DE3536224A1 - Verfahren zum automatischen konstanthalten der ionenkonzentration in einem bad zur elektrolytischen einfaerbung von eloxiertem aluminium bzw. aluminiumlegierungen - Google Patents
Verfahren zum automatischen konstanthalten der ionenkonzentration in einem bad zur elektrolytischen einfaerbung von eloxiertem aluminium bzw. aluminiumlegierungenInfo
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Description
Verfahren zum automatischen Konstanthalten der Ionenkon
zentration in einem Bad zur elektrolytischen Einfärbung
von eloxiertem Aluminium bzw. Aluminiumlegierungen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen
Konstanthalten der Konzentrationen der Ionen des elektro
lytisch abgeschiedenen Metalls, der Säure und der Zusätze
an Stabilisatoren bzw. Streuungsverbesserern in einem Bad
zur elektrolytischen Einfärbung von Eloxalschichten.
Die automatische Konstanthaltung aller zur elektrolyti
schen Einfärbung benötigten Ionen in einem Bad zur elektro
lytischen Einfärbung von Eloxalschichten garantiert eine
gleichbleibende Farbqualität bei vorgegebenen Eloxal
schichten und elektrischen Färbedaten.
Beim elektrolytischen Einfärben von Eloxalschichten wird
bekanntlich in einem sauren Bad, das ein Metallsalz ent
hält (z.B. Salze von Zinn, Nickel, Kobalt, Kupfer oder
Mischungen dieser Metalle) in den Poren der Eloxalschicht
elektrolytisch Metall oder Metalloxid abgeschieden. Dieses
Verfahren wird grosstechnisch angewendet, die so gefärbten
Eloxalschichten haben eine hohe Lichtechtheit.
Zur Zeit werden die elektrolytischen Färbebäder durch
Laborpersonal hinsichtlich ihrer chemischen Zusammen
setzung überwacht. Je nach Nutzung der Färbebänder werden
mehr oder minder häufig Badproben entnommen, im Labor der
Gehalt an Metallsalz, Säure und Stabilisatoren bzw.
Streuungsverbesserern bestimmt und die Färbebäder entspre
chend korrigiert.
Der gesamte Zeitaufwand für Probennahmen, Analysen und
Nachstellen der Färbebäder beträgt einige Stunden.
Die Kontrolle der Färbebäder durch Laborpersonal und das
Einstellen der chemischen Sollwerte ist sehr zeitintensiv.
Da die Bäder deshalb nur selten bei den chemischen Soll
werten betrieben werden können, muss das Bedienungspersonal
bei vorgegebenen Eloxalschichten durch Variation der elek
trischen Färbedaten den gewünschten Farbton erreichen.
Durch dieses Vorgehen entsteht ein unnötig hoher Ausschuss.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, durch
automatisches Konstanthalten aller für die elektrolytische
Einfärbung benötigten Ionen eine gleichbleibende Farbquali
tät bei vorgegebenen Eloxalschichten und elektrischen Färbe
daten zu erreichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass
das elektrolytische Färbebad kontinuierlich in einem
Reaktor eine durch anodische Auflösung erzeugte Metall
menge aufnimmt, die dem Metallverbrauch beim Einfärben ent
spricht.
Gleichzeitig wird dem Färbebad die dem Metallgehalt ent
sprechende Menge an Stabilisator bzw. Streuungsverbesserer
und nach einer weiteren automatischen Kontrolle die nötige
Menge an Säure zugeführt.
Die beim Einfärben verbrauchte Menge an Metall wird durch
anodische Auflösung des Metalls im durch den Reaktor ge
pumpten Färbebad erzeugt, wobei der entsprechende katho
dische Prozess in dem durch eine Anionenaustauschermembran
abgetrennten Reaktorraum abläuft, durch den das Anodisierbad
gepumpt wird. Die Ladung beim anodischen Auflösen ist propor
tional der beim Färbevorgang geflossenen, wobei der Pro
portionalitätsfaktor von der Art des Metalls abhängig ist.
Gleichzeitig wird dem Farbbad der der zugeführten Menge an
Metallionen entsprechende Anteil an Stabilisator bzw.
Streuungsverbesserer zugesetzt, wobei als Regelgrösse der
Dosierpumpe die beim anodischen Auflösen des Metalls ge
flossene Ladung dient.
Im Anschluss daran wird einer konstanten Menge Badprobe
eine konstante Menge definierter Natronlauge und evtl. eine
weitere konstante Menge eines definierten Zusatzes zuge
setzt. Der daraus resultierende pH-Wert der Badprobe gibt
den Ist-Wert der Säure an. Die Differenz zum Sollwert wird
dann dem Färbebad zugesetzt.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbe
sondere darin, dass durch das Konstanthalten der chemischen
Zusammensetzung des elektrolytischen Färbebades bei vor
gegebenen Eloxalschichten und elektrischen Färbedaten eine
gleichbleibende Qualität der Färbung gewährleistet ist.
Die zeit- und personalintensive Kontrolle der Colorbäder
durch Laborpersonal, das Einstellen der chemischen Soll
werte und die Beschaffung von Metallsalzen entfällt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird im folgenden Text näher beschrieben:
- 1. Das Färbebad wird durch einen Reaktor gepumpt (Pumpe 5, Reaktor 2).
- 2. Im Reaktor wird durch anodische Auflösung von Metall pellets (z.B. Zinn, Nickel, Kobalt, Kupfer oder Mischungen) (Graphitanode mit Pellets 2 A) die beim Färben verbrauchte Menge an Metall erzeugt (geflossene Ladung bei der Wechselstromfärbung it F entsprechend der geflossenen Ladung bei der anodischen Auflösung im Reaktor it R =).
In einem Versuch wurden in einem elektrolytischen Färbe
bad auf Zinnbasis von 20 m3 Inhalt mit 15 g/l SnSO4,
20 g/l H2SO4 und 5 g/l Sulfosalicylsäure in 5 Chargen
60 m2 Aluminiumprofile in einer Stunde dunkelbronze
eingefärbt. Dabei floß beim Einfärben eine Ladung von
129,8 Ah. Die abgeschiedene Zinnmenge betrug 990 g,
entsprechend einer Ladung von 118,8 Ah. (Der Faktor zwi
schen it F ,und it R = war also beim Zinnbad 0,9). Eine
Stunde floß ein Strom von 118,8 A zur Auflösung der
verbrauchten Zinnmenge im Reaktor. (Die Belastbarkeit
der verwendeten Anionenaustauschermembran lag bei 30
mA/cm2, ihre Fläche war 50 dm2, also war die maximale
Belastbarkeit 150 A).
- 3. Gleichzeitig findet die kathodische Reaktion (Wasser stoffentwicklung an einem Netz aus VA-Edelstahl 4571 (2 C) im durch eine Anionenaustauschermembran (2 B) vom Färbebad getrennten, vom Anodisierbad (Gleichstrom- Schwefelsäurebad; kurz GS-Bad) durchströmten Pumpe (8) Raum des Reaktors statt.
- 4. Dem Färbebad wird die der anodischen Metallauflösung entsprechende Menge an Stabilisator bzw. Streuzusatz zugeführt, z.B. Sulfosalicylsäure beim Zinn- und Kupferbad, Magnesiumsulfat beim Kobaltbad, Magnesium- und Ammoniumsulfat beim Nickelbad. (Pumpe 11, Pumpen steuerung entsprechend dem bei der anodischen Metall auflösung geflossenen Strom).
In dem vorgenannten Versuch betrug der dem aufgelösten
Zinn entsprechende Stabilisatorgehalt 330 g Sulfosalicyl
säure. Diese Menge wurde über Pumpe 11 von der Steuerung,
die die Metallauflösung berücksichtigt, dem Färbebad zu
gesetzt.
- 5. Zuletzt wird der Säuresollwert des Färbebades einge stellt (Steuerung 13 H). Einer konstanten Menge Färbe bad (Pumpe 13 D) wird eine konstante Menge definierter Natronlauge (Pumpe 13 F) und evtl. eine weitere konstante Menge eines definierten Zusatzes (Pumpe 13 E) zugesetzt. Dieser Zusatz ist im Nickel- und im Kobaltbad z.B. Mannit oder Glycerin. Der daraus resultierende pH-Wert der Badprobe gibt den Ist-Wert der Säure an (13 C). Die Differenz zum Sollwert wird dann dem Färbebad zugesetzt. (Steuerung 13 B, Pumpe 13 A). Beim Zinn- und Kupferbad ist das Schwefelsäure, beim Nickel- und Kobaltbad Bor säure.
In dem o.g. Versuch wurde nach 16 Stunden Laufzeit eine
Menge von einem Liter Färbebad über die Steuerung 13 H
mit Pumpe 13 D zur Säurebestimmung vorgelegt und 400 ml
NaOH über Pumpe 13 F dazugegeben. Es stellte sich ein pH-
Wert von 1,71 ein. Das entsprach einem Säuregehalt von
19,68 g/l, d.h. die Fehlmenge Säure war 6400 g, bezogen
auf 20 m3. Diese Fehlmenge Schwefelsäure wurde dem Bad über
Pumpe 13 A von der Steuerung 13 H dem Bad zugesetzt.
Die nicht genannten Instrumente und Ventile dienen zur
Kontrolle bzw. Feineinstellung der Anlage.
Auf diese Weise gelingt es, elektrolytische Einfärbungen
in konstanter Expositionszeit vorzunehmen. Dabei entfällt
die Notwendigkeit der periodischen Analyse und entsprechen
den Korrektur des Elektrolyten. Die Verschleppungsverluste
werden aufgrund der konstanten Sollwerte im Vergleich zu
herkömmlichen Verfahren um etwa 20 Prozent reduziert.
Claims (8)
1. Verfahren zum automatischen Konstanthalten der Ionen
konzentrationen in einem Bad zur elektrolytischen
Einfärbung von eloxiertem Aluminium bzw. Aluminium
legierungen, dadurch gekennzeichnet, dass die beim
Färben verbrauchte Metallmenge durch anodische Auf
lösung des Färbemetalls in einem Reaktor erzeugt wird,
den das Färbebad durchströmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
als Färbemetalle Zinn, Nickel, Kobalt, Kupfer oder
Mischungen davon vorliegen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der entsprechende kathodische Prozess im den Reaktor
durchströmenden Anodisierbad stattfindet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
Anoden- und Kathodenraum im Reaktor durch eine Anionen
austauschermembran getrennt sind.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
dem Färbebad eine der anodischen Metallauflösung ent
sprechende Menge an Stabilisator bzw. Streuungszusatz
zugesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
als Stabilisator bzw. Streuungszusatz bei einem Zinn-
oder Kupferbad Sulfosalicylsäure, bei einem Kobaltbad
Magnesiumsulfat und bei einem Nickelbad Magnesium-
oder Ammoniumsulfat verwendet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der Säuresollwert des Färbebads nach einer automatischen
Analyse eingestellt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
der Säuresollwert bei einem Zinn-oder Kupferbad durch
Zufügen von Schwefelsäure und bei einem Nickel- oder
Kobaltbad durch Zufügen von Borsäure eingestellt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853536224 DE3536224A1 (de) | 1985-10-10 | 1985-10-10 | Verfahren zum automatischen konstanthalten der ionenkonzentration in einem bad zur elektrolytischen einfaerbung von eloxiertem aluminium bzw. aluminiumlegierungen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19853536224 DE3536224A1 (de) | 1985-10-10 | 1985-10-10 | Verfahren zum automatischen konstanthalten der ionenkonzentration in einem bad zur elektrolytischen einfaerbung von eloxiertem aluminium bzw. aluminiumlegierungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3536224A1 true DE3536224A1 (de) | 1987-04-16 |
DE3536224C2 DE3536224C2 (de) | 1987-11-05 |
Family
ID=6283303
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19853536224 Granted DE3536224A1 (de) | 1985-10-10 | 1985-10-10 | Verfahren zum automatischen konstanthalten der ionenkonzentration in einem bad zur elektrolytischen einfaerbung von eloxiertem aluminium bzw. aluminiumlegierungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3536224A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3002520A1 (de) * | 1979-01-25 | 1980-08-07 | Inoue Japax Res | Galvanoplastikvorrichtung |
-
1985
- 1985-10-10 DE DE19853536224 patent/DE3536224A1/de active Granted
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3002520A1 (de) * | 1979-01-25 | 1980-08-07 | Inoue Japax Res | Galvanoplastikvorrichtung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3536224C2 (de) | 1987-11-05 |
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