DE358321C

DE358321C - Verbrennungskraftmaschine fuer fluessige Brennstoffe

Info

Publication number: DE358321C
Application number: DEK75663D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Publication date: 1922-09-08

Description

Verbrennungskraftmaschine für flüssige Brennstoffe. Verbrennungskraftmaschinen, bei denen statt durch Preßluft durch Erzeugung einer Hilfsexplosion in einer besonderen Retor:e der Brennstoff zerstäubt und in den Arbeitszylinder gespritzt wird, sind bekannt. Dieses Verfahren bietet dem mit Verwendung von Preßluft gegenüber zwar erhebliche Vorteile, jedoch sind diese Hilfsexplosionen von so viel Umständen abhängig, daß ihre Wirkung kaum in wünschenswertem Umfange im voraus zu bestimmen ist. Die Bedingungen für die Bildung eines Teilgemisches an der fertigen Maschine und auch während des Betriebes nach Bedarf ändern bzw. regulieren zu können war daher erstrebenswert.
Die vorliegende Erfindung erfüllt diese Forderung in der Weise, da.ß statt einer plötzlichen Hilfsexplosion eine mehr oder weniger langsame Hilfsverbrennung benutzt wird und die dazu notwendige Verbrennungsluft gesondert dem auf dem Wege nach dem Arbeitszylinder befindlichen Brennstoff an geeigneter Stelle, der Zündungstemperatur des Brennstoffes entsprechend hoch erhitzt, zugeführt wird. Infolge Entzündung und Verbrennung des sich in dem Kanal bildenden Gemisches wird der übrige sehr viel größere Teil des Brennstoffes von den expandierenden Verbrennungsgasen fein zerteilt und in diesen, auf dem weiteren Wege vergasend, schließlich mit größter Geschwindigkeit in den Arbeitszylinder eingespritzt. Die Zuführung der heißen Luft geschieht aus einem durch den Brennstoffkanal mit dem Kompressionsraum des Arbeitszylinders in offener Verbindung stehenden Raum mit Verdrängerkolben, dessen Hub durch bekannte Vorrichtungen geregelt werden kann.
Die Zeichnung veranschaulicht die beispielsweise Ausführung einer solchen Maschine. Der Kompressionsraum des Arbeitszylinders Z steht in offener Verbindung mit einem kanalartigen, langgestreckten Raume R, an dessen anderem Ende ein selbsttätig schließendes NadelventilN die einmündende Brennstoffleitung L verschließt. Dicht über dem Ventil befindet sich ein mit dem Raume R in offene: Verbindung stehender zylindrisch ausgeführter Verdrängerraum V mit Kolben K, der in bekannter Weise durch verstellbare Nocken o. dgl. nach beliebigem Gesetz bewegt werden kann.
Beim Kompressionshub wird die Luft im Raume R wie auch im Verdrängerraume V verdichtet und dabei bis über die Zündungstemperatur erhitzt. Bei Beginn des Krafthubes oder schon etwas vorher preßt die Brennstoffpumpe aus der Leitung L durch das Nadelventil N einen Brennstoffstrahl, dessen erste, bereits vorher unter dem Einfluß der Verdichtungstemperatur in der Leitung L vergasten Teilchen sich an der im Raume R befindlichen heißen Luft entzünden, während gleichzeitig der Kolben K sich abwärts zu bewegen beginnt und in den aus dem Ventil N tretenden Brennstoffstrahl frische Luft hineinfördert und dadurch stetig mit den in der Hitze vergasenden Brennstoffteilchen ein Gemisch bildet, das sofort verbrennt. Die aus dem Verdrängerraume V geförderte Luft ist durch Regulierung der Kolbenbewegung so bemessen, daß während der ganzen Dauer des Einspritzens in den Kanalraum immer nur ein Bruchteil (etwa 1/2s) der durch das Nadelventil N' tretenden Brennstoffmenge in der gleichen Zeit verbrennt und infolge Expansion und Temperatur der Verbrennungsgase die übrige, nicht verbrannte Brennstoffmenge zerstäubt und schließlich vergast mit größter Geschwindigkeit in den Arbeitszylinder Z tritt, wo sie in bekannter Weise weiterwirkt. Zur Ausspülung des Raumes R können entsprechend betätigte Ventile oder auch die Expansion eines im Verdrängerraume zurückgebliebenen Restes frischer Luft benutzt werden,

Claims

PATENTANSPRUCH: Verbrennungskraftmaschine für flüssige Brennstoffe, bei welcher der Brennstoff durch den bei Verbrennung eines Teilgemisches erzeugten Überdruck in den Arbeitszylinder gespritzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung dieses Teilgemisches der flüssige Brennstoff durch einen langen Kanal gepreßt wird, dem gleichzeitig aus einem besonderen, mit letzterem offen verbundenen Raume mit Verdrängerkolben hocherhitzte Druckluft regelbar derart zugeführt wird, daß ein kleiner Teil des Brennstoffes sofort in der heißen Luft vergast und mit dieser verbrennt, während der nicht verbrennende größere Teil des Brennstoffes von den expandierenden Verbrennungsgasen fein zerteilt und, auf dem Wege durch den langen Kanal in deren Hitze bereits vergasend, in den Arbeitszylinder gespritzt wird.