DE19530445C2 - Gurtschloßhalter aus ausgesteiftem Gurtband für einen Sicherheitsgurt in einem Kraftahrzeug - Google Patents
Gurtschloßhalter aus ausgesteiftem Gurtband für einen Sicherheitsgurt in einem KraftahrzeugInfo
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- B60R22/18—Anchoring devices
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Description
Die Erfindung betrifft einen Gurtschloßhalter aus ausgesteiftem
Gurtband für einen Sicherheitsgurt in einem Kraftfahrzeug gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Mit einem derartigen Gurtschloßhalter wird üblicherweise das
Gurtschloß eines Sicherheitsgurtes oberhalb eines
Verankerungspunktes im Fahrzeug, beispielsweise neben dem Sitz,
in einer vorbestimmten Höhe abgestützt. Hierdurch wird ein
einfaches Einführen und Arretieren der Schloßzunge, auch mit nur
einer Hand, möglich. Der Gurtschloßhalter sollte aber nicht nur
starr in die Höhe stehen, sondern bei angelegtem Sicherheitsgurt
zumindest in Richtung des Insassen biegbar sein, damit sich der
Gurt eng an den Insassen anlegen läßt und keine Gurtlose
entsteht, die sich bei einem Crash nachteilig auswirken könnte.
Außerdem wird durch die Nachgiebigkeit des Gurtschloßhalters bei
Belastung auch eine Behinderung des Fahrzeuginsassen beim
Ein- oder Aussteigen vermieden.
Mit einem kostengünstigen Gurtband als Bestandteil des
Gurtschloßhalters, welches biegbar den notwendigen Weg
überbrückt sowie die Zugkräfte abstützt, ist nur dann ein
selbststützender Gurtschloßhalter zu verwirklichen, wenn das
Gurtband durch ein zusätzliches Material verstärkt wird. Ein
solches Gurtband ist aus der DE 35 39 538 A1, die im Oberbegriff
des Anspruchs 1 berücksichtigt ist, bekannt, bei welchem die
notwendige Steifigkeit durch das Eingießen einer Kunststoffmasse
zwischen zwei Gurtbänder erreicht wird. Dabei muß in der Auswahl
des Gurtbandes wie in der Auswahl des Gießkunststoffes darauf
Rücksicht genommen werden, daß sich die Materialien innig
verbinden können, während die gewünschte Steifigkeit bzw.
Nachgiebigkeit dieser Forderung untergeordnet werden muß.
Außerdem besteht die Möglichkeit, daß der Gießkunststoff bei der
Verbiegung des Gurtschloßhalters bricht oder aber vom Gurtband
abgeschert wird.
Starre Gurtschloßhalter haben den Nachteil, daß ein Anschmiegen
des Gurtes an den Insassen im Beckenbereich in der Nähe des
Gurtschlosses nicht möglich ist. Daraus resultiert eine relativ
große Gurtlose, die zu einer weiten Vorverlagerung des Insassen
im Crashfall führt. Ein zusätzlicher Nachteil ist die mangelnde
Ausweichfähigkeit bei einem unbeabsichtigten Setzen des Insassen
auf das Gurtschloß.
Weiterhin ist es bekannt, den Gurtschloßhalter aus einem
Drahtseil zu bilden, welches von einem Draht spiralförmig
umwunden ist. Derartige Gurtschloßhalter sind aber teuer und
schwer, und es bereitet auch Schwierigkeiten, das Drahtseil mit
dem Verschluß reißfest zu verbinden.
Zum allgemeinen Hintergrund wird noch auf folgende
Druckschriften verwiesen: DE 40 24 713 A1, DE 38 16 834 A1,
GB 1 384 386 und DE 30 07 645 C2.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen gattungsgemäßen
Gurtschloßhalter kostengünstig und dauerhaft funktionsfähig
auszubilden.
Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Ein separater Streifen, der die gewünschten Steifigkeiten in
Längsrichtung und in den Querrichtungen zusammen mit dem
Gurtband aufweist, kann kostengünstig in Material und Form
individuell an die Gegebenheiten eines Fahrzeugs angepaßt
werden.
Eine innige und dauerhafte Verbindung des Streifens mit dem
Gurtband kann durch eine Vernähung einfach hergestellt werden,
wobei durch einen relativ dichten Nähnahtverlauf Gurtband und
Streifen gleichermaßen ihren Biegewiderstand einbringen, und
auch die Nähte selbst zur Erhöhung der Steifigkeit des
Gurtschloßhalters beitragen.
Außerdem ist eine unterschiedliche Steifigkeit in Längsrichtung
und in den Querrichtungen durch den festgenähten Streifen,
entsprechend dessen Material oder Form einfach zu bestimmen
oder/und auch durch eine variable Anordnung mehrerer Streifen
aneinander oder übereinander oder durch mehrere Lagen Gurtbänder
einfach zu verwirklichen.
Für eine einfache und dauerhafte Verbindung mit dem Gurtband
bietet sich ein Streifen aus Kunststoff oder Naturmaterialien
an, der mit seinen Biegeeigenschaften genau gemäß den
Erfordernissen für den Gurtschloßhalter ausgewählt werden kann,
und mit dem eine einfache Verbindung herzustellen ist.
Der Streifen kann bis in eine Aufnahme bzw. einen Spalt im
Gurtschloß ragen und dieses relativ schwere Teil dadurch
zusätzlich gegen eine Kippbewegung abstützen. Ebenso kann mit
dem Streifen dem Gurtschloßhalter eine gewollte Längsbiegung
gegeben werden, durch die der Gurtschloßhalter bzw. der
Sicherheitsgurt näher am Insassen liegt.
In die Form des befestigten Streifens kann endseitig ebenfalls
ein Gurtbandschutzteil einteilig integriert werden, welches an
einer Knickstelle des Gurtbandes dessen Abnutzung verhindert,
wodurch ein übliches separat eingelegtes Gurtbandschutzteil
eingespart wird.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen gehen aus den
Unteransprüchen und der Beschreibung hervor.
Die Erfindung ist nachstehend anhand einer Zeichnung näher
beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1: in einer Ansicht einen Gurtschloßhalter mit einem
Gurtschloß und am anderen Ende an einem
Befestigungsbeschlag, und
Fig. 2: dieselbe Anordnung in der Seitenansicht entlang der
Linie II-II in Fig. 1.
Die Fig. 1 und 2 zeigen einen Gurtschloßhalter 1 aus Gurtband
2 für einen Sicherheitsgurt in einem Kraftfahrzeug, durch den
ein Gurtschloß 3 beabstandet zu seiner Festlegungsstelle nahe
des Fahrzeugbodens festgelegt ist. Das Gurtband 2 ist mit einem
Ende in einen Befestigungsbeschlag 4 eingeschlauft, über den es
am Fahrzeugboden oder am Fahrzeugsitz angeschraubt werden kann.
Am gegenüberliegenden Ende durchtritt das Gurtband 2 eine
rechtwinklige Öffnung 5 am Gurtschloß 3.
Um zu erreichen, daß der Gurtschloßhalter 1 vom
Befestigungsbeschlag 4 eigensteif hochsteht, ist am Gurtband 2
ein eigensteifer Streifen 6 festgenäht, mit welchem die
Steifigkeit des Gurtschloßhalters 1 individuell zu beeinflussen
ist.
Hierbei kann es sich um einen Streifen 6 aus Kunststoff oder
Naturmaterialien handeln, der durch seine Materialauswahl und
Form (Dicke und Breite) zu einem eigensteif hochstehenden
Gurtschloßhalter führt, welcher aber um seine lange Querachse in
Richtung des Insassen verbiegbar ist. Damit kann das Gurtschloß
3 nahe an einen Insassen angelegt und eine Gurtlose verhindert
werden. Das Gurtschloß 3 weicht auch dann elastisch zurück, wenn
sich der Insasse beim Ein- oder Aussteigen auf das hochragende
Gurtschloß 3 setzt.
Der Streifen 6 liegt hier parallel zum Gurtband 2 und ist mit
diesem am Befestigungsbeschlag 4 und in die Öffnung 5 des
Gurtschlosses 3 eingeschlauft und von dort zurückgelegt, wo die
Lagen des Streifens 6 zusammen mit denen des Gurtbandes 2 durch
eine relativ dicht nebeneinander gelegte Nähnaht 7 miteinander
vernäht sind. Diese Nähnaht 7 trägt durch den dichten, parallel
in Querrichtung hin- und zurückgeführten Nähnahtverlauf
ebenfalls zur Erhöhung der Steifigkeit des Gurtschloßhalters 1
bei, weshalb die Stärke des Streifens 6 geringer gehalten werden
kann, führt zudem aber auch zu einer innigen Verbindung des
Streifens 6 mit dem Gurtband 2, wodurch dann beide ihren
Biegewiderstand vollständig in den Gurtschloßhalter 1 einbringen
können. Diese Festlegung hält einer Vielzahl von Verbiegungen
des Gurtschloßhalters 1 zuverlässig auf Dauer stand.
Für die Steifigkeit und die Biegeeigenschaften des
Gurtschloßhalters 1 kann es auch von Vorteil sein, mehrere Lagen
Gurtband 2 mit einem oder mehreren Streifen 6 zu vernähen oder
auch mehrere Streifen 6 seitlich aneinander anschließen zu
lassen.
Weiterhin kann der Streifen 6 auch eine vorgeformte Längsbiegung
aufweisen, um hierdurch den Gurtschloßhalter 1 ohne zusätzlichen
Aufwand günstig zum Insassen auszurichten. Zudem kann der
Streifen 6 in seinem Schlaufenverlauf, zum Schutz des Gurtbandes
2 vor einer Beschädigung am Befestigungsbeschlag 4 oder am
Gurtschloß 3, an seiner Knickstelle als Gurtbandschutzteil 8
ausgebildet sein, welches ansonsten zusätzlich an diesen
Knickstellen des Gurtbandes 2 als separates Teil zwischen das
Gurtband 2 und seine Aufnahme eingelegt werden müßte.
In einer strichpunktiert dargestellten Ausführung kann in der
Schlaufenbiegung des Streifens 6 an diesem seitlich in
Längsrichtung ein Randabschnitt eingeschnitten sein, der dann
geradlinig in eine Öffnung bzw. einen Schlitz innerhalb des
Gurtschlosses 3 hineinragen kann, wodurch das Gurtschloß 3 durch
den Streifenfortsatz 9 gegen eine Kippbewegung abgestützt wird.
Ebenso kann der Befestigungsbeschlag 4 so ausgeführt werden, daß
eine steife Lagerung des Gurtbandes 2 durch die Formgebung des
Befestigungsbeschlages 4 unterstützt wird, indem ein länglicher
Fortsatz 10 stützend zwischen die Lagen des Gurtbandes 2 und des
Streifens 6 eingreift. Eine derartige Formgebung des
Beschlagteiles ist an der oberen wie auch an der unteren
Knickstelle des Gurtbandes 2 möglich.
Claims (7)
1. Gurtschloßhalter aus ausgesteiftem Gurtband für einen Sicherheitsgurt in einem Kraftfahrzeug,
durch den das Gurtschloß beabstandet zu seiner Krafteinleitungsstelle nahe des Fahrzeugbodens
hochstehend abgestützt ist, wobei die Aussteifung des Gurtschloßhalters durch eine zusätzliche,
am Gurtband festgelegte Versteifung erreicht wird, die eine Verbiegung des Gurtschloßhalters in
zumindest eine Querrichtung zuläßt,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Gurtband (2) wenigstens ein eigensteifer, separater Streifen (6) mittels mehrerer, relativ
dicht nebeneinanderliegender Nähte (7) festgenäht ist.
2. Gurtschloßhalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Lagen Gurtband (2) mit einem oder mehreren Streifen (6) vernäht sind.
3. Gurtschloßhalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere schmale Streifen (6) seitlich aneinander anschließen.
4. Gurtschloßhalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Streifen (6) mit einem Fortsatz (9) stützend in das Gurtschloß (3) ragt.
5. Gurtschloßhalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in die gurtschloß- und/oder beschlagseitige Schlaufe des Gurtbandes (2) ein länglicher Fort
satz (10) des Gurtschlosses (3) oder des Befestigungsbeschlages (4) stützend eingreift.
6. Gurtschloßhalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Streifen (6) eine vorgeformte Längsbiegung aufweist.
7. Gurtschloßhalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Streifen (6) zusammen mit dem Gurtband (2) gurtschloß- und/oder beschlagseitig in einer
Schlaufe herumgeführt ist, und daß der innenliegende Streifen (6) im herumgeführten Bereich ein
Gurtbandschutzteil (8) bildet.
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