DE1103366B - Verfahren zum Kuehlen hochbeanspruchter Teile an metallurgischen oder chemischen OEfen - Google Patents

Verfahren zum Kuehlen hochbeanspruchter Teile an metallurgischen oder chemischen OEfen

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DE1103366B
DE1103366B DEST13382A DEST013382A DE1103366B DE 1103366 B DE1103366 B DE 1103366B DE ST13382 A DEST13382 A DE ST13382A DE ST013382 A DEST013382 A DE ST013382A DE 1103366 B DE1103366 B DE 1103366B
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    • C21B7/00Blast furnaces
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    • F27FURNACES; KILNS; OVENS; RETORTS
    • F27BFURNACES, KILNS, OVENS, OR RETORTS IN GENERAL; OPEN SINTERING OR LIKE APPARATUS
    • F27B3/00Hearth-type furnaces, e.g. of reverberatory type; Tank furnaces
    • F27B3/10Details, accessories, or equipment peculiar to hearth-type furnaces
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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Description

  • Verfahren zum Kühlen hochbeanspruchter Teile an metallurgischen oder chemischen Öfen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausnutzen der Kühlwärme an metallurgischen oder chemischen Öfen, insbesondere Hochöfen, Niederschachtöfen, Siemens-Martin-Öfen, Kupolöfen, Röstöfen und ähnliche.
  • Die Kühlstellen haben entweder den Zweck, das Mauerwerk vor zu hohen Temperaturen zu schützen oder Einrichtungen zur Einführung von Brennstoff oder Luft in den heißen Verbrennungsraum zu schaffen (Brennerluftdüsen), oder auch den Zweck, Einrichtungen zu schaffen, die es ermöglichen, die Beschickung des Ofens ohne Beschädigung des Mauerwerks durchzuführen (z. B. Türkühlrahmen bei SM-Öfen). Die hierbei zwangsweise anfallende Wärmeabfuhr durch Kühlmittel ist an sich unerwünscht und entzieht dem eigentlichen Primärprozeß eine beachtliche Wärmemenge.
  • Es beträgt z. B. die Wärmeabfuhr durch Kühlwasser bei SM-Ofen (Türkühlrahmen, Brenner und andere Kühlstellen) etwa 200 000 kcal /t Stahl. Bei einem Gesamtverbrauch des SM-Ofens von 1,2 Mill. kcal/t Stahl werden nur etwa 450 000 kcal/t tatsächlich im Primärprozeß nutzbar gemacht. Der Rest entfällt auf Kühlwasser-, Strahlungs- und Abgasverluste. Gelänge es, durch Kühlung bei höheren Temperaturen den Kühlverlust zu reduzieren, so erhielte die Schmelze entsprechend mehr Wärme, und es verringerte sich damit der Gesamtwärmeverbrauch. Dies tritt in erkennbarem Maße schon beim Übergang von der normalen Kaltkühlung auf die Heißkühlung mit Wasser ein und würde weiterhin verbessert werden durch Einsatz von Flüssigkeiten mit höheren Siedepunkten. Könnte z. B. die Kühlmitteltemperatur auf 700° C gesteigert werden, so könnte man mit einer Verminderung des oben genannten Kühlverlustes von 200 000 auf 150 000 kcal/t rechnen. Zur Deckung der insgesamt verbrauchten Wärmemenge wären also nur 909/o der bei Kaltkühlung notwendigen Wärme zuzuführen, damit würden auch die Abgasverluste und der Energieverbrauch für Gas-, Öl-, Luft- und Abgastransport im entsprechenden Verhältnis kleiner werden. Insgesamt könnte durch Übergang auf Heißkühlung mit einer Verbesserung des effektiven Schmelzwirkungsgrades um etwa 14% gerechnet werden.
  • Es ist bekannt, zur Kühlung metallurgischer und chemischer Öfen Kühlmittel zu benutzen, deren Verdampfungspunkt bei etwa 454° C liegt. Die Kühlung wird bei den bisher bekannten Verfahren so geleitet, daß die Kühlflüssigkeit, deren Schmelzpunkt bei etwa 140 bis 150°C liegt, während ihrer Erwärmung keine oder nur eine vernachlässigbar geringe Menge an Dampf bildet, wodurch eine intensive Kühlung bei niedrigen Drücken erreicht werden soll. Diese Art der Kühlung hat aber den Nachteil, daß sehr große Mengen des verhältnismäßig teuren Zwischenkühlmittels erforderlich sind, nebst zugehörigen Behältern, Anwärmvorrichtungen für die Verflüssigung - es ist eine Erwärmung auf etwa 205° C vor Inbetriebnahme erforderlich - usw. Ferner wird hierbei vorausgesetzt, daß die Kühlmitteltemperatur an den Kühlstellen annähernd konstant bleibt.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, 1. die Menge des umlaufenden Zwischenkühlmittels zu beschränken, 2. die Temperatur auf der Innenseite der Kühleinrichtung so hoch zu halten, daß die Randzonen, die an die Kühlstellen angrenzen, nicht zu stark -gekühlt werden, 3. die Wärmeabfuhr so zu steuern, daß eine günstige Einwirkung auf die chemischen Vorgänge im Ofen möglich ist.
  • Um bei beschränkter Gesamtmenge des Zwischenkühlmittels genügend Kühlwärme entnehmen zu können, wird der Umlauf des Kühlmittels so geleitet, daß mindestens ein Teil des umlaufenden Kühlmittels verdampft. Die im Kühlmittel enthaltene Wärme wird anschließend in Wärmeaustauschern abgegeben und das dabei wieder in flüssigen Zustand übergeführte Kühlmittel im Kreislauf an die zu kühlenden Stellen zurückgeführt. Dadurch wird es möglich, die Gesamtmenge des Zwischenkühlmittels herabzusetzen. Außerdem wird es durch die Erfindung möglich, örtlich höhere Temperaturen zuzulassen und eindeutig zu beherrschen, ohne eine Schädigung der Einrichtungen durch mangelhafte Kühlung befürchten zu müssen. Diese örtlich höheren Temperaturen, die bisher nicht als zulässig angesehen wurden, beeinflussen aber in außerordentlich günstiger Weise die im Innern des Ofens ablaufenden chemischen Vorgänge.
  • Als Beispiel sei der Siemens-Martin-Ofen näher erläutert. Dort werden zur Zeit die Türkühlrahmen und die Brenner wasserseitig an den Abhitzekessel angeschlossen. Der Dampfdruck der Abhitzeanlage wird in neuerer Zeit immer mehr gesteigert. Zur Zeit werden Kesselanlagen für 120 atü erstellt. Dabei wird die Konstruktion der Kühlelemente, in denen Wasser verdampft, infolge der doppelten Beanspruchung durch einseitige starke Erwärmung und die hohen Innendrücke immer schwieriger. Es ist ein Ziel der Erfindung. die Drücke in diesen Elementen so weit herabzusetzen, daß die Wandstärken bei den durch die Ofenkonstruktion vorgesehenen Formen noch beherrscht werden können, ohne daß unzulässige Spannungen auftreten. Diese Herabsetzung der Drücke für Kühlelemente ist auch für die Verbindungsleitungen bei Kippöfen wichtig, weil dort die Gelenke oder Stopfbüchsen eingebaut werden müssen.
  • Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet besteht darin, die Türen selbst als Heißkühlelemente auszubilden, was nur möglich ist, wenn niedrige Drücke verwendet werden können. Andererseits muß jedoch die erzeugte Dampfmenge aus wirtschaftlichen Gründen mit möglichst hohem Druck anfallen. Auch hier ergibt die Verwendung flüssiger Metalle als Wärmeträger eine günstige Lösung.
  • Durch die Einstellung hoher Wandtemperaturen wird weiterhin erreicht, daß die Wärmeabfuhr der Kühlstellen eingeschränkt wird und damit ein größerer-Teil der dem Ofen zugeführten Wärme tatsächlich dem Ofenprozeß zugute kommt.
  • Hierdurch wird in vielen Fällen, z. B. bei Röstöfen oder bei Kupolöfen, ein günstiger Einfluß auf den chemischen oder metallurgischen Prozeß erreicht, denn die Randtemperaturen sind bedeutend höher als bei dem bisherigen Verfahren der Heißkühlung mit verdampfendem Wasser. Der Prozeß verläuft dadurch gleichmäßiger und schneller. Das Verhalten der Schlacke in den Randgebieten wird bedeutend günstiger.
  • Da bei den angewendeten Verfahren die Kühlwärme Init verhältnismäßig hohen Temperaturen abgeführt werden kann, ergibt sich weiterhin die Möglichkeit, die Überhitzung des beim :Niederschlagen des Zwischenkühlmittels erzeugten Dampfes aus der Kühlwärme, d. h. ohne Einsatz von fremden Wärmeerzeugern, zu decken. Um die wirtschaftliche Bedeutung dieses Verfahrens zu beweisen, werden folgende Berechnungsgrundlagen gegeben: I. Verwendung von Wasser für die Heißkühl systeme bei einem Dampfdruck von 100 ata und Überhitzung des entstehenden Sattdampfes durch eine fremde Wärmequelle.
  • Bei einer angenommenen Überhitzung des Dampfes auf 500° C sind hierzu unter Berücksichtigung der Wirkungsgrade von Zentralüberhitzern noch zusätzlich 180 kcal/kg zuzuführen. Aus 1 kg Dampf dieses Zustandes lassen sich bei einem Dampfzustand vor der Turbine von 82 ata und 500 C 0,262 kWh/kg Dampf erzeugen. Der zusätzlicheWärmeverbrauch aus anderenWärmequellen pro kWh beträgt dabei 690 kcal/kWh.
  • 1I. Wird ein Umlaufmittel mit hohen Verdampfungstemperaturen angewendet, so läßt sich in einem Wärmeaustauscher ein Dampfdruck von angenommen 200 ata erreichen. Die erzeugbare Dampfmenge beträgt dann bei der gleichen Abhitzewärmemenge wie unter 1 1,14 kg Sattdampf. Hierbei ist wie bei I und den nachfolgendenRechnungspunkten jeweils eineSpeisewassertemperatur von 100° C vorausgesetzt. Bei Erhitzung dieses Dampfes von 540° C (gleicher Wärmeinhalt wie bei I) müssen aus fremden Wärmequellen 298 kcal/1,14 kg Sattdampf zugeführt werden.
  • Die mögliche Stromerzeugung aus diesem Dampf (Turbineneintrittsdruck 180 atü) ergibt sich zu 0,3215 kWh/kg Dampf.
  • III. Bei Abführung der Kühlwärme mit umlaufenden Metallen hoher Temperatur kann die Überhitzungswärme aus der Kühlwärme, also ohne Inanspruchnahme fremder Wärmequellen gedeckt werden. Bei dem unter I angenommenen Dampfzustand von 100 ata und 500° C ergibt sich eine erzeugbare Dampfmenge von 0,78 kg. Mögliche Stromerzeugung ...... 0,20-1 kWh Wärmezuführung aus fremden Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,0 kcal/kWh IV. Wird das gleicheVerfahren wie unter III, jedoch mit einem Dampfzustand von 200 ata und 540° C vorausgesetzt, so ergeben sich folgende Werte: Erzeugbare Dampfmenge ....... 0,78 kg Erzeugbare Strommenge . . . . . . . . 0,220 kWh Wärmezusatz aus fremden Stromquellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,0 kcal/kWh V. Wie bereits erwähnt, ist es bei manchen Heißkühlsystemen notwendig, statt Stahl andere Werkstoffe zu wählen. Dadurch werden die erreichbaren Dampfdrücke bei Wasserdampf weiter herabgesetzt. Es wird infolgedessen in diesem und dem nachfolgenden Punkt VI noch das zu erwartende Ergebnis bei einem Wasserdampfdruck von 24 ata errechnet, und zwar im Punkt V unter Zugrundelegung der Erzeugung von Sattdampf in dem Kühlsystem.
  • Erzeugbare Dampfmenge ....... 0,97 kg Benötigte Fremdwärme zur Über-'' ' hitzung auf 460° C (gleicher Wärmeinhalt wie bei I) ...... 155 kcal Erzeugbarer Strom (Dampfdruck' vor der Turbine 21 ata) ...... 0,216 kWh Wärmeverbrauch aus fremden Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 720 kcal/kWh VI. Gleiches Verfahren wie unter V, jedoch Zuführung der Überhitzungswärme aus der Kühlwasserwärme. Erzeugbare Dampfmenge ....... 0,78 kg Erzeugbarer Strom . . . . . . . . . . . . . 0,175 kWh Wärmezufuhr aus fremden Quellen 0,0 kcal/kWh Würden durch Einsatz von Umlaufmitteln mit hohen Verdampfungstemperaturen bei niedrigen Drücken hinsichtlich des Dampfzustandes dieselben Dampfverhältnisse auftreten wie bei den Punkten I bis V, was bei diesem Verfahren möglich ist, so sind die unten den Punkten von I bis V errechneten Werte zu erwarten.
    -
    Aus den Beispielen ist ersichtlich, daß beim Ein?
    satz von Umlaufmitteln, die bei höherer Tem
    verdampfen, sowohl bei der Erzeugung von Satf -'
    aus der Kühlwärme als auch bei der dann möglichen
    Erzeugung von überhitztem Dampf aus der Kühlt:.:
    wärme wirtschaftliche Vorteile erreicht werdemee',
    bei den bisher bekannten Verfahren weder angestrebt noch erkannt worden sind. Ganz besonders ist darauf hinzuweisen, daß die Möglichkeit der Erzeugung von überhitztem Dampf aus Kühlwärme bisher unbekannt war.
  • Bei Stromerzeugung mit gefeuertem Kessel würde sich bei Beibehaltung der obigen Berechnungsgrundlagen und unter Einsatz eines Kesselwirkungsgrades von 90°/o folgender spezifischer Wärmeverbrauch ergeben: Kesseldampfdruck 100 ata, 500°C . . . 3000 kcal/kWh Kesseldampfdruck 200 ata, 540°C . . . 2790 kcal/kWh Kesseldampfdruck 24 ata, 460°C . . . 3520 kcal/kWh Aus diesen Berechnungsunterlagen ergibt sich folgende Vergleichstabelle:
    Beredinungspunkte
    I i II ' III I IV I V VI
    i
    Zuzuführende Fremdwärme, kcal kWh 690 930 0 0 720 0
    Erzeughare Strommenge aus gleichen I
    Ahhitzewärmemengen, kWh ........ 0,262 0,321 0.26=1 0,220 ; 0.216 0,175
    Fremdwärme, bezogen auf leiche Kühl-
    Wärmemengen, kcal ...... ... .. . . . . ... 180 I 298
    0 0 i 155 0
    Aus dieser Fremdwärme bei der aber- i
    hitzung aus den Kühlwärmen in einem
    Dampfkessel zusätzlich erzeugbare
    Strommenge ....................... 0 1 0 0,06 0,107 0 0,044
    Gesarntstrommenge beim Einsatz glei-
    cher Wärmemengen, kWli .......... 0,262 0,321 I 0.264 0,327 0,216 0,219
    Legt man den Berechnungspunkt V einem Vergleich zugrunde, so ergibt sich folgende prozentual zusätzliche Strommenge:
    I II HI IV V VI
    21,4'% I 48,5"/o I 22,2% I 51,2,1/o. I 0°/o I 1,40/0
    Der überraschende und bisher nicht erkannte Einfluß des neu vorgeschlagenen Verfahrens auf die Wirtschaftlichkeit der Energieerzeugung aus den Kühlwärmen von Öfen ist aus diesem Zusammenhang eindeutig ersichtlich.
  • Zusätzlich zu den Vorteilen, die die Energieseite betreffen, werden noch die im folgenden dargelegten besonderen verfahrenstechnischen Vorteile erzielt.
  • Werden beispielsweise bei Hochöfen oder Kupolöfen die Windformen mit höheren Kühlmitteltemperaturen gekühlt, so wird auch der Wind mit höheren Temperaturen in den Ofen eintreten als bisher. Die Erhöhung der Windtemperatur bewirkt eine wesentliche Verringerung des Koksverbrauchs in den Öfen.
  • Genauso wichtig ist der Einfluß der erhöhten Temperatur des Kühlmittels bei den erfindungsgemäßen Änderungen des Schmelzraumes (Bettes). Bei normalen Schachtöfen wird das Bett durch Außenberieselung von Wasser gekühlt. Die Steintemperatur im Ofeninnern bleibt dabei verhältnismäßig hoch, und der Schmelzvorgang wird nur wenig beeinflußt. Beim Einsatz von Heißkühlstellen im Schmelzbett befinden sich die Kühlstellen viel näher am Schmelzgut, denn die entsprechenden Rohre werden lediglich bestiftet und sind dann nur durch die an der Bestiftung haftende Schlackenmenge vom Schmelzgut getrennt. Sie erhalten also nur eine verhältnismäßig dünne Isolierschicht. Besonders bei kleineren Kupolöfen treten hierbei Randbedingungen auf, die den Schmelzvorgang und die Eisenqualität ungünstig beeinflussen. Beim Übergang auf Heißkühlung mit hohen Temperaturen werden die Randbedingungen günstiger und können denen bei ausgemauerten Öfen mit Außenkühlung angeglichen werden. Es ergibt sich dabei der bisher nicht erkannte Effekt, daß ohne Beeinflussung der Schmelzvorgänge und der Materialdualität die hei der Außenkühlung bisher unverwendbar abgeführteKühlwärme in Energie umgesetzt werden kann. Bei einem hupolofen mit einer Leistung von 1 t/h betrug die durch Heißkühlung mit Wasser bei 20 Atmosphären gewonnene Dampfmenge etwa 0,7 t/t Eisen, was einer Verbilligung des Eisens um etwa 6,-2A entspricht.
  • Ein weiterer durch die Erfindung erzielbarer Vorteil besteht darin, daß die Menge der abzuführenden Wärme gesteuert werden kann. Dadurch kann die Wärmeabfuhr den gewünschten Verhältnissen im Innern des Ofens angepaßt und ein günstiger Ablauf des metallurgischen Prozesses herbeigeführt werden. Eine etwaige Verminderung der Energieerzeugung durch verminderte Abfuhr von Kühlmittelwärme muß dabei in Kauf genommen werden.
  • Eine weitere Möglichkeit der Verwertung der Kühlwärme besteht darin, daß zur Abkühlung bzw. zum Niederschlagen des Zwischenkühlmittels nicht Wasser, sondern Luft verwandt wird. Die hierbei auf eine hohe Temperatur vorgewärmte Luft kann zum Antrieb einer Heißluftturbine dienen, wobei sie zweckmäßig auf einen höheren Druck vorverdichtet wird, z. B. 20 Atm., oder sie kann auch in den eigentlichen Prozeß zurückgeführt werden, wodurch andere Vorwärmeeinrichtungen eingespart werden können.
  • Insbesondere bei Hoch- und Kupolöfen stand man bisher der intensiven Kühlung der Blasdüsen ablehnend gegenüber, weil bei Auftreten einer Undichtigkeit mit Wassereinbrüchen gerechnet werden muß, die in besonders ungünstigen Fällen zu Explosionen führen können. Bei Verwendung metallischer Kühlmittel besteht diese Gefahr zwar nicht, jedoch könnte bei Eindringen größerer Mengen von Metallen die Eisenqualität ungünstig beeinflußt werden, ganz abgesehen von dem Verlust des teuren Zwischenkühlmittels. Um diese Nachteile zu vermeiden, wird nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung vorgesehen, jeder Düse oder je einer Gruppe von Düsen einen Kühlmittelstrom zuzuordnen, der in einem geschlossenen Kreislauf geführt wird. Dadurch kann bei Undichtigkeiten immer nur ein Teil der Kühlflüssigkeit in das Innere des Ofens eindringen, wodurch eventuelle Schäden herabgesetzt werden. Das V erfahren ermöglicht es, als zum Abkühlen des Zwischenkühlmittels dienendes sekundäres Kühlmittel unter hohem Druck stehendes Wasser zu verwenden, wodurch die Erzeugung von Hochdruckdampf und damit eine entsprechende Steigerung der Stromausbeute ermöglicht wird.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE. 1. Verfahren zum Kühlen hochbeanspruchter Teile an metallurgischen oder chemischen Öfen, insbesondere Hochöfen, \Tiederschachtöfen, Siemens-1lartin-Öfen, Kupolöfen, Röstöfen u. ä. unter Verwendung von Kühlflüssigkeiten mit einem Verdampfungspunkt oberhalb 650° C, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil der umlaufenden Kühlflüssigkeit verdampft und in angeschlossenen Wärmeaustauschern wieder niedergeschlagen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte umlaufende Kühlflüssigkeit an den zu kühlenden Stellen verdampft wird.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdampfung des im Kreislauf geführten Kühlmittels bei niedrigem Druck erfolgt.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beim Kondensieren des Kühlmittels frei werdende Wärme zur Erzeugung von Hochdruckdampf benutzt wird.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil des umlaufenden Kühlmittels zur Überhitzung des durch das Kühlmittel erzeugten Dampfes herangezogen wird.
  6. 6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Düse oder je einer Gruppe von Düsen ein Kühlmittelstrom zugeführt wird, der in einem von den anderen Kühlmittelströmen vollkommen getrennten Kreislauf geführt wird.
  7. 7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die für die Förderung der einzelnen Kühlmittelkreisläufe erforderlichen Temperaturen zu einem Aggregat vereinigt sind. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift 1Tr. 2 275 515.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0223991A1 (de) * 1985-11-27 1987-06-03 Neue Hamburger Stahlwerke GmbH Verfahren zur Kühlung von Sauerstoff-Einblasdüsen bei der Sauerstoffbehandlung von Roheisen oder Stahl
WO1999022032A1 (en) * 1997-10-24 1999-05-06 Mcgill University Inclined heat pipe lance or tuyere with controllable heat extraction

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