Temperaturen von —78° C bis zum Siedepunkt des verwendeten
Lösungsmittels unter Chlor- bzw. Bromphosphonierung der Hydroxylgruppe des Celluloseacetats
umsetzt, wobei man eine Konzentration des Celluloseacetats in der Lösung von 0,1 bis 35 Prozent
anwendet, (1) anschließend das erhaltene chlor- bzw. bromphosphonierte Reaktionsprodukt unter BiI-dung
eines phosphorylierten Celluloseacetats mit 0,1 bis 10% Phosphorgehalt verseift, das erhaltene
phosphorylierte Celluloseacetat in einem Lösungsmittel löst und die phosphorylierte Celluloseacetatmembran
aus der Lösung durch Gießen herstellt, oder, alternativ hierzu, (2) die Membran direkt aus
der in der vorgenannten Chlor- bzw. Bromphosphonierungsstufe erhaltenen Lösung, die das Reaktionsgemisch enthält, durch Gießen herstellt und die
Membran der Verseifung unterwirft.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hydrolyse bzw. Verseifung
unter Verwendung von Wasser oder verdünntem wäßrigem Alkali durchführt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Base Pyridin, Diethylamin öder
Triethylamin verwendet.
5. Verwendung der Celluloseacetatmembran nach Anspruch 1 zum Abtrennen oder Konzentrieren von
chemischen Verbindungen oder Stoffen bzw. Stoffgemischen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, phosphorylierte Celluloseacetatmembranen zu schaffen, die
—O—PO(OH)2-Gruppen enthalten, die zum Ionenaustausch
befähigt sind. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung
derartiger Membranen zu entwickeln, die insbesondere zum Abtrennen oder Konzentrieren von chemischen
Verbindungen geeignet sind. Diese Aufgaben werden durch die Erfindung gelöst. Die Erfindung betrifft somit
die in den Patentansprüchen 1,2 und 5 gekennzeichneten Gegenstände. Die Unteransprüche 3 und 4 betreffen
bevorzugte Ausführungsformen des Verfahrens.
Aus der US-PS 19 62 828 ist die Herstellung wasserunlöslicher organischer Celkilose-Derivate bekannt,
bei denen eine partiell verseifte organische Celluloseverbindung, d. h. Celluloseacetat, mit Phosphoroxychlorid
in Gegenwart einer tertiären organischen Base, nämlich Pyridin, umgesetzt wird.
Auf Seite 1, Zeilen 92-99 der US-PS wird ausdrücklich betont, daß nur solche Basen verwendet
werden sollen, die POCI3 lösen, nicht aber das gebildete
Cellulosephosphat.
Nach den Beispielen schließt sich eine Waschwäsche an. Das erhaltene phosphorylierte Produkt soll sich auf
Grund seiner guten flammwidrigen Eigenschaften u. a. für Ventile oder ähnliche Packungen sowie als Füllstoff
in Textilgut eignen.
Aus dem gemäß US-PS 19 62 828 erhaltenen Produkt läßt sich — jedenfalls durch Gießen — keine Membran
herstellen, denn das Reaktionsprodukt ist in praktisch sämtlichen organischen Lösungsmitteln unlöslich.
In der US-PS 29 81 780 wird ein durch eine Organophosphorverbindung modifizierter Celluloseester
beschrieben, der hergestellt wird durch Umsetzen eines Carbonsäureesters der Cellulose, die noch freie
Hydroxylgruppen enthält, in einem Lösungsmittel mit einem organischen Phosphorchforid. Eine bestimmte
Fraktion des Produkts kann zur Herstellung von Permeationsrnembranen verwendet werden. Ferner
können die Folien als Verpackungsmaterial dienen. Die Membranen können keine Kationenaustauscheigenschaften
aufweisen. Es sind ungeladene Membrane.
Insbesondere werden in der US-PS 29 81 730 Umsetzungsprodukte von z. B. Celluloseacetat mit
organischen Chlorphosphor-Verbindungen beschrieben. Bei Verwendung der Dichlorverbindungen kann
eine Vernetzung erfolgen; vgl. Spalte 2, Zeilen 40-43. Die Reaktionsprodukte enthalten —O—P-Gruppen, die
am Phosphoratom organische Reste R und R' bzw. OR- oder OR'-Reste tragen, die nicht kicht verseifbar sind.
Eine aus dem Reaktionsprodukt hergestellte Membran eignet sich nicht zur umgekehrten Osmose zur
Abtrennung anorganischer Salze, da sie im Gegensatz zum erfindungsgemäßen Produkt keine —OPO3-2-Gruppen
aufweist. Aufgrund ihrer sehr geringen hydrophilen Eigenschaften ist auch die Wasserdurchlässigkeit
sehr gering.
Eine besondere Eigenschaft der Celluloseacetatmembranen der Erfindung besteht darin, daß sie eine
selektive Permeabilität besitzen, die in weitem Umfang zum Abtrennen von chemischen Verbindungen oder
Stoffen unter Anwendung verschiedener Verfahren, z. B. der Umkehrosmose, Ultrafiltration, Dialyse oder
Elektrodialyse, ausgenutzt werden kann.
Die phosphorylierten Celluloseacetatmembranen der Erfindung bestehen im wesentlichen aus einem phosphorylierten
Celluloseacetat.
Membranen, die für die vorgenannten verschiedenen
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