DE3535975C1 - Duennwandiger,elastischer Isolierschlauch - Google Patents
Duennwandiger,elastischer IsolierschlauchInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen dünnwandigen, elasti
schen Isolierschlauch einer mehradrigen elektrischen
Leitung nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
In der Kraftfahrzeugelektrik müssen mehradrige Leitungen
in Gehäuse hinein- oder durch eine Karosseriewand geführt
werden. Dabei ist es meist erforderlich, die Durchlaß
öffnung gegen Spritzwasser und Schmutz abzudichten. All
gemein ist es üblich (DE-OS 32 24 977), die Durchlaß
öffnung durch ein elastisches Formteil mit aufweitbarem
Innendurchmesser, z. B. eine Gummitülle, zu bilden, welches
sich beim Durchführen der Leitung elastisch deren Außen
kontur anschmiegt. Da nun die Außenkontur der von einem
Isolierschlauch umhüllten Leitung nicht unbedingt der
Innenkontur des elastischen Formteils entspricht, können
zwischen Isolierschlauch und elastischem Formteil Lücken
bleiben. Diese müssen dann z. B. durch Ausgießen mit einer
dauerelastischen Kunststoffmasse geschlossen werden. Dieses
Verfahren ist zeitaufwendig; zudem muß der Kunststoffver
guß jedesmal erneuert werden, wenn die Leitung ausgetauscht
oder vorübergehend entfernt werden muß.
Es sind auch abgedichtete Leitungsein- und -durchführungen
für mehradrige Leitungen bekannt, die jede Leitungsader
einzeln umfassen (DE-AS 25 56 506, DE-AS 18 14 508).
Erstere dichtet durch elastische Erweiterung der einzelnen
Durchlässe entsprechend dem Aderdurchmesser, die zweite
erreicht die Abdichtung nach dem Stopfbuchsenprinzip,
indem ein elastisches Formteil mit Kanälen nach Ein
führung der Leitungsadern in axialer Richtung durch eine
Schraube und eine Druckplatte zusammengepreßt wird und
sich dadurch die Wände der Kanäle eng an die Leitungs
adern anlegen.
Nachteilig ist an diesen Abdichtungen, daß die Leitungs
adern einzeln in Längsrichtung durch relativ enge
Öffnungen geschoben werden müssen, und daß eine etwa vor
handene gemeinsame Umhüllung aller Adern an der Durch
führung entfernt oder jedenfalls unterbrochen werden muß.
Dadurch entfällt die Stützwirkung für die Leitungsadern
durch die gemeinsame Umhüllung an einer besonders knick
gefährdeten Stelle.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Iso
lierschlauch einer mehradrigen elektrischen Leitung so aus
zubilden, daß eine gute Abdichtung einer Durchlaßöffnung,
durch welche die Leitung geführt wird, gegen Spritzwasser
und Schmutz mit einer allgemein gebräuchlichen einfachen
Gummitülle oder dergleichen ohne zusätzliche Dichtmaß
nahmen erzielt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruches gelöst.
Die Unteransprüche kennzeichnen vorteilhafte Ausbildungen
des erfindungsgemäßen Isolierschlauchs.
Das formsteife, rohrförmige Formteil der Ansprüche 2 und 3
wird bevorzugt als Kunststoffröhrchen auszuführen sein;
je nach der Innenkontur des die Durchlaßöffnung bildenden
elastischen Formteils kann das Röhrchen z. B. runden oder
ovalen Querschnitt aufweisen, auch kann es gerade oder
beliebig gekrümmt sein. Im übrigen können auch andere,
z. B. metallische Werkstoffe verwendet werden. In jedem
Fall muß das Röhrchen den Isolierschlauch in dem betreffenden
Abschnitt ausfüllen, d. h. das Außenmaß des
Röhrchens sollte mindestens gleich groß wie das Innen
maß des Isolierschlauchs sein, damit nicht durch Falten
wurf des Schlauchs Lücken an der Dichtstelle entstehen.
Des weiteren muß natürlich die formsteife Außenkontur
des Isolierschlauchabschnitts größer als das nicht ver
formte Innenmaß des die Durchlaßöffnung bildenden
elastischen Formteils sein, um den für die Abdichtung
der Öffnung erforderlichen Anpreßdruck zwischen elastischem
Formteil und Isolierschlauch zu erreichen.
Selbstverständlich können auch mehrere Abschnitte mit
starrer Außenkontur innerhalb eines Isolierschlauchs
vorgesehen werden.
Vorteile der erfindungsgemäßen Ausbildung eines Isolier
schlauchs einer mehradrigen Leitung sind, daß
- - vor allem bei Serienanfertigung der Leitung die für Ein- oder Durchführungen vorgesehenen Abschnitte im Leitungsverlauf in einfacher Weise zur Abdichtung der Durchlaßöffnungen bei Leitungsverlegung ausge stattet werden können,
- - der Knickschutz für die Einzeladern durch die gemein same Umhüllung auch an der Dichtstelle erhalten bleibt und durch das formsteife Röhrchen verstärkt wird,
- - bei Ausbildung des Kunststoffröhrchens nach Anspruch 3 die Leitungsadern nicht längs eingefädelt werden müssen,
- - der Austausch einzelner oder auch das Einziehen zu sätzlicher Adern im eingebauten Zustand möglich ist.
Bei Einbau eines Röhrchens in einen Endabschnitt des
Isolierschlauchs wird dieser mit einem geeigneten Werkzeug
elastisch aufgeweitet, das Röhrchen eingeschoben und das
Werkzeug wieder entfernt, worauf sich die Innenwand des
Schlauchs an das Röhrchen anlegt.
Kann der Isolierschlauch der Länge nach über die mehr
adrige Leitung gerollt werden, so kann zu beliebiger
Stelle der Leitung zunächst ein geschlossenes Röhrchen
aufgeschoben und dann zusammen mit der Leitung durch
rollendes Aufziehen des Schlauchs umhüllt werden.
Es ist auch möglich, eine bereits verlegte Leitung
an einer Durchführung ohne Ausbau erfindungsgemäß zu
modifizieren, indem der Isolierschlauch nahe bei dem
in der Durchlaßöffnung liegenden Abschnitt aufgetrennt
wird, die Leitungsadern in ein geschlitztes Röhrchen
mit gut gerundeten Endkanten eingelegt werden, das
Röhrchen innerhalb des Isolierschlauchs in die Durchlaß
öffnung geschoben und die aufgetrennte Stelle des
Isolierschlauchs wieder verschlossen (verklebt, verschweißt)
wird.
Eine weitere Möglichkeit, einen erfindungsgemäßen
Isolierschlauch einer mehradrigen Leitung
herzustellen, besteht in abschnittweisem Aushärten des z. B.
durch eine eingeschobene Form gestützten Isolierschlauchs,
z. B. bei Verwendung eines PVC-Schlauchs durch Ultra
violettbestrahlung, und darauffolgendem Entfernen der
Form.
Die geschlitzte Ausführung empfiehlt sich vor allem für
die Verwendung in Kabelbäumen, um den Zeitaufwand für
das Einfädeln verschiedener Zweige zu minimieren, sowie
für die bereits angesprochene Modifizierung verlegter
Leitungen. Es ist von Vorteil, die Endkanten der ver
wendeten Röhrchen gut abzurunden, damit der darüber
gezogene Isolierschlauch nicht beschädigt wird.
Zwar wird hier von der Verwendung nahtloser Isolier
schläuche ausgegangen, die Erfindung läßt sich aber
durchaus auch bei mehradrigen Leitungen mit geschweißtem
Isolierschlauch verwenden sowie auch in anderen Ver
wendungen als der Kfz.-Elektrik.
In den gezeigten Anwendungsfällen wird eine gute Ab
dichtung einer Leitungsdurchführung durch erfindungs
gemäße Ausbildung des Isolierschlauchs mit einfachen Mitteln
erreicht, wobei Ein- und Ausbau der Leitung an der Durch
führung einfach und schnell vonstatten gehen.
Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Leitung sind
in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden
näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 die abgedichtete Einführung eines erfindungsgemäßen
Isolierschlauchs mit einer mehradrigen Leitung in ein Gehäuse,
Fig. 2 die Durchführung eines erfindungsgemäßen Isolier
schlauchs mit einer mehradrigen Leitung durch
eine Blechwand,
Fig. 3 ein zur Vereinfachung des Einlegens der
Leitung mit einem Längsspalt versehenes Form
teil.
In Fig. 1 ist eine zweiadrige Leitung 1, von einem Isolier
schlauch 4 umhüllt, durch eine von einem elastischen Form
teil 3 gebildete Durchlaßöffnung 6 in ein Gehäuse 2 einge
führt. Das elastische Formteil 3 ist in nicht dargestellter
Weise im Gehäuse 2 befestigt. Der Isolierschlauch 4
endet hinter der Durchlaßöffnung 6 innerhalb des Gehäuses
2. Bündig mit dem Ende des Isolierschlauchs 4 schließt
ein starres Röhrchen 5 ab, welches in einem Abschnitt 7
die Leitung 1 umfaßt und zusammen mit dieser vom Isolier
schlauch 4 umhüllt ist, wobei das Röhrchen 5 dem Isolier
schlauch eine starre Außenkontur im Abschnitt 7 verleiht.
An diese Außenkontur schmiegt sich das elastische Formteil 3
dichtend an. Eine gebräuchliche Abziehsicherung der
Leitung 1 kann im Gehäuse 2 vorgesehen werden.
In Fig. 2 ist eine mehradrige Leitung 1′ mit einem
Isolierschlauch 4′ durch eine von einer Gummimuffe 3′
gebildete Durchlaßöffnung 6′ in einer dünnen Wand 8 ge
führt. Die Innenkontur der Gummimuffe 3′ liegt nach
elastischer Aufweitung dichtend an der durch ein ge
bogenes Röhrchen 5′ geformten starren Außenkontur eines
Abschnittes 7′ des Isolierschlauchs 4′ an.
Fig. 3 zeigt ein Röhrchen 9 mit einem Längsspalt 10,
dessen Anfang und Ende keilförmige Einkerbungen 11 am
Außenumfang des Röhrchens 9 aufweisen.
Bei der Anfertigung einer Leitung mit dem Isolier
schlauch können die Leitungsadern einzeln durch den Längsspalt 10
in das Röhrchen 9 eingelegt werden. Da die lichte Weite
des Längsspalts 10 möglichst klein sein soll, um Durch
messeränderungen des Röhrchens 9 unter Radialdruck zu
minimieren, werden die keilförmigen Einkerbungen 11
vorgesehen, um die notwendige elastische Aufweitung des
Längsspalts 10 durch Eindrücken einer Leitungsader zu
erleichtern.
Claims (5)
1. Dünnwandiger, elastischer Isolierschlauch einer mehr
adrigen elektrischen Leitung, welcher alle Leitungsadern um
hüllt und mit diesen gegen Spritzwasser und Schmutz abdich
tend durch eine von einem elastischen Formteil mit aufweit
barem Innenmaß gebildete Durchlaßöffnung in einem Gehäuse
oder einer dünnen Wand zu führen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Isolierschlauch (4; 4′) in einem zur Verlegung durch
die Durchlaßöffnung (6; 6′) bestimmten begrenzten Längenab
schnitt (7; 7′) eine formsteife Außenkontur aufweist, welche
der Innenkontur der Durchlaßöffnung (6; 6′) geometrisch ähn
lich und größer als die Durchlaßöffnung (6; 6′) ist.
2. Isolierschlauch nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die formsteife Außenkontur des Längenabschnittes (7;
7′) des Isolierschlauchs (4; 4′) durch ein alle Leitungs
adern umfassendes und wie diese vom Isolierschlauch (4; 4′)
umhülltes formsteifes, rohrförmiges Formteil (5; 5′; 9)
hergestellt ist.
3. Isolierschlauch nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das formsteife, rohrförmige Formteil (9) einen Längs
spalt (10) aufweist, dessen lichte Weite kleiner ist als
der Durchmesser der dünnsten in der Leitung (1; 1′) ver
wendeten Einzelader.
4. Isolierschlauch nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die formsteife Außenkontur des Längenabschnittes
(7; 7′) des Isolierschlauchs durch Aushärtung des Längen
abschnittes (7; 7′) über einer Form
hergestellt ist.
5. Isolierschlauch nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Längenabschnitt (7′) mit formsteifer Außenkontur
an beliebiger Stelle im Längsverlauf des Isolierschlauchs
(4′) angeordnet ist.
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