DE3539607A1 - Lenkvorrichtung mit hilfskraftunterstuetzung fuer fahrzeuge, bei der ein zentrales lenkbegrenzungsventil mit der pumpendruckleitung einer lenkhelfpumpe verbunden ist - Google Patents
Lenkvorrichtung mit hilfskraftunterstuetzung fuer fahrzeuge, bei der ein zentrales lenkbegrenzungsventil mit der pumpendruckleitung einer lenkhelfpumpe verbunden istInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Lenkvorrichtung nach
dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
Bei einer bekannten Lenkvorrichtung dieser Art (DE-OS 23 23 522)
arbeitet der Arbeitskolben des Servomotors auf eine Lenk
hebelwelle, die je einen Nocken zum Aufstoßen von zwei
nach Art von Rückschlagventilen ausgebildeten Steuerven
tilen aufweist, welche noch vor Erreichen des Maximal
wertes des Radeinschlagwinkels die jeweils druckentlaste
te Arbeitskammer des Servomotores mit dem zentralen Lenk
begrenzungsventil verbinden, wodurch letzteres die Pum
pendruckleitung mehr oder weniger schlagartig mit einer
druckentlasteten Rücklaufleitung verbindet. Der Arbeits
kolben kann dann manuell unter Vermittlung des ebenfalls
auf die Lenkhebelwelle arbeitenden Lenkgetriebes über
die durch die Nocken festgelegten Abschaltpunkte hinaus
bis in seine Endlagen bewegt werden, um die lenkbaren
Räder maximal einschlagen zu können. Auf diese Weise
soll unter anderem vermieden werden, daß die von den
Nocken aufstoßbaren Steuerventile den gesamten von
dem zwischen Servomotor und Lenkhelfpumpe üblicherweise
eingeschalteten Lenksteuerventil zur beaufschlagten
Arbeitsdruckkammer des Servomotores fließenden Arbeits
strom verarbeiten müssen, um den für eine Lenkbegren
zung erforderlichen Druckabbau zu erzielen.
Bei einer bekannten gattungsfremden hydrostatischen
Allradlenkung (DE-OS 31 45 618) ist zum Zwecke der
Rückkopplung ein am Lenkgestänge einer Lenkachse an
geordneter Sensor für den Radeinschlagswinkel mit dem
Eingang eines auf das Steuerventil des dieser Lenkachse
zugehörigen Servomotores arbeitenden Endverstärkers ver
bunden, der an den Ausgang einer unter anderem den
manuell eingestellten Sollwert des Lenkwinkels und die
momentane Fahrgeschwindigkeit bzw. entsprechende analoge
Signale verarbeitenden elektronischen Steuereinheit ange
schlossen ist.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht im
wesentlichen darin, den kleinstmöglichen Wendekreis des
Fahrzeuges unter Aufrechterhaltung der Hilfskraftunter
stützung nutzen zu können, ohne jedoch Fahrzeugrahmen und
Lenkgestänge den hohen Beanspruchungen infolge hoher Servo
kraft in den Anschlagstellungen der eingelenkten Fahrzeug
räder aussetzen zu müssen.
Die erläuterte Aufgabe ist in vorteilhafter Weise mit den
kennzeichnenden Merkmalen von Patentanspruch 1 gelöst.
Bei der Lenkvorrichtung nach der Erfindung wird der An
schlag der Vorderräder benutzt, um von dort den Öldruck
abzubauen. Wegen der Entfernung zwischen den Rädern und
dem Lenkgetriebe oder der Lenkungspumpe ist es vorteil
haft, eine solche Anordnung über elektrische Signale zu
realisieren, wobei natürlich jede andere Fernsteuerung
pneumatisch oder mechanisch oder hydraulisch denkbar ist.
Ein bloßes Abschalten des Lenkungsöldruckes bei Erreichen
des Anschlages der Räder ist durch die Erfindung vermie
den, weil sonst das ganze von den Kräften her aufgezogene
System plötzlich entspannt wäre. Dagegen ist durch die Er
findung ein allmählicher Druckabbau bei Annäherung an den
Anschlag erreicht. Unter Verwendung von induktiven Weg
sensoren oder auch Kraftmeßdosen oder kapazitiven Sensoren,
die am Lenkanschlag so eingebaut sind, daß die letzten
zehntel Millimeter Weg zu einem allmählichen Aufbau einer
elektrischen Spannung führen, werden diese Signale einem
Analogventil zugeführt, das nun proportional zum Aufbau
der Spannung den Öldruck der Hauptdruckleitung der Servo
lenkung absenkt. Vorteilhaft ist die Verwendung eines sehr
kleinen Analogventiles mit fast linearer Kennlinie. Die
Zusammenhänge zwischen Kraft und Spannung oder Weg und
Spannung bei der Annäherung an den Anschlag der Räder
und den Druckabbau der Servolenkung können im Versuch aus
probiert und so abgestimmt werden, daß der Fahrzeug
führer das Gefühl bekommt, daß er nun am Anschlag ist,
diese Position aber auch halten kann.
Die Vorteile der Erfindung sind insbesondere, daß die
volle Ausnutzung des Drehwinkels der Lenkräder und da
mit eine Verkleinerung des Wendekreises auf das kleinst
mögliche Maß erreicht ist, und daß jede spezielle Ein
stellarbeit an den Steuerventilen zur Festlegung der Ab
schaltpunkte in Wegfall kommt, und daß weiterhin eine
Reduzierung des Lenkdruckes auf die zum Halten notwen
dige Größe, eine Reduzierung der Antriebsleistung der
Ölpumpe, eine Entlastung der Ölpumpe, eine Entlastung
des Lenkgetriebes, der Gelenke und der Gestänge von
zu hohen Kräften erreicht sind wie auch die Eliminierung
des Pumpengeräusches, das immer noch wieder in Garagen
zu hören ist.
Die Lenkvorrichtung nach der Erfindung ist nachstehend
anhand von zwei in der Zeichnung schematisch dar
gestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben. In
der Zeichnung bedeuten
Fig. 1 eine schematische Anordnung einer Lenkvor
richtung nach der Erfindung in zwei Aus
führungsformen, und
Fig. 2 ein Blockschaltbild für die Ansteuerung des
als Lenkbegrenzungsventil arbeitenden Analog
ventiles der Lenkvorrichtung von Fig. 1.
Die lenkbaren Vorderräder 3 und 4 eines Kraftfahrzeuges
sind über ihre Lenkspurhebel 24 und 25 mit einem Lenker
gestänge 26 verbunden, welches durch einen Lenkstockhebel 27
betätigt wird, welcher durch eine Lenkhebelwelle einer
Servolenkung verschwenkt wird, bei der in einem Lenkge
triebegehäuse sowohl ein durch die Lenkwelle 28 eines
Handlenkrades 6 antreibbares und auf die Lenkhebelwelle
arbeitendes mechanisches Lenkgetriebe 5 als auch ein zur
Erzielung einer Hilfskraftunterstützung ebenfalls auf die
Lenkhebelwelle arbeitender Druckmittel-Axialkolben-Servo
motor 7 baulich integriert sind. Das Lenkgetriebe 5 ent
hält ein auf Drehwinkelausschläge der Lenkwelle 28 an
sprechendes Steuerventil zur Einstellung des Arbeitsdruckes
des Servomotores 7, der über das Steuerventil sowohl
an eine Lenkhelfpumpe 12 durch eine Pumpendruckleitung 11
als auch über eine Rücklaufleitung 29 an einen Druck
mittelvorratsbehälter 30 angeschlossen ist, aus dem die
Lenkhelfpumpe 12 ansaugt.
Eine derartige Servolenkung ist beispielsweise aus der
DE-OS 27 10 849 bekannt.
Gegenüber dieser bekannten Servolenkung unterscheidet sich
die Servolenkung der Fig. 1 zunächst durch ein zusätz
liches elektro-hydraulisches Analogventil 10, das über eine
elektronische Steuereinheit 31 angesteuert wird und quasi
eine Kurzschlußverbindung zwischen den Leitungen 11 und
29 steuert, und zwar liegt diese Kurzschlußverbindung
stromauf zu dem besagten Steuerventil für den Arbeits
druck.
Ein elektro-hydraulisches Analogventil ist beispiels
weise aus der DE-PS 22 06 751 zum Regeln des Arbeits
druckes eines automatisch geschalteten Getriebes für
Kraftfahrzeuge bekannt.
Der Maximalwert des jeweiligen kurveninneren Radein
schlagwinkels der Vorderräder ist durch am Fahrzeug
rahmen befestigte Endanschläge 8 und 9 festgelegt, an
denen ein jeweiliger Gegenanschlag des Lenkergestänges 26
in Anlage gelangt.
Bei der einen Ausführungsform sind an den Endanschlägen 8
und 9 jeweils ein Abstandaufnehmer 13 bzw. 14 in Form
von Sensoren angeordnet, die jeweils ein mit zunehmendem
Radeinschlagswinkel β ansteigendes Spannungssignal 15
bzw. 16 abgeben, das über entsprechende Leitungen 32
bzw. 33 an zugehörige Eingänge der Steuereinheit 31
anlegbar ist.
Schließlich sind am Fahrzeugrahmen die Lenkkraft am je
weils kurvenäußeren Fahrzeugrad 3 bzw. 4 messende Kraft
aufnehmer 17 und 18 in Form von Sensoren angeordnet, die
ein mit zunehmender Lenkkraft stärker werdendes Spannungs
signal 22 bzw. 23 abgeben, das an entsprechende Eingänge
der Steuereinheit 31 anlegbar ist. Dies erfolgt über ent
sprechende Leitungen 34 und 35.
Die Verwendung der wegabhängigen Sensoren 13 und 14 einer
seits oder der kraftabhängigen Sensoren 17 und 18 anderer
seits erfolgt jeweils wahlweise.
Der Ausgang der Steuereinheit 31 ist über eine Leitung 36
an den elektromagnetischen Steuerteil 37 des Analog
ventiles 19 angeschlossen.
Nach Fig. 2 weist die Steuereinheit 31 einen Vorver
stärker 45, einen nachgeschalteten Summierverstärker 46
und eine stromsteuernde Endstufe 47 mit einem Ausgang 44
für den Anschluß der Leitung 36 zum Steuerteil 37 auf.
Der Vorverstärker 45 ist mit Eingängen 40 und 41 für die
wegabhängigen Spannungssignale 15 und 16 oder mit Ein
gängen 42 und 43 für die lenkkraftabhängigen Signale 22
und 23 versehen.
In dem zur Erläuterung der Funktion des Summierverstärkers 46
wiedergegebenen Schaubild ist der Arbeitsdruck p A des Servo
motores 7 der Servolenkung über dem Lenkwinkel β (bei
Verwendung der wegabhängigen Sensoren 13 und 14) bzw.
über der Lenkkraft P L (bei Verwendung der kraftabhängi
gen Sensoren 17 und 18) aufgetragen. Ein in die Lenkhelf
pumpe 12 integriertes Druckbegrenzungsventil läßt den
Arbeitsdruck p A nicht über einen Maximalwert 38 anstei
gen, so daß beim weiteren Einschlagen des Lenkhandrades 6
im Bereich zwischen den Lenkwinkeln 39 und 48 die Lenkkraft
nur durch Erhöhung der Lenkhandkraft weiter ansteigen kann,
wobei beim Erreichen des in Nähe des Endanschlages 8 bzw. 9
liegenden Lenkwinkels 48 der Arbeitsdruck p A durch das
Analogventil 10 so abgesenkt wird, daß sich ein durch den
Winkel α bestimmter allmählicher bzw. fallender Verlauf
für den Arbeitsdruck ergibt. Der Lenkwinkel 48 als Einsatz
punkt der Druckabsenkung ist im Summierverstärker 46 durch
ein Vergleichsspannungssignal 49 festgelegt und mittels
eines Spannungsteilers 50 einstellbar. Der Winkel α als
Maß der Druckabsenkung gegenüber der Annäherung des ein
geschlagenen Fahrzeugrades 3 bzw. 4 an den zugehörigen
Endanschlag 8 bzw. 9 ist durch einen den Ausgang des
Summierverstärkers 46 bildenden einstellbaren Widerstand 51
wahlweise festlegbar, so daß der Arbeitsdruck p A bei
spielsweise bei einem der Lenkwinkel 19 bis 21 auf Null
abgesenkt sein kann.
Die Anordnung kann so getroffen sein, daß bei einem
Rechtseinschlag des Handlenkrades 6 das Fahrzeugrad 3
an der Kurveninnenseite liegt und mithin der Weg
sensor 13 bei Annäherung an den Endanschlag 8 ein
Spannungssignal 15 auf den Eingang 40 oder der kraft
aufnehmende Sensor 18 des kurvenäußeren Rades 4 ein
Spannungssignal 23 auf den Eingang 43 der Steuereinheit 31
gibt.
Übersteigt das durch den Vorverstärker 45 verstärkte
entsprechende Spannungssignal 52 das Vergleichsspannungs
signal 49, steuert der Summierverstärker 46 die End
stufe 47 an, so daß das Analogventil 10 den Arbeits
druck p A gemäß den vorgenommenen Einstellungen (Lenk
winkel 48, Absenkungswinkel α) absenkt.
Bei einem Linkseinschlag des Lenkhandrades 6 löst dann
in entsprechender Weise der Wegsensor 14 bzw. der Kraft
sensor 17 bei Annäherung des nunmehr kurveninneren Fahr
zeugrades 4 an den Endanschlag 9 eine allmähliche Ab
senkung des Arbeitsdruckes p A aus.
Claims (2)
1. Lenkvorrichtung mit Hilfskraftunterstützung für Fahr
zeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, bei der lenkbare
Fahrzeugräder sowohl durch ein Lenkgetriebe mit einem
Handlenkrad als auch mit einem Druckmittel-Servomotor
trieblich verbunden sind und ein beim Erreichen eines
durch mechanische Endanschläge am Fahrzeug festgeleg
ten Maximalwertes des Einschlagwinkels eines Fahrzeug
rades den Arbeitsdruck des Servomotores absenkendes zen
trales Lenkbegrenzungsventil sowohl unmittelbar mit der
Pumpendruckleitung einer an den Servomotor angeschlossenen
Lenkhelfpumpe verbunden als auch durch vom Einschlagwin
kel beeinflußte Fühlorgane steuerbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die fühlorgane (13, 14 bzw. 17, 18) an den Endanschlä
gen (8, 9) angeordnet sind und ein sich mit dem Einschlag
winkel (β) änderndes Steuersignal (15, 16 bzw. 22, 23) ver
mitteln sowie ein als Lenkbegrenzungsventil verwendetes
Analogventil (10) von dem Steuersignal (15, 16 bzw. 22, 23)
derart beeinflußt ist, daß der Arbeitsdruck (p A ) in vor
zugsweise proportionaler Abhängigkeit zum Ansteigen des
Einschlagwinkels (β) abgesenkt wird.
2. Lenkvorrichtung insbesondere nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lenkkraft (P L ) am Fahrzeugrad (3 bzw. 4)
messende Kraftaufnehmer (17, 18) als Fühlorgane
verwendet sind.
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