DE3742828C2 - Verfahren zum Einsetzen und lagegenauen Befestigen von Lager- und Führungsteilen in einem Geräte-Chassis - Google Patents
Verfahren zum Einsetzen und lagegenauen Befestigen von Lager- und Führungsteilen in einem Geräte-ChassisInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum lagegenauen
Befestigen von Lager- und Führungsteilen in einem
Geräte-Chassis, insbesondere in einem Geräte-Chassis für
Magnetbandgeräte, wobei vorzugsweise Lagerachsen zur
Lagerung von Bandführungsrollen bei einer zum
Geräte-Chassis vorgegebenen genauen Winkellage in das
Chassis einzuziehen und zu befestigen sind.
Befestigungsarten von beispielsweise Bolzen, Stiften oder
Rohren im Chassis oder andere plattenförmige Körper sind
bereits bekannt.
In der DE 20 59 122 B2 wird eine Verbindung zwischen einem
rohr- oder bolzenförmigen Körper mit einem
plattenförmigen Körper, wobei beide aus Aluminium bzw.
einer Aluminiumlegierung bestehen, beschrieben. Speziell
handelt es sich dabei um Verbindungen in Wärmetauschern
im Kraftfahrzeugbau. Der rohr- oder bolzenförmige Körper
wird in dem Bereich, in dem er mit der Platte verbunden
werden soll, mit einer Riffelung versehen, wodurch der
Außendurchmesser des rohrförmigen Körpers in diesem
Bereich größer als die Bohrung in der Platte wird. Der
rohrförmige Körper wird sodann in die Bohrung in der
Platte unter Krafteinwirkung eingepreßt. Ein Ausrichten
des rohrförmigen Körpers zu der Platte ist danach nur in
sehr begrenztem Umfang und nur unter Aufbringung einer
relativ großen Kraft möglich, was erfahrungsgemäß zum
Aufbau von inneren Spannungen an der Verbindungsstelle
führt. Wenigstens eine Oberfläche der Platte ist mit
einer Schicht aus einem Lötmaterial bedeckt. Durch
Aufheizen beider zu verbindender Teile wird nun eine
Lötverbindung geschaffen, indem das Lötmaterial flüssig
wird, in die durch die Riffelung gebildeten Kapillaren
fließt und außerdem einen Ringwulst um den rohrförmigen
Körper am Eingang in die Bohrung bildet. Da durch die
Aufheizung beider Teile, zusätzlich zu den oben
beschriebenen, beim mechanischen Ausrichten auftretenden
Spannungen, weitere Spannungen entstehen können, ist die
hergestellte Winkellage des rohrförmigen Körpers zur
Platte auf Dauer nicht gewährleistet, da sich die
aufgebauten Spannungen verändern können. Eine exakte
Lagegenauigkeit zwischen beiden Teilen, wie sie für den
Bandlauf eines Magnetbandgerätes erforderlich ist, kann
mit dieser Methode nicht erzielt werden.
Eine weitere Befestigungsmöglichkeit von einem Bolzen mit
einer Platte wird in dem Dokument US-PS 39 75 107
offenbart. Der Befestigungsort des Bolzens in der Ebene
der Platte wird hier sehr genau erreicht. Der Bolzen
steht dabei mit einer seiner Planflächen auf der Platte
auf. Das Zentrum der Planfläche wird von einer konischen,
aus der Planfläche ragenden Spitze gebildet, welche
wiederum in eine Senkung gleichen Querschnitts in der
Platte eintaucht. Damit ist die Lage des Bolzens genau
fixiert. Am Übergang der Planfläche zum Außendurchmesser
des Bolzens werden ringförmige Eindrehungen
vorgeschlagen, beispielsweise Fasen, Hohlkehlen und dgl.
Der Bolzen wird nun durch Schweißen mit der Platte
verbunden, indem in die ringförmige Eindrehung eine
Schweißnaht gelegt wird. Mit dieser Befestigungsmethode
wird eine gute örtliche Zuordnung des Bolzens zur Platte
erreicht, sie eignet sich jedoch mehr für eine Anwendung
im Maschinenbau und wird die für Magnetbandgeräte
notwendige genaue Winkellage eines Bolzens zu einer
Fläche nicht gewährleisten können.
Schließlich wird in der US-PS 36 04 737 eine weitere
Befestigungsart beschrieben. Eine Nocke (plattenförmiges
Teil) wird mit einer Welle (bolzenförmiges Teil)
verbunden. Die beiden Teile bestehen dabei aus
unterschiedlichen Materialien. Die Verbindung geschieht
über eine zwischen beiden Teilen eingefügte, aus
deformierbarem Material bestehende, Verbindungsbuchse.
Diese Buchse ist an einem ihrer Enden kronenförmig
gestaltet. Mit diesem Ende wird sie in die Bohrung der
Nocke eingeführt. Die Buchsenbohrung ist so gestaltet,
daß sie nach beiden Enden hin konisch verläuft. An ihrer
engsten Stelle ist ihr Durchmesser mit dem der Welle
gleich, so daß beim Einschieben der Welle noch eine
Winkelbewegung derselben möglich ist. Die drei lose
miteinander verbundenen Teile werden nun, durch
Verformung der Buchse unter Einwirkung mechanischer
Kräfte, fest miteinander verbunden. Als Kraft zur
Verformung wird eine elektromechanische Kraft,
beispielsweise durch Magnete, vorgeschlagen. Die hier
beschriebene Befestigungsmethode wird ebenfalls im
Maschinenbau, Fahrzeugbau und dgl. praktiziert. Für die
Feinwerktechnik ist sie nicht geeignet, wenn eine exakte
Bolzenstellung zu einer Ebene garantiert werden muß.
Es ist in der Feinwerktechnik üblich, daß z. B. eine
Lagerachse in eine Bohrung eines Geräte-Chassis
eingezogen wird und hierdurch die Lagerachse ausreichend
fest mit dem Chassis verbunden ist. Um einen besseren
Halt oder eine genauere Winkellage der Lagerachse zum
Geräte-Chassis zu erreichen, wird in das Chassis
bekannterweise auch ein Durchzug eingedrückt oder eine
getrennte Buchse eingenietet, in die dann eine Lagerachse
eingezogen wird. Bei einigen Geräten aus dem Bereich der
Feinwerktechnik, z. B. bei Magnetbandgeräten, werden
Lagerachsen in das Geräte-Chassis zur Lagerung von
Bandführungsrollen eingezogen oder die Lagerachsen dienen
direkt als Bandführungsstifte. Über die bei diesen
Geräten als Bandführungsstifte oder Bandführungsrollen
verwendeten Lagerachsen wird das Magnetband in
verschiedenster Winkellage zum Geräte-Chassis für den
gesamten im Gerät notwendigen Bandlauf geführt. Hierdurch
ist es erforderlich, daß die Lagerachsen die vorgegebene
Winkelstellung gegenüber dem Geräte-Chassis mit einer
hohen Genauigkeit einnehmen und beibehalten. Mit den
bisher bekannten Verfahren zum Einziehen einer Lagerachse
bei starr vorgegebener Winkellage in ein Geräte-Chassis
wird die gewünschte Lagengenauigkeit häufig nicht
erreicht, und ein aufwendiges Nachrichten ist
erforderlich. Hierbei entstehen innere Materialspannungen
durch Verbiegen des Chassis, und die Lage der
eingezogenen Achse kann sich selbst nach einiger Zeit,
z. B. durch Temperatureinfluß, verändern.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, diesen Nachteil zu
beseitigen, und ein Verfahren zur Befestigung einer
Lagerachse in einem Geräte-Chassis, insbesondere in einem
Geräte-Chassis für Magnetbandgeräte, zu schaffen, bei der
die Lagerachse im Geräte-Chassis eine vorgegebene sehr
genaue Winkellage ohne Veränderungen am Chassis einnimmt
und diese Lage unabhängig von Temperatureinflüssen
beibehält.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Einzelheiten werden im folgenden anhand der Zeichnungen
näher erläutert.
Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht eines
Magnetbandgerätes mit in das Chassis
eingezogenen Lagerachsen,
Fig. 2 ist eine vergrößert dargestellte Ansicht von
zwei in ein Geräte-Chassis eingezogenen und
ausgerichteten sowie befestigten Lagerachsen.
Aus der Fig. 1 ist in vereinfachter perspektivischer
Darstellung ein Magnetbandgerät 8 gezeigt, bei dem das
Magnetband 9 aus einer Bandkassette 10 herausgezogen und
um eine rotierende Kopftrommel 11 teilweise geführt ist.
Die Führung des Magnetbandes ist hierbei vorzugsweise
durch Bandführungsrollen 12 gegeben, die auf einer
Lagerachse 2 gelagert sind. Teilweise wird die Lagerachse
2 gleichzeitig als Bandführungsstift ohne
Bandführungsrolle verwendet. Die Lagerachsen für die
Lagerung der Bandführungsrollen oder direkt als
Bandführungsstifte verwendet, sind in ein Geräte-Chassis
1 des Magnetbandgerätes in verschiedenen Winkelstellungen
eingezogen.
Die Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel für das
Befestigen einer Lagerachse 2 in einem Geräte-Chassis 1
eines Magnetbandgerätes. In das Geräte-Chassis 1 wird
z. B. eine Bohrung 3 oder ein Durchzug 4 eingebracht,
wobei die Bohrung und der Durchzug entgegen der
Einzugsrichtung einer Achse 2 eine konische Erweiterung 5
aufweisen. Die konische Erweiterung ist in der
dargestellten Zeichnung durch eine Strichlinie
angedeutet. Nach dem Einziehen der Lagerachse 2 in das
Geräte-Chassis 1 wird eine über einen Rechner steuerbare
Vorrichtung 6 aufgesetzt, und die über diese Vorrichtung
erfaßten Lagerachsen werden in eine gewünschte Winkellage
zum Chassis gebracht. Durch die konisch ausgeführten
Erweiterungen der Bohrungen bzw. des Durchzuges für die
Lagerachsen können die Lagerachsen um den oberen
umlaufenden Einzugsradius im Chassis taumeln, so daß sie
ohne Spannungen auf das Chassis zu übertragen in die
erforderliche Lage gebracht werden können. Anschließend
werden die Lagerachsen in der vorgegebenen Einstellage an
der der Einzugsseite gegenüberliegenden Seite mit dem Chassis an
den vorbestimmten Stellen durch Laser-Schweißung 7
verbunden. Die Laser-Schweißung wird vollautomatisch über
einen gesteuerten Rechner vorgenommen, und je nach Bedarf
wird die Lagerachse vorzugsweise an drei Stellen mit dem
Chassis verschweißt.
Dieses erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß
das Winkel-Ausrichten der Lagerachsen, bedingt durch die
konische Bohrungsform, praktisch kraftlos geschieht.
Durch die rechnergesteuerte Vorrichtung 6 wird eine sehr
exakte Winkellage erreicht, die auch noch nach dem
Laser-Schweißen besteht, da durch den Laserstrahl eine
punktgenaue Erwärmung der Schweißstelle möglich ist. Das
Umfeld der Schweißstelle wird nicht oder nur unmerklich
erwärmt. Spannungen, die später zur Veränderung der
Winkellage der Lagerachsen führen können, treten nicht
auf.
Claims (2)
1. Verfahren zum lagegenauen Befestigen von Lager- und Führungsteilen in
einem Geräte-Chassis für Magnetbandgeräte, wobei vorzugsweise Lagerachsen
zur Lagerung von Bandführungsrollen bei einer zum Gerätechassis
vorgegebenen genauen Winkellage in das Chassis einzuziehen und zu
befestigen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Geräte-Chassis (1) an einer vorgegebenen Befestigungsstelle z. B. für
eine Lagerachse (2) mit einer Bohrung (3) oder mit einem Durchzug (4) versehen
ist, daß die Bohrung oder der Durchzug entgegen der Einzugsrichtung der Achse
eine konische Erweiterung (5) aufweist, daß nach Einziehen der Lagerachse (2)
in das Chassis (1) die Achse durch eine Vorrichtung (6) in eine gewünschte
Winkellage zum Chassis gebracht wird, und daß die Achse in der
vorgenommenen Einstellage an der gegenüberliegenden Einzugsseite mit dem
Chassis durch Laser-Schweißung (7) verbunden ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lagerachse (2) vorzugsweise an
drei Stellen mit dem Gerätechassis (1) verschweißt ist.
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