DE35686C

DE35686C - Apparat zum Kühlen von Luft durch abgekühlte Salzlösung

Info

Publication number: DE35686C
Application number: DENDAT35686D
Authority: DE
Original assignee: E. MOSLER in Köln
Anticipated expiration: 1905-11-24

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 17: Eisbereitung und Aufbewahrung.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. November 1885 ab.

In beiliegender Zeichnung ist ein Querschnitt des Apparates dargestellt, welcher unmittelbar unter dem Gewölbe oder der Decke des Raumes, in welchem die Luft abgekühlt werden soll, angebracht wird.

Durch das Querrohr α tritt die im Eisbildner eines Kälte - Erzeugungsapparates abgekühlte Salzlösung in das System von Längsrohren bbb.

Diese Rohre b, deren Dimensionen und Anzahl sich nach der Gröfse des abzukühlenden Raumes richten, sind an beiden Seiten alternirend mit kleinen Oeffnungen versehen, so dafs die kalte Salzlösung in feinen Strahlen an beiden Seiten der Rohre aussprüht. Unter diesem System von Doppelbrausen ist in geeigneter Entfernung eine Schale 5 zum Auffangen der Salzlösung angebracht.

Damit letztere auf ihrem Wege von den Röhren bis zur Schale möglichst fein vertheilt wird, um möglichst grofse Flüssigkeitsoberfläche zu erhalten, sind drei oder mehr feinmaschige Drahtsiebe d unter einander angeordnet, welche die Strahlen der Salzlösung brechen. Damit ein Uebersprühen der Flüssigkeit nach den Seiten hin nicht stattfinden kann und um dieselbe vollständig in der Schale s aufzufangen, sind die Jalousien j angebracht.

Durch das Heruntersprühen der kalten Salzlösung wird die in dem oberen Raum des Kellers oder dergleichen befindliche- warme Luft angesaugt und abgekühlt, und es werden die in derselben vorhandenen Wasserpartikel zum Gefrieren gebracht. Dies hat zur Folge, dafs die Luft nicht allein abgekühlt, sondern auch getrocknet wird. Auch werden die in. der Luft befindlichen Hefepartikel, Bacillen u. s. w. infolge der Abkühlung und Eisbildung zerstört und dadurch auch eine Reinigung der Luft erzielt.

Aus der Schale s wird die Flüssigkeit mittelst einer Pumpe wieder in den Eisbildner zurückgeschafft.

Schliefslich ist noch Folgendes zu erwähnen: Bei den bisherigen Systemen der Kellerkühlung wird an der Decke der Keller ein Röhrensystem angeordnet, durch welches eine bedeutend unter den Gefrierpunkt des Wassers abgekühlte Salzlösung geleitet wird, und zwar entweder gesaugt oder gedrückt. Durch die Aufsenfläche der Röhren wird die Luft in dem betreffenden Raum abgekühlt. Die in der Luft enthaltenen Wässerpartikel setzen sich an die Röhren und gefrieren zu Schnee.

Bekanntlich ist aber Schnee ein sehr schlechter Wärmeleiter, und es kommt daher mit der Zeit die Kälte der in den Röhren vorhandenen Flüssigkeit nicht mehr zur Geltung. Sodann thaut die Schnee- oder Eiskruste, welche die Röhren umgiebt, auf, sobald die Maschine abgestellt wird, die die Abkühlung der Salzlösung besorgt, und es träufelt dann das entstehende Wasser auf Fastage und Geräthe im Keller u. s. w.

Obige Uebelstände sind bei der Anwendung des vorliegenden Apparates nicht vorhanden.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein Kühlapparat, bei dem die durch die Oeffnungen des Rohrsystems b b b austretende, unter null Grad abgekühlte Salzlösung durch die unter einander angeordneten Siebe d d d fein zertheilt in der an beiden Seiten mit Jalousien j j versehenen Schale s aufgefangen wird, wobei durch das Herunterspritzen der Salzlösung die in dem zu kühlenden Raum befindliche warme Luft angesaugt und abgekühlt wird, und dadurch, dafs die in der Luft enthaltenen Wassertheilchen gefrieren, ein Trocknen und Reinigen der Luft erfolgt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.