DE3534792C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Elektronenstrahlerzeuger
mit einer direkt beheizbaren ersten Katode, die entgegen der Strahlrichtung gesehen hinter
einer indirekt beheizbaren zweiten Blockkatode ange
ordnet ist, die über mehrere abstehende Tragstreben
mit einem zentrisch durchbohrten scheibenförmigen
Teil einer Fokussierungselektrode verbunden ist.
Derartige z. B. aus der DE-OS 26 27 862 bekannte Elektronenstrahlerzeuger werden als Quelle
von Elektronenstrahlen hoher Leistung verwendet, wie
sie für das Schmelzen und/oder Verdampfen von Werk
stoffen im Vakuum benötigt werden. Dabei wird die
im wesentlichen aus einer massiven Kreisscheibe be
stehende Blockkatode im allgemeinen durch eine aus
Draht bestehende, wendelförmig gebogene direkt be
heizte Katode aufgeheizt und sendet nun ihrerseits
aufgrund einer in dem System vorhandenen Be
schleunigungsspannung einen gebündelten Elektronen
strahl aus.
Durch die US-PS 32 73 003 sind verschiedene Formen
einer indirekt beheizbaren Blockkatode bekannt,
wobei jedoch lediglich angegeben ist, daß die freien
Enden der abstehenden Tragstreben mit einer
konventionellen Haltevorrichtung verbunden sind.
Man ist dabei in der Praxis bisher so verfahren,
daß die freien Enden der Tragstreben abgewinkelt
und unter Vorspannung in achsparallele Durchgangs
löcher eines scheibenförmigen Teils eingesetzt
wurden. Dieser scheibenförmige Teil wurde nun
seinerseits wiederum durch Niete mit dem Stirn
flansch eines hohlzylindrischen Teils verbunden.
Der scheibenförmige und der hohlzylindrische Teil
bildeten dabei zusammen die Fokussierungselektrode,
häufig auch als Wehnelt-Zylinder bezeichnet.
Bei der bekannten Lösung bestand jedoch folgende
Problematik: Das Abwinkeln der Tragstreben war
relativ schwierig und nicht immer mit der gewünschten
Genauigkeit durchführbar, und auch die kraft
schlüssige Halterung in den achsparallelen Durchgangs
löchern des scheibenförmigen Teils führte nur nach
umständlichen Justierarbeiten zu einer einigermaßen
koaxialen Ausrichtung zu einer Mittenbohrung im
scheibenförmigen Teil. Diese koaxiale Ausrichtung
ist aber wichtig, da durch die geometrische Form
der Mittenbohrung die eigentliche Strahlformung
bewirkt wird. Durch die weiter oben beschriebene
Vernietung entstand eine Unregelmäßigkeit in der
Oberfläche der Fokussierungselektrode, die zu un
erwünschten Spannungsspitzen mit örtlich überhöhten
Feldstärken führte. Gelegentlich ragten auch die
unterschiedlich langen abgewinkelten Enden der
Tragstreben aus der Stirnseite der Fokussierungs
elektrode hervor, so daß sich weitere Spannungs
spitzen ergaben. Durch diese Spannungsspitzen wurden
Oberschläge begünstigt, die in Vakuumanlagen soweit
wie irgend möglich vermieden werden müssen.
Weiterhin sind sowohl die Blockkatode als auch der
scheibenförmige Teil der Fokussierungselektrode in
Abhängigkeit von der Belastung einem nicht vernach
lässigbaren Verschleiß ausgesetzt, und auch im Falle
einer Umrüstung des Elektronenstrahlerzeugers müssen
die Blockkatode und der scheibenförmige Teil ausge
wechselt werden. In beiden Fällen werden die vor
stehend beschriebenen Niete durch Aufbohren ent
fernt. Ein solcher Aufbohrvorgang kann nur wenige
Male durchgeführt werden, bis die betreffenden Teile
unbrauchbar werden.
Auch bei dem aus der DE-OS 26 27 862 bekannten
Strahlerzeuger ist die Justierung der Blockkatode
relativ zum scheibenförmigen Teil, sowie die
Anwendung dieser Teile nur erschwert
möglich, da die Blockkatode und der scheibenförmige
Teil jeweils für sich über Halter an einer Tragplatte
gehalten sind.
Bei dem durch die DE-OS 26 27 862 bekannten
Elektronenstrahlerzeuger wird die mit einer Umfangsnut
versehene Blockkatode von tangential verlaufenden Stangen
gehalten, deren entgegengesetztes Ende zwischen Metallbacken
eingespannt ist. Dadurch wird eine genaue Zentrierung
zeitraubend und schwierig. Zwar ist es möglich, die
Metallstäbe einzeln von der Vorderseite her aus den
Klemmbacken zu lösen, jedoch ist es nicht möglich, ohne ein
vollständiges Zerlegen des Strahlerzeugers die Blockkatode
als Baueinheit mit einem ringförmigen Katodenhalter
auszubauen, der seinerseits die Klemmbacken trägt. Dies liegt
daran, daß der Katodenhalter von der Rückseite einer
Isolierstoffplatte her mittels Schrauben verspannt ist, die
nicht ohne weiteres zugänglich sind. Auch dient die
scheibenförmige Wehnelt-Elektrode beim Stande der Technik
nicht zur Halterung der Blockkatode; sie besitzt für deren
Aufnahme auch keinerlei Zentrierfläche.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
einen Elektronenstrahlerzeuger der eingangs be
schriebenen Gattung anzugeben, bei dem die Block
katode relativ zum scheibenförmigen Teil exakt
justiert werden kann, bei dem das Auswechseln der
Blockkatode und des scheibenförmigen Teils auf ein
fache Weise möglich sind und bei dem auf der Ober
fläche der Fokussierungselektrode keinerlei Ober
flächenunregelmäßigkeiten auftreten können.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt erfindungs
gemäß dadurch, daß
- a) der scheibenförmige Teil eine erste Zentrierfläche aufweist, die zur Bohrung konzentrisch ausgerichtet ist,
- b) die Blockkatode mittels ihrer Tragstreben kon zentrisch in einem Tragring befestigt ist, der eine zur ersten Zentrierfläche komplementäre zweite Zentrierfläche aufweist,
- c) die Blockkatode mittels des Tragrings von der der ersten Katode zugewandten Seite her in den scheibenförmigen Teil einge setzt ist, und daß
- d) der Tragring und der scheibenförmige Teil mittels eines Verriegelungsringes gegeneinander verspann bar sind.
Bei einem solchen Elektronenstrahlerzeuger sind allein
durch Lösen des Verriegelungsringes sowohl die Block
katode als auch der scheibenförmige Teil zum Innern
der Fokussierungselektrode hin ausbaubar. Die Block
katode läßt sich relativ zum Tragring durch die
Tragstreben außerordentlich genau positionieren, ge
gebenenfalls unter Verwendung einer Lehre, so daß
die aus Blockkatode, Tragstreben und Tragring be
stehende Baueinheit beim Einsetzen in den scheiben
förmigen Teil äußert exakt justiert wird. Dabei ist
auch eine einwandfreie elektrische Verbindung der
Tragstreben mit dem Tragring möglich, so daß
asymmetrische Stromzuführungen ausgeschaltet sind.
Zum Auswechseln brauchen auch keinerlei Nietver
bindungen durch Ausbohren gelöst werden, so daß ins
besondere der relativ teure scheibenförmige Teil
sehr häufig wieder verwendet werden kann. Die Ober
fläche der Fokussierungselektrode läßt sich zusätz
lich sehr glatt gestalten, so daß Spannungspitzen
mit ihren nachteiligen Wirkungen gleichfalls ver
mieden werden. Durch den Erfindungsgegenstand ent
fällt insbesondere die bei der bekannten Lösung äußerst
aufwendige Justierung durch unterschiedliches Ver
biegen der freien Enden der Tragstreben. Hierbei
ist zu berücksichtigen, daß eine solche Justiermöglichkeit
nach der ersten Inbetriebnahme nicht mehr gegeben ist,
weil das üblicherweise für die Tragstreben verwendete
Material beim Aufheizen stark versprödet.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungs
gegenstandes ergeben sich aus den Unteran
sprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
und seine wesentlichen Teile werden nachfolgend an
hand der Fig. 1 bis 4 näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Axialschnitt durch einen voll
ständigen Elektronenstrahlerzeuger,
Fig. 2 einen Axialschnitt durch eine aus Block
katode, Tragstreben und Tragring be
stehende Baueinheit in vergrößertem Maß
stab,
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Gegenstand von
Fig. 2 und
Fig. 4 eine Unteransicht des Verriegelungsringes
in einem gegenüber Fig. 2 und 3 ver
kleinertem Maßstab.
In Fig. 1 ist ein Elektronenstrahlerzeuger 1 ge
zeigt, der eine direkt beheizbare erste Katode 2
und eine durch die erste Katode indirekt beheizbare
zweite Katode 3, die sogenannte Blockkatode auf
weist. Die erste Katode 2 besteht in ihrem zentralen
Teil aus einem spiralförmig gebogenen Teil, der über
zwei nach hinten und außen führende Anschlußenden
mit metallischen Tragstützen 4 und 5 verbunden sind,
über die gleichzeitig die Stromzufuhr bewirkt wird.
Die Tragstützen 4 und 5 sind mittels zweier Anschluß
bolzen 6 und 7 an einem Isolierkörper 8 gehalten,
der seinerseits wieder an einer Tragstange 9 be
festigt ist, die gleichzeitig zur Stromzu
führung zum rechten Anschlußbolzen 7 führt. Die
Stromzuführung zum Anschlußbolzen 6 ist nicht
näher gezeigt. Die vorstehend beschriebene Anordnung
ist in einer inneren Fokussierungselektrode 10 unter
gebracht, die in ihrer Stirnseite 11 eine koaxiale
Bohrung 12 aufweist, in der die erste Katode 2 konzentrisch
angeordnet ist. Dadurch wird ein im Betrieb nach oben
(bezogen auf Fig. 1) gerichtetes Strahlenbündel er
zeugt, das auf die Blockkatode 3 auftrifft und in Ab
hängigkeit von der Steuerung der Potentialdifferenz
eine mehr oder weniger starke Aufheizung der Block
katode 3 bewirkt, so daß diese nun ihrerseits ein
wiederum nach oben gerichtetes Strahlenbündel aus
sendet.
Die innere Fokussierungselektrode 10 ist konzentrisch
von einem Hohlzylinder 13 umgeben, der einen Stirn
flansch 14 aufweist. In die dadurch gebildete kreis
förmige Öffnung ist ein scheibenförmiger Teil 15 so
eingesetzt, daß seine zentrische Bohrung 16 kon
zentrisch zur gemeinsamen Achse A-A des gesamten
Systems verläuft. Der scheibenförmige Teil 15
stützt sich über eine nicht näher bezeichnete
Schulterfläche am Stirnflansch 14 ab. Der Hohl
zylinder 13 und der scheibenförmige Teil 15 bilden
zusammen eine äußere Fokussierungselektrode 17.
Im scheibenförmigen Teil 15 befindet sich eine zur
Bohrung 16 konzentrische erste Zentrierfläche 18,
die als schmale Zylinderfläche ausgebildet ist. Die
von der Zentrierfläche 18 begrenzte zylindrische Aus
nehmung dient zur Aufnahme der Baugruppe nach den
Fig. 2 und 3, zu der ein Tragring 19 gehört.
Dieser Tragring besitzt eine zur ersten Zentrier
fläche 18 komplementäre zweite Zentrierfläche 20,
welche gleichfalls eine schmale Zylinderfläche ist.
Im Innern des Tragrings 19 befindet sich die Block-
Katode 3, in der eine Umfangsnut 21 angeordnet ist,
in die in etwa tangentialer Ausrichtung und äquidistant
auf dem Umfang verteilt vier Tragstreben 22 ange
ordnet sind. Die Tragstreben 22 sind als Zylinderbolzen
ausgeführt und mit ihren inneren Enden in die Umfangs
nut 21 eingepreßt. Mit ihrem jeweils anderen Ende ist
jede der Tragstreben 24 in eine entsprechende Nut 23
im Tragring 19 eingepreßt, wobei jede dieser Nuten
entlang einer Sehne verläuft, die um das Maß "s"
parallel zu einer diametralen Linie versetzt ist.
Wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich ist,
entspricht das Maß "s" dem Radius "R" der Block
katode 3 abzüglich dem halben Durchmesser der Trag
streben 22. Es versteht sich, daß zwischen der Block
katode 3 und dem Innendurchmesser des Tragrings 19
ein ausreichend großer Abstand vorhanden ist.
Wie wiederum aus Fig. 1 ersichtlich ist, wird der
Tragring 19 im scheibenförmigen Teil 15 durch einen
Verriegelungsring 24 gehalten, dessen Einzelheiten
anhand von Fig. 4 erläutert werden. Der Innendurch
messer des Verriegelungsrings 24 entspricht dabei
im wesentlichen dem Innendurchmesser des Tragrings 19.
Auf seinem äußeren Umfang 25 besitzt der Verriegelungs
ring 24 zwei radiale Nuten 26, die sich über die
gesamte Dicke des Verriegelungsrings erstrecken.
Von diesen Nuten 26 gehen zwei in Umfangsrichtung
verlaufende schiefe Ebenen 27 aus, deren Endkanten 28
in der unteren Begrenzungsfläche 29 des Verriegelungs
rings 24 liegen. Weiterhin sind zwei Bohrungen 30
vorhanden, die zum Ansetzen eines Werkzeugs zum Zwecke
des Verdrehens des Verriegelungsringes 24 dienen.
Zur Festlegung des Verriegelungsringes, dessen Außen
durchmesser etwa dem Innendurchmesser des Hohl
zylinders 13 entspricht, sind in diesem Hohlzylinder
an diametral gegenüberliegenden Stellen (entsprechend
der Lage der Nuten 26) zwei Zylinderzapfen 31 angeordnet,
von denen nur einer gezeigt ist. Aufgrund der Nuten 26
läßt sich der Verriegelungsring 24 zwischen die
Zylinderzapfen 31 und das scheibenförmige Teil 15
bringen. Durch Verdrehen des Verriegelungsringes 24
im Uhrzeigersinn (bezogen auf Fig. 4) gleiten die
schiefen Ebenen 27 über die Zylinderzapfen 31 in
Richtung auf die Endkanten 28, so daß der Ver
riegelungsring 24 gegen die Zylinderzapfen 31 einer
seits und gegen den scheibenförmigen Teil 15 anderer
seits verspannt wird. Dabei wird der Teil 15 seiner
seits gegen den Stirnflansch 14 gepreßt.
Es ergibt sich aus Fig. 1, daß durch die beschriebene
Ausbildung eine außerordentlich exakte geo
metrische Ausrichtung bzw. Justierung sämtlicher
Teile zueinander ermöglicht wird. Außerdem ist eine
außerordentlich einfache Auswechselbarkeit der be
treffenden Teile gewährleistet.
Gemäß Fig. 1 sind die den Strahlerzeuger 1 bildenden
Teile in einer Halterung 32 befestigt, die jedoch
nur strichpunktiert angedeutet ist, weil sie nicht
zur Erläuterung der Erfindung notwendig ist.
Claims (3)
1. Elektronenstrahlerzeuger mit einer direkt beheiz
baren ersten Katode, die entgegen der Strahlrichtung gesehen hinter einer indirekt
beheizbaren zweiten Blockkatode angeordnet ist,
die über mehrere abstehende Tragstreben mit einem
zentrisch durchbohrten scheibenförmigen Teil
einer Fokussierungselektrode verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) der scheibenförmige Teil (15) eine erste Zentrierfläche (18) aufweist, die zur Bohrung (16) konzentrisch ausgerichtet ist,
- b) die Blockkatode (3) mittels ihrer Trag streben (22) konzentrisch in einem Trag ring (19) befestigt ist, der eine zur ersten Zentrierfläche (18) komplementäre zweite Zentrierfläche (20) aufweist,
- c) die Blockkatode (3 ) mittels des Tragrings (19) von der der ersten Katode zugewandten Seite her in den scheibenförmigen Teil (15) eingesetzt ist, und daß
- d) der Tragring (19) und das scheibenförmige Teil (15) mittels eines Verriegelungsringes (24) gegeneinander verspannbar sind.
2. Elektronenstrahlerzeuger nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tragstreben (22) als
Zylinderbolzen ausgeführt und mit ihrem einen
Ende in mindestens
eine Umfangsnut (21) der Blockkatode (3) und
mit ihrem anderen Ende in eine entlang einer
Sehne des Tragrings (19) verlaufenden Nut (23)
derselben eingesetzt sind.
3. Elektronenstrahlerzeuger nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verriegelungsring (24) auf
seinem äußeren Umfang (25) mindestens zwei
radiale Nuten (26) und von diesen Nuten aus
gehend in Umfangsrichtung verlaufende schiefe
Ebenen (27) aufweist.
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Owner name: LEYBOLD AG, 6450 HANAU, DE |
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