DE3590566T1 - Verfahren zum Trennen von Kautschuk und dadurch gebildeten Produkten und Verfahren zur Herstellung eines Blutgefäßes - Google Patents
Verfahren zum Trennen von Kautschuk und dadurch gebildeten Produkten und Verfahren zur Herstellung eines BlutgefäßesInfo
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Description
VON KREISLER SCHÜtiWALD EISHOLD
VON KREISLER KELLER SELTING WERN
^90566
PATENTANWÄLTE
Dr.-Ing. von Kreisler t 1973 POLYMED LABORATORIES Dr.-Ing. K. W. Eishold Π981
Tustin, California 92680 Dr.-Ing. K. Schönwald
Dr. J. F. Fues
U.S.A. Dipl.-Chem. Alek von Kreisler
Dipl.-Chem. Carola Keller Dipl.-Ing. G. Selling
Dr. H.-K. Werner
DEICHMANNHAUS AM HAUPTBAHNHOF
D-5000 KÖLN 1
19. Juni 1986
AvK/GF 495
dadurch gebildeten Produkten und Verfahren zur Herstellung eines Blutgefäßes
Die vorliegende Erfindung betrifft
1) ein Verfahren zum Trennen von Kautschuk von einer Oberfläche und bestimmten bei diesem Verfahren
gebildeten Produkten und
2) ein Verfahren zur Herstellung eines synthetischen Blutgefäßes unter Verwendung eines Trennmittels.
Katheter vom Ballon-Typ haben zahlreiche medizinische Anwendungen. Sie können zur Drainage (z.B. als
Urethral-, Foley-, Kolostomie-, Ileostomie- und Septostomie-Katheter) , als diagnostische Hilfsmittel (Thermodilutions-Katheter)
, zu therapeutischen Zwecken (z.B. Embolektomie-Katheter, Katheter für die transluminale
Angioplastik, Endotracheal-Katheter, Tracheostomie-Katheter, Ösophagus-Katheter und intra-aortale Katheter)
sowie bei einer großen Vielzahl anderweitiger medizinischer Anwendungen eingesetzt werden.
Telefon: (0221) 131041 · Telex: 8882307 dopa d ■ Telegramm: Dompotent Köln
Bis heute haben viele der bekannten Verfahren zur Herstellung von Ballon-Kathetern schwerwiegende Nachteile
gehabt. Beispielsweise waren die meisten Verfahren komplex, erforderten wiederholte Versuche zur Erzielung
einer erfolgreichen Praxis und waren infolgedessen kostspielig. Außerdem, und was wichtiger ist, liefern
sämtliche bekannten Verfahren ein praktisch erheblich fehlerhaftes Erzeugnis. Beispielsweise erzeugen die in
den US-PSen 3 292 627, 3 304 353 und 3 452 756 offenbarten Methoden allesamt einen Katheter mit einer
thermoplastischen und/oder Polyurethan-Ballon-Schicht. Thermoplastische Ballons kehren nach dem Aufblasen
nicht mehr in ihre ursprüngliche Form und Größe zurück. Weiterhin eignen sich Polyurethan-Ballons nicht für
1^ gewisse Anwendungen in vivo, da Urin Polyurethan hydrolysiert.
Die US-PS 3 983 879 offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines Katheters des Ballon-Typs aus Siliconkautschuk.
In diesem Patent ist angegeben, daß Silicon mit Körpergeweben besser verträglich ist als die
thermoplastischen Stoffe der PSen '627, '353 und '756.
In dem Verfahren der PS '879 wird zunächst Band um das Aufblasloch gewickelt, wobei das Aufblasloch das Loch
ist, das zu dem Blaslumen des Katheters führt. Das Band dient dazu, die Haftung der Ballon-Schicht an dem
Katheterschlauch zu verhindern, wenn das Schlauchmaterial
in eine Lösung des Materials getaucht wird, das die Ballon-Schicht bildet. Nach der Bildung der Ballon-Schicht
wird das Loch mit einer heißen Sonde wieder göffnet.
Nicht nur ist dieses Verfahren komplex und kostspielig, erfordert Präzisionsarbeit und unterliegt der Gefahr
— Jo —
von Fehlern - insbesondere in der Stufe, in der die Sonde zum Wiederöffnen des Aufblasloches eingesetzt
wird - , sondern liefert auch ein fehlerhaftes Produkt, weil
(a) das Band an den betreffenden Enden der Umhüllungen
ringförmige Schultern bildet; dieses kann sowohl Reizungen beim Patienten als auch Schwierigkeiten
beim Herausziehen und Einführen während des in vivo-Einsatzes des Katheters verursachen;
(b) das Wiederöffnen des Loches mit der heißen Sonde eine schwache Stelle in der Ballon-Schicht ergeben
kann, da die Sonde durch die Ballon-Schicht hindurchgeführt werden muß;
(c) das Band um den Schlauch überlappend herumgewickelt wird, wodurch eine unregelmäßige Oberfläche
gebildet wird und aufgrunddessen eine unregelmäßige Ballon-Schicht entsteht;
(d) es schwierig ist, das Loch wieder zu öffnen, da die Sicht darauf durch das umhüllende Band verdeckt
ist;
(e) Schmelzen des Bandes zum Zerfall des Bandes in Bruchstücke führen kann — falls der Ballon
während des in vivo-Einsatzes des Katheters reißt, können Bruchstücke des Bandes in den Körper
gelangen;
(f) ein Zerfall des Bandes in Bruchstücke außerdem auch zur Folge haben kann, daß Bruchstücke des
Bandes in das Ballon-Aufblasloch geraten können, wodurch ein Erschlaffen bzw. Entlüften des Ballons
verhindert und das Herausziehen des Katheters erschwert wird.
Was benötigt wird, ist somit ein Verfahren zur Anfertigung von Ballon-Kathetern, das in der Praxis einfach
durchzuführen ist, billig ist und einen Ballon-Katheter ohne die Fehler der bekannten Produkte liefert. Der
Katheter sollte aus einem bio-verträglichen Material bestehen, das durch Körperflüssigkeiten nicht hydrolysiert
wird. Die Ballon-Schicht sollte aus einem Material bestehen, das nach dem Aufblasen wieder seine
ursprüngliche Form annimmt; erkennbare Grate oder Oberflächenunregelmäßigkeiten
sollten nicht in der Nachbarschaft der Ballon-Schicht vorliegen. Weiterhin sollten
keine erkennbaren schwachen Stellen in der Ballon-Schicht und keine unverträglichen Stoffe innerhalb der
Ballon-Schicht vorhanden sein.
Unter einem Gesichtspunkt umfaßt die vorliegende Erfindung den Einsatz bestimmter Trennmittel für Kautschuk
(z.B. Silicon-Kautschuk) sowie die daraus resultierenden Produkte. Zu solchen Trennmitteln zählen Polyvinylpyrrolidon
(PVP), eine wasserlösliche Polyvinylalkohol-Qualität, Methylcellulose, Stärke-Derivate und Dextran.
Diese Trennmittel sind sämtlich wasserlöslich und erlauben eine einfache und vollständige Abtrennung einer
Kautschukhaut von einer darunterliegenden Oberfläche. Darüber hinaus haben bestimmte dieser Trennmittel
spezielle Anwendbarkeit, da sie bio-verträglich und nicht-thrombogen sind.
Bei der praktischen Durchführung der vorliegenden Erfindung wird eine Kautschuk-Lösung über einem Trennmittel
aufgebracht. Nach der Ausbildung einer elastome-3^
ren Haut wird diese Haut von der unter dem Trennmittel liegenden Oberfläche abgetrennt. Eine Mannigfaltigkeit
verschiedener Produkte, z.B. Katheter, Rohrleitungen und synthetische Membranen und Blutgefäße können durch
Anwendung dieses Verfahrens hergestellt werden. Wegen seiner bio-verträglichen Natur ist Silicon-Kautschuk
ein bevorzugter Kautschuk.
In einer bevorzugten Ausführungsform befindet sich das
eingesetzte Trennmittel in Lösung. Es ist jedoch auch möglich, das Trennmittel in fester Form, z.B. als Film,
zur Anwendung zu bringen.
Polyvinylpyrrolidon ist ein bevorzugtes Trennmittel, da es bio-verträglich ist. Wenn PVP oder ein anderes der
oben genannten Trennmittel getrocknet wird, wird es spröde, wodurch seine Struktur leicht zerreißbar
gemacht wird. Nach dem Zerreißen ist die Silicon-Kautschuk-Haut leicht auch ohne Zusatz von Wasser oder
einem anderen Lösungsmittel bzw. anderen Lösungsmitteln von der darunterliegenden Oberfläche abtrennbar.
Die Erfindung umfaßt weiter, in einer bevorzugten Ausführungsform,
die Verwendung von Polyvinylpyrrolidon als Trennmittel bei der Anfertigung medizinischer
Katheter vom Ballon-Typ sowie diese Katheter selbst. In einem typischen Arbeitsgang wird eine PVP-Beschichtung
auf die Oberfläche von Silicon-Kautschuk-Schlauch auf einer Fläche in der Nähe eines Lumen-Loches oder mehrerer
Lumen-Löcher aufgebracht. Die Beschichtung wird getrocknet (z.B. bei einer Temperatur von etwa 660C
(1500F)), eine Lösung von Silicon-Kautschuk wird über
der PVP-Beschichtung aufgetragen, und nach dem Härten des Silicon-Kautschuks unter Bildung einer Haut aus
einem Silicon-Kautschuk-Elastomer kann die PVP-Beschichtung mechanisch zerrissen werden. Da die PVP-Beschichtung
aufgrund des Härtens bei erhöhter Temperatur
-Ar-
spröde ist, trennt das mechanische Zerreißen gewöhnlich die Haut vollständig von dem Schlauch und öffnet auch
das Aufblasloch. Das Erzeugnis ist nun gebrauchsfertig.
Es ist ebenfalls möglich, diesen Schritt des Abreißens wegzulassen, da die Beschichtung aus dem Trennmittel
nach dem Härten so spröde wird, daß bereits durch einfaches Aufblasen des Ballons mit Gas oder Flüssigkeit
der Ballon vollständig abgetrennt wird.
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Zu den Vorteilen dieses Verfahrens gegenüber den bekannten Verfahren zählen:
(a) Es läßt sich leicht und billig praktizieren - die Verwendung von Silicon-Kautschuk-Lösung ermöglicht
ein Verbinden der Haut mit dem Schlauch ohne zusätzliche Befestigungsschritte;
(b) das Aufblasloch läßt sich leicht öffnen.
Zu den Vorteilen des mit Hilfe dieses Verfahrens gebildeten
Produkts zählen:
(1) Der Katheter und das PVP sind vergleichsweise schwach allergen sowie bio-verträglich, wodurch
potentielle Gefahren und Unbequemlichkeiten vermindert werden;
(2) es gibt keine auf der Fläche der Ballon-Schicht gebildeten Oberflächen-Unregelmäßigkeiten oder
Schultern, wodurch das in vivo-Einfuhren und -Herausziehen des Katheters im wesentlichen atraumatisch
erfolgt;
(3) der Katheter hat eine lange Lagerfähigkeit;
(4) der Katheter kann praktisch mittels sämtlicher bekannter Verfahren sterilisiert werden;
(5) der Katheter kann nach erneuter Sterilisierung wiederverwendet werden;
- JT -
(6) der Katheter wird durch Körperflüssigkeiten, z.B. Urin, nicht hydrolysiert;
(7) die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Katheters ändern sich nicht bei oder in der
Nähe der Körpertemperatur;
(8) die Ballon-Schicht kehrt auch nach wiederholtem Aufblasen und Erschlaffen in ihre ursprüngliche
Gestalt und Größe zurück;
(9) es gibt keine erkennbaren schwachen Stellen in der Ballon-Schicht;
(10) ein relativ dünnwandiger extrudierter Katheter-Schlauch mit einem entsprechend großen Drainage-Lumen
und entsprechend hoher Drainage-Kapazität kann zur Bildung von Drainage-Kathetern, z.B.
Foley-Kathetern, verwendet werden;
(11) da Silicon-Kautschuk weniger Salz-Ablagerungen anzieht als herkömmliche Kunststoffe, trägt er dadurch
dazu bei, die Bildung von Blasen-Steinen in der Blase zu verhüten, und eignet sich aufgrunddessen
gut für einen Einsatz bei Kathetern zur Harn-Ableitung;
(12) ein Katheter zur Harn-Ableitung mit kurzem Abstand vom Ballon zum Ende des Katheters kann gefertigt
werden — diese Katheter-Konstruktion erlaubt eine vollständige Drainage der Blase und erzeugt nur
eine minimale Blasenreizung bei der Drainage;
(13) die Kautschuk-Ballon-Schicht kann so hergestellt werden, daß nach dem Aufblasen ein eher ringförmiger
Ballon (donut-shape) als ein herkömmlicher Ballon mit runder Form gebildet wird — diese
Ringform trägt dazu bei, eine unabsichtliche Entfernung des Katheters zu verhindern, und liefert
auch eine größere Berührungsoberfläche im Körper
-•β -
und damit weniger Unbequemlichkeiten für den Patienten, als üblicherweise bei einem herkömmlichen
runden Ballon auftreten;
(14) der Ballon kann im allgemeinen einfach dadurch vollständig abgetrennt werden, daß die PVP-Beschichtung
manuell oder durch Aufblasen mit Wasser oder Luft zerrissen wird.
Wenngleich in einer bevorzugten Ausführungsform PVP als
Trennmittel zur Herstellung von Ballon-Kathetern verwendet wird, ist es auch möglich, andere Trennmittel
einzusetzen, z.B. Dextran oder eine wasserlösliche Polyvinylalkohol-Qualität, Methylcellulose oder Stärke-Derivate.
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Unter einem anderen Gesichtspunkt umfaßt die vorliegende Erfindung die Fertigung von Kathetern, Rohrleitungen
und synthetischen Membranen und Blutgefäßen aus Kautschuk oder Silicon-Kautschuk unter Verwendung irgend-0
eines der oben erwähnten Trennmittel.
Die Erfindung umfaßt weiter die Fertigung synthetischer Blutgefäße unter Verwendung eines geeigneten Polymers,
z.B. Polyurethan, und irgendeines der oben erwähnten Trennmittel.
Die vorliegende Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine seitliche Schnittansicht eines Endes eines Katheters zur Harn-Drainage mit voll aufgeblasenem
Ballon-Teil.
f-y-
Fig. 2 zeigt eine Schnittansicht des Katheters der Fig. 1 längs der Linie 2-2.
Fig. 3 zeigt eine seitliche Schnittansicht eines Endes eines Embolektomie-Katheters mit voll aufgeblasenem
Ballon-Teil.
Fig. 4 zeigt eine Schnittansxcht des Katheters der Fig. 3 längs der Linie 4-4.
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Fig. 5 veranschaulicht einen zylindrischen Dorn, auf den ein synthetischer vaskulärer Pfropf gegossen werden
kann.
Fig. 6 zeigt eine Schnittansicht des Dorns der Fig. 5
längs der Linie 6-6.
Fig. 7 bildet einen Apparat ab, der für die Herstellung einer synthetischen Membran geeignet ist.
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Die vorliegende Erfindung wird mit Hilfe der folgenden Beispiele im einzelnen beschrieben:
Beispiel 1
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Herstellung eines Embolektomie-Katheters aus Silicon-Kautschuk
Das für die Herstellung eines Embolektomie-Katheters
verwendete Katheter-Schlauchmaterial ist ein extrudierter Abschnitt aus Silicon medizinischer Güte, das von
Dow-Corning bezogen wurde, mit einem äußeren Durchmesser von etwa 2,6 mm (0,1") und einem inneren Durchmesser
von etwa 1/3 des äußeren Durchmessers. Zwei
/11
359Ö566
Aufblaslöcher sind einander gegenüber in einem Abstand von etwa 26 bis 38 mm (1 bis 1,5") gebohrt. Nach dem
Bohren wird der Katheter-Schlauch in Ethylalkohol von Reagenz-Qualität gründlich gereinigt, um irgendwelche
teilchenförmige Stoffe und/oder Abfälle vom Bohren der Aufblaslöcher zu entfernen.
Um den Katheter mit der erforderlichen Steifigkeit zu versehen, wird ein Draht-Dorn aus nichtrostendem Stahl
mit einem Durchmesser, der geringfügig kleiner ist als der Durchmesser des inneren Schlauch-Durchmessers, in
den Schlauch eingeführt.
Ein Ring aus Polyvinylpyrrolidon wird auf die äußere Oberfläche im Bereich der Aufblaslöcher aufgebracht.
Dies läßt sich beispielsweise so durchführen, daß man den Katheter rotieren läßt und mit Bürste oder Pinsel
eine Lösung von etwa 10 Gew.-% Polyvinylpyrrolidon vom Molekulargewicht 360 000 (bezogen von Polysciences,
Inc.) in Ethylalkohol von Reagenz-Qualität aufträgt. Die Drehung des Katheters kann in der Weise durchgeführt
werden, daß man die beiden Enden des Katheters mit Nadelhaltern klammert, die ihrerseits an einer
Bandmarkierungs-Spannvorrichtung befestigt werden, wobei die Befestigung mittels eines Systems aus Motor
und Getriebe angetrieben wird. Eine geringfügige Spannung in dem Schlauch kann aufrechterhalten werden,
um ein Durchhängen des Schlauches zu vermeiden.
Natürlich sind auch andere Methoden des Aufbringens der PVP-Beschichtung möglich. Weiterhin kann auch ein PVP
mit einem Molekulargewicht von weniger als 360 000 eingesetzt werden, jedoch ist für eine gegebene PVP-
Konzentration dessen Lösungsviskosität kleiner. Dementsprechend muß man bei Einsatz eines PVP mit niedrigerem
Molekulargewicht die Konzentration der Lösung erhöhen, um diese für einen Pinselauftrag oder andere geeignete
Aufbringverfahren geeignet zu machen, da die Lösung nicht so dünnflüssig sein darf, daß sie in die Aufblaslöcher
hineintropft und durch diese in den Schlauch eindringt. Besser sollte man eine PVP-Brücke über dem
Loch bilden.
Nach dem Beschichten wird der beschichtete Schlauch 15 bis 30 min oder langer in einem Ofen bei etwa 660C
(15O0F) getrocknet. Danach werden die Endstücke des Schlauches, die sich in Berührung mit den Nadelhaltern
befinden, abgeschnitten. Mit Hilfe dieses Schneidvorgangs kann der Abstand von dem Aufblasloch (den Aufblaslöchern)
bis zum Schlauchende wie gewünscht eingestellt werden.
Die Ballon-Schicht wird aufgebracht durch Eintauchen des beschichteten Schlauchendes in eine Lösung von
Silicon medizinischer Qualität gelöst in einem geeigneten Lösungsmittel, beispielsweise Xylol, Toluol oder
1,1,1-Trichloroethan. Diese Silicon-Lösungen werden
unter den Handlesbezeichnungen Silastic Q7-2213 Medical Grade Silicone Dispersion (Dow-Corning) und 521001
Medical Grade Silicone Elastomer (International Silicone Corporation) vertrieben. Lösungsmittel anderer
elastomerer Lösungen, die die Trennmittel-Beschichtung nicht auflösen, liegen ebenfalls innerhalb des Umfangs
der vorliegenden Erfindung.
Der Schritt des Aufbringens der Ballon-Schicht kann wunschgemäß wiederholt werden, bis eine zufrieden-
stellende Wandstärke des Ballons erreicht ist. Jedoch sollte die Kautschuk-Abscheidung nach dem Aufbringen
jeder der aufeinanderfolgenden Schichten getrocknet werden.
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Nachdem die gewünschte Ballon-Dicke erreicht ist, wird der Katheter etwa 1 h bei etwa 660C (15O0F) getrocknet
und dann 30 bis 60 min bei etwa 93°C bis 1210C (2000F
bis 2500F) gehärtet. Das Härten des Ballon-Teils bei solchen erhöhten Temperaturen führt zu einem spröden
PVP-Uberzug, der dann durch einfaches Quetschen des Ballon-Teils mechanisch zerrissen werden kann. Dieses
Quetschen trennt gewöhnlich den Ballon vollständig von dem Schlauch. Der Ballon kann nunmehr entweder mit
einem flüssigen oder einem gasförmigen Mittel aufgeblasen werden.
Es ist ausdrücklich anzumerken, daß Silicon-Lösungen erhältlich sind, die bei Raumtemperatur gehärtet werden
können, wodurch der Schritt oder die Schritte eines Härtens bei erhöhter Temperatur entbehrlich werden.
Obwohl bei Verwendung derartiger Silicon-Lösungen die Beschichtung nicht spröde wird, liegt der Einsatz
dieser Lösungen innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung. Obwohl Silicon wegen seiner inerten Eigenschaften
ein bevorzugter Kautschuk für den Einsatz bei den meisten medizinischen Anwendungen ist, liegt auch
der Einsatz anderer Kautschuke im Rahmen der vorliegenden Erfindung.
Die Fig. 3 und 4 geben einen Embolektomie-Katheter 10
wieder, der mittels des oben beschriebenen Verfahrens hergestellt wurde. Der Katheter 10 weist zwei Aufblaslöcher
14 und 16 und eine zentrale Bohrung 12 auf.
Durch die Bohrung 12 ist ein Draht-Dorn 20 geführt. Die
beiden Aufblaslöcher sind so angeordnet, daß der Ballon auf beiden Seiten des Katheters gleichmäßig aufgeblasen
wird. Jedoch sind auch Katheter, die nur ein Loch oder mehr als zwei Löcher aufweisen, im Rahmen der vorliegenden
Erfindung. In den Rahmen der vorliegenden Erfindung fallen weiterhin auch Katheter mit mehr als einem
Ballon.
Mittels einer Arbeitsweise ähnlich der in Beispiel 1 beschriebenen, jedoch unter Verwendung eines Schlauchmaterials
mit einer zentralen Bohrung 110 und einem Aufblaselumen 112 (wie dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten
Schlauchmaterial 102) kann ein Harn-Drainage-Katheter gefertigt werden. Die vollständige Arbeitsweise
ist für Fachleute leicht erkennbar.
Fig. 1 zeigt einen Harn-Drainage-Katheter 100 mit einem Ballon 114, einem Drainage-Loch 116 und einem Aufblasloch
118. Das Drainage-Loch 116 muß nach der Bildung des Katheters 100 wieder geöffnet werden. Der Ballon
114 ist in Fig. 1 im voll aufgeblasenen Zustand dargestellt, und es ist ersichtlich, daß der Ballon 114,
wenn er voll aufgeblasen ist, Ringform annimmt.
Wie für Fachleute leicht erkennbar ist, kann man mittels eines Verfahrens ähnlich den in den Beispielen 1
und 2 beschriebenen die folgenden Katheter vom Ballon-Typ herstellen: Kardiovaskuläre diagnostische, kardiovaskuläre
therapeutische und kardiovaskuläre zur Überwachung dienende Ballon-Katheter (z.B. Thermodilutions-Katheter
und Katheter für transluminale Angioplastik) ; Endotracheal-und Tracheostomie-Schläuche, selbstsichernde
Harnweg-, Kolostomie- und Ileostomie-Rohrleitungen
vom Ballon-Typ und Drainage-Schläuche; Septostomie-Ballon-Katheter
(z.B. Rashkind-Septostomie-Katheter); intra-aortale Ballon-Katheter; ösophagus-Ballon-Katheter.
Es ist möglich, irgendwelche der anderen Trennmittel, z.B. Polyvinylalkohol, Methylcellulose, Stärke-Derivate
oder Dextran, bei den in einem der vorstehenden Beispiele beschriebenen Arbeitsweisen zu verwenden. Die
präzise Methodik des Einsatzes dieser Trennmittel ist Fachleuten wohlbekannt.
Es ist anzumerken, daß die bei irgendeinem der oben genannten Katheter verwendeten Trennmittel und Ballon-Materialien
bio-verträglich sein sollten. Ballons erleiden des öfteren Risse während des in vivo-Einsatzes,
und das Innere des Körpers wird dadurch einem unterhalb der Ballon-Schicht befindlichen Trennmittel ausgesetzt.
PVP ist ein besonders bevorzugtes Trennmittel, da es sehr bio-verträglich ist. Silicon-Kautschuk ist ein
bevorzugter Kautschuk für die Herstellung des Ballons, da dieses Material beim Zerreißen dazu neigt, eher
linien- oder punktförmig zu reißen als in viele Bruchstücke zu zerplatzen, wie dies bei gewissen anderen
Gummis der Fall ist. Derartige Bruchstücke können vielfache Probleme verursachen, beispielsweise Thrombogenese,
wenn die Bruchstücke in die Blutbahn gelangen.
Außerdem ist Silicon ein bevorzutes Material für die Herstellung des Katheter-Schlauches. Bei Kathetern aus
bestimmten Kunststoffen oder anderen Stoffen ist es notwendig, zur Verhütung einer Thrombogenese eine Heparin-Beschichtung
auf diese Materialien aufzubringen. Silicon ist relativ nicht-thrombogen; infolgedessen ist
eine Heparin-Beschichtung entbehrlich. Darüber hinaus besitzt Silicon-Kautschuk relative Antihaft-Eigenschaften
hinsichtlich anderer Polymerer. So besteht nicht die Gefahr, daß PVP an dem Schlauchmaterial oder an dem
Ballon festklebt, und die Trennung wird auf diese Weise erleichtert.
Beispiel 4
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Unter Bezugnahme auf die Fig. 5 und 6 wird ein Dorn 200 aus Glas, nichtrostendem Stahl oder Teflon zunächst in
eine Lösung eines Trennmittels 202 getaucht, das beispielsweise PVP oder eine wasserlösliche Polyvinylalkohol-Qualität
ist. Die Beschichtung wird in einem Ofen 15 bis 30 min bei 66°C (15O0F) getrocknet. Der mit dem
überzug versehene Dorn 204 wird dann in eine Lösung von Silicon oder Polyurethan oder einem anderen, mit Blut
verträglichen Polymer getaucht. Dieser Tauchvorgang wird wiederholt, bis die gewünschte Wandstärke des
Blutgefäßes erreicht ist. Die Abscheidungen sollten jedoch vor dem Aufbringen jeder nachfolgenden Schicht
getrocknet werden. Aufgrund der Eigenschaften des Trennmittels, z.B. der leichten Zerreißbarkeit, läßt
sich der gefäßförmige Pfropf leicht von dem Dorn entfernen, beispielsweise durch Einweichen in Wasser,
wodurch das Trennmittel aufgelöst wird. Ein bevorzugtes Polymer zur Herstellung des synthetischen Blutgefäßes
ist Polyurethan.
Mittels eines Verfahrens, das mit dem in Beispiel 4 beschriebenen identisch ist, jedoch unter Verwendung
von Silicon-Kautschuk als bevorzugtem Polymer kann ein synthetischer Ureter hergestellt werden. Wie bereits im
Vorstehenden erwähnt wurde, hydrolysiert Urin Polyurethan, nicht jedoch Silicon-Kautschuk.
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Beispiel 6
Herstellung einer synthetischen Membran
Unter Verwendung eines Blocks zur Herstellung von Membranen, etwa des in Fig. 7 abgebildeten Blocks 300,
läßt sich eine synthetische Membran wie folgt herstellen.
zu geeigneten Trennmitteln für diesen Arbeitsgang zählen
beliebige Mittel aus der Gruppe PVP, wasserlösliche PVA-Qualitäten, Stärke-Derivate, Methylcellulose oder
Dextran. Das Trennmittel 308 wird zunächst auf die Oberfläche 310 (die beispielsweise eine Platte aus
Glas, Metall oder Teflon (TM) ist) aufgetragen, und Silicon-Kautschuk oder irgendein anderes gewünschtes
Polymer 314 in Lösung wird dann über dem Trennmittel mittels eines Film-Gießblocks 312, der im wesentlichen
U-Form aufweist, oder einer Rakel aufgetragen. Nach dem
Trocknen und/oder Härten des Polymers kann dieses von der Oberfläche 318 (z.B. mit Wasser) entfernt werden,
wodurch eine Schicht eines Polymer-Films gebildet wird, die für die Verwendung als künstliche Membran geeignet
ist. Polyvinylpyrrolidon ist, da es bio-verträglich ist, ein besonders gut geeignetes Trennmittel.
Der Begriff "Kautschuk", wie er in den Ansprüchen verwendet wird, beinhaltet 'natürliche und synthetische
Kautschuke.
Claims (17)
1. Verfahren zur Herstellung einer aus einem Kautschuk-Material bestehenden medizinischen Vorrichtung, umfassend
die Schritte
(a) des Auftragens einer Trennmittel-Beschichtung auf einen Teil einer medizinischen Vorrichtung;
(b) des Auftragens von Kautschuk in Lösung über die Trennmittel-Beschichtung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmittel einer der Stoffe Polyvinylpyrrolidon,
wasserlöslicher Polyvinylalkohol, Methylcellulose, Stärke-Derivate oder Dextran ist, wobei das Trennmittel
sich in Lösung befindet, und der Kautschuk in Lösung Silicon-Kautschuk ist, und daß weiterhin ein Schritt
des Trocknens des Trennmittels nach seinem Aufbringen bei einer Temperatur oberhalb von 380C (1000F) eingeschlossen
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es weiterhin die Schritte des Härtens des Kautschuks in
der Lösung unter Bildung einer Haut und des Abtrennens der Haut von der medizinischen Vorrichtung umfaßt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmittel in fester Form vorliegt.
5. Das Produkt, das mittels des Verfahrens nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 4 hergestellt worden ist.
6. Verfahren zur Herstellung einer aus Silicon-Kautschuk bestehenden medizinischen Vorrichtung, umfassend die
Schritte
(a) des Auftragens einer Polyvinylpyrrolidon-Beschichtung auf die Oberfläche einer Unterlage aus Silicon-Kautschuk;
(b) des Trocknens der Polyvinylpyrrolidon-Beschichtung;
(c) des Auftragens von Silicon-Kautschuk in Lösung über die Polyvinylpyrrolidon-Beschichtung;
(d) des Trocknens und Härtens der Silicon-Kautschuk-Lösung unter Bildung einer Haut bei einer Temperatur,
die ausreicht, um die Polyvinylpyrrolidon-Beschichtung spröde werden zu lassen.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schritt des Trocknens und des Härtens bei einer
Temperatur oberhalb von 380C (1000F) durchgeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß weiterhin das Zerreißen der Polyvinylpyrrolidon-Beschichtung
erfolgt, um dadurch die Haut abzutrennen.
9. Das Produkt, das mittels des Verfahrens nach irgendeinem der Ansprüche 6 bis 8 hergestellt worden ist.
10. Verfahren zur Herstellung eines synthetischen Blutgefäßes oder Ureters, umfassend die Schritte
(a) des Beschichtens eines Dorns mit einem Trennmittel;
(b) des Auftragens eines Kautschuk-Materials oder eines bio-verträglichen Polymers in Lösung über
die Trennmittel-Beschichtung.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Kautschuk-Material oder Polymer Silicon-Kautschuk
oder Polyurethan in Lösung ist, und daß das Trennmittel sich in Lösung befindet und aus der aus Polyvinylpyrrolidon,
einer wasserlöslichen Polyvinylalkohol-Qualität,
Methylcellulose, Stärke-Derivate oder Dextran bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß es weiterhin die Schritte des Trocknens der Beschichtung
vor dem Aufbringen des Kautschuk-Materials oder Polymers und des Härtens des Kautschuk-Materials oder
Polymers nach seinem Aufbringen einschließt.
13. Verfahren zur Herstellung einer synthetischen Membran, umfassend die Schritte
(a) des Beschichtens einer Oberfläche mit einem Trennmittel;
(b) des Auftragens einer Haut aus einem polymeren Material über die Trennmittel-Beschichtung;
(c) des Trocknens und/oder Härtens der Haut und der Entfernung derselben von der Oberfläche.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmittel sich in Lösung befindet und einer der
Stoffe Polyvinylpyrrolidon, eine wasserlösliche PoIyvinylalkohol-Qualität,
Methylcellulose, Stärke-Derivate oder Dextran ist und das polymere Material Silicon-Kautschuk
in Lösung ist, und daß weiterhin die Schritte des Trocknens des Trennmittels vor dem Aufbringen des
polymeren Materials und des Härtens des polymeren Materials nach seinem Aufbringen eingeschlossen sind.
15. Verfahren nach Ansprüchen 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Haut dadurch entfernt wird, daß die
Oberfläche mit Wasser in Kontakt gebracht und dadurch die Trennmitel-Beschichtung aufgelöst und die Ablösung
der Haut ermöglicht wird.
16. Die Produkte, die mittels des Verfahrens nach irgendeinem der Ansprüche 13 bis 15 hergestellt worden sind.
17. Die Produkte, die mittels des Verfahrens nach irgendeinem der Ansprüche 10 bis 12 hergestellt worden sind.
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