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Bezug zu Parallelanmeldungen
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Die
vorliegende Anmeldung bezieht sich auf die parallele, gemeinsam
zugeschriebene Internationale PCT-Anmeldung PCT/US 96/02 715, eingereicht
am 28. Februar 1996, mit der Bezeichnung "Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung
einer geflanschten Ende-zu-Seite-Anastomose".
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ganz allgemein Verfahren zur Herstellung
geformter dreidimensionaler Erzeugnisse aus mikroporösem expandierten
Polytetrafluorethylen. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung
ein Verfahren zum Formen dreidimensionaler Erzeugnisse durch Umformen
eines rohrförmigen
expandierten Polytetrafluorethylenkörpers in eine gewünschte dreidimensionale
Konformation. Die vorliegende Erfindung beinhaltet, dass man eine
longitudinal expandierte Polytetrafluorethylen (ePTFE)-Röhre expandiert,
um eine radial expandierte PTFE (rePTFE)-Röhre zu bilden, wobei die rePTFE-Röhre auf
den Umkreis eines Formungsdorns aufgesetzt, die Anordnung auf eine
Temperatur unterhalb der Kristall-Schmelzpunkttemperatur oder der
Sintertemperatur von Polytetrafluorethylen zur radialen Schrumpfung
des Durchmessers der rePTFE-Röhre
unter innigem Kontakt mit dem Formungsdorn und dann auf eine Temperatur
oberhalb der Kristall-Schmelzpunkttemperatur des Polytetrafluorethylens
erwärmt
werden, um die Mikrostruktur des geformten Polytetrafluorethylenkörpers amorph
zu umschließen.
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US-A-4
957 669 offenbart die Formung einer PTFE-Gefäßröhre auf einem Dorn. Der vorliegende Anspruch
1 trägt
dieser früheren
Offenbarung Rechnung.
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Die
gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung hergestellten dreidimensionalen mikroporösen expandierten
Polytetrafluorethylenformprodukte eignen sich besonders gut zur
Verwendung als medizinische Implantate sowie als Venen- oder Arterienprothesen
entweder als Venen- oder Arterienersatzteile, als endovaskuläre Linierer,
arteriovenöse Weichen
oder als venöse
Zugangsplantate. Als Arterien- oder
Venenprothesen sind geformte mikroporöse expandierte Polytetrafluorethylen-Plantate
hergestellt worden, die einen geflanschten Manschettenabschnitt
an einem verlängerten
Röhrenabschnitt aufweisen.
Die Manschettenprothesen eignen sich ganz besonders gut für Ende-zu-Seite-Anastomosen wie
diejenigen, die in femoro-poplitealen Bypassverfahren benötigt werden,
wobei der geflanschte Manschettenabschnitt um eine offene Arteriotomie
genäht
wird, um die Ende-zu-Seite-Anastomose
zu bilden. Als endovaskuläre
Linierer können
die expandierten Polytetrafluorethylenformprodukte so konfiguriert
sein, dass sie eine Verjüngung
entlang ihrer Längsachse
mit einem proximalen Ende mit entweder einem größeren oder einem kleineren
Innendurchmesser als dem distalen Ende aufweisen, oder dass sie
eine Stufenverjüngung
aufweisen, worin eine abgeschrägte Übergangszone
zwischen zwei unterschiedlichen Innendurchmesserabschnitten vorliegen,
oder die Produkte können
so konfiguriert sein, dass sie einen Zwischenabschnitt mit größerem Durchmesser
als deren proximale oder distale Enden aufweisen, oder sie können in
zwei- oder dreigabeligen Plantaten konfiguriert sein, worin jedes
ihrer Beine aus angepassten Anhangsabschnitten eines rohrförmigen Basis-Plantatelements
gebildet ist.
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Stand der
Technik
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Herkömmliche
Verfahren zur Herstellung von ePTFE-Erzeugnissen sind in typischer
Weise auf die Fabrikation von Folien, Rohren, Stäben oder Filamenten eingeschränkt. Verfahren
zur Herstellung komplexer Konformationsformen aus ePTFE sind im Stand
der Technik unbekannt. Der Stand der Technik ist bezüglich der
darin enthaltenen technischen Lehren auf Verfahren zur Herstellung
wärmeschrumpfbarer
Röhren
aus entweder Fluorethylen-Copolymeren (FEP) oder aus nicht-expandiertem Polytetrafluorethylen
(nPTFE) eingeschränkt.
Allerdings sind die Anwendungen von FEP- und nPTFE-Wärmeschrumpfrohren
auf Rohrprofile eingeschränkt
geblieben. Herkömmliche
Verfahrenstechniken sind beispielsweise von Jr. Ely et al. in
US 3 196 194 von 1965 beschrieben,
worin eine FEP-Fluorkohlenstoff-wärmeschrumpfbare Röhre offenbart
ist, die zuerst auf 33 bis 100 % ihres anfänglichen Innendurchmessers
expandiert wird und dann entsprechend um einen Faktor von 33 bis
100 % des Durchmessers bei 250 bis 400°F (ca. 125 bis 200°C) in der
Wärme schrumpfbar ist.
Dieses Patent vermittelt die technische Lehre, dass die Expansion
der FEP-Fluorkohlenstoff-Röhre durch
Einleitung eines positiven Glasdrucks in die lichte Öffnung eines
am Ende verschlossenen Rohrs aus dem FEP-Fluorkohlenstoff bewerkstelligt
werden kann. Jr. Seiler et al. offenbaren in
US 4 647 416 vom 03. März 1987
ein Polytetrafluorethylen (PTFE)-Rohr und ein Verfahren zu dessen
Herstellung durch Erzeugung radialer Kerben in der äußeren Oberfläche einer
ungesinterten PTFE-Röhre und
entweder longitudinale Streckung der Röhre zur Auftrennung der Kerblinien
in diskrete Rippen oder durch Erwärmen der Röhre auf Sintertemperaturen,
um das PTFE zwischen den Kerblinien schrumpfen zu lassen, um die Kerblinien
beim Sinterverfahren zu Rippen zu differenzieren.
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Tu
et al. offenbarten gemäß drei Literaturstellen
Verfahren zur Herstellung von mit ePTFE-Elastomeren imprägnierten Materialien,
die radial und/oder longitudinal fügbar sind. In
US 4 816 339 vom 28. März 1989
ist ein rohrförmiges
Gefäß-Plantatmaterial aus
einer Schicht aus expandiertem Polytetrafluorethylen (ePTFE), laminiert
mit einer ePTFE-Elastomer-Schicht,
und ein Verfahren zur Herstellung desselben durch Vorformen, Längsexpandieren,
Sintern und Radialexpandieren des Plantats mit der Elastomermatrix
offenbart, um die Radialexpansion und Fügbarkeit des entstandenen Plantats
zu ermöglichen,
worauf die Außenoberfläche mit
einer weiteren Schicht des Elastomermaterials umwickelt oder wiederbehandelt
wird. Dieses Patent lehrt ausdrücklich, dass
Standard-ePTFE-Plantate
einer Radialdilatation nicht standhalten, es sei denn, sie sind
umwickelt, und falls sie umwickelt sind, sind sie nicht-fügbar. Durch
Zugabe des Elastomer werden die PTFE-Knoten und -Fibrillen verkapselt und
das Elastomer dringt in das mikroporöse Netzwerk des ePTFE-Materials ein.
Die
US 5 061 276 von
Tu et al. vom 29. Oktober 1991 ähnelt
dem '339-Patent,
wobei aber darin ein Plantat offenbart ist, das zur Gänze aus
einer PTFE-Elastomerlösungsmischung
hergestellt ist und Innenoberflächenabstände von
25 μm und
Außenoberflächen-Zwischenknotenabstände von
ca. 90 μm aufweisen.
In
US 5 071 609 vom
10. Dezember 1991 von Tu et al. ist ein Plantat offenbart, das durch
Pastenextrusion einer PTFE-Elastomermischung und anschließender Expansion
und Kontraktion des endgefertigten Produkts entweder in der Longitudinal- oder
Radialrichtung hergestellt ist. Dieses Patent lehrt, dass die Einbringung
des Elastomer notwendig ist, um die Extrahierbarkeit und Kontrahierbarkeit, d.h.
die Fügbarkeit
entweder in der Radial- oder Longitudinalachse des Plantats, zu
bewerkstelligen.
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In
US 4 830 062 vom 16. Mai
1989 von Yamamoto et al. ist die Radialexpansion von Tetrafluorethylen-Tuben
zur Verleihung von Porosität
im Rohr sowie die sich ergebende Wärmeschrumpfbarkeit des radial
expandierten Tetrafluorethylen-Tubus offenbart. In diesem Patent
sind weder die radiale Expandierbarkeit von longitudinal expandiertem
PTFE noch die wärmeschrumpfbare
Natur des radial expandierten PTFE offenbart.
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Interessanterweise
ist in
US 4 957 669 vom 18.
September 1990 von Primm ein Verfahren zur Radialexpansion eines
abgeschrägt
gerippten Plantats, das gemäß den technischen
Lehren der
US 4 647 416 von
Jr. Seiler et al. durch Montage des gerippten Plantats auf einen
Ultraschall-Trichter einer allgemein stumpfkonisch abgeschrägten Form
hergestellt ist, offenbart, wobei die Enden gespannt und die Röhre mit
Ultraschall unter Streckung der Röhre über die abgeschrägte Form
des Ultraschall-Trichters erhitzt werden. Allerdings beruht dieses
Verfahren auf einer Ultraschall-Erhitzung des ePTFE-Materials, wodurch
dessen Bearbeitbarkeit gesteigert wird, und auf der Einwirkung der
Ultraschall-Energie, wodurch das erhitzte Material zwangsweise in
die regelmäßige abgeschrägte stumpfkonische
Form überführt wird.
Durch dieses Verfahren wird das PTFE-Material durch Anwendung von
Hitze und Ultraschall-Energie als Bewegungskraft zur Expansion radial
expandiert. Weil durch das Verfahren das ePTFE-Material unter zwangsweiser Überführung in
die Konformation mit der abgeschrägten Form des Ultraschall-Trichters
erhitzt wird, wird die ePTFE-Mikrostruktur beeinträchtigt.
Außerdem
sind wegen der unbedingten Anwendung des Ultraschall-Trichters die Konformationsformen,
die gebildet werden können,
auf einfache regelmäßige Formen
eingeschränkt,
die vom Ultraschall-Trichter ohne Beeinträchtigung der Integrität des ePTFE-Materials
ganz leicht wieder abgenommen werden können.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
technischen Merkmale, die, in Kombination, die vorliegende Erfindung
definieren, sind im unten angegebenen Anspruch 1 dargelegt.
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Die
Fertigung unregelmäßig geformter
konformationell komplexer, medizinischer Endoprothesen aus biokompatiblen
Prothesematerialien, wie aus ePTFE, ist schwierig gewesen. Bisher
haben sich die einschlägigen
Fachleute zur Herstellung von Endoprothesen mit der Eignung zur
Anwendung als Venen- oder
Arterienplantate, -weichen oder dgl. auf eine Anpassung der Prothese
mit im Wesentlichen rohrförmiger
Struktur beschränkt.
Der Chirurg blieb daran gebunden, die rohrförmige Struktur an die besondere
Anwendung, z.B. an eine Ende-zu-Seite-Anastomose
eines distalen Bypass-Plantats zur Behandlung peripherer arterieller
okklusiver Krankheiten, wie durch Anbringung einer Venen-Manschette
anzupassen, wobei z.B. eine Miller- oder Taylor-Manschette hergestellt
wird, um eine Fehlanpassung zwischen dem synthetischen Biomaterial
und dem nativen arteriellen Gewebe zu minimieren. Wie bereits in
der parallelen PCT/US 96/02 715 vom 28. Februar 1996 mit der Bezeichnung "Vorrichtung und Verfahren
zur Herstellung einer geflanschten Ende-zu-Seite-Anastomose" in Erwägung gezogen,
ist nun ein neues Verfahren zur Fertigung eines ePTFE-Flansch-Plantats
mit tubulärem
Körper
und geflanschtem Endabschnitt, der aus der Längsachse des Plantats abgewinkelt
verschoben wird, wobei ein ePTFE-Tubus durch Radialexpansion eines
Teilstücks
des ePTFE-Rohrs in einer Formgebungsform so geformt wird, dass die
Außenoberfläche des
ePTFE-Rohrs in Kontakt mit der Formgebungsformoberfläche vorliegt.
Durch die vorliegende Erfindung wird ein alternativer Lösungsansatz
zur Bildung komplexer Konformationen für Endoprothesen aus ePTFE angegeben
und zur Verfügung
gestellt, wobei ein ePTFE-Rohr radial auf einen Durchmesser expandiert
wird, der relativ größer als
der nicht-expandierte Durchmesser des ePTFE-Rohrs ist, das radial
expandierte ePTFE-Rohr um einen Formungsdorn herum angeordnet und
dann erhitzt wird, um das radial expandierte ePTFE-Rohr radial um
den Formungsdorn zusammenzuziehen, um es dadurch zur Außenkonfiguration
des Formungsdorns auszubilden. Hoch gespannte Bereiche oder hoch
gedrehte Bereiche können
eine Außenumhüllung zur
Gewährleistung
einer engen Konformation mit dem Formungsdorn erforderlich machen.
Im Erfindungsverfahren zur Herstellung von ePTFE-Endoprothesen liegt
das geformte ePTFE-Material mit seiner Innenoberfläche in innigem
Kontakt mit dem Formungsdorn vor.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
ein Fließdiagramm
des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung zur Herstellung geformter dreidimensionaler Erzeugnisse
aus mikroporösem
expandierten Polytetrafluorethylen.
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2 ist
eine Darstellung, worin die Vorrichtung zur Radialexpansion von
ePTFE mit einem darin gezeigten radial expandierten ePTFE-Tubus
veranschaulicht ist.
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3 ist
eine Darstellung, worin gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Formungsdorn zur Formung von rePTFE mit einem um diesen
herum angeordneten rePTFE-Tubus veranschaulicht ist.
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4 ist
eine Darstellung, worin die Anordnung von rePTFE um einen Formungsdorn
herum veranschaulicht ist.
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5 ist
eine Darstellung, worin die Anordnung von zusammengezogenem rePTFE
um einen Formungsdorn herum veranschaulicht ist.
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6A ist
ein Seitenaufriss einer zweiten Ausgestaltung eines Formungsdorns.
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6B ist
eine Draufsicht der zweiten Ausgestaltung eines Formungsdorns.
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7 ist
ein Vorderaufriss eines Erhitzungsofenzusammenbaus mit einem Formungsdorn
und mit rePTFE, das daran im Erhitzungsofen angeordnet ist.
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8 ist
ein Endaufriss der 7.
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9 ist
eine Perspektivansicht eines ePTFE-Rohrelements mit seitlichen Verzweigungen,
hergestellt gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung.
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10 ist
eine teilweise freigeschnittene Perspektivansicht eines endoluminalen
Stentplantats, hergestellt gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung.
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11 ist
eine Perspektivansicht eines Prothese-Aortabogens, hergestellt gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung.
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12A ist eine Perspektivansicht eines zweigabeligen
Protheseplantats, hergestellt gemäß dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung.
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12B ist eine Perspektivansicht eines Formungsdorns
zur Herstellung des in 12A dargestellten
zweigabeligen Prothese-Plantats.
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Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung wird nun detaillierter unter
Bezug auf die beigefügten 1 bis 8 beschrieben,
in denen gleiche Merkmale mit gleichen Bezugsziffern beziffert sind.
Das Erfindungsverfahren 10 ist in 1 mit seinen
hauptsächlichen
Verfahrensstufen dargestellt. Ein PTFE-Harz 12, vorzugsweise
ein Harz mit hohem Molekulargewicht wie das unter der Handelsmarke CD 123 (ICI
Chemical Company) verkaufte, wird mit einem Extrusionshilfsschmiermittel 14,
vorzugsweise mit einem Mineralöllösungsmittel,
wie dem unter der Handelsmarke ISOPAR M (Exxon Chemical Co.) verkauften,
vermischt. Es ist bevorzugt, dass das Schmiermittel in einer Menge
von 15 bis 30 und vorzugsweise von 18 bis 25 Gew.-% des PTFE-Harzes vorhanden
ist. Der Gewichtsprozentsatz des Schmiermittels zum PTFE-Harz wird
als "Schmiermittelniveau" oder "Schmierniveau" bezeichnet. Die Mischung
aus dem PTFE-Harz und dem Schmiermittel wird dann zu einem Extrusionsblock
in Stufe 16 vorgeformt. Der Extrusionsblock wird dann in
einem Ramextruder extrudiert, um tubuläre Extrudate in Stufe 18 zu
bilden. Die tubulären
Extrudate werden dann in Stufe 20 getrocknet, um zumindest
die wesentliche Menge des im Extrudat vorhandenen Schmiermittels
zu verdampfen, worauf die Extrudate in Stufe 22 longitudinal
expandiert werden. Durch die Longitudinalexpansion der getrockneten
tubulären Extrudate
wird die Knoten- und Fibrillen-Mikrostruktur verliehen, die für ePTFE
charakteristisch ist, wie dies gemäß der technischen Lehre in
USsen 3 953 566, 4 187 390 und 4 482 516 beschrieben ist, die durch
Bezugnahme auf deren technische Lehre für Herstellverfahren von ePTFE-Rohren
und Filmen hierin ausdrücklich
aufgenommen werden. Die getrockneten tubulären Extrudate werden dann in
einen Sinterofen unter Unterdrückung
einer Verkürzung
der Enden in Längsrichtung
gegeben und zumindest teilweise gesintert.
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Wie
hierin verwendet, soll sich der Betriff "gesintert" auf das Verhältnis des relativen amorphen Gehalts
von in der Wärme
behandeltem ePTFE gemäß Messung
mit Differenzialrasterkalorimetrie beziehen, wobei der amorphe Gehalt
mindestens 10 % beträgt.
Die Differenzialrasterkalorimetrie ist ein thermoanalytisches Verfahren,
mit dem die Temperaturdifferenz zwischen einer Probe und einem Bezugsmaterial
unter gleichzeitiger Erwärmung
der beiden durch Messung der zusätzlichen
Wärmemenge
gemessen wird, die benötigt
wird, um die Probe und das Bezugsmaterial bei einem Null-Temperaturdifferenzial
zu halten. Ein Temperaturdifferenzsignal wird erzeugt, wenn ein ΔT zwischen
der Proben und der Bezugsprobe auftritt. Das Temperaturdifferenzsignal wird
in einen Signalverstärker
eingegeben, der seinerseits wiederum ein getrenntes Heizgerät antreibt, das
die zusätzliche
Wärme gleich
dem ΔT-Wert
liefert. Die zugeführte
Wärme wird
dann mit DSC in Millikalorien pro s gemessen. wenn die Probe eine
Temperatur erreicht, bei der ein endothermer Prozess, wie ein Fest-Fest-Übergang, z.B. eine Phasenänderung
aus der kristallinen in eine amorphe Struktur, abläuft, wird
die Probe nicht so schnell erwärmt
wie die Bezugsprobe, und es tritt eine Temperaturdifferenz auf.
Wenn dagegen die Probe eine Temperatur erreicht, bei der ein exothermer
Prozess, z.B. eine Kristallisation, abläuft, steigt die Temperatur
der Probe gegenüber
derjenigen der Bezugsprobe an, und es tritt wiederum eine Temperaturdifferenz
auf. Nach dem Einsetzen jedes Temperaturdifferenzials erreicht die
Basislinie erneut den Nullzustand nach der Beendigung des Vorganges,
und anschließende
exotherme oder endotherme Abläufe
können
beim Erwärmen
der Probe und der Bezugsprobe erneut beobachtet werden.
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Wie
hierin verwendet, sollen die Begriffe "teilweise gesintert" oder "halb-gesintert" bedeuten, dass das PTFE-Material einen kristallinen
Umwandlungswert von ca. 0,10 bis 0,85 und vorzugsweise von 0,20 bis
0,75 aufweist. Der Kristallumwandlungswert wird mit der folgenden
Gleichung berechnet:
worin ΔH
1 die
Schmelzwärme
des ungesinterten PTFE gemäß Messung
mit Differenzialrasterkalorimetrie ("DSC"), ΔH
2 die Schmelzwärme des vollständig gesinterten
PTFE gemäß Messung
mit DSC und ΔH
3 die Schmelzwärme des halb-gesinterten PTFE gemäß Messung
mit DSC sind, worin ein ungesinterter PTFE- Partikel einen Kristallumwandlungswert von
0 und vollständig
gesinterter PTFE-Gegenstand einen Kristallumwandlungswert von 1
aufweisen und das ePTFE-Produkt unter physiologischen Umgebungsbedingungen
dimensionsstabil ist.
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Was
nun die 2 bis 5 betrifft,
sind verschiedene Ausrüstungsgegenstände dargestellt, die
im Verfahren 10 zum Einsatz gelangen. Ein röhrenförmiges ePTFE-Element 48,
das zumindest teilweise gesintert worden ist, wird um einen Dilatationskatheter 44 mit
einem daran angebrachten Glasballon 46 koaxial angeordnet.
Der Dilatationskatheter 44, der Blasballon 46 und
das röhrenförmige ePTFE-Element 48 werden
in eine Einspannkammer 42 eingebracht. Gemäß der besten
Ausführungsform zur
Durchführung
der Erfindung weist die Einspannkammer 42 im Allgemeinen
eine rohrförmige
Konfiguration mit einer kreisförmigen
Querschnittsform und einen Innendurchmesser auf, der um ca. 200
bis 400 % größer als
der Außendurchmesser
des röhrenförmigen ePTFE-Elements 48 ist.
Die Einspannkammer 42 ist vorzugsweise aus einem geeigneten
Material hergestellt, das ganz sicher einem radial ausgeübten Druck,
der den Berstdruck des Blasballons 46 übersteigt, standzuhalten vermag.
Es ist herausgefunden worden, dass sich ein Kunststoff, der unter der
Handelsmarke LEXAN von DuPont de Nemours am Markt ist, besonders
gut für
die vorliegenden Anwendungszwecke wegen seiner Festigkeit und Transparenz
eignet.
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Das
röhrenförmige ePTFE-Element 48,
der Blasballon 46 und der Dilatationskatheter 44 werden so
in die Einspannkammer 42 eingebracht, dass die Einspannkammer 42 konzentrisch
um das röhrenförmige ePTFE-Element 48 vorliegt.
Ein positiver Druck wird durch den Dilatationskatheter 44 auf
den Blasballon 46 ausgeübt,
um eine Radialkraft gegen die lichte Oberfläche des röhrenförmigen ePTFE-Elements anzuwenden.
Im Stand der Technik ist bekannt, radiopake Kochsalzlösung, Ringer's Lösung oder
destilliertes Wasser einzusetzen, die über eine von Hand oder mechanisch
betätigte
Spritze durch den Dilatationskatheter 44 in den Blasballon 46 als Druckquelle
gepumpt werden. Das zumindest teilweise gesinterte röhrenförmige ePTFE-Element 48 wird unter
dem Einfluss des radial nach außen
gerichteten Fluiddrucks, der durch den Blasballon 46 ausgeübt wird,
radial expandiert, bis es in innigem Kontakt mit der Innenoberfläche 43 der
Einspannkammer 42 steht und damit übereinstimmt. Die Fachleute
werden erkennen, dass verschiedene Konfigurationen der Innenoberfläche 43 der
Einspannkammer 42 zur Ausbildung einer radial expandierten
Form des röhrenförmigen ePTFE-Elements 48 zur
Anwendung gelangen können.
Beispiele derartiger alternativer Dimensionskonfigurationen für die Einspannkammer 42 schließen regelmäßige Formen
wie eine stumpfkonische, gestufte oder abgestufte Form oder unregelmäßige Formen
wie eine Glocken- oder Trichterform, ein. Des Weiteren kann die
Innenoberfläche 43 der
Einspannkammer 42 eine Oberflächenkonfiguration aufweisen,
die Muster oder Unterbrechungen, wie Wellungen, Rück- oder
Vorsprünge,
einschließt, die
ein Muster oder Unterbrechungen auf die Außenoberfläche des röhrenförmigen ePTFE-Elements 48 bei
der radialen Expansion im innigen Kontakt mit der Innenoberfläche 43 der
Einspannkammer 42 prägen.
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Ein
Formungsdorn 50, wie derjenige, der zur Herstellung des
erfindungsgemäßen geflanschten Plantats
zur Ende-zu-Seite-Anastomose
verwendet worden ist, offenbart in der parallelen PCT/US 96/02 715
vom 28. Februar 1996 mit der Bezeichnung "Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung
einer geflanschten Ende-zu-Seite-Anastomose", ist in 3 dargestellt.
Der Formungsdorn 50 schließt einen im Allgemeinen zylindrischen
Körperabschnitt 52 und
einen radial auslaufenden Endabschnitt 56 ein. Zur Bildung
des geflanschten Plantats zur Ende-zu-Seite-Anastomose weist der radial geschwungene
Endabschnitt 56 eine Glockenform auf und ist aus der Längsachse 51 des
Formungsdorns 50 abgewinkelt. Zur Bildung des geflanschten
Plantats zur Ende-zur-Seite-Anastomose weist der radial geschwungene
Endabschnitt 56 vorzugsweise einen Zehen- Abschnitt 58 auf,
der aus der Längsachse 51 des Formungsdorns 50 um
einen Winkel δ abgewinkelt verläuft, der
um mehr als 90° und
weniger als 180° aus
der Längsachse 51 des
Formungsdorns 50 versetzt ist. Der radial geschwungene
Endabschnitt 56 weist vorzugsweise einen Fersen-Abschnitt 60 auf, der
aus der Längsachse
des Formungsdorns 50 um einen Winkel θ abgewinkelt verläuft, der
um weniger als 90° und
mehr als 0° aus
der Längsachse 51 des Formungsdorns 50 versetzt
ist. Die Winkel δ und θ werden
zwischen der Längsachse 51 und
einer Linie 55 gemessen, die sich von der Außenoberfläche des Zehen-Abschnitts 58 durch
die Längsachse 51 zum Fersen-Abschnitt 60 erstreckt.
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In 4 ist
der Einsatz des Formungsdorns 50, der konzentrisch innerhalb
des radial expandierten ePTFE 48 vorliegt und mindestens
ein Teilstück des
zylindrischen Körperabschnitts 52 bedeckt,
und der gesamte radial geschwungene Endabschnitt 56, einschließlich des
Zehen-Abschnitts 56 und
des Fersen-Abschnitts 60 des Formungsdorns, dargestellt. Sobald
das ePTFE-Element 48 um den Formungsdorn angeordnet ist,
wird der Zusammenbau in einen Erhitzungsofen bei einer Temperatur
unterhalb des zweiten Kristallschmelzpunkts des ePTFE-Elements 48 eingebracht
und so lange erwärmt,
bis das ePTFE-Röhrenelement 48 radial
um den Formungsdorn 50 zusammengezogen ist und mit diesem übereinstimmt,
wie dargestellt in 5. Abhängig von der Konfiguration
des Formungselements 50, entsteht, insbesondere wenn der
geschwungene Endabschnitt 56 einen Fersenbereich 60 mit
einem Winkel θ aufweist,
der weniger als oder gleich 45° beträgt, eine Außenumhüllung aus
einem Polytetrafluorethylen-Band,
z.B. aus einem PTFE- oder TEFLON-Band, das schraubenartig um den
Formungsdorn 50, insbesondere um den geschwungenen Endabschnitt 56,
gewickelt und um diesen gespannt ist, um das ePTFE-Element 48 auf
die Geometrie des geschwungenen Endabschnitts 56 abzugrenzen.
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In 6A und 6B ist
eine alternative Ausgestaltung eines Formungsdorns 70 dargestellt, welcher
einen verlängerten
Schaft 72 aufweist, der entlang der Längsachse des Formungsdorns 70 verläuft und
diese definiert. Der verlängerte
Schaft 72 weist einen Querschnittsdurchmesser auf, der
dem Durchmesser eines nicht geschwungenen Abschnitts eines gewünschten
ePTFE-Endprodukts entspricht. Ein im Allgemeinen zylindrischer Formungskörper 74 liegt
an einem Punkt entlang der Längsachse
des verlängerten
Schafts 72 vor und weist einen Durchmesser auf, der größer als
der verlängerte
Schaft 72 ist und dem gewünschten Enddurchmesser des
Endprodukts entspricht. Der zylindrische Formungskörper 74 weist
einen abgeschrägten
Endabschnitt 76 auf, der unter einem Winkel δ zur Längsachse
des Formungsdorns 70 verläuft. Der Winkel δ kann jede gewünschte Abwinkelung
aus der Längsachse
mit Werten von größer 0° bis kleiner
90°, aber
vorzugsweise von 25° bis
45° einnehmen
und aufweisen. Wie beim Dornungsdorn 50 ist es bevorzugt,
den Formungsdorn 70 auch aus einem Material, das mit ePTFE
kompatibel ist und sich zur Herstellung implantierbarer medizinischer
Vorrichtungen eignet, z.B. aus Edelstahl herzustellen.
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In 7 und 8 ist
eine Erhitzungsvorrichtung 80 zur Induzierung einer Radialkontraktion des
ePTFE-Elements 42 in innigem Kontakt mit der Konfiguration
des Formungsdorns 70 und ganz besonders des verlängerten
Schafts 72 und des zylindrischen Formungskörpers 74 dargestellt.
Die Erhitzungsvorrichtung besteht im Allgemeinen aus einem Muschelschalenofen 82 mit
elektrischem Induktionserwärmungselement
und Keramikisolierung und mit Öffnungen
an jedem gegenüberliegenden
seitlichen Ende, um den verlängerten
Schaft 72 seitlich durch den Muschelschalenofen 82 laufen
zu lassen, während
der zylindrische Formungskörper 74 und
ein Teilstück
des ePTFE-Elements 42 den Erwärmungselementen im Muschelschalenofen 82 ausgesetzt werden.
Verklammerungselemente 85 und 86 sind vorzugsweise
an jedem gegenüberliegenden
seitlichen Ende des Muschelschalenofens 82 angeordnet, um
die Abschnitte des verlängerten
Schafts 72 zu sichern, die aus dem Muschelschalenofen 82 herausragen.
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Gemäß der besten
Ausführungsform
zur Durchführung
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, dass
die Stufe zur Radialexpansion des ePTFE-Rohrelements 26 bei
einer Temperatur von annähernd
der menschlichen Körpertemperatur,
d.h. von ca. 35 bis 45°C,
durchgeführt
wird. Dies kann durch Radialexpansion in erwärmter Luft oder in einem erwärmten Wasserbad
bewerkstelligt werden. Desgleichen ist es bevorzugt, dass die Wärmeschrumpfstufe 32 bei
einer Temperatur über
dem ersten Kristallschmelzpunkt von PTFE, aber unter dem zweiten
Kristallschmelzpunkt von PTFE und vorzugsweise von 327 bis 340°C durchgeführt und
das ePTFE-Rohrelement und der Formungsdorn über eine Verweilzeit von 5
bis 10 min im Erhitzungsofen und vorzugsweise ca. 8 min lang erhitzt
wird. Außerdem
ist es vor der Erhitzung des ePTFE-Rohrelements während der
Wärmeschrumpfstufe 32 erwünscht, das
ePTFE-Rohrelement um den geschwungenen oder abgeschrägten Endabschnitt
des Formungsdorns 50 fest zu wickeln, das ePTFE-Rohrelement,
das auf dem verlängerten
Schaft des Formungsdorns vorliegt, lose auf diesen zu wickeln und
dann die ePTFE-Rohrelementabschnitte zu verklammern, die aus dem
Ofen herausragen, um sie vor einer Längskontraktion beim Erhitzen
zu bewahren.
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Es
sollte klar sein, dass eine große
Vielzahl tubulärer
ePTFE-Artikel mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung hergestellt
werden kann. Durch Abänderung
der dreidimensionalen Konformation des Formungsdorns und Zufügung von
Nachbehandlungsstufen, wie eines Trimmverfahrens, zur Erstellung
einer endgültigen
Konfiguration des Erzeugnisses kann die vorliegende Erfindung angepasst
werden, um eine breite Vielzahl tubulärer medizinischer Prothesevorrichtungen
zu erzeugen.
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Beispiele
solcher weiterer tubulärer
medizinischer Prothesevorrichtungen sind in 9, 11 und 12 in den beigefügten Zeichnungen dargestellt. Kurz
gesagt, zeigt 9 ein verzweigtes Gefäßplantat 100,
das aus einem ePTFE-Rohrkörper 102 besteht
und viele kleinere Verzweigungsleitungsansatzpunkte 103 und 104 aufweist,
die seitlich aus dem tubulären
Körper 102 herausragen.
Die Verzweigungsleitungsansätze 103 und 104 sind
um den Umkreis des tubulären
Körpers 102 an
Positionen angeordnet, die sich anatomisch an die entsprechenden
Verzweigungsleitungen eines Patienten anpassen lassen. Beispielsweise
kann, bei Ausgestaltung des tubulären ePTFE-Körpers 102 als arterielles
Implantat in die absteigende Aorta, eine Vielzahl von Verzweigungsleitungswegansatzpunkten 103 und 104 angeordnet
werden, um der anatomischen Position der Nierenarterien eines Patienten
zu entsprechen, und die endogenen Nierenarterien können durch
Anastomose an die Verzweigungsleitungsansatzpunkte 103 und 104 angeschlossen
werden, die aus dem tubulären
Körper
herausragen.
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In 10 ist
eine endoluminale Stent-Plantatvorrichtung dargestellt, die ein
endoluminaler Stent, wie ein PALMAZ-Stent (Johnson & Johnson Interventional Systems,
Inc. Warren, New Jersey), ein GIANTURCO-Stent (Cook Medical Corp.,
Indianapolis, Indiana) oder ein WALLSTENT (Schneider, USA) ist,
oder es werden ein NITINOL-Stent aus dem Formungsdorn substituiert
und das radial expandierte tubuläre
ePTFE-Element 112 radial
um den Stent 114 zusammengezogen. In 10 ist
kein Flansch dargestellt, wie er gemäß der Erfindung hierin beansprucht
ist.
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In 11 ist
ein Prothese-Aortabogen 120 aus einer ePTFE-Aortaprothese 122 mit
einer lichten Zentralöffnung 123 und
mehreren verzweigten arteriellen Prothesegliedmaßen 124, 126 dargestellt,
die aus dem Kamm einer Aortabogenprothese 122 herausragen.
Die ePTFE-Aortaprothese ist gemäß dem oben
beschriebenen Erfindungsverfahren gestaltet, mit der Ausnahme, dass
der Formungsdorn in einer C-Form konfiguriert ist und viele Vorsprünge aufweist,
die sich aus einer Position entlang der Länge des Formungsdorns erheben,
welche die verzweigten arteriellen Prothesegliedmaßen 124, 126 bilden, wenn
das radial expandierte ePTFE radial um den Formungsdorn zusammengezogen
wird.
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Schließlich kann
ein in 12A dargestelltes zweigabeliges
Plantat 130 gemäß dem oben
beschriebenen Erfindungsverfahren gebildet werden. Wie bei jeder
herkömmlichen
zweigabeligen Plantatprothese für
die femorale Verzweigung der absteigenden Aorta, kann das erfindungsgemäße zweigabelige
Plantat 130 aus einem Y-förmigen tubulären Element
mit einem Hauptkörperteil 132 und
einer lichten Hauptöffnung 131 bestehen,
die sich zum proximalen Ende des Hauptkörperteils 132 öffnet. Das Hauptkörperteilstück 132 gabelt
sich an seinem distalen Ende in die beiden zweigabeligen tubulären Elemente 134, 136,
die beide jeweils eine angebaute zweigabelige lichte Öffnung 135, 136 darin
aufweisen. Die zweigabeligen lichten Öffnungen 135, 137 stehen
in Verbindung mit der lichten Hauptöffnung 131, um einen
Fluidfluss, wie von Blut, durch die lichte Hauptöffnung 131 und in
und durch die zweigabeligen lichten Öffnungen 135, 137 zu
leiten und laufen zu lassen. Es sollte ganz klar sein, dass das
zweigabelige Plantat 130 nicht auf die beiden zweigabeligen lichten Öffnungen 135, 137 eingeschränkt ist,
sondern mehr als zwei Gabelungen einschließen kann, um einer verzweigten
anatomischen Struktur mit mehr als zwei Gabelungen zu entsprechen.
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Ein
zweigabeliges Plantat 130 kann gemäß der vorliegenden Erfindung
unter Anwendung eines Formungsdorns 140 und eines Kragenelements 144 hergestellt
werden, wie dies in 12B dargestellt ist. Ein teilgesintertes
tubuläres
ePTFE-Element 142 wird wie oben beschrieben radial expandiert.
Ein Y-förmiger Formungsdorn
aus einem zylindrischen Hauptkörperteilstück 146 und
zwei gegabelten Beinabschnitten 148, 149, die
aus dem einen Ende des zylindrischen Hauptkörperteilstücks 146 herausragen,
sind aus der Längsachse
des Formungselements abgewinkelt. Es ist bevorzugt, dass mindestens
einer der zweigabeligen Beinabschnitte 148, 149 entfernbar
an das zylindrische Hauptkörperteilstück 146 gekoppelt
ist, wie gestrichelt dargestellt durch eine Kopplung 150,
um die Entfernung des Formungsdorn aus dem endgültig hergestellten zweigabeligen
Plantat 130 zu erleichtern.
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Das
tubuläre
radial expandierte ePTFE-Element 142 wird konzentrisch
um den Y-geformten Formungsdorn angeordnet, wie oben beschrieben.
Ein Kragenelement 144 besteht aus einem Paar von im Allgemeinen
dreieckigen Kopfelementen 145, 147, die miteinander
ko-planar sind und übereinander
angeordnet werden können.
Ein Griffelement 151 ragt aus beiden Kopfelementen 145, 147 hervor
und bildet eine Verbindung am Ende gegenüber den dreieckigen Kopfelementen 147, 149 (nicht
dargestellt), welche es für
das Kragenelement 144 ermöglichen, in einer Zungen- oder
Pinzetten-artigen Weise zu funktionieren. Es ist bevorzugt, dass
entweder das Griffelement 151 oder die dreieckigen Kopfelemente 145, 147 Mittel
zum Anlegen eines positiven Drucks zwischen den dreieckigen Kopfelementen 147, 149 so
aufweisen, dass die gegenüberliegenden
ebenen Oberflächen
der dreieckigen Kopfelemente 147, 149 in Stand
gesetzt werden, in innigen Kontakt miteinander oder mit einer ebenen
Oberfläche
gelangen, die zwischen den im Allgemeinen dreieckigen Kopfelementen 147, 149 angeordnet
vorliegen.
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Das
Kragenelement 144 wird über
einem gewebten Abschnitt von radial expandiertem ePTFE angeordnet,
der gegenüber
der Zweigabelung des Formungsdorns 148 liegt, und das ePTFE,
das nicht zwischen den zweigabeligen Beinelementen 148, 149 vorliegt,
verzweigt sich zwischen und in innigem Kontakt mit den gegenüberliegenden
dreieckigen Kopfelementen 145, 147. Ein positiver
Druck wird an die dreieckigen Kopfelemente 145, 147 angelegt,
um die benachbarten ePTFE-Oberflächen
in innigen Kontakt miteinander unter Druck gelangen zu lassen.
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Die
gesamte Anordnung wird dann auf eine Temperatur unter dem zweiten
Kristallschmelzpunkt von PTFE erwärmt, damit sich das ePTFE radial
zusammenzieht und die Formgestalt des Formungsdorns 140 annimmt.
Es sollte klar sein, dass durch den Einsatz des ePTFE, das gegenüber dem
Raum zwischen den zweigabeligen Beinelementen 148, 149 liegt,
die im Allgemeinen tubulären
Beinabschnitte 155, 157 im ePTFE gebildet werden.
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Die
gesamte Anordnung, einschließlich
ePTFE 142, Formungsdorn 140 und Kragenelement 144, wird
dann mit einem PTFE-Band umwickelt, um das zusammengezogene ePTFE
auf dem Formungsdorn und das Kragenelement 144 in seiner
Position in Beziehung zum Formungsdorn 140 zu sichern.
Die umwickelte Anordnung wird dann in den Sinterofen gegeben, um
das ePTFE zu sintern. Nach Entnahme aus dem Sinterofen lässt man
die Anordnung abkühlen.
Das PTFE-Band wird von der Anordnung abgenommen, und zumindest einer
der zweigabeligen Beinabschnitte 148, 149 werden
vom Hauptkörperteilstück 146 des
Formungsdorns entkoppelt und das Kragenelement 144 aus
dem gesinterten ePTFE-Formplantat 142 herausgenommen. Das
gesinterte ePTFE-Formplantat 142 wird
vom Formungsdorn 140 entfernt und das ePTFE-Gewebe, das
sich aus dem Raum zwischen den tubulären Beinabschnitten 155, 157 des
ePTFE-Plantats erstreckt, wird weggetrimmt, um einen Saum zurückzulassen, der
durch überlappende
und verbundene Abschnitte des tubulären ePTFE-Elements 142 gebildet ist.