-
Fernsteuerung von Reguliervorrichtungen elektrischer Fahrzeuge. Bei
Fernsteuerung von Reguliervorrichtungen elektrischer Fahrzeuge ist vielfach ein
mechanischer Stellungszeiger erwünscht, der dem Führer mit absoluter Sicherheit
die jeweilige Stellung der Reguliervorrichtung anzeigt. Im weiteren ist es von großer
Wichtigkeit, daß bei Versagen der Fernsteuerung die Reguliervorrichtung von Hand
betätigt werden kann. Solche Fernsteuerungen besitzen aber meistens den Nachteil,
daß sie sehr viele Leitungen benötigen, schon bei verhältnismäßig kleiner Stufenzahl.
-
Vorliegende Erfindung erfüllt nun auf überaus einfache Art obige Forderungen
mit einem Minimum von Leitungen, und zwar für beliebig viele Regulierstufen.
-
In Abb. i ist eine solche Steuerung als Ausführungsbeispiel für die
Erfindung schematisch dargestellt für ein Fahrzeug mit zwei Führerständen. 9 ist
der zu steuernde Fahrschalter, von dem aus das Stellungszeiger-und Antriebsgestänge
io zu den beiden Steuerschaltern i i und 12 führt. 13 ist der Antriebselektromotor
für den Fahrschalter, 1q. ein elektromagnetisch betätigter Feststellriegel und 15
ein Umkehrschalter für den Antriebsmotor 13. Der Feststellriegel 1.4. wird nur benötigt,
wenn die zu steuernde Reguliervorrichtung, hier der Fahrschalter 9, bestimmte Fahrstufen
besitzt. 16 und 17 sind mechanische Kupplungen in den Steuerschaltern 12 und i i,
vermittels deren die Steuerorgane 22, 23 im unbenutzten Führerstande abgekuppelt
werden. 25 und 26 sind zwei Handräder, die aber nur aufgesteckt werden, wenn die
Reguliervorrichtung von Hand gesteuert wird.
-
Abb. 2 zeigt eine Antriebsvariante, die an Stelle der Teile 13, 1q.
und 15 in Abb. i treten kann. Sie ist deshalb auch an das Gestänge io und die Leitungen
27, 28 angeschlossen gezeichnet. Dieser Antrieb besteht aus zwei elektromagnetisch
gesteuerten Druckmittelzylindern18 undi9, deren Kolben vermittels Klinken und Klinkenrad
2o über ein Getriebe 21 auf das Antriebs- und Stellungszeigergestänge io arbeiten.
-
Abb. 3 und 4 stellen zwei Varianten der Steuerorgane 22 und 23 in
Abb. i dar, vermittels welcher der Antrieb der Reguliervorrichtung so lange eingeschaltet
bleibt, bis die Stellung des Stellungszeigers bzw. der Reguliervorrichtung mit derjenigen
des Steuerorganes übereinstimmt. Es wird dies dadurch erreicht, daß durch das Drehen
des Steuerorganes (in Abb. 3 der Kurbel 29 samt der Welle mit einem aufgekeilten
Rollenhebel 30), die eine oder andere von zwei Leitungen 27 oder 28 eingeschaltet
wird, von denen jede den Antrieb der Reguliervorrichtung im einen oder andern Drehsinne
bewirkt. In Abb. .4 wird das gleiche vermittels der Kurbel 29 und der mit ihr fest
verbundenen Kontakte 1. 2 und 3 erreicht.
-
Die Wirkungsweise der gezeichneten Vorrichtungen ist nun folgende:
Im Steuerschalter 12, dessen Kupplung 16 betriebsmäßig eingerückt ist, wird z. B.
die Kurbel 29 (Abb. 3) des Steuerorganes 22 um eine Teilung im Sinne des Aufschaltens
gedreht, beispielsweise im Uhrzeigerdrehsinn. Dadurch wird vermittels des Rollenhebels
30 eine Muffe 31 verschoben, welche Bewegung zum Schließen der Kontakte 1, 2 (Abb.
i) ausgenutzt wird. Der Steuerstrom fließt nun vom positiven Pol im Steuerschalter
12 über 2, 1 zur Spule 7 des Umkehrschalters 15 und von dort über die Spule des
Feststellriegels 14. zum negativen Pol der Steuerstromquelle. Der Umkehrschalter
15 bereitet die Einschaltung des Antriebsmotors 13 im Sinne des Aufschaltens vor,
der Feststellriegel 1q. wird ausgerückt und schließt vollends den Stromkreis des
Antriebsmotors. Die Steuerkurbel29 wird
durch ein Punktierrad oder
eine anders geartete Hemmung in der Stellung, in die sie gebracht wurde, festgehalten,
während sich die Muffen 31 und 32 mit dem Antriebs- und Stellungszeigergestänge
io und der Reguliervorrichtung 9 drehen. Sind die Muffen 31 und 32 in die gewählte
Stellung der Steuerkurbel vorgerückt, so wird die Muffe 31
wieder in ihre
Ausgangsstellung gerückt und dadurch der Steuerstromkreis über die Kontakte i, 2
unterbrochen, wodurch der Antriebsmotor 13 abgestellt und der Feststellriegel i¢
zum Einschnappen gebracht wird. Es ist leicht ersichtlich, daß beim Verschieben
der Steuerkurbel 29 um eine bestimmte Anzahl Stellungen die Reguliervorrichtung
9 ebenfalls um gleichviel Stellungen vorrückt.
-
Wird auf einer bestimmten Stufe die Steuerkurbel 29 im Sinne des Abschaltens,
also im entgegengesetzten Sinne des Uhrzeigers gedreht, so führt die Muffe 32 das
gleiche Spiel aus wie vorher die Muffe 3 i . Dadurch werden an Stelle der Kontakte
i, 2 die Kontakte 2, 3 geschlossen, was zur Folge hat, daß statt der Spule 7 die
Spule 8 des Umkehrschalters 15 erregt und der Antriebsmotor im Sinne des Abschaltens
geschaltet wird. Der Antriebsmotor bleibt dann wieder so lange zingeschaltet,bisdie
durch die Steuerkurbel 29 vorgeschriebene Stellung erreicht ist.
-
Ist an der Steuerung irgend etwas nicht in Ordnung, so wird durchAufstecken
desHandrades 25 der Handantrieb benutzt, wobei der Feststellriegel i¢ auszurücken
ist. Das Handrad 25 kann auch ständig aufgesetzt bleiben, es wäre dann eine lösbare
Kupplung zwischen Handrad und Antriebswelle empfehlenswert.
-
Diese Steuerungsart läßt sich natürlich auch für einen reinen Druckmittelantrieb
verwenden, wobei dann durch das Steuerorgan anstatt elektrische Leitungen Druckmittelleitungen
bedient würden. Für die Erfindung ist es unwesentlich, ob der Antrieb der Reguliervorrichtung
an dieser selbst oder, wie gezeichnet, an einem besonderen Antriebsgestänge angreift.
Ebenso ist es unwesentlich, ob die zu steuernde Reguliervorrichtung ausgesprochene
Stellungen besitzt, wie z. B. Fahrschalter, die an Stufentransformatoren oder Widerstände
angeschlossen sind, oder ob es sich um Betätigung von Induktionsreglern oder Vorrichtungen
mit ähnlichen Schaltbedingungen handelt. Es ist auch denkbar, die Schaltgeschwindigkeit
für das Auf-und Abschalten verschieden groß zu machen, indem z. B. der Umkehrschalter
15 in der einen Stellung das Feld des Antriebsmotors schwächt, oder bei Druckmittelantrieben
die Drosselöffnungen verschieden groß gewählt werden.
-
Es ist ebenfalls denkbar, diese Steuerungsart für Vielfachsteuerung
auszubilden. In diesem Falle würden z. B. die beiden Leitungen 27 und 28 der gemeinsam
zu steuernden Fahrzeuge miteinander gekuppelt, ebenso das Gestänge io, was durchKreuzgelenkkupplungen
leicht möglich ist. Die Antriebsmotoren zu den Reguliervorrichtungen der gekuppelten
Fahrzeuge arbeiten dann gemeinsam, so daß die Gestängekupplungen nur die Aufgabe
haben, ein Voreilen einzelner Reguliervorrichtungen zu verhüten. An Stelle dieser
mechanischen Kupplung der Antriebsgestänge verschiedener Fahrzeuge kann natürlich
irgendeine andere Vorrichtung treten, die einen synchronen Lauf der verschiedenen
Gestängeantriebsmotoren sicherstellt.