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Preßkissen für Schuhwerk. Zusatz zum Patent 3o8715. Den Gegenstand
der Erfindung bildet eine Verbesserung des Preßkissens nach dem Hauptpatent
308715.
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Zwecks annähernder Anpassung der die Sohle stützenden Druckstücke
an die Leistenform vor dem Pressen mußten bei dem Preßkissen nach dem Hauptpatent
die federnden Stangen durch Drehen um ihre Achse in die Höhe geschraubt werden,
welche Vorrichtung ziemlich zeitraubend war.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung ist das Preßkissen derart eingerichtet,
daß die Anpassung der Druckstücke an den Leisten vor dem Pressen durch das Widerdrücken
des Leistens gegen die entlang dem Sohlenrand angeordneten Druckstücke erfolgt,
die sich, sobald sie mit dem Leisten in Berührung kommen, in ihrer Führung verschieben.
Nachdem dies geschehen ist, werden die Stützen der die Druckstücke tragenden, auf
Federn ruhenden Stangen durch Aneinanderpressen ihrer Führungen festgeklemmt. Die
Druckstücke bilden dann ein der Sohlenform entsprechendes nachgiebiges Bett und
stehen alle unter demselben Federdruck, da sich allen Stangen bei ihrem Anpressen
an die Leistenform derselbe Reibungswiderstand entgegensetzt.
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Ein weiteres Merkmal des Preßkissens bilden die entlang wagerechter
Führungsschienen verstellbaren Kreuzstücke, in denen die die federnden Stangen führenden
Stützen in senkrechter Richtung verschiebbar sind. Auf diese Weise ist es möglich,
die letzteren in zwei senkiecht zueinander stehenden Richtungen zu verschieben.
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Die Kreuzstücke können auch zur Aufnahme von zwei Stangenstützen eingerichtet
sein. In diesem Falle tragen sie in der Mitte einen Vorsprung, der es ermöglicht,
daß die Kreuzstücke wie ein zweiarmiger Hebel wirken, um ein sicheres Festklemmen
beider Stützen zu gewährleisten. Zweckmäßig ist es, die Enden der auf Federn ruhenden
Stangen kugelförmig auszubilden und mit Auflageplatten zu versehen, die durch Umbördeln
des ihre kugelförmige Vertiefung umschließenden Randes am Herunterfallen verhindert
sind.
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Der Erfindung gemäß ist die über die Auflageplatten gelegte Decke
mit zwei Armen versehen, welche auf zwei Stiften senkrecht geführt sind. Von den
Stiften kann der eine entsprechend der Lage der jeweilig wirksamen Auflageplatten
verstellt werden.
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Auf der Zeichnung ist das Preßkissen in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt.
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Abb. i zeigt eine Vorderansicht, Abb. 2 zeigt einen durch das Preßkissen
geführten Querschnitt und Abb. 3 einen Grundriß.
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Jedes Druckstück des Preßkissens besteht aus einer Druckstange 2,
einer Feder q und einer Stütze 1. Das obere Ende der Druckstange 2 ist kugelförmig
ausgebildet und trägt eine Auflageplatte 3. Der Rand der kugelförmigen Vertiefung
der Auflageplatte ist umgebördelt, damit dieselbe beim Bewegen des Preßkissens nicht
herunterfallen kann. Die Auflageplatte ist nach allen Richtungen neig" bar und kann
sich infolgedessen jeder beliebigen Sohlenform anpassen. Die Stütze i hat einen
rechteckigen Querschnitt und ist zwecks Führung der Druckstangen a sowie zwecks
Aufnahme der Feder q. entsprechend ausgebohrt. Jede Druckstange ist in einem Kreuzstück
5 senkrecht geführt, welches entlang der Führungsschienen 7 in wagerechter Richtung
verstellt werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, jede Stütze in zwei senkrecht
zueinander stehenden Richtungen zu bewegen. Mitunter ist es erwünscht, daß zwischen
je zwei Führungsschienen 7 mehr als zwei Druckstangen 2 angeordnet werden, um die
Sohle besser zu stützen. In diesem Falle gelangen Kreuzstücke zur Verwendung, die
zur Aufnahme
von zwei Stützen i eingerichtet sind. Damit nun trotz
etwaiger Ausführungsmängel die beiden Stützen mit Sicherheit festgeklemmt werden,
besitzt das Kreuzstück. in seiner Mitte einen Vorsprung a. Derselbe ermöglicht dem
Kreuzstück, als doppelarmiger Hebel zu wirken und sich immer so einzustellen, wie
es die Dicke der Stütze i erfordert.
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Die Führungsschienen 7, entlang deren die Kreuzstücke verstellbar
sind, sind in den Schlitzen b des Rahmens 8 geführt. Der letztere besitzt zwei Pratzen
und trägt eine Schraube 9, mit deren Hilfe die Führungsschienen 7 zusammengedrückt
werden können. Neben der Schraube 9 sind zwei Federn io angeordnet, welche den Zweck
haben, die Führungsschienen 7 dauernd mit einem gelinden Druck gegeneinander zu
pressen, damit die Stützen infolge ihres Eigengewichtes nicht herunterfallen, sobald
die Schraube 9 gelöst wird.
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Über die Auflageplatte 3 ist eine Decke 14 aus Leder, Filz o. dgl.
gelegt, welche zwei Arme 15, 16 besitzt, die sich an den Stiften 11, 12 führen.
Der eine der Stifte 12 ist verstellbar und kann mittels der Schraube 13 festgeklemmt
werden. Der eine Arm 16 der Decke 14 besitzt ein dem Durchmesser des Stiftes 12
entsprechend rundes Loch, der andere Arm 15 dagegen einen Schlitz. Dadurch ist es
möglich, die Decke der jeweiligen Lage der wirksamen Auflageplatten anzupassen.
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Das Preßkissen wird in folgender Weise benutzt: Zunächst wird die
Klemmschraube 9 gelüftet und dann sämtliche Stützen i in den Kreuzstücken 5 hochgeschoben
sowie zusammen mit den letzteren gegen die Mitte des Preßkissens zu bewegt. Nun
wird der Schuh samt der aufgelegten Sohle auf die Auflageplatten gelegt. Hierauf
werden die Kreuzstücke bis an den Rand der Sohle geschoben. Nun wird der Schuh gewaltsam
niedergedrückt, was zur Folge hat, daß die federnden Stangen 2 zusammen mit den
Stützen i in den Kreuzstücken 5 entsprechend der jeweiligen Sohlenform verschoben
werden. Die Sohle ist dann auf ihrem Umfange gestützt und alle Auflageplatten stehen
unter demselben Federdruck, da bei Verschiebung jeder einzelnen Stütze i immer dieselbe
Reibung zu überwinden ist. Sämtliche Führungsschienen 7 unterliegen nämlich im Augenblick
des Anpressens der Druckstücke an die Sohlenform nur dem Einfluß der Federn io,
da die Schraube 9 in diesem Falle gelüftet ist.
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Ist das Anpressen beendet, so wird die Schraube 9 festgezogen und
die- Auflageplatten bilden dann ein der Sohlenform entsprechendes nachgiebiges Bett,
denn jede Auflageplatte stützt sich auf eine Feder und kann infolgedessen nachgeben.
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Bei der Benutzung des Preßkissens wird auf die Auflageplatte noch
eine Decke aus Filz, Gummi, Leder o. dgl. gelegt, damit die zwischen den einzelnen
Druckelementen entstehenden Zwischenräume überbrückt werden. Die Decke, die mittels
zweier Arme an zwei Stiften geführt ist, kann in ihrer Längsrichtung entsprechend
der Lage der Druckstücke eingestellt werden.
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Zur Einstellung der Druckstücke in wagerechter Richtung empfiehlt
es sich, eine der Sohle entsprechende Schablone zu verwenden, die ebenso wie die
eben beschriebene Decke mit zwei Führungsarmen versehen ist.