DE3536620A1 - Verfahren und vorrichtung zum herstellen, putzen und angarnieren von keramischen henkeln an einem keramischen behaelter - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum herstellen, putzen und angarnieren von keramischen henkeln an einem keramischen behaelterInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen,
Putzen und Angarnieren von keramischen Henkeln an einem
keramischen Behälter, beispielsweise Krug, Tasse, Topf oder
dgl., bei dem der aufbereitete keramische Werkstoff aus
einer Kammer unter Druck in eine zweiteilige Form einge
spritzt und zu einem Henkel geformt, der Henkel beschnitten,
innen und außen geputzt und anschließend an den Behälter an
garniert wird sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens.
Aus der DE-OS 17 59 834 ist ein Verfahren zum Herstellen
und Angarnieren von Henkeln an Tassen, Töpfe oder dgl. be
kannt, bei dem der plastische keramische Werkstoff zur For
mung des Henkels in eine zweiteilige Form eingespritzt wird.
Während des Öffnens der Form wird der Henkel im Bereich der
Einspritzkanäle einer Düsenplatte gehalten, mittels eines
Greifers übernommen, an einer Schneidvorrichtung zum Ab
schneiden der Anspritzenden des Henkels vorbeigeführt und
sodann an der Tasse oder dem Topf angarniert. Dieses ver
hältnismäßig wirtschaftlich arbeitende Verfahren ist mit dem
Nachteil behaftet, daß die Henkel, durch die Trennfuge der
Form bedingt, im äußeren und inneren Bereich eine Naht auf
weisen, die den Henkeln ein unschönes Aussehen geben. Aus
diesem Grunde hat sich dieses Verfahren bisher in der Praxis
nicht durchgesetzt.
Behälter bzw. Hohlgefäße, die mit einem Henkel versehen sind,
werden daher in der Praxis so hergestellt, daß man zunächst
den Behälter und den Henkel getrennt formt und beide Teile
dann in halbtrockenem bzw. lederhartem Zustand im Wege des
sogenannten Angarnierens zusammenfügt. Dabei werden die Hohl
gefäße mittels Maschinen bzw. Automaten im Drehverfahren her
gestellt, während die Henkel durch Einspritzen oder Eingie
ßen in eine zweiteilige Form erzeugt werden. Diese so geform
ten Henkel werden anschließend in Halteeinrichtungen bei
spielsweise einer aus der DE-OS 21 61 853 bekannten Vorrich
tung eingelegt, in der die Henkel von einem zusammenwirken
den, angefeuchteten Schwammpaar geputzt und damit die Naht
stellen beseitigt werden. Bedarfsweise kann eine solche Putz
vorrichtung mit einer Abschneideeinrichtung kombiniert sein.
Anschließend werden die geputzten Henkel von Hand entnommen
und entweder direkt an den Behälter angarniert oder an eine
besondere Henkelgarniermaschine übergeben. Durch die vielen
getrennten Vorrichtungen und die zwischengeschalteten Hand
habungsvorgänge ist das Herstellen, Putzen und Angarnieren
von keramischen Henkeln an einem keramischen Behälter nach
wie vor umständlich und zeitraubend.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, das ein
gangs beschriebene Verfahren so.weiterzubilden, daß unter
Beibehaltung einer guten Qualität der Tassenhenkel und ohne
zusätzlichen Investitionsaufwand die Produktionsrate erhöht
werden kann.
Gemäß der Erfindung erfolgt dies durch das im Kennzeichen des
Anspruches 1 angegebene Verfahren. Dieses Verfahren ermög
licht es, ohne daß die Henkel von Hand angefaßt werden müs
sen, die Henkel in einem fortschreitenden Arbeitsgang her
zustellen, zu putzen und an den Behälter anzugarnieren.
Dabei wird eine gute und gleichbleibende Qualität der Hen
kel erreicht.
Weitere Merkmale des Verfahrens nach der Erfindung sind in
den Ansprüchen 2-6 offenbart. Zur Durchführung des Verfah
rens dient eine Vorrichtung, wie sie in den Ansprüchen 7-20
beschrieben ist.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand in einer Zeichnung
weitgehend schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele
beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Vorrichtung gemäß der
Erfindung und
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine weitere Ausbildung einer
Vorrichtung.
Die in der Fig. 1 der Zeichnung gezeigte Vorrichtung dient
zum Herstellen, Putzen und Angarnieren von Henkeln 1 an einem
Krug 2. Diese Vorrichtung besteht aus einer nur angedeuteten
Spritzeinheit 3, deren nicht näher dargestellte Kammer mit
einer vorbestimmbaren Menge an plastischem, keramischem
Werkstoff gefüllt wird, wie sie zur Formgebung eines Hen
kels 1 erforderlich ist. Die Spritzeinheit 3 ist einem Dreh
tisch 4 zugeordnet, der in diesem Ausführungsbeispiel mit
zwei um 180° zueinander versetzt angeordneten Formunterteilen
5 bestückt ist. Über einen nicht dargestellten Antrieb können
die beiden Formunterteile 5 wechselweise in den Bereich der
Spritzeinheit 3 bewegt werden. Nur in dieser Stellung des
Formunterteiles 5 befindet sich über demselben ein nicht dar
gestelltes Formoberteil, welches spiegelbildlich zum Form
unterteil 5 angeordnet und heb- und senkbar ausgebildet ist.
In den beiden Formunterteilen 5 und dem nicht dargestellten
Formoberteil ist ein gemeinsamer Formhohlraum 6 eingearbei
tet, der sich in diesem Ausführungsbeispiel symmetrisch in
das Formunterteil 5 und das Formoberteil erstreckt. Dieser
Formhohlraum 6 entspricht der Form des herzustellenden Hen
kels 1, wobei dieser Formhohlraum 6 im Bereich der Enden des
Henkels 1 verlängert ist, so daß sich an den Enden des Hen
kels 1 noch kurze Fortsätze 7 befinden.
Für das Spritzen eines Henkels 1 mit den Fortsätzen 7 wird
das Formoberteil gegen das Formunterteil 5 bewegt und an dem
selben zur Anlage gebracht. Sodann wird die Spritzeinheit 1
an die geschlossene Form angelegt und die keramische Masse in
den Formhohlraum 6 eingespritzt. Dabei wird die keramische
Masse nur in eine Öffnung eines Henkelendes eingespritzt,
während die andere Öffnung der Henkelform durch einen mit
der Spritzeinheit 3 verbundenen Bügel 8 weitgehend geschlos
sen ist. Dies stellt sicher, daß der Formhohlraum 6 durch die
eingespritzte keramische Masse vollständig ausgefüllt wird.
Nach diesem Spritzvorgang wird das Formoberteil vom Formunter
teil 5 abgehoben. Um sicherzustellen, daß der gespritzte Hen
kel 1 während des Abhebens des Formoberteiles seine Lage im
Formunterteil 5 beibehält, kann der Bügel 8 mit einem messer
artigen Vorsprung versehen sein, der in den Bereich des Fort
satzes 7 des Formhohlraumes 6 ragt. Zusätzlich kann im Be
reich der Stirnfläche der Spritzeinheit 3 ein geringer, mit
keramischer Masse ausgefüllter Freiraum belassen werden, der
auch in diesem Bereich sicherstellt, daß der Henkel 1 seine
Lage im Formunterteil 5 beibehält. Wenn das Formoberteil sei
ne geöffnete Endstellung erreicht hat, wird die Spritzeinheit
3 und damit auch der Bügel 8 vom Formunterteil 5 wegbewegt,
so daß der Drehtisch 4 um einen Winkel von 180° gedreht wer
den kann. In dieser Stellung des Formunterteiles 5 ist dem
selben ein horizontal verschiebbarer und um eine horizontale
Achse um einen Winkel von 180° schwenkbarer Greifer 9 zuge
ordnet. Dieser Greifer 9 weist an seiner dem Formunterteil 5
bzw. dem Henkel 1 zugewandten Fläche zwei mit Abstand vonein
ander angeordnete, messerartige Vorsprünge 10 auf, die in den
Henkel 1 bzw. dessen Fortsätze 7 eingeführt werden. Sodann
wird der Greifer 9 um 180° um eine horizontale Achse ge
schwenkt und damit der Henkel 1 in eine Henkelmulde 11 abge
legt, die in einer Platte 12 eingearbeitet ist. Diese Henkel
mulde 11 entspricht in etwa dem halben Querschnitt des Hen
kels 1, wobei die Fortsätze 7 radial über die Henkelmulde 11
hinausragen.
Die Platte 12 ist in diesem Ausführungsbeispiel auf einem um
eine horizontale Achse drehbaren Bearbeitungstisch angeord
net, der beispielsweise sechs derartige, gleichmäßig über den
Umfang verteilte Platten 12 aufnimmt. Sobald die messerarti
gen Vorsprünge 10 aus dem in der Henkelmulde 11 abgelegten
Henkel 7 herausbewegt wurden, wird der Bearbeitungstisch 13
um 60° gedreht, so daß die Platte 12 mit dem Henkel 1 in eine
Schneidstellung "A" gelangt. Hier werden die Fortsätze 7 mit
tels eines auf einem Kreisbogen bewegbaren Schneiddrahtes 14
vom Henkel 1 abgetrennt. Dabei entspricht der Kreisbogen des
Schneiddrahtes 14 dem Außendurchmesser des Kruges 2, an dem
der Henkel 1 befestigt werden soll.
Nach diesem Schneidvorgang wird der Bearbeitungstisch 13 er
neut um 60° gedreht, so daß jetzt die Platte 12 mit dem Hen
kel 1 in eine Innenputzstellung "B" gelangt. Hier wird ein
profilierter, angefeuchteter Schwamm 15 an der Innenseite des
Henkels 1 von oben nach unten oder umgekehrt entlangbewegt
und damit die Innenseite des Henkels 1 vom Grat befreit
bzw. geputzt. Der profilierte Schwamm 15 ist in diesem Aus
führungsbeispiel auf einem schwenkbaren Doppelhebel 16 be
festigt, dessen anderes Ende ebenfalls einen profilierten
Schwamm 15 trägt. Dies gibt die Möglichkeit, daß dann, wenn
der eine Schwamm 15 seine Putzstellung einnimmt, der andere
Schwamm 15 befeuchtet und ggf. von Putzresten befreit werden
kann.
Nach diesem Innenputzvorgang wird der Bearbeitungstisch 13
wieder um 60° gedreht, so daß die Platte 12 mit dem Henkel 1
in eine Außenputzstellung "G" gelangt. In dieser Stellung
wird ein sich drehender Schwamm 17 über die Außenfläche des
Henkels 1 entlangbewegt und dabei der äußere Bereich vom
Formgrat befreit bzw. geputzt. Dabei ist es selbstverständ
lich möglich, anstelle des rotierenden Schwammes 17 einen
profilierten Schwamm zu verwenden, der in gleicher Weise wie
der Schwamm 15 am Henkel 1 entlangbewegt wird. Sofern die
Henkelaufnahme es zuläßt, können auch gleichzeitig zwei pro
filierte Schwämme am Henkel 1 entlangbewegt werden.
Nach diesem Außenputzvorgang wird erneut der Bearbeitungs
tisch 13 angeschaltet und um einen Winkel von 60° gedreht.
Jetzt befindet sich die Platte 12 mit dem Henkel 1 in einer
Angarnierstellung "D". Hier wird der Krug 2 gegen die beiden
Enden des Henkels 1 gedrückt und damit der Henkel 1 an den
Krug 2 angarniert. Um dabei die Form und die Lage des Henkels
1 zu sichern, wird in dieser Stellung des Bearbeitungstisches
13 ein nicht dargestellter Abstützkörper an der Rückseite des
Henkels 1 zum Anliegen gebracht, der genau der Kontur des
Henkels 1 angepaßt ist. Bedarfsweise kann dieser Abstütz
körper vibrierend ausgebildet sein, was den Angarnierungs
vorgang unterstützt. Der mit einem Henkel 1 zu versehende
Krug 2 ist auf einem Dorn 18 aufgesteckt. Mehrere nicht
gezeigte Dorne 18 sind auf einem Sternrad 19 befestigt.
Dieses Sternrad 19 ist mit seinem nicht dargestellten Dreh
antrieb auf einem schwenkbaren Hebel gelagert, bei dessen
Schwenkbewegung der jeweils in der Angarnierstellung "D" be
findliche Krug gegen den Henkel 1 gedrückt wird. Durch ge
ringfügiges Drehen des Kruges 2 gelangt der angarnierte Hen
kel 1 aus der Henkelmulde 11 der Platte 12, so daß der Krug
2 mit dem angarnierten Henkel 1 vom Dorn 18 abgenommen wer
den kann. Anschließend wird der Bearbeitungstisch 13 wieder
um um 60° gedreht. Jetzt gelangt die Platte 12 mit der freien
Henkelmulde 11 in eine Stellung "E", in der, falls erforder
lich, eine Reinigung der Henkelmulde 11 erfolgen kann. Nach
einer weiteren Drehung des Bearbeitungstisches 13 steht die
Platte 12 zur erneuten Aufnahme eines Henkels 1 mit den bei
den Fortsätzen 7 bereit. In Abänderung dieses Ausführungsbei
spieles ist es möglich, daß die Stellung "E" entfällt. Der
Bearbeitungstisch 13 weist dann nur fünf gleichmäßig über den
Umfang verteilte Platten 12 mit Henkelmulden 11 auf und der
jeweilige Drehwinkel beträgt 1/5 eines Vollkreises.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 wurden zur deutli
cheren Darstellung die Spritzeinheit 3 und der Drehtisch 4
weggelassen. Hier ist der Bearbeitungstisch 13 mit vier Plat
ten 12 bestückt, die jeweils zwei Henkelmulden 11 zur Auf
nahme zweier spiegelbildlich zueinander angeordneter Henkel 1
aufweisen. Dementsprechend sind auch die Formunterteile 5 und
das Formoberteil 6 sowie der Greifer 9 ausgebildet. Auch hier
werden die beiden Henkel 1 durch den nicht gezeichneten Grei
fer 9 in der mit einem Pfeil 20 gekennzeichneten Stellung des
Bearbeitungstisches 13 in die Henkelmulden 11 der Platte 12
abgelegt. Nach dem Drehen des Bearbeitungstisches um 90° wer
den in der Schneidstellung "A" die Fortsätze 7 in der bereits
erläuterten Weise von den Henkeln 1 abgetrennt. In der Innen
putzstellung "B" werden zwei profilierte Schwämme 15 an der
Innenseite der Henkel 1 entlangbewegt und damit die beiden
Henkel 1 vom Formgrat befreit. Nach einer weiteren Drehung
des Bearbeitungstisches 13 um 90° gelangt die Platte 12 mit
den beiden innen geputzten Henkeln 1 in eine Stellung "F".
Hier werden die beiden Henkel 1 von zwei nur angedeuteten
Greifern 21 erfaßt und von den Henkelmulden 11 der Platte 12
abgehoben. Sodann bewegen sich die beiden Greifer 21 in hori
zontaler Ebene auf einer schräg nach außen verlaufenden, in
der Zeichnung nicht dargestellten Bahn. In der Endstellung
dieser Bewegungsbahn gibt jeder Greifer 21 den von ihm trans
portierten Henkel 1 an je eine Henkelmulde 22 ab, die an
Armen 13 eines weiteren Bearbeitungstisches 24 befestigt
sind. Durch die Schräglage der nicht gezeichneten Greifer
bahn werden die beiden Henkel 1 auseinanderbewegt. Sobald
die beiden Greifer 21 die Henkel 1 an die Henkelmulden 22
abgegeben und freigegeben haben, wird der Bearbeitungstisch
24 um 90° gedreht. Dabei gelangen die beiden Henkelmulden 22
mit den Henkeln 1 in eine Außenputzstellung "G",in der profi
lierte Schwämme 17 an der Außenseite der Henkel 1 entlang
bewegt und damit die Henkel 1 in diesem Bereich geputzt wer
den.
Die Henkelmulden 22 sind in diesem Ausführungsbeispiel um
eine vertikale Achse um einen Winkel von 180° drehbar auf
den Armen 23 gehalten. Bei einer weiteren Drehung des Bear
beitungstisches 24 um 90° werden nun die Henkelmulden 22 mit
den darauf befindlichen Henkeln 1 um 180° gedreht, so daß die
Henkel 1 wieder eine der Lage auf den Bearbeitungstisch 13
entsprechende Stellung einnehmen. Nach dieser Drehung des
Bearbeitungstisches 24 gelangen auch bei dieser Vorrichtung
die beiden Henkel 1 in eine Angarnierstellung "D". Im Gegen
satz zum Ausführungsbeispiel der Fig. 1 werden hier zwei
Krüge 2 gleichzeitig gegen die beiden Henkel 1 gedrückt und
damit die Henkel 1 an den Krügen 2 angarniert. Auch hier ist
den beiden Henkeln 1 in dieser Stellung ein nicht gezeichne
ter Abstützkörper zugeordnet, der mit einem Schwingungserzeu
ger gekoppelt ist. Dies erleichtert den Angarnierungsvorgang.
Die Krüge 2 werden auch hier jeweils von einem Dorn 18 auf
genommen, die in gleicher Weise wie bei dem Ausführungsbei
spiel der Fig. 1 an einem Sternrad 19 befestigt sein können.
Dieses Sternrad 19 wird immer mit zwei Krügen 2 gegen die in
der Angarnierstellung "D" befindlichen Henkel 1 gedrückt.
Durch geringfügiges Drehen der Krüge 2 mit den angarnierten
Henkeln 1 gelangen auch hier die Henkel 1 aus dem Bereich der
Henkelmulden 2, so daß einerseits die Krüge 2 von den Dornen
18 abgenommen und andererseits der Bearbeitungstisch 24 wie
derum um 90° gedreht werden kann.
In Abänderung des erläuterten Ausführungsbeispieles ist es
möglich, die Henkel 1 auch an Tassen, Töpfen oder dgl. anzu
garnieren.
Claims (20)
1. Verfahren zum Herstellen, Putzen und Angarnieren von
keramischen Henkeln an einem keramischen Behälter,
beispielsweise Krug, Tasse, Topf oder dgl., bei dem
der aufbereitete keramische Werkstoff aus einer Kam
mer unter Druck in eine zweiteilige Form eingespritzt
und zu einem Henkel geformt, der Henkel beschnitten,
innen und außen geputzt und anschließend an den Behäl
ter angarniert wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Henkel in einer zweiteiligen, mindestens einen
Formhohlraum für den Henkel aufweisenden Form mit hori
zontaler Trennebene, deren Formunterteil mindestens
zweifach auf einem Drehtisch angeordnet ist, gespritzt
wird, daß der geformte Henkel im Formunterteil aus der
Spritzstellung herausbewegt und unter Wendung um 180°
an eine mit mindestens einer Henkelmulde versehene Platte
mindestens eines mit mehreren derartigen Platten be
stückten, um eine vertikale Achse drehbaren Bearbei
tungstisches abgegeben wird, daß der Henkel in getrenn
ten Stellungen des Bearbeitungstisches nacheinander be
schnitten und mittels angefeuchteten Schwämmen zuerst
innen und dann außen geputzt wird und daß der geputzte,
in horizontaler Stellung befindliche Henkel über den
Bearbeitungstisch in eine weitere Stellung bewegt wird,
in der ein mit horizontaler Achse zugeführter Behälter
bei gleichzeitiger rückseitiger Abstützung des Henkels
gegen denselben gedrückt und anschließend der Behälter
mit dem angarnierten Henkel zur Trocknung abgenommen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Henkel während des Abhebens des Formoberteiles
im Formunterteil niedergehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Henkel für das Putzen von außen und das Angar
nieren an den Behälter an einen zweiten, drehbaren Bear
beitungstisch übergeben wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Henkel für das Putzen von außen kurzzeitig um
einen Winkel von 180° gedreht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei gleichzeitig nebeneinander in einer Form ge
spritzte Henkel vor dem Putzen von außen, zumindest aber
vor dem Angarnieren, auseinanderbewegt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Henkel während des Andrückens des Behälters
gerüttelt wird.
7. Vorrichtung zum Herstellen, Putzen und Angarnieren von
keramischen Henkeln an einem keramischen Behälter, bei
spielsweise Krug, Tasse, Topf oder dgl., insbesondere
zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1-6, bestehend aus einem Spritzzylinder mit einer
Düsenplatte, einer zweiteiligen Spritzform und einem
Greifer,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spritzform aus einem ortsfesten, heb- und senk
baren Formoberteil und mindestens zwei auf einem hori
zontalen Drehtisch (4) befestigten Formunterteilen (5)
gebildet ist, wobei der Drehtisch (4) in mindestens
zwei, der Anzahl der Formunterteile (5) entsprechende
Stellungen bewegbar ist, daß der Greifer (9) um eine
horizontale Achse um 180° schwenkbar ausgebildet ist,
daß sich an den Greifer (9) mindestens ein um eine ver
tikale Achse drehbarer und mit mindestens vier, Henkel
mulden (11) aufweisenden Platten (12) bestückter Bearbei
tungstisch (13) mit einer Schneidstellung ("A"), einer
Innenputzstellung ("B"), einer Außenputzstellung ("C")
und einer Angarnierstellung ("D"), in der ein Behälter
(2) mit horizontaler Achse gegen einen Henkel (1) gedrückt
wird, anschließt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Greifer (9) aus zwei in die Stirnflächen eines
Henkels (1) eindrückbaren Vorsprüngen (10) besteht und
horizontal zwischen dem Drehtisch (4) und dem Bearbei
tungstisch (13) verschiebbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schneidstellung ("A") des Bearbeitungstisches
(13) ein auf einem Kreisbogen bewegbarer Schneiddraht
(14) zugeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7-9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Innenputzstellung ("B") des Bearbeitungstisches
(13) mindestens ein heb- und senkbarer Profilschwamm (15)
zugeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7-10
dadurch gekennzeichnet,
daß der Außenputzstellung ("C") des Bearbeitungstisches
(13) ein rotierender Schwamm (17) zugeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7-10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Außenputzstellung ("C") des Bearbeitungstisches
(24) mindestens ein heb- und senkbarer Profilschwamm (17)
zugeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7-12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Henkelmulden (11) aufweisenden Platten um
eine vertikale Achse um einen Winkel von 180° drehbar
ausgebildet sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7-13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenputzstellung ("C") und die Angarnierstel
lung ("D") einem zweiten Bearbeitungstisch (24) zugeord
net sind und zwischen den beiden Bearbeitungstischen
(13, 24) ein Greifer (21) angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Greifer (21) verschiebbar ausgebildet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7-15,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Henkel (1) in der Angarnierstellung ("D") rück
seitig ein Abstützkörper zugeordnet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstützkörper mit einem Schwingungserzeuger
gekoppelt ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7-17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Form zwei nebeneinander angeordnete Formhohl
räume (6) zur Bildung von Henkeln (1) aufweist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Platte (12) des Bearbeitungstisches (13) mit
zwei nebeneinander angeordneten Henkelmulden (11) ver
sehen ist.
20. Vorrichtung nach den Ansprüchen 14, 15, 18 und 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den beiden Bearbeitungstischen (13, 24)
zwei die nebeneinander befindlichen Henkel (1) ausein
anderbewegende Greifer (21) angeordnet sind.
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DE19853536620 Granted DE3536620A1 (de) | 1985-10-15 | 1985-10-15 | Verfahren und vorrichtung zum herstellen, putzen und angarnieren von keramischen henkeln an einem keramischen behaelter |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3536620A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1733810A1 (de) * | 2005-06-17 | 2006-12-20 | Sacmi Cooperativa Meccanici Imola Societa' Cooperativa | Verfahren und Vorrichtung zum Rekonditionieren von Werkzeugen zur Bearbeitung von Sanitärgegenständen und dergleichen |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102012016231A1 (de) * | 2012-08-10 | 2014-02-13 | Maschinen- Und Stahlbau Julius Lippert Gmbh & Co. Kg | Henkelbearbeitungsvorrichtung |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1759834A1 (de) * | 1968-06-12 | 1971-07-01 | Heinrich Seltmann | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen und Angarnieren von Henkeln fuer Tassen,Toepfe od.dgl. |
DE2161853A1 (de) * | 1971-12-13 | 1973-06-20 | Heinrich Seltmann | Vorrichtung zum putzen von henkeln |
-
1985
- 1985-10-15 DE DE19853536620 patent/DE3536620A1/de active Granted
Patent Citations (2)
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---|---|---|---|---|
DE1759834A1 (de) * | 1968-06-12 | 1971-07-01 | Heinrich Seltmann | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen und Angarnieren von Henkeln fuer Tassen,Toepfe od.dgl. |
DE2161853A1 (de) * | 1971-12-13 | 1973-06-20 | Heinrich Seltmann | Vorrichtung zum putzen von henkeln |
Cited By (1)
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EP1733810A1 (de) * | 2005-06-17 | 2006-12-20 | Sacmi Cooperativa Meccanici Imola Societa' Cooperativa | Verfahren und Vorrichtung zum Rekonditionieren von Werkzeugen zur Bearbeitung von Sanitärgegenständen und dergleichen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3536620C2 (de) | 1989-10-26 |
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