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Sicherungsvorrichtung an Saugförderanlagen für feuergefährliche Flüssigkeiten.
Dem Patent 24I500 liegt die Aufgabe zugrunde, den bei Saugförderanlagen für feuergefährliche
Flüssigkeiten im Gegensatz zur Druckschutzgasförderung fehlenden Sicherungszwang
nachträglich künstlich zu schaffen. Diese Aufgabe ist in von mechanischen Zwischengliedern
freier Weise gemäß dem Hauptpatent dadurch gelöst, daß an der Saugseite der Pumpe
absichtlich eine undichte Stelle geschaffen ist, die dutrch einen Flüssigkeitsverschluß
so lange gesperrt gehalten wird, als das zur Sicherung der Anlage erforderliche
Schatzgas vorhanden ist, während mit Fehlen des Schutzgases auch der Flüssigkeitsverschluß
aufgehoben und die Pumpe unwirksam wird.
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Die Erfindung betrifft eine Weiterbildüng dieses Grundgedankens für
solche Anlagen, bei denen statt eines nichtoxvdierenden Schutzgases, wie Kohlensäure
oder Stickstoff, zur Sicherung eder Anlage mit den Dämpfen der feuergefährlichen
Flüssigkeit gesättigte Luft (Aeroxgengas) behelfsweise benutzt wird. Ein derartiges
Luftgas wind am besten in der Weise hergestellt, daß die Luft mit überschüssiger
Flüssigkeit innig gemischt und das dabei entstehende übersättigte Gemisalh gern
Lagerbehälter zugeführt wird. Nach der Erfindung wird neun dieses von dem Sättiger
kommende Gemisch durch einen Zwischenbehälter geleitet, der sowohl als Abscheider
der überschüssigen Flüssigkeit als auch gleichzeitig als Flüssigkeitsverschluß für
die absichtlich undichte Stelle der Saugleitung dient. Solange der Sättiger arbeitet,
bleibt auch der Flüssigkeitsverschluß bestehen, weil die darin befindliche Flüssigkeit
durch den sich wieder abscheidenden Flüssigkeitsüberschuß stets aufgefüllt wird.
Fehlt aber die zur Luftsättigung erforderliche Flüssigkeit, so findet auch kein
Nachfüllen des erwähnten Zwischenbehälters, sondern nur die schnelle Verdunstung
der Verschlußflüssigkeit durch die jetzt ungesättigt leindurchtretende Luft statt,
wodurch der Flüssigkeitsverschluß nach einer gewissen Zeit aufgehoben und die Pumpe
gesperrt wird. Bis zum Eintritt der Pumpensperrung erfolgt noch immer eine bestimmte
Sättigung der durch die Flüssigkeit hindurchtretenden Luft, so daß das Luftgas noch
immer hinreichend mit Feuchtigkeit angereichert ist.
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Nach der Erfindung ist ferner die den Flüssigkeitsverschluß enthaltende
Umgangsleitung zwischen Saugseite der Pumpe und Gasraum des Flüssigkeitsbehälters
in einen Saugwindkessel geleitet und an ihrem anderen, an dem Zwischenbehälter mit
dem Flüssigkeitsverschluß liegenden Ende als Anzeigevorrichtung für den Flüssigkeitsstand
im Lagerbehälter ausgebildet. Hierdurch ist eine ebenso einfache wie wirkungsvolle
Meßvorrichtung für die im Lagerbehälter vorhandene Flüssigkeitsmenge geschaffen,
deren Wirkungsweise darauf beruht, daß sich die Höhe der Flüssigkeitssäule in der
Umgangsleitung in gesetzmäßiger Abhängigkeit mit dem Flüssigkeitsstande in dem Lagerbehälter
ändert.
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Auf der Zeichnung ist die Anlage nach der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht. Aus dem Lagerbehälter I mit der feuergefährlichen Flüssigkeit führt
ein Saugrohr 2 in einen Saugwindkessel 3, aus gern die Flüssigkeit von -der Pumpe
q. durch das Rohr 5 in ein Rohr 6 gedrückt wird. Das Rohr 6 mündet in einen Behälter
7 an dessen oberem Ende, und ist mit einer nach unten gerichteten Öffnung 8 sowie
einer abwärts gerichteten Düse 9 ve'rse'hen. Ein Teil der von der Pumpe q. geförderten
Flüssigkeit wirdl durch die Düse 9 in ein Rohr io gepreßt, !durch d'as die beim
Füllen ides Behälters 7 aus diesem verdrängte Luft abzieht, während durch ein Rückschlagventil
i i Luft in d#-n1 Behälter 7 nachströmt. In .dem Rohr io entsteht ein gesättigtes
Luftgas, das zusammen mit ,dem noch verbleibenden Überschuß
an
Flüssigkeit in einen Behälter I2 gelangt. Das Ende des Rohres io taucht um die Strecke
t1 in die im Behälter I2 befindliche Flüssigkeit ein, deren Stand durch die Höhe
des zumr Lagerbehälter i führenden Überlaufrohres I3 bedingt ist.
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In die im Behälter I2 befindliche Flüssigkeit taucht ferner um eine
Strecke t2 ein Rohr I4 ein, das über eine Anzeigevorrichtung I5 hinweg in den Saugwindkessel
3 geführt ist. An den Behälter I2 ist noch ein Rohr I6 angeschlossen, das zum Abblasen
der Abluft des Lagerbehälters I bei dessen Füllung dient und durch ein Kugelventil
I7 gegen den Behälter I2 abgeschlossen ist.
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Der durch die Düse 9 in das Rohr io ständiig eingespritzte Flüssigkeitsstrahl
wird fein zerstäubt, so daß die Luft nicht nur mit Flüssigkeitsdämpfen gesättigt
wird. Gleichzeitig wird der Luft durch die injektorartige Wirkung der Düse 9 eine
größere Geschwindigkeit erteilt, die sich in dem Rohr io in Druck umsetzt, so daß
zur Überwindung des Flüssigkeitswiderstandes t1 im Behälter I2 in der Regel kein
Unterdruck im Lagerbehälter i nötig ist, wie dies sonst bei Pumpenlagen mit Luftsättigung
der Fall sein muß.
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Die im Rohr I4 aus dem Behälter I2 angesaugte Flüssigkeit verschließt
das Rohr I4, kann jedoch nicht in den Saugwindkessel 3 hinübergepumpt werden. Infolgedessen
kann in das Rohr I4 und den Saugwindkessel keine Luft eindringen und etwa den Betrieb
der Pumpe unterbrechen, solange das Rohr I4 in die Flüssigkeit des Behälters I2
eintaucht, d. n. solange sich in diesem Behälter genügend Flüssigkeit befindet.
Vorbedingung für das Vorhandensein der Flüssigkeit ist die ordnungsmäßige innige
Sättigung der eintretenden Luft mit der eingespnitzten Flüssigkeit im Überschuß,
weil sich durch diesen die Füllung des Behälters I2 stets erneuert. Fehlt diese
Sättigung, etwa durch Verstopfen der Düse 9, so fehlt auch der ständige Zufluß von
Flüssigkeit zum Behälter I2. Die in diesem befindliche Flüssigkeit, die nun nicht
mehr ergänzt wird, wird in verhältnismäßig kurzer Zeit durch die jetzt ungesättigt
hindurchtretende Luft verdunstet, wobei diese sich doch noch mit Flüssigkeit belädt.
Der Betrieb der Pumpe kann nun noch so lange fortgesetzt werden, biss der Flüssigkeitsinhalt
des Behälters i2 unter das Ende des Rohres I4 gesunken ist, wodurch Luft in dieses
Rohr und dadurch in den Saugwindkessel 3 eintreten kann.
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Die Höhe hl der im Rohr I4 emporgesaugten Flüssigkeitssäule über dem
Flüssigkeitsspiegel im Behälter i2 entspricht dem Unterdruck im Saugwvindkessel
3. Dieser Unterdruck richtet sich nach der Höhe des Flüssigkeitsspiegels im Saugwindkessel
über dem Spiegel der Flüssigkeit im Lagerbehälter i. Mit der Änderung des Spiegels
der Flüssigkeit im Behälter i ändert sich auch der Unterdruck im Windkessel 3, und
zwar entspricht dieser stets der Länge der Flüssigkeitssäule vom Spiegel im Windkessel
bis zum Spiegel im Lagerbehälter. Hieraus folgt, daß die Flüssigkeitssäule h1 im
Rohr I4 stets dem Abstand der beiden Flüssigkeitsspiegel im Behälter i und Kessel
3 gleicht. Das Rohr I4 besteht zweckmäßig zum Teil aus Glas, damit der Flüssigkeitsstand
darin sichtbar wird. Zu beachten ist hierbei, daß bei ganz gefülltem Behälter i
der Unterdruck ha klein ist und bei fast leerem Behälter I am größten (H). Der Unterschied
zwischen beiden ist gleich dem Durchmesser D oder der Höhe des Behälters i.