DE355531C - Einsatzkoerper fuer Dochtlampen zwecks Umwandlung in Spiritusgluehlichtlampen - Google Patents

Description

• Einsatzkörper für Dochtlampen zwecks Umwandlung in Spiritusglühlichtlampen. Die Erfindung betrifft einen Dochtrohreinsatz für Lampen, dessen Hauptzweck darin besteht, die zahllosen in den Haushaltungen vorhandenen Petroleumlampen ohne Abänderungen in Spiritusglühlampen zu verwandeln. Durch Hinzufügen einiger einfacher und billiger Brennerteile und eines Glühkörpers kann jede Hausfrau diese Umwandlung ohne Abänderungen der Lampe vornehmen und so dazu beitragen, das ausländische Petroleum durch den inländischen Spiritus zu verdrängen.
• Die bisher bekannten Dochtspiritusglühlampen waren im allgemeinen nicht explosionssicher und verbrauchten zuviel Spiritus, so daß ihrer allgemeinen Einführung ihre geringe technische Vollendung entgegenstand. Die mit dem neuen Dochtrohreinsatz herstellbare Glühlampe besitzt diese Mängel nicht. Das Wesentliche der Erfindung besteht aus einem Einsatzkörper, der in das Brennerrohr eingesetzt wird, nach oben in die Flamme, nach unten bis etwa zu den Lufteinströmöffnungen reicht, das Dochtrohr oben ungefähr ausfüllt und aus einer Anzahl offner Kanäle oder Röhrchen besteht.
• Es sind bereits Einsätze, sogenannte Brandkapseln, bekannt, die aus mehreren - nämlich aus zwei konzentrischen - Röhren bestehen, oben in das Brennerrohr eingesteckt werden und eine bessere Mischung der brennbaren Gase mit der Luft im- Bereiche der Flamme bezwecken. Solche Einsätze besitzen nicht die Eigenschaften des neuen Brennereinsatzes, weil sie nicht bis in den unteren Teil des Brennerrohres reichen. Mit ihnen werden daher die unten beschriebenen Vorteile des neuen Einsatzes nicht erzielt: eine stärkere Ansaugung der Mischluft und damit bessere Lichtausbeute durch Schornsteinwirkung; bessere Kühlung des Brennerrohres ; vollkommenes Vergasen auch des Wassergehalts und ein Verhindern des Zurückschlagens der Flamme.
• In dem Ausführungsbeispiel der Zeichnung ist die Anordnung eines solchen Einsatzkörpers in bezug auf den gestrichelt gezeichneten Brenner schematisch dargestellt.
• Der Einsatzkörper b ist mit einer Vielzahl von Längskanälen versehen, welche an dem einen Ende Lufteinlässe, am andern Luftauslässe haben, und ragt aus dem Brennerrohr c heraus und bis in die heißeste Zone der Flamme. Er könnte durch Klemmwirkung in dieser Lage ruhen. Nach dem Ausführungsbeispiel steht er jedoch mittels einer zentralen Stange lt, die noch einen Fuß k besitzt, auf dem unteren Abschlußbleche des Brennerrohres, und zwar mit dem unteren Ende etwa in Höhe der Lufteinströmöffnungen. Eine oben herausragende Stange m dient als Strumpfträger. Der Strumpfträger könnte auch auf dem Brennerrohr befestigt oder von dem Zylinder getragen sein. Die beiden Stangen h und in besitzen Gewinde, und die zentrale Bohrung des mit Längskanälen versehenen Einsatzkörpers besitzt ein entsprechendes Innengewinde, so daß die Höhe des Einsatzkörpers und des Aufhängepunktes des Strumpfes sowohl gemeinsam wie auch unabhängig voneinander genau eingestellt werden den kann. Die beiden Einsätze h und na könnten auch durch eine durchgehende Stange gebildet sein, wenn man auf die Einstellung der Glühstrumpfhöhe verzichtet.
• Die Wirkungsweise des Röhreneinsatzes ist folgende: Weil der Einsatz etwa von dem heißesten Teile der Flamme bis etwa zu den Lufteinströmöffnungen des Brennerrohres reicht, besteht an seinen Enden ein erheblicher Temperaturunterschied, der eine starke Schornsteinwirkung hervorruft. Hierdurch wird mehr Frischluft angesaugt, als wenn kein Einsatzkörper vorhanden wäre, so daß der Brenner unten gut gekühlt wird, die bei den bekannten Aufsatzkappen sonst auftretende schädliche Erwärmung des Brenners also nicht eintritt. Diese Schornsteinwirkung wird nach Ansicht des Erfinders durch die Unterteilung des Einsatzkörpers in feine Kanäle noch bedeutend unterstützt, da bei einem offenen Querschnitte auftretende Wirbelströme sich hier nicht bilden können. Weil ferner der Oberteil des Einsatzkörpers die Temperatur der Flamme besitzt, tritt eine vollständige Vergasung ein; hierdurch und durch die verstärkte Ansaugung der Verbrennungsluft besitzt die Flamme eine so hohe Temperatur, daß ein Verrußen des Glühkörpers, im Gegensatz zu den bekannten Glühlichtbrennern ohne Vergaser, nicht eintritt. Infolge ihrer hohen Temperatur besitzt die Flamme an jeder Stelle die Eigenschaft, den Glühkörper zur hellen Weißglut zu bringen, so daß sie über ihn nicht herauszuragen braucht. Die Flamme braucht daher nur die Höhe des Glühkörpers zu besitzen, so daß der Docht nur wenig herausgeschraubt wird und der Brennstoffverbrauch daher nur gering ist. Hinzu kommt noch die bei den gewöhnlichen Petroleumlampen bereits bekannte doppelte Wirkung dieses Röhrcheneinsatzes, daß nämlich durch die feinen Kanäle ein Zurückschlagen der Flamme in den Brenustoffbehälter mit Sicherheit vermieden und die Frischluft vorgewärmt wird.
• Der Einsatzkörper kann an seinem aus dem Rohre herausragenden Teile verstärkt sein, also einen größeren Querschnitt besitzen, um die Flamme zum Glühkörper abzulenken. Dieser Teil kann ferner seitliche Bohrungen besitzen, die die Längskanäle mit der Außenluft verbinden, um dem Glühkörper die erwärmte Frischluft gleichmäßiger zuzuführen. Wenn der Einsatzkörper diese seitlichen Austrittsöffnungen besitzt, können die Längsröhren od_er.Kanäle am obexen_Ende geschlossen-sein;-Das Einsetzen des Einsatzkörpers in das Brennerrnhr und das Aufsetzen des Glühkörpers setzt keine Fachkenntnisse voraus.

Claims (2)

1. PATENT-ANspRücFIE: i. Einsatzkörper für Dochtlampen zwecks Umwandlung in Spiritusglühlichtlampen, bestehend aus einem Bündel von offenen Röhrchen oder versehen mit einer Vielzahl längsgerichteter, schmaler Kanäle mit einem den üblichen Brennerweiten entsprechenden Querschnitt und solcher Länge, daß er, in Stellung gebracht, oben in die Flamme und unten in den durch die einströmende Luft gekühlten Dochtrohrteil hineinragt.
2. 2. Ausführungsform des Einsatzkörpers gemäß Anspruch i,_ dadurch gekennzeichnet, daß er in der Höhe verstellbar auf einem auf dem Dochtrohrboden aufzustellenden Fuß (k, h) sitzt, und, ebenfalls in der Höhe verstellbar, den Glühstrumpfhalter trägt.