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Getriebe zum Ausgleich zwischen Antriebskraft und Belastung. Die bisher
bekannt gewordenen selbsttätigen Wechselgetriebe weisen fast sämtlich Fliehkraftregler
auf, d. h. Regler, welche lediglich auf Änderungen der Drehzahl ansprechen, auf
Änderungen der Umfangskraft unmittelbar nicht ansprechen können, da sie an der Übertragung
derselben nicht beteiligt und daher ihrem Einfluß nicht unterworfen sind.
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Auf Änderungen der Umfangskraft sprechen solche Regler erst an, bis
eine Drehzahländerung in Erscheinung getreten ist, die den Unempfindlichkeitsgrad
des Reglers übersteigt, was unter Umständen geraume Zeit in Anspruch nimmt, d. h.
solche Regler sind in allen Fällen unbrauchbar, w o rasch wechselnde Widerstände
eine sofortige Änderung des Übersetzungsverhältnisses geboten erscheinen lassen,
z. B. bei Motorpflügen.
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Beim Wechselgetriebe gemäß der Erfindung wird nun der selbsttätige
Wechsel des Übersetzungsverhältnisses durch ein Getrieberad bewirkt, das selbst
an der Übertragung der Umfangskraft von der treibenden zur getriebenen Welle beteiligt
und dadurch dem Einfluße derselben unterworfen ist.
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Eine entgegengesetzt wirkende äußere Kraft (Feder, Gewicht) sucht
dieses Getrieberad in entgegengesetztem Sinne zu beeinflussen. Solange sich diese
beiden Einflüsse aufheben, bleibt dieses Getrieberad in Ruhe, das Übersetzungsverhältnis
unverändert. Bei Störungen des Gleichgewichtes zwischen diesen beiden Kräften wird
das Getrieberad im Sinne des stärkeren Einflusses umlaufen und dadurch einen Wechsel
des Übersetzungsverhältnisses herbeiführen. Es spricht demnach das Wechselgetriebe
gemäß Erfindung auf Änderungen der Umfangskraft auch dann an, wenn die Drehzahl
gleichgeblieben ist, also ein Fliehkraftregler gar nicht reagiert, worin ein weiterer
wichtiger technischerFortschritt erblickt werden muß.
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In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsformen des Getriebes dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i eine Ausführungsform unter Anwendung eines Differentialgetriebes
mit Kegelrädern, Abb. 2 ein Reibradgetriebe mit einem kugelsegmentförmig ausgebildeten
Reibrad (»Schalen-: rad<c), welches verschwenkbar angeordnet ist und mit einem
zweiten festgelagerten Reibrad j in Eingriff steht, Abb. 3 ein ebensolches Getriebe
mit festi gelagertem Schalenrad und verschwenkbar angeordnetem zweiten Reibrad.
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Abb. q. und 5 zeigen eine besondere Aus-1 bildung dieses zweiten Reibrades.
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Abb. 6 bis io zeigen die Anwendung der Erfindung auf ein Zahnräderwechselgetriebe
(Kraftwagengetriebe).
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j In Abb. i bezeichnet i die treibend: Welle des Getriebes, welche
zu einem Armkreuz zog ausgebildet ist, dessen Querarm an seinen beiden Zapfen io3
und 10q. frei drehbar zwei Kegelräder 26 und 27 trägt. Diese beiden Kegelräder wirken
als Planetenräder und stehen einerseits mit dem Kegelrad 7 der Hohlwelle q., andererseits
mit dem Kegelrad 28 der Welle zog in Eingriff. Die Hohlwelle q. trägt ferner ein
Zahnrad iir und ist zu einer kleinen Seiltrommel 5 ausgebildet. Das Zahnrad iii
teilt seine Umdrehung dem Zahnrad 113 und dessen als Schraubenspindel ausgebildeter
Welle 114 mit. Die Seiltrommel 5 steht durch Vermittlung des Seiles 115 unter dem
Einfluß des Belastungsgewichtes io. Das auf der Welle zog sitzende Kegelscheibenrad
117 überträgt seine Bewegung durch den Riemen 118 auf das Kegelscheibenrad zig und
dessen Welle i2o. Die Schraubenspindel 114 trägt ein als Riemenverleger wirkendes
Mutterstück 121.
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Die Wirkungsweise des Getriebes ist folgende: Die in die treibende
Welle = geleitete Umfangskraft wird durch die mit der Welle i umlaufenden Kegelräder
26 und 27 im Gleichgewichtszustande des Getriebes auf das Kegelrad 28 und dessen
Welle zog und schließlich durch den Riementrieb 118 auf dieiWelle i2o übertragen.
Hierbei wälzen sich die zwei Kegelräder 26 und 27 auf dem Kegelrad 7 der Hohlwelle
q. ab, die dadurch dauernd unter dem Einfluß der zur Übertragung gelangenden Umfangskraft
steht und in Ruhe bleibt, solange dieser Einfluß durch den entgegengesetzten, an
der Seilscheibe 5 wirkenden Einfluß des Gewichtes io aufgehoben wird. Tritt durch
eine
Änderung einer der beiden Kräfte (Umfangskraft, Gewicht fo)
eine Ungleichheit der beiden auf die Hohlwelle q. wirkenden Einflüsse auf, so wird
die Hohlwelle 4 umlaufen, und zwar unter dem Einfluß eines überwiegenden Gewichtes
in einer dem Ablaufen des Seiles von der Trommel entsprechenden Richtung, bei Überwiegen
der Umfangskraft jedoch im entgegengesetzen Sinne. Diese umlaufende Bewegung der
Hohlwelle 4 wird durch die Zahnräder xii und 113 auf die Welle 114 übertragen, wodurch
das Mutterstück 12i auf dieser Welle so lange wandert und durch Verlegung des Riemens
118 eine entsprechende Änderung des Übersetzungsverhältnisses der beiden Kegelscheibenräder
117 und Zig bewirkt, bis wieder Gleichgewicht hergestellt ist zwischen dem auf die
Hohlwelle 4 wirkenden Einfluß des Gedichtes fo und dem entgegengesetzten Einfluß
der zur Übertragung gelangenden Umfangskraft.
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Es ist selbstverständlich, daß, ohne am Wesen der Erfindung etwas
zu ändern, das Kegelradgetriebe durch ein ähnlich wirkendes Stirnradgetriebe ersetzt
werden kann. Desgleichen kann auch z. B. das Kegelrad 7 als Antriebsrad ausgebildet
werden und das Armkreuz 1o2 mit der Seiltrommel 5 und dem Zahnrad ix verbunden werden,
ohne an der Wirkungsweise des Getriebes etwas zu ändern. Ferner kann an Stelle des
Gewichtes fo eine Feder oder irgendeine andere geeignet erscheinende äußere Kraft
treten.
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In Abb. 2 bezeichnet 13o die getriebene Welle, 122 ein fest mit ihr
verbundenes Kegelrad, welches mit dem Kegelrad 123 der Welle 124 zusammenarbeitet.
Diese Welle r24 trägt das »Schalenradcc i25 und ist in den beiden Lagern 126 und
127, zu welchen der Arm 128 ausgebildet ist, gelagert. Dieser Arm 128 umgreift mit
einem Lager 129 schwenkbar die Welle 130. Das Schalenrad 125 erhält seinen Antrieb
vom gleichfalls kugelig bombierten Reibrad 136 und dessen Welle = mit einem seiner
jeweiligen Stellung entsprechenden Übersetzungsverhältnis. Die Wirkungsweise der
Vorrichtung erklärt sich daraus, daß das Schalenrad 125 unter den entgegengesetzten
Einflüssen der durch die treibende Welle 1 im Sinne des Pfeiles A eingeleiteten
Umfangskraft und seines Eigengewichtes steht. Die Umfangskraft sucht das Schalenrad
im Sinne des Pfeiles B zu verschwenken, das Eigengewicht im entgegengesetzten Sinne.
Soll das Schalenrad in Ruhe bleiben, so muß zwischen den beiden Drehmomenten Gleichgewicht
herrschen, wodurch sich die jeweilige Stellung des Schalenrades und damit das Übersetzungsverhältnis
bestimmt.
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Abb. 3 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher das Schalenrad fest
und das zweite Reibrad schwenkbar gelagert ist. Es bezeichnet i die treibende Welle,
z32 ein mit ihr fest verkeiltes Kegelrad, welches das als Zwillingsrad ausgebildete
Kegelrad 133 mit Zahnrad 134 treibt. Das Reibrad 136 erhält seinen Antrieb vom Zahnrad
134 durch Vermittlung des Zahnrades 135 und wirkt auf das Schalenrad 125.
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Das ganze Radsystem 133 bis 136 ist in einem Rahmen 137 gelagert,
der seinerseits um die Welle i schwenkbar angeordnet ist und einen Arm 138 mit einem
Trommelsegment 139 und einem Fortsatz 140 trägt. Ein Belastungsgewicht fo ist mit
einem entsprechend langen Seil 141 en dem Segment 139 befestigt. Die äußersten Lagen,
welche das Trommelsegment 139 bei der Schwenkbewegung des Armes 138 einnehmen kann,
sind durch Anschläge 142 und 143 begrenzt.
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Ganz ähnlich wie bei der Vorrichtung gemäß Abb. 2 das Schalenrad steht
hier der schwenkbare Rahmen 137 einerseits unter dem Einfluß der in die Welle x
im Sinne des Pfeiles eingeleisteten Umfangskraft, welche ihn im Sinne des Pfeiles
zu schwenken sucht. und unter dem entgegengesetzten Einfluß des Belastungsgewichtes
fo. Der Rahmen 137 -und damit das Reibrad 136 werden dann in Ruhe bleiben, wenn
Gleichgewicht herrscht zwischen diesen beiden Drehmomenten. Hierdurch bestimmt sich
die jeweilige Stellung des Rahmens 137 und des Reibrades 136 gegenüber dem Schalenrad
und -damit das Übersetzungsverhältnis.
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Um die zum Verschwenken des Reibrades nötige Kraft, welche, wenn das
Getriebe zur Übertragung größerer Leistungen bestimmt ist, sehr bedeutend werden
kann, herabzumindern und das Getriebe im Ansprechen auf Änderungen der Umfangskraft
empfindlicher zu machen, wird die Mantelfläche des Reibrades gemäß Abb. 4 und 5
so ausgebildet, daß sie eine Kugelfläche bildet mit dem Radmittelpunkte 0 als Zentrum.
Ferner wird das Reibrad um eine zweite Achse b-b, die normal zur Welle des Reibrades
steht, drehbar gemacht. Die Drehbewegung, die das Reibrad um die Achse b-b ausführen
kann, ist jedoch durch zwei Anschläge cc, a auf ein Pendeln um seine Normallage
n-n beschränkt.
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Die Wirkungsweise des Getriebes ist folgende Schwankt die Umfangskraft,
welche durch die Getriebe übertragen werden soll, daß das Reibrad z. B. im Sinne
des Pfeiles nach oben wandert, so wird das Reibrad unter Ausführung einer Drehbewegung
um die Achse b, b eine durch den rechten Anschlag a begrenzte Schräglage
annehmen, wobei sich die kugelig ausgebildete Mantelfläche des Reibrades R auf dem
Gegenrad R, abwälzt. Da gleichzeitig die Drehung des Reibrades R um seine Welle
fortdauert, so wird die resultierende Bewegung des Reibrades R eine Pendelbewegung
sein, die
sich aus der Drehung um seine Welle und aus derPendelbewegungumdieAchse
b-b zusammensetzt. Die größten Ausschläge dieser Pendelbewegung, also die äußersten
Schräglagen des ReibradesR, sind durch die beiden Anschläge a, a bestimmt.
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Hierbei ist zu beachten, daß die Neigung der Reibradebene zu seiner
Normalstellung nach jeder halben Umdrehung wechselt. Hat also das Reibrad R unter
dem Einfluß einer im Sinne des Pfeiles erfolgten Verschiebung die durch den rechten
Anschlag a begrenzte äußerste Schräglage y-y angenommen, so ermöglicht die im Verlauf
der nächsten halben Umdrehung des Reibrades allmählich sich ausbildende symmetrische,
durch den linken Anschlag a begrenzte Schräglage x-x des Reibrades R ein
weiteres Abwälzen der Reibradfläche auf dem Gegenrad R1, wobei die Ebene des Reibrades
R neuerlich der Schräglage y-y zustrebt. Die Verschiebung des Reibrades R längs
der Fläche des Gegenrades R, geht demnach unter fast völliger Vermeidung der gleitenden
Reibung zwischen den Flächen der beiden Reibräder vor sich.
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-In der Wirkungsweise ändert sich nichts,. wenn das Reibrad in Ruhe
bleibt und sein Gegenrad R1 verschoben wird.
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Die Abb. 6 bis 1o zeigen die Anwendung der Erfindung auf ein Kraftwagengetriebe
mit vier Geschwindigkeitsstufen, bei welchem, abweichend von den bisher .beschriebenen
Anordnungen, eine stufenweise Änderung des Übersetzungsverhältnisses eintritt.
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In Abb. 7 ist 1 die Motorwelle, 2 eine gewöhnliche Konuskupplung,
welche in eingerücktem Zustand die Bewegung der Welle 1 auf die Welle 3 überträgt.
Die Welle 3 dreht sich in einer Hohlwelle 4, welche zu einer Seiltrommel 5 und Kettenrad
6 ausgebildet ist. Überdies ist auf dieser Hohlwelle ein Zahnrad 7 aufgekeilt. Die
Seiltrommel 5 steht durch Vermittlung des Seiles 8 und der Seilrolle 9 unter Spannung
einer Feder 1o. Das Kettenrad 6 überträgt seine Bewegung auf das Kettenrad 11, dessen
Welle 12 und vermittels des Kegelrades 13 auf das Kegelrad 14. Letzteres trägt zwei
Arme 15 und 16, welche je nach ihrer Drehrichtung den Federteller 17 oder 18 von
den Stützen 1g bzw. 2o der Scheibe 21 abheben und die Feder 22 spannen. Die Welle
3 trägt eine Doppelkurbel 23, deren Zapfen 24 und 25 die beiden Planetenräder 26
und 27 tragen. jedes dieser beiden Zahnräder steht in Eingriff mit den Zahnrad 7
und mit dem innen verzahnten Zahnrad 28, das auf der kurzen Welle 30 sitzt.
Auf der kurzen Welle 3o befindet sich außerdem noch ein Zahnrad 31, das in ständigem
Eingriff steht mit dem Zahnrad 37 der Welle 34.
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Die kurze Welle 3o setzt sich fort in die l Welle 32, mit welcher
zwei Zahnräder durch Langnut und Keil verschiebbar gekuppelt sind, nämlich das mit
seitlichen Klauen 33 versehene Zahnrad 35 und das mit einem Doppelzahnkranz versehene
Rad 36. Die kurze Welle 3o kann mit der Welle 32 entweder in bekannter Weise direkt
gekuppelt werden, indem man das Zahnrad 35 nach links verschiebt, so daß seine Klauen
33 in entsprechende Ausnehmungen des Zahnrades 31 eingreifen, oder durch Vermittlung
der Welle 34, wobei die auf der Welle 32 achsial verschiebbaren Zahnräder 35 und
36 mit den Zahnrädern 38, 39 oder 4o zwecks Herstellung verschiedener Übersetzungsverhältnisse
in Eingriff gebracht werden.
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Die zur Herstellung dieser vier Übersetzungsverhältnisse nötigen Verschiebungen
der Zahnräder 35 und 36 werden durch zwei Wechselschienen 41 und 42 bewirkt, deren
Führungen 43, 44 ihnen lediglich Längsverschiebungen gestatten. Diese Wechselschienen
umgreifen mit ihren Armen 45 entsprechende Nuten in den Naben der Zahnräder 35 und
36 und sind mit Zapfen 46 versehen. Diese Zapfen tragen frei drehbare Rollen 47,
welche im Schlitz 48 der Schaltscheibe 21 geführt sind. Hierdurch wird jede Drehung
der Schaltscheibe 21 in eine der Schlitzform entsprechende Längsverschiebung der
Wechselschienen 41 und 42 verwandelt. Wie aus Abb. 9 ersichtlich ist, kann die Schaltscheibe
21 in vier Stellungen verriegelt werden durch zwei auf ihr angeordnete Klinken 49,
50, die durch die Wirkung einer Feder 51 gegen die Stifte 52 gepreßt werden und
sich jeweilig gegen eine der festangeordneten Sperrkegel 53, 54, 55, 56 abstützen.
Wird der Doppelarm 15, 16 z. B. im Sinne des Pfeiles (Abb. 9) gedreht, so kommt
die eine seiner nach abwärts gebogenen Nasen 57 unter gleichzeitiger Spannung der
Feder 22 schließlich in Eingriff mit dem erhöhten Klinkenrand 58 (Abb. 1o) und streift
die Klinke 49 vom Sperrkegel 53 ab, so daß die Schaltscheibe 21 unter der Wirkung
der gespannten Feder 22 gegen ihre Stütze 2o eine ruckweise Vierteldrehung bis zur
nächsten Sperrstellung vollführt. DiebeidenSperrkegel53 und 54 haben einen hakenförmigen
Fortsatz 59. Dadurch ist in der Sperrstellung 53 das Abstreifen der Klinke 5o in
der Sperrstellung 54 das Abstreifen der Klinke 49 unmöglich gemacht. Die Schaltscheibe
21 kann sich daher aus der Sperrstellung 54 nur im Sinne des Uhrzeigers drehen,
aus der Sperrstellung 53 nur im entgegengesetzten Sinne. Sie kann daher in jeder
Richtung nur drei Viertelumdrehungen machen.
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Die Schaltscheibe 21 ist überdies noch mit vier um je 9o° versetzten
Ausnehmungen 6o versehen, in welche mit einer Rolle 61 ein Winkelhebel 62 eingreift,
sobald die Schalt
scheibe eine Sperrstellung einnimmt. Verläßt die
Schaltscheibe die Sperrstellung, so läuft die Rolle auf den Ruhebogen m-n auf, wodurch
der Winkelhebel 62 und durch ihn der Hebel 63 und die Gabel 64 der Welle 65 so beeinflußt
werden, daß die Konuskupplung 2 des Getriebes bis zum Erreichen der nächsten Sperrstellung
der Schaltscheibe unter gleichzeitiger Spannung der Kupplungsfeder 66 ausgerückt
bleibt. Der Hebel 64 verschiebt nämlich die Muffe 67 und die mit ihr gekuppelte
Konusscheibe 68 auf der Welle 3 nach rechts und löst so die Konuskupplung 2, gleichzeitig
werden die Klauen 69
der Muffe 67 mit den Klauen 69 der Seilscheibe
5 in Eingriff gebracht, so daß diese wie das Kettenrad 6 und das Zahnrad 7 gegen
Umlauf gesperrt bleiben, solange die Kupplung 2 ausgerückt ist. Das Lösen der Konuskupplung
2 sowie die gleichzeitige Sperre der Seilscheibe kann auch unabhängig von der Wirkung
der Schaltscheibe 21 durch Betätigen des üblichen Fußhebels 70 erfolgen.
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Die Wirkungsweise des Getriebes ist fölgende Die in die Welle i eingeleitete
Umfangskraft wird durch die Kupplung 2 auf die Welle 3 übertragen. Die beiden als
Planetenräder ausgebildeten Stirnräder 26, 27 laufen um, wobei sie sich an dem Zahnrad
7 abwälzen und ihre umlaufende Bewegung dem Zahnrad 28 mitteilen. Hierdurch wird
das Zahnrad 7, die Hohlwelle q., das Kettenrad 6 und die Seilscheibe 5 dem drehenden
Einfluß der Umfangskraft in einem dem Aufspulen des Seiles auf die Scheibe 5 entsprechenden
Sinne unterworfen.
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Im entgegengesetzten Sinne wirkt auf die Teile q. bis 7 die lange
Feder io. Solange i sich diese beiden entgegengesetzten Drehmomente das Gleichgewicht
halten, bleiben Seilscheibe 5, Kettenrad 6 und Zahnrad 7 in Ruhe und bei der der
Zeichnung zugrunde ; liegenden Stellung die Zahnräder 36 und 39 in Eingriff.
Sinkt z. B. infolge verminderten Widerstandes die in die Welle i eingeleitete Umfangskraft,
so wird das Zahnrad 7 und damit die Hohlwelle q., Kettenrad 6 und Seilscheibe 5
unter dem Einfluß der gespannten Feder io so' umlaufen, daß das Seil 8 von einer
Scheibe abgespult wird. Hierdurch wird die lange Feder io etwas entspannt und durch
Vermittlung der Kettenräder 6, 1i, der Kegelräder 13, 1q, und des Doppelarmes
15, 16 die Feder 22 gespannt, ohne daß vorläufig das Übersetzungsverhältnis geändert
wird. Erreicht jedoch die Abnahme der bei i eingeleiteten Umfangskraft einen gewissen
Betrag, so wird der Doppelarm i5, 16 die Schaltscheibe 21 entriegeln, welche dann
ihrerseits unter dem Einfluß der stark gespannten Feder 22 eine ruckweise Drehung
im Sinne des Pfeiles (Abb. g) bis zur nächsten Sperrstellung vollführt (bei der
in der Zeichnung dargestellten Anordnung eine Viertelumdrehung). Hierbei bleibt
die Wechselschiene 41 unbeeinflußt, das Zahnrad 35 demgemäß an seiner Stelle, da
der für die Wechselschiene in Betracht kommende Teil des Schlitzes 48 einen Ruhebogen
aufweist. Die Wechselschiene 42 wird durch den Schlitz 48 so beeinflußt, daß der
Eingriff des Zahnrades 39
mit dem linken Zahnkranz des Doppelrades 36 aufgehoben,
der Eingriff des Zahrades 40 mit dem rechten Zahnkranz des Rades 36 hergestellt
wird. Um für die Dauer des Schaltvorganges jede schädliche Einwirkung der Triebkraft
auf die Getrieberäder sowie jede Störung des Schaltvorganges durch die äußere Kraft
fernzuhalten, wird für die Dauer des Schaltvorganges die Konuskupplung ausgerückt
gehalten und die dem Einfluß der äußeren Kraft unterworfene Seilscheibe 5 gegen
Umlauf gesperrt. Um die bei einem Kraftwagengetriebe erforderliche Rückwärtsfahrt
einzuleiten, braucht nur das auf der Hohlwelle q. sitzende Zahnrad 7 so verschoben
werden, daß es mit dem Zahnrad 71 in Eingriff kommt, das auf dem Kurbelarm 23 gelagert
ist. Das Zahnrad 71 steht in Eingriff mit dem kleinen.Zahnrad 72, welches mit dem
Planetenrad 27 starr verbunden ist. Dadurch erhält in bekannter Weise die Welle
3o eine der Welle 3 entgegengesetzte Drehrichtung, Schließlich sei noch bemerkt,
daß .die durch den Schaltraum 15, 16 zur Wirkung kommende Feder 22 noch den Zweck
hat, Schwankungen der Umfangskraft bis zu einem gewissen Grade auszugleichen, ohne
die nächstfolgende Übersetzungsstufe einzuschalten. Würde nämlich schon bei geringen
Schwankungen des zu überwindenden Widerstandes die nächste Übersetzungsstufe eingeschalten
werden; so wäre die Folge, daß die der neuen Geschwindigkeitsstufe entsprechende
Änderung der Umfangskraft das Maß der Widerstandsschwankung bedeutend übertrifft,
wodurch ein dem früheren entgegengesetztes Verhältnis zwischen äußerer Kraft und
Umfangskraft eintritt, d. h. das Getriebe hat das Streben, die frühere Übersetzungsstufe
wieder einzuschalten. Ein Pendeln des Getriebes zwischen diesen beiden Übersetzungsstufen
wäre die Folge.
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Bei dem in der Zeichnung dargestellten vierstufigen Getriebe ergibt
die Anwendung von zwei Wechselschienen bei Wahl einer Viertelumdrehung der Schaltscheibe
für jeden der drei Schaltgänge eine einfache in sich ge- i schlossene Kurve als
Schlitzform. Es ist klar, daß bei Getrieben mit einer größeren Zahl von Geschwindigkeitsstufen,
bei welchen sich die Anordnung von mehr als zwei Wechselschienen notwendig erweist,
für die Schlitzform sich eine kompliziertere Kurve, in manchen Fällen mehrere getrennte
Kurven, ergeben, so
daß die Anordnung mehrerer getrennter Schaltscheiben
notwendig wird. PATENT-ANSPRÜCI3E: i. Getriebe zum Ausgleich zwischen Antriebskraft
und Belastung durch selbsttätige Änderung des Übersetzungsverhältnisses, gekennzeichnet
durch Anordnung eines Umlaufrädergetriebes, dessen Planetenrad im Eingriff mit den
beiden Sonnenrädern an der Übertragung der Umfangskraft beteiligt und dadurch ihrem
Einfluß sowie dem entgegengesetzten Einfluß einer äußeren Kraft unterworfen ist,
so daß das Umlaufgetriebe bei Störung des Gleichgewichtes beider Kräfte entsprechende
Bewegungen macht, die zur Ausführung der den Wechsel des Übersetzungsverhältnisses
bewirkenden Schaltvorgänge ausgenutzt werden.
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2. Getriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das den Wechsel
des Übersetzungsverhältnisses unmittelbar einleitende Rad (7) des Umlaufgetriebes
mit einer Seiltrommel (5), die durch Vermittlung ihres Seiles unter dem Einfluß
einer äußeren Kraft (io) steht, gekuppelt ist, so daß es gleichfalls dem Einfluß
dieser äußeren Kraft (1o) unterworfen ist.
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3. Getriebe nach` Anspruch i, gekennzeichnet durch zwei in Eingriff
stehende Reibräder (125, 136), deren Mantelflächen als mit dem Radmittelpunkt konzentrische
Kugelflächen ausgebildet sind, von denen das eine unter dem Einfluß der Umfangskraft
und einer entgegenwirkenden äußeren Kraft bei Störung des Gleichgewichtes beider
Kräfte sich nach Art eines Planetenrades abwälzt, wodurch der Wechsel des Übersetzungsverhältnisses
bewirkt wird.
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q.. Getriebe nach Anspruch i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
äußere auf das Planetenreibrad 125 wirkende Kraft durch dessen Eigengewicht gebildet
wird.
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5. Getriebe nach Anspruch i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß eines
der beiden Reibräder (R) um eine zu seiner Welle normale Achse (b-b) drehbar gelagert
ist, wobei diese Drehbewegung durch zwei Anschläge (a, a) auf ein Pendeln
des Reibrades um seine Normallage beschränkt wird, um beim Verschieben der Reibräder
gegeneinander die gleitende Reibung zwischen den Reibradflächen zu vermeiden.
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6. Getriebe nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das den Wechsel
des Übersetzungsverhältnisses unmittelbar be- 1
wirkende Rad (7) des Umlaufgetriebes
bei Störungen des Gleichgewichtes zwischen Umfangskraft und äußerer Kraft (io) eine
Schaltvorrichtung (21, 41, q.2) beeinflußt, die durch Einwirkung auf entsprechende
Wechselräder eine stufenweise Änderung des Übersetzungsverhältnisses bewirkt.
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7. Getriebe nach Anspruch i und 6, gekennzeichnet durch eine bei innerhalb
gewisser Grenzen liegenden Schwankungen der Umfangskraft durch die Schaltvorrichtung
(21, 4.1, 42) zur Wirkung gerufene, der jeweiligen Schwankung an Größe gleichkommende
äußere Zusatzkraft (Feder 22), die das gestörte Gleichgewicht ohne Änderung des
Übersetzungsverhältnisses wiederherstellt, so daß dem Getriebe ein gewisser Unemfindlichkeitsgrad
verliehen wird.
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B. Getriebe nach Anspruch z, 6, 7, gekennzeichnet durch eine Schaltscheibe
(21) und Sperreinrichtungen (q.9 bis 59) für die den verschiedenen Übersetzungsstufen
entsprechenden Stellungen derselben, deren Auslösung selbsttätig durch den Schaltarm
(15, 16) erfolgt, sobald die Schwankung der Umfangskraft und damit die durch die
Schaltvorrichtung (21, 44 4z) zur Wirkung gerufene äußere Zusatzkraft (22) einen
bestimmten Betrag überschreitet, so daß die Einschaltung der nächsten Übersetzungsstufe
erfolgt.
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g. Getriebe nach den Ansprüchen i und 6 bis 8 für drei Schaltgänge
(vier Übersetzungsstufen), gekennzeichnet durch eine bei jedem Schaltgang nur eine
Viertelumdrehung vollführende Schaltscheibe (21) mit einer in sich geschlossenen
Kurvennut (q.8), die so geformt ist, daß jeder Schaltgang der Scheibe (2i) eine
Verschiebung von in die Nut (q.8) eingreifenden, die Wechselräder (35, 36) beeinflussenden
Wechselschienen (q.1, 41) bewirkt, so daß der bestehende Eingriff aufgehoben und
der Ein- i griff der neuen Übersetzungsstufe hergestellt wird.
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io. Getriebe mit einer lösbaren Kupplung zwischen Getriebe- und Motorwelle
nach den Ansprüchen i und 6 bis g, ge- i kennzeichnet durch eine Vorrichtung (61
bis 6q., 67 und 6g), welche von der Schaltscheibe (21), während des Schaltvorganges
beeinflußt, für die Dauer dieses Vorganges die Umfangskraft durch Ausgerückthalten
i der Kupplung (2, 68) die äußere Kraft (io) durch Sperre der ihrem Einfluß unterworfenen
Getriebeteile (5, 6, 7) von jeder Einwirkung auch das Getriebe ausschaltet.