DE3541909C1 - Verfahren zur Kuehlung von Sauerstoff-Einblasduesen bei der Sauerstoffbehandlung von Roheisen oder Stahl - Google Patents
Verfahren zur Kuehlung von Sauerstoff-Einblasduesen bei der Sauerstoffbehandlung von Roheisen oder StahlInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf ein Verfahren zur Küh
lung von zumindest einen Kühlmantel aufweisenden Sauerstoff-Einblas
düsen bei der Sauerstoff-Behandlung von Roheisen oder Stahl in einem
bodenblasenden Konverter, Siemens-Martin-Ofen, Elektroofen oder in
einem anderen metallurgischen Gefäß, wobei durch den Kühlmantel eine
Flüssigkeit hindurchgeführt wird und die Sauerstoff-Einblasdüse auf
einer Temperatur von unter 600°C gehalten wird. - Im Zusammenhang
mit der Sauerstoff-Behandlung von Roheisen oder Stahl ist mit Bezug
auf die Erfindung historisch folgendes bemerkenswert:
Die Behandlung von flüssigem Eisen, insbesondere Roheisen oder Stahl,
mit Sauerstoff wurde in der Vergangenheit hauptsächlich so durchge
führt, daß Sauerstoff auf das Metallbad aus wassergekühlten Düsen
aufgeblasen wurde, die ihrerseits aus Kupfer bestanden. So begann
die sogenannte Sauerstoffmetallurgie. Schon in der Anfangszeit der
Sauerstoffmetallurgie war das Aufblasen des Sauerstoffes jedoch nicht
unumstritten. So versuchte man schon in den 30er Jahren, Sauerstoff
von unten direkt in das flüssige Eisen oder in den flüssigen Stahl
einzublasen. Dazu arbeitete man mit wassergekühlten Düsen, die wiede
rum ihrerseits aus Kupfer aufgebaut wurden. Diese wassergekühlten
Einblasdüsen sind insoweit problematisch, als bei einem Bruch der
Einblasdüsen Wasser in die flüssige Schmelze gedrückt wird, was zu
schweren Explosionen führen kann. Um diese Gefahr zu reduzieren,
saugte man das Wasser durch die Einblasdüsen, das reduzierte jedoch
gleichzeitig die Kühlleistung. Andererseits weiß man, daß das Einbla
sen von Sauerstoff von unten in die Schmelze hinein beachtliche Vor
teile bringt. Die Bedingungen für die Bildung der Kohlenoxidblasen
bei der Entkohlung sind wegen Keimbildung günstiger. Die Blasge
schwindigkeit kann erhöht werden. Der sogenannte Auswurf kann ver
ringert werden. Sehr wesentlich ist auch, daß dem Sauerstoff Kalk bei
gegeben werden kann. Dabei wird die metallurgische Wirksamkeit des
Kalks aus verschiedenen Gründen wesentlich verbessert. Im übrigen
ist vorgeschlagen worden, das Einblasen von Sauerstoff von unten in
die Schmelze hinein auch bei Siemens-Martin-Öfen durchzuführen. Hier
arbeitete man mit gasgekühlten Düsen. Bei zwei konzentrisch angeord
neten Rohren wurde durch das innere Rohr Sauerstoff in die Schmelze
eingeführt, durch das äußere Rohr ein Kühlgas, nämlich Erdgas. Diese
Verfahrensweise wurde auch auf Konverter übertragen. Man kann so
auch Schrott mit Kohle und Sauerstoff einschmelzen. Nichtsdestoweniger
bestehen beachtliche Nachteile: Bei Kühlung mit einem Erdgas nimmt
die Schmelze Wasserstoff auf, der für die meisten Stahlqualitäten sehr
schädlich ist und entweder über eine Vakuumentgasung oder über ein
Spülen mit Argon entfernt werden muß. Der Erdgasverbrauch verursacht
nicht unerhebliche zusätzliche Kosten. Darüber hinaus brennen die Ein
blasdüsen gelegentlich unkontrolliert ab, was zu Durchbrüchen des
metallurgischen Gefäßes führen kann.
Im Rahmen des (aus der Praxis) bekannten gattungsgemäßen Verfah
rens ist die Kühlflüssigkeit Wasser, wobei die bechriebenen Nachteile
auftreten. Es wird nicht im Kreislauf über einen Wärmetauscher ge
führt, sondern einem Speicher oder Netz entnommen und dem Abwasser
zugeführt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Verfah
ren so zu führen, daß eine Explosion durch Eindringen der Kühlflüs
sigkeit in den flüssigen Stahl bei Bruch einer Einblasdüse nicht mehr
auftreten kann und daß außerdem eine ausreichende Kühlwirkung
sichergestellt ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß als Kühlflüssig
keit ein flüssiges Metall verwendet und diese im Kreislauf über einen
Wärmetauscher zur Abfuhr der in der Sauerstoff-Einblasdüse aufgenom
menen Wärme umgepumpt wird.
Nach bevorzugter Ausführungsform wird ein Flüssigmetall mit Siedepunkt
von zumindest 600°C verwendet. Als Kühlmittel verwendbare Flüssig
metalle sind Natrium und Kalium sowie deren Legierungen sowie Lithium
oder Lithium/Blei-Legierungen.
Die Kühlung kann aber
auch als Heißkühlung mit einem verflüssigten Metall durchgeführt wer
den, welches bei Eintritt in den Kühlmantel bereits eine Temperatur
von 400°C oder mehr aufweist.
Für die Kreislaufführung muß mit einer Pumpe gearbeitet werden. Da
bei Verwendung eines flüssigen Metalles als Kühlmittel bei Eintritt
eines Einblasdüsenbruches die entstehenden Druckwellen nicht zu einem
explosionsartigen Auswerfen der Stahlschmelze führen, ist es nicht er
forderlich, in der eingangs beschriebenen Art und Weie das Flüssig
metall gleichsam durch den Kühlmantel der Sauerstoff-Einblasdüse zu
saugen. Es besteht vielmehr auch die Möglichkeit, das flüssige Metall
mit Hilfe einer Pumpe durch den Kühlmantel zu drücken. Das erlaubt
einen größeren Mengenstrom und auch dadurch eine intensive Kühlung.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausfüh
rungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Die
einzige Figur zeigt einen Konverter, der eine Sauerstoffblasdüse auf
weist, welche für das erfindungsgemäße Verfahren eingerichtet ist.
Der in der Figur erkennbare Konverter 1 besitzt die übliche Gestal
tung und eine übliche Auskleidung. Man erkennt das Metallbad 2 und
eine Schlackenschicht 3 sowie im Boden 4 des Konverters 1 eine Sauer
stoff-Einblasdüse 5, die einen Kühlmantel 6 aufweist. Das Einblasen
des Sauerstoffes, dem ein anderes Gas oder ein Behandlungsmittel für
die Schmelze beigegeben sein kann, erfolgt so, daß sich über dem
Schlackenspiegel gleichsam ein Metallsprudel 7 mit emulgierter Schlacke
bildet. Die Kühlflüssigkeit, die in den Kühlmantel 6 der Sauerstoff-
Einblasdüse 5 eingeführt wird, ist ein flüssiges Metall, welches im
Kreislauf über einen Wärmetauscher 8 umgepumpt wird. Die Pumpe 9
ist im Ausführungsbeispiel eine Druckpumpe. Sie kann auch eine Saug
pumpe sein. Der Wärmetauscher 8 ist so ausgelegt, daß im Wärme
tauscher 8 eine Abfuhr der in der Sauerstoff-Einblasdüse aufgenommenen
Wärme erfolgt. Der wärmeabführende Wärmeträger im Wärmeaustauscher
8 ist beispielsweise Wasser, welches bei 10 zugeführt und bei 11 abge
führt wird. Der Metallkreislauf wird in seiner Höhe zweckmäßig so
angeordnet, daß der Druck des Flüssigmetalls in der Düse nur wenig
über oder unter dem hydrostatischen Druck des Eisenbades auf der
Düse liegt.
Claims (6)
1. Verfahren zur Kühlung von zumindest einen Kühlmantel aufweisenden
Sauerstoff-Einblasdüsen bei der Sauerstoff-Behandlung von Roheisen oder
Stahl in einem bodenblasenden Konverter, Siemens-Martin-Ofen, Elekro
ofen oder anderem metallurgischen Gefäß,
- wobei durch den Kühlmantel eine Kühlflüssigkeit hindurchgeführt wird,
und die Sauerstoff-Einblasdüse auf einer Temperatur von unter 600°C
gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß
als Kühlflüssigkeit ein flüssiges Metall verwendet und dieses im Kreis
lauf über einen Wärmetauscher zur Abfuhr der in der Sauerstoff-Ein
blasdüse aufgenommenen Wärme umgepumpt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Flüssigmetall mit Siedepunkt über 600°C verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
Flüssigmetall Natrium oder Kalium und/oder deren Legierungen verwen
det wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
Flüssigmetall Lithium oder eine Lithium/Blei-Legierung verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Küh
lung als Heißkühlung mit einem verflüssigten Metall durchgeführt wird,
welches bei Eintritt in den Kühlmantel eine Temperatur von 400°C
oder mehr aufweist.
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