DE3539538C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Haltestiel zum biegesteifen Be
festigen und Abstützen eines Sicherheitsgurt-Schlosses über
einem Verankerungsteil, das an einem Fahrzeug befestigt ist,
wobei der Haltestiel aus einem einzigen Stück Sicherheitsgurt-
Gewebe gebildet und mit einem Kunststoff versteift ist.
Aus dem japanischen Gebrauchsmuster 21 412/1981 ist ein derar
tiger Haltestiel bekannt, bei dem überdies ein Endabschnitt des
Gewebestückes rückgefaltet ist und dabei einen ebenfalls rück
gefalteten anderen Endabschnitt überlappt. Die überlappenden
Endabschnitte sind miteinander verbunden, so daß das Gewebe
stück eine geschlossene Schleife bildet, wobei ein Ende der
Schleife durch ein Loch in dem Verankerungsteil geführt ist
und zwischen die flach aneinander gegenüberliegenden Abschnitte
der Schleife eine den Zwischenraum zwischen diesen ausfüllende
Kunststoffschicht eingebracht ist. Zur Versteifung des Halte
stieles ist eine zusätzliche steife Einlage vorgesehen.
Aus der US-PS 32 58 293 ist ein Haltestiel für das Schloß eines
Sicherheitsgurtes bekannt, bei dem ebenfalls zur Versteifung
ein zusätzliches Teil, nämlich ein Blechteil, vorgesehen ist.
Aus der US-PS 41 03 933 ist eine gefaltete Befestigungs-Schlaufe
für ein Gurtband bekannt und aus dem DE-GM 19 81 558 ist es be
kannt, ein Lasttrageband zur Versteifung um Längsachsen zu fal
ten und die übereinandergeschlagenen Abschnitte zu vernähen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Haltestiel der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß die erforderliche
Versteifung mit einfachen Mitteln erreicht wird.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im Patentan
spruch 1 beschrieben.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Haltestiels
sind den Unteransprüchen 2 und 3 zu entnehmen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Haltestiel, wobei die Ab
deckung für den Verschluß teilweise weggelassen ist;
Fig. 2 eine Seitenansicht des in Fig. 1 gezeigten Ausfüh
rungsbeispieles; und
Fig. 3 einen vergrößerten Schnitt entlang der Linie III-III
der Fig. 2.
In den Figuren bezeichnet das Bezugszeichen 1 ein Stück Sitz
gurt-Gewebe, welches ein Hauptteil des Haltestieles A bildet.
Das Gewebestück 1 ist aus dem gleichen Material wie es für die
Schulter- und Bauchgurte des Sicherheitsgurtes benutzt wird,
d. h. ein Stück Sicherheitsgurt-Gewebe wird auf die erforder
liche Länge geschnitten.
Das Sicherheitsgurt-Gewebestück 1 wird entlang der beiden Falt
linien 11, 11′ derart der Länge nach nach innen gefaltet, daß
die Kanten der Randabschnitte 1 a und 1 b gemäß Fig. 3 nahe aneinander liegen, und
entlang
den Nähten 2, 2′ in Längsrichtung vernäht, so daß ein Si
cherheitsgurt-Gewebestück gebildet wird, dessen Stärke etwa
doppelt so groß und dessen Breite etwa halb so groß ist als die
des Ausgangsstückes.
Das auf die halbe Breite geschmälerte Sicherheitsgurt-Stück
wird durch ein Loch 4 eines Verankerungsteils 3 geführt und die
beidenseits des Loches 4 liegenden Abschnitte werden derart auf
einandergelegt, daß die Webkanten aufeinanderliegen, um einen End
abschnitt 8 zu bilden (siehe Fig. 2, links), welcher geeignet ist,
eine Verbindung mit dem Schloß B herzustellen, während der
andere Endabschnitt 5 über dem Endabschnitt 8
angeordnet und entweder durch Verschmelzen oder Nähen mit
dem Endabschnitt 8 verbunden wird, so daß
eine endlose Schleife entsteht,
welche mit dem Verankerungsteil 3 verbunden ist. Der
Endabschnitt 8 ist so ausgelegt, daß er einen Haltebügel 7
aufnimmt, welcher in einem späterem Stadium des Zusammenbaus
am Rahmen 6
des Schlosses B befestigbar ist.
Die beschriebene endlose Gewebeschleife wird in eine Gußform
gebracht und Kunststoff 9, wie Polyurethan-Kunst
harz, Vinyl-Chlorid-Kunstharz, Polyethylen-Kunstharz
oder dergleichen in die Form gespritzt, um den Raum 10
zwischen den gegenüberliegenden Flächen des in eine Schlaufe
gelegten Gurt-Gewebes und alle Lücken zwischen den Webkanten
auszufüllen. Auf diese Weise wird ein Haltestiel A
gewonnen, an dessen einem Ende ein Verankerungsteil 3 und an
dessen anderem Ende ein Endabschnitt 8 zum Verbinden des
Haltestieles A mit dem Schloß B angeordnet sind. Der Haltestiel A ist
selbsttragend und geeignet, das Schloß B an einer gewün
schten Stelle zu halten, wobei er aber biegsam genug ist, damit
das Schloß B nach den Wünschen des Benutzers ausgerichtet werden
kann.
Das Verankerungsteil 3 weist ein schützendes Kantenstück 12
auf, welches an zumindest einem Teil des inneren Umfanges des
Loches 4 vorgesehen ist, so daß keine scharfen Kanten auf den
die Öffnung passierenden Abschnitt des Haltestieles A wirken.
Mittels eines Loches 13 für einen Ankerbolzen kann das Verankerungs
teil 3 am Boden des Fahrzeuges befestigt werden.
Eine biegsame Abdeckung 14 ist über den Haltestiel A
geschoben. Die Abdeckung 14 und der Haltestiel A
werden durch eine T-förmige Metallklammer 15 am Rahmen 6 des
Schlosses B angeklemmt, wie weiter unten näher beschrieben
wird.
Das Schloß B wird wie folgt montiert: Zunächst
wird zum Verbinden des Haltestieles A und des Schlosses
B der Endabschnitt 8 des Haltestieles A zwischen gegen
überliegende Wände des U-förmigen Rahmens 6 des Schlosses B
geschoben und der Verankerungsbügel 7 durch Löcher 16, 16′
geschoben, welche in gegenüberliegenden Wänden des Rahmens 6
ausgebildet sind sowie durch den Schleifenabschnitt 8.
Die T-förmige Metallklammer 15 wird am Ende der Ab
deckung 14 an der Unterseite des Schlosses B angeordnet und die
Schenkel 15 a, 15 b der Metallklammer 15 werden über den
Rahmen 6 gebogen. Auf diese Weise werden der Haltestiel A
und die Abdeckung 14 am Rahmen 6 des Schlosses B
mittels der Metallklammer 15 und des Bügels 7 befestigt.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der überlappende
und verschweißte (oder genähte) Endabschnitt 5 des Haltestieles A
nahe dem Schloß B angeordnet und mittels der Metall
klammer 15 am Rahmen 6 befestigt. Hierdurch wird die Festigkeit
dieses Abschnittes erhöht und es wird auch eine scharfe Biegung
an der Verbindung zwischen dem Schloß B und dem Haltestiel A
vermieden, welche ein Aufscheuern der Teile verursachen könnte.
Der überlappende und genähte End
abschnitt 5 kann aber auch nahe dem Verankerungsteil 3 angeordnet wer
den, um Beschädigungen im Verbindungsbereich zum Verankerungsteil 3 zu
vermeiden. Um das Aussehen des Haltestieles zu verbessern, wird
der überlappende, genähte Abschnitt 5 entweder nahe am Schloß B
oder nahe am Anker 3 angeordnet.
Der Haltestiel aus Gewebe wird also derart gebildet, daß beide
Kanten eines einzigen Stückes aus Sicherheitsgurt-Material mit
vorgegebener Länge derart gefaltet werden, daß sie den mittle
ren Abschnitt des Gewebes überlagern, wobei die Webkanten an
einander anstoßen oder zumindest einander nahe sind. Die gefal
teten und übereinanderliegenden Teile werden in Längsrichtung
vernäht, um ein Gewebestück zu bilden, welches die halbe Breite,
aber die doppelte Stärke des Ausgangsstückes aufweist, worauf
das derart gebildete Gewebestück durch ein Loch im Veranke
rungsteil geschoben wird. Ein Ende des Gewebestückes, welches
derart durch den Anker geschoben ist, wird auf sich selbst zu
rückgefaltet und mit dem anderen Ende vernäht, um eine Schleife
zu bilden. Die Schleife aus überlappendem Sicherheitsgurt-Ge
webe wird in flacher Form ausgebildet, wobei eine Schleife für
die Verbindung mit dem Verbindungsteil, wie dem Schloß, ver
bleibt und zwar an demjenigen Ende der Gewebe-Schleife, welches
entgegengesetzt dem Abschnitt ist, welcher durch das Veranke
rungsteil gesteckt ist. Kunststoff wird in den Freiraum zwischen
gegenüberliegenden Flächen des in eine Schleife gelegten Gurtes
injiziert und jegliche Lücken zwischen den Webkanten werden
ausgefüllt, um ein Gewebematerial zu gewinnen, daß hinreichende
Steifigkeit aufweist, um zumindest ein Schloß der in Rede ste
henden Art abzustützen. Es erübrigt sich somit der Einsatz
einer verstärkenden Seele, wie es bei herkömmlichen Haltestie
len für Sicherheitsgurt-Schlösser erforderlich war. Der Halte
stiel aus Gewebe wird insbesondere dadurch hinreichend steif,
daß er in die Spritzgußapparatur eingebracht wird, wobei das
Gewebe mit dem Verankerungsteil verknüpft ist, so daß die In
jektion des Kunststoffes in diesem Zustand erfolgen kann. Auf
diese Weise läßt sich die Anzahl der erforderlichen Bauteile
und auch der Aufwand beim Herstellungsverfahren reduzieren, was
die Kosten senkt. Auch hat der erfindungsgemäße Haltestiel ein
relativ geringes Gewicht.
Bei einem Haltestiel A der vorstehend beschriebenen Art lassen
sich auch die Biegeeigenschaften willkürlich
festlegen, indem die Art und Menge des in den Raum 10 zwischen den
gegenüberliegenden Wänden des gefalteten Gurtes sowie in die
Zwischenräume zwischen den Webkanten injizierten Kunststoffes 9
entsprechend angepaßt wird. Dementsprechend lassen sich die
Steifigkeit und die Abstützeigenschaften des Haltestieles an
das Gewicht des zu verwendenden Verschlusses sowie die Be
triebsbedingungen anpassen.
Claims (3)
1. Haltestiel zum biegesteifen Befestigen und Abstützen eines
Sicherheitsgurt-Schlosses (B) über einem Verankerungsteil (3),
das an einem Fahrzeug befestigt ist, wobei der Haltestiel (A)
aus einem einzigen Stück Sicherheitsgurt-Gewebe gebildet und
mit einem Kunststoff versteift ist,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß das Stück (1) aus Sicherheitsgurt-Gewebe entlang zweier zur Längsachse des Stückes paralleler Faltlinien (11, 11′) derart gefaltet ist, daß beide Randabschnitte (1 a, 1 b) über dem Mittelabschnitt des Stückes (1) und die Kanten nahe nebeneinander zu liegen kommen, so daß ein Ge webestück entsteht, das gegenüber dem Ausgangsstück halbe Breite, aber doppelte Stärke aufweist,
- - daß die Randabschnitte (1 a, 1 b) mit dem Mittelabschnitt vernäht sind (Nähte 2, 2′),
- - daß ein Endabschnitt (8) des derart gefalteten oder vernäh ten Gewebestückes rückgefaltet ist und dabei den ebenfalls rückgefalteten anderen Endabschnitt (5) überlappt,
- - daß die überlappenden Endabschnitt (5, 8) miteinander verbunden sind, so daß das Gewebestück eine geschlossene Schleife bildet,
- - daß ein Ende der Schleife durch ein Loch (4) in dem Ver ankerungsteil (3) geführt ist, und
- - daß zwischen die flach einander gegenüberliegenden Ab schnitte der Schleife eine den Zwischenraum zwischen diese ausfüllende Kunststoffschicht (9) eingespritzt ist.
2. Haltestiel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in das Ende der Schleife, welches vom Verankerungsteil (3)
entfernt ist, kein Kunststoff (9) eingespritzt ist, so daß eine
Öffnung zur Aufnahme eines Haltebügels (7) des Schlosses (B)
verbleibt.
3. Haltestiel nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die überlappenden Endabschnitte (5, 8) der Schleife in der
Nähe des Verankerungsteils (3) oder des Schlosses (B) angeord
net sind.
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