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Ausziehbares oder drehbares bzw. ausziehbares und zugleich drehbares
Sehrohr. Bei Sehrohren, welche dem Beobachter die Möglichkeit bieten sollen, bei
der Beobachtung durch Höhen- oder Azimutverstellungen des Sehrohres nicht gestört
zu werden, ist es wünschenswert, daß 'die Handhaben, durch welche die Bewegung des
Sehrohres beherrscht wird, eine gegenüber dein Okular des Instrumentes unverrückbare
Lage besitzen. Daraus ergeben sich indessen Schwierigkeiten für den motorischen
Antrieb des Sehrohres, da eine zwangläufige Kupplung zwischen den Betätigungshandhaben
und dem motorischen Antrieb bzw. dem Schalter für diesen, die zweckmäßig an den
Sehrohrbewegungen nicht teilnehmen, ausgeschlossen ist.
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Die Schwierigkeiten werden gemäß der Erfindung dadurch vermieden,
daß zwischen dem am beweglichen Sehrohrkörper angebrachten Ein- und Ausrücker selbst
und dem an der Sehrohrbewegung nicht teilnehmenden Schalter für den Motor ein Planetenradgetriebe
eingeschaltet wird, von dessen beiden entgegengesetzt umlaufenden Rädern das eine
mit einem festen und das andere .mit einem beweglichen Zahnkranz zwangläufig gekuppelt
ist, von welchen beiden Zahnkränzen der bewegliche seine Bewegung bei Betätigung
des Ein- und Ausrückers auf den Schalter überträgt, wobei für das Getriebe solche
übersetzungsverhältnisse gewählt sind, daß die Planetenradachse bei Bewegung des
Sehrohres keine Planetenbewegung ausführt. Da bei der Anordnung die Planetenbewegung
des Planetenrades durch die Betätigungshandhabe Vorbedingung. für die Betätigung
des Schalters für den motorischen Antrieb ist, gewährleistet die Erfüllung der Bedingung
des Ausbleibens einer Planetenbewegung des Planetenrades bei Bewegung des .Sehrohres
den störungsfreien Betrieb des Sehrohrantriebes.
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Die Erfindung ist an einem Ausführungsbeispiel auf Abb. i der Zeichnung
veranschaulicht, welche die neue Anordnung in Verbindung mit - einem Bruchstück
eines drehbaren Sehrohres zeigt. , Das Sehrohr ist mit i bezeichnet. Das Okular
desselben ist bei z angedeutet. Wenig oberhalb des Okulars 2 sitzt seitlich von
dem verjüngten Sehrohrkörper die Schalteinrichtung, deren Ein- und Ausrücker 3 im
Bereich des Beobachters liegt. Der Ein- und Ausrücker 3 bildet die Achse des Planetenrades
q. eines Planetenradgetriebes, dessen beide entgegengesetzt umlaufende Räder mit
5, 6 bezeichnet sind. Das Rad 5 sitzt fest auf der Welle 7, welche drehbar in einem
Gehäuseansatz 8 gelagert ist. Auf der Welle 7 sitzt fest ein Stirnrad 9, während
ein weiteres Stirnrad io aus einem Stück mit dem um die Welle 7 drehbaren Zahnrad
6 gebildet ist.
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Das Stirnrad 9 greift in eine Außenverzahnung i i eines drehbaren,
um das Sehrohr herumgelegten Zahnkranzes 12 ein, der mit einem Zahnsegment 13 in
einem Zahntrieb 1q.
auf der Welle 15 des Motorschalters 16
in Eingriff steht. Mit ifi ist die elektrische Kabeleinführung für den Motor bezeichnet,
welch letzterer auf der Zeichnung nicht dargestellt ist.
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Das Stirnrad io greift in eine Innenverzahnung 18 eines festen, das
Sehrohr umschließenden Gehäuseteiles i9 ein.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist wie folgt: Angenommen, der Beobachter
am Okular 2 wünscht eine Verdrehung des Sehrohres vorzunehmen, um seine Blickrichtung
zu ändern. Er erfaßt dann den Ein- und Ausrücker 3 und erteilt ihm und damit zugleich
dem Planetenrad ,4 eine Schwingbewegung um die Achse 7 des Planetenradgetriebes.
Bei dieser Bewegung greift das Planetenrad ¢ an die Verzahnung des Kegelrades 6
an, welches zwangläufig mit dem Zahnkranz T8 des festen Gehäuseteiles i9 gekuppelt
ist. Da die feste Anordnung des Zahnkranzes 18 eine Verdrehung des Zahnrades io
nicht gestattet, so muß das Planetenrad .4 eine Drehbewegung um seine Achse, d.
h. um den Handgriff 3, ausführen. Diese Drehbewegung überträgt sich auf das Kegelrad
5 und durch dieses vermittels der Welle 7 auf das Stirnrad 9, welches in die Verzahnung
i i des drehbaren Zahnkranzes 12 eingreift und daher diesem eine Drehung erteilt.
welche eine Verdrehung der Schalterwelle 15 zur Folge hat. Diese Verdrehung
der Schalterwelle bewirkt eine Einrückung des Motors, der in geeigneter Weise an
das Sehrohrgehäuse angreift und dasselbe in Umdrehung versetzt. Sobald der Handhebel
3 zur Ruhe gelangt ist, bleibt auch der Zahnkranz i2 stehen, dagegen bleibt der
:Motor eingeschaltet, und das Sehrohr setzt seine Drehbewegung fort. Unter dem Einfluß
der feststehenden Zahnkränze ii und 18
und der um die Sehrohrachse sich vollziehenden
Umlaufbewegung der Getriebewelle 7 erfolgt eine Drehung der Stirnräder 9 und io,
welche infolge des gegenüberliegenden Eingriffs der Stirnräder in die Zahnkränze
in gegenläufigem Sinne erfolgt. Die Folge davon ist, daß die Kegelräder 5, 6 das
Planetenrad q. in gleichem Sinne zu drehen streben. Die Übersetzung der verschiedenen
Zahnräder des Getriebes ist nun so gewählt, daß die Räder 5, 6 dem Rad ¢ den gleichen
Drehungsimpuls erteilen, so daß eine Planetenbewegung dieses Rades hierbei nicht
eintritt. Je nach dem Maß der Auslegung der Handhabe 3 erfolgt eine mehr oder weniger
rasche Drehbewegung des Sehrohres. Wenn das Sehrohr zum Stillstand gelangen soll,
wird die Handhabe 3 in ihre Ruhelage zurückgebracht.
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Der Schalter 16 ist so eingerichtet, zu denken, daß eine Umkehr der
Drehrichtung des Sehrohres eintritt,, wenn die Handhabe 3 nach der entgegengesetzten
Seite ausgeschwungen wird.
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Die gleiche Einrichtung, die im vorstehenden für die Herbeiführung
einer Drehbewegung des Sehrohres beschrieben ist, kann auch für eine Auszugsbewegung
Anwendung finden.
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Bei einem Sehrohr, welches gleichzeitig drehbar und ausziehbar sein
soll, wird beispielsweise die auf der.Zeichnung auf der linken Seite des Sehrohres
veranschaulichte Einrichtung auch auf der rechten Seite angebracht, so daß der Beobachter
sowohl zu seiner Linken wie zu seiner Rechten einen Ein-und Ausrücker 3 für die
Betätigung eines motorischen Antriebes hat. Die feste Verzahnung i8 kann dabei zugleich
auch für das Getriebe auf der rechten Sehrohrseite benutzt werden, während Schalter
16 und der drehbare Zahnkranz i i für jeden der beiden Antriebe besonders vorzusehen
sind.
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Man kann auch bei einem zugleich drehbaren und aus- und einziehbaren
Sehrohr die beiden Planetenradsteueraetriel),-- zusammenziehen, derart, daß eine
einzige Handhabe für beide Steuerarten genügt, wobei die Handhabe zur Einrückung
der beiderlei Antriebe in sich kreuzenden Richtungen bewegt wird.
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Eine solche Einrichtung ist in Abb.2 der Zeichnung veranschaulicht.
Die Teile der Vorrichtung, .welche sich auch bei der Ausführungsform nach Abb. i
vorfinden, sind mit den gleichen .Bezugszeichen wie in Abib. i, .gegebenenfalls
unter Beifügung von Indizes, bezeichnet. Es bezeichnet demnach i das Sehrohr, 2
das Okular, 3 die Steuerhandhabe, da und 4P die Planetenräder zur Einrückung des
Drehurngs- und des Auszugsantriebes., 5a und 5b bzw. 611 und 6b die den Rädern 5a
lyzw. 5b zugeordneten und entgegengesetzt wie diese umlaufenden Räder der Planetengetriehe,
welche sämtlich auf einer Welle 7 sitzen. 8 bezeichnet wieder einen Gehäuseansatz
des Sehrohres, in dem die Welle 7 gelagert ist. 9a und 9b sind zwei in die Verzahnungen
iia bzw. i ib von beweglichen Zahnkränzen i2a bzw. 12b eingreifende Stirnräder auf
der Welle 7. Mit -io ist ebenfalls ein auf der Welle 7 sitzendes Stirnrad bezeichnet,
welches in die Innenverzahnung 18 des festen Gehäuseteiles i9 eingreift. 13a und
i3b sind zwei Zahnsegmente der beweglichen Zahnkränze i2a bzw. i2b. iqa und iq.P
sind die in die Zahnseb°rnente 13a b2w. i3 b eingreifenden [ Zahntriebe, die auf
der Welle 15a bzw. 15 b sitzen, durch deren Drehung die Schalter i6a bzw.
16b betätigt werden, deren nach den Motoren für den Sehrohrantrieb führende Zuleitungen
mit 17a bzw. i7 b bezeichnet sind. 2o bezeichnet ein im Planetenradgetriebe vorgebautes
Zwischenrad und _21- einen mit dem
Stirnrad io fest verbundenen
und in das Zwischenrad 2o eingreifenden Zahnkranz.
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Da die Handhabe 3 die Möglichkeit bieten soll, sowohl eine Drehbewegung
des Zahnkranzes i2a als auch eine solche des Zahnkranzes i2 b durch Vermittlung
der Zahnräder 5a bzw. 5b herbeizuführen, bedarf es einer gegenüber der Anordnung
nach Abb. i zusätzlichen Einrichtung, um durch die Handhabe 3 nach Belieben das
Zahnrad 5a oder das Zahnrad Sb in Wirksamkeit zu setzen. Diese Einrichtung besteht
aus einer mit der Handhabe 3 gekuppelten, zugleich drehbaren und län;gaverschieibbaren
Welle 22, welche verschiebbar in einem drehbaren Lagerstück 23 rler Handhabe 3 sitzt,
und welche mit einer Längsverzahnung 2,4 versehen ist, in die ein fest mit der Handhabe
3 verbundenes Zahnsegment 25 eingreift. Je nachdem die Handhabe 3 zur Seite geschwungen
oder nach aufwärts oder abwärts bewegt wird, erfolgt also eine Drehung oder eine
Verschiebung der Welle 22. Die Drehb.ewegun,g der Welle 22 überträgt sich auf ein
Zahnsegment 26, dessen Nabe von der Welle durchsetzt wird und in welcher sich die
Welle in ihrer Längsrichtung zu verschieben vermag. Das Zahnsegment 26 steht in
Eingriff mit einem Zahnsegment 27, welches lose auf der Welle 7 sitzt und auf einem
Zapfen drehbar das Planetenrad 4a trägt. Die Welle 22 ist an ihrem oberen Ende mit
einer Rundverzahnung 28 versehen, die in ein'Stirnrad 29 auf einem Zapfen 3o eingreift,
der einen Zahntrieb 31 trägt, welcher in ein Zahnsegment 32 eingreift, das ebenso
wie das Zahnsegment 27 lose auf der Welle 7 sitzt und als Achse für das Planetenrad
4.b dient.
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Es bdsteht hiernach die Möglichkeit, durch. Betätigung der Handhabe
3 nach Belieben sowohl das Planetenrad 411 als auch das Planetenrad db und durch
deren Vermittlung in der gleichen Weise; wie es unter Bezugnahme auf Abb. i näher
erläutert worden ist, die beweglichen Zahnkränze 12a und 12b und durch diese die
Motorschalter 16a und i6b zu betätigen.
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Konstruktiv besteht gegenüber Abb. i nur der Unterschied, daß die
beweglichen Zahnkränze 12a, i2b abweichend von dem Zahnkranz 12 der Abb. i nicht
mit Außenverzahiiun"", son-lern .mit Innenverzahnung versehen sind, da der feste
Zahnkranz i9 ebenso wie bei der Ausführungsform nach Abb. i Innenverzahnung behalten
hat, bedarf es einer Einrichtung, um den entgegengesetzten Drehsinn der auf der
Welle 7 sitzenden Räderpaare der Planetenradgetriebe zu sichern. Diesem Zweck dient
die Vorschaltung des Zahnrades 2o und des mit dem Stirnrad io fest verbundenen Zahnkranzes
21. Bemerkenswert ist noch, daß die Zahnräder 6a, 6b der beiden Planetenradgetriebe
zu einem einzigen Zahnkörper zusammengezogen sind.