Die Erfindung betrifft einen Rasentraktor mit zwischen den
vier Laufrädern angeordneten schneckenartigen Mähwerksge
häuse und Mähwerk, dessen rotierendes Mähmesser zur Förde
rung des Schnittgutes mit angeformten Windflügeln oder der
gleichen versehen ist, und mit einem zum heckseitig lösbar
gehaltenen Grasfangsack führenden Auswurfkanal. Einen der
artigen Rasentraktor zeigt die DE-OS 34 06 606. Da bei ei
nem vierrädigen Rasentraktor zwischen dem Mähwerk und dem
heckseitigen Grasfangsack eine durch das erforderliche Fahr
werk bedingte relativ große Entfernung vorgegeben ist, wird
der Auswurfkanal des Mähwerkgehäuses zumindest in der Nähe
der Messerkreisbahn als geschlossener Kanal ausgeführt, um
die Gebläsewirkung des rotierenden, mit Windflügeln ver
sehenen Mähmessers zum Schnittguttransport optimal zu nutzen.
Ein geschlossener Auswurfkanal setzt sich jedoch leicht zu,
insbesondere dann, wenn das Schnittgut nicht ganz trocken
ist, so daß eine vollständige Füllung des Grasfangbehälters,
die für eine wirtschaftliche Arbeitsweise des Rasentraktors
wünschenswert ist, häufig nicht zu erreichen ist. Soweit
Auswurfkanale unten offen waren ist zu beobachten, daß Schnitt
gut sich an der oberen Kanalwand anlagert und so den nutz
baren Kanalquerschnitt verengt, wodurch das Schnittgut schließ
lich in einem tieferen Niveau aus der Auswurföffnung austritt
und auch aus diesem Grunde die Füllkapazität des Grasfang
sackes nicht ausgenutzt wird. Es sind daher auch Rasentrak
toren mit seitlichem Auswurf des Schnittgutes und ohne
Grasfangbehälter auf dem Markt, die keinen längeren Aus
wurfkanal benötigen, so daß das Mähwerksgehäuse unten
vollständig offen ausgebildet sein kann. Hier besteht
das Problem des langen Schnittguttransportes jedoch
nicht, da Verhältnisse ähnlich wie bei dem normalen Ra
senmäher vorliegen.
Mit derartigen Rasentraktoren kann man nur "mulchen",
d.h. das geschnittene Gras liegenlassen, was zur Er
haltung der Bodenfeuchtigkeit und -struktur zuweilen
auch sehr wünschenswert ist.
Vor diesem Hintergrund hat sich die Erfindung die Auf
gabe gestellt, die Wirtschaftlichkeit eines Rasentrak
tors mit heckseitigem Grasfangsack zu erhöhen, und zwar
sowohl hinsichtlich des Füllungsgrades des Grasfang
sackes als auch der Möglichkeit, wahlweise zu "mulchen".
Die Lösung dieser Aufgabe besteht aus den kennzeichnen
den Merkmalen des Patentanspruches 1.
Das Merkmal a) weist den Weg, durch eine turbulenzfreie
Strömung im Schnittguttransport das Anhaften von Schnitt
gut an der oberen Wandung des unten offenen Auswurfkanals
zu vermeiden mit der Folge, daß der Auswurf des Schnitt
gutes stets auf höchstmöglichem Niveau erfolgt und das
Schnittgut bis zum Füllniveau des Grasfangsackes aus
schließlich im freien Fall in den Grasfangsack einge
leitet wird. Aus diesem Grunde kann die abrißfreie Strömung
auch nicht durch eine Art Rückstau gestört werden.
Schließlich wird mit dem Merkmal a) auch die Voraussetzung
für das "Mulchen" geschaffen dadurch, daß das Schnittgut
ausschließlich im freien Fall in den Grasfangbehälter ein
geleitet wird, was bedeutet, daß die Auswurföffnung re
lativ hoch liegt als Voraussetzung wiederum dafür, eine
schwenkbare Grasfanghaube nach dem Merkmal b) vorzusehen.
In waagerechter Schwenklage verschließt diese Gras
fanghaube den eingehängten Grasfangsack von oben, wogegen
sie in senkrechter Hängelage quer zur hochliegenden Aus
wurföffnung verläuft, so daß das Schnittgut gegen die
Grasfanghaube geblasen und auf die geschnittene Rasen
fläche abgelegt wird.
Da der unten offene Auswurfkanal, insbesondere von seiner
Ablösung vom Mähwerksgehäuse ab, wegen der angestrebten
abrißfreien Strömung des Schnittgutes mit konstanter
Steigung verläuft, ist die Strömung des aus der Auswurf
öffnung austretenden Schnittgutes aufwärts und somit ge
gen die in waagerechter Schwenklage befindliche Grasfang
haube gerichtet. Um diesen Umstand für eine gleichmäßige
Verteilung des Schnittgutes über den waagerechten Quer
schnitt des Grasfangsackes zu nutzen, ist die Grasfang
haube gemäß der weiteren Erfindung auf der Innenseite
mit Luftleit-Rippen versehen.
Nach der DE-OS 34 06 606 besteht der Grasfangbehälter
aus einem Sammelsack, der in irgendeiner Weise lösbar am
Fahrwerk oder Aufbau des Rasentraktors zu befestigen ist.
Es steht mit der angestrebten wirtschaftlichen Arbeits
weise des Rasentraktors gemäß der Erfindung im Zusammen
hang, das Fahrwerk mit einer Halterung für einen Grasfang
sack zu versehen, der an zwei parallelen Oberkanten schlauch
artige Aufnahmen zum Einfädeln zweier paralleler, waage
rechter Auslegearme der Halterung aufweist.
Dies erleichtert es, daß der Grasfangsack als Wegwerfsack
ausgebildet werden kann, wobei das Fahrwerk des erfindungs
gemäßen Rasentraktors zur Aufnahme einer Mehrzahl von
als Wegwerfsäcke ausgebildeten Grasfangsäcken eingerichtet
wird.
Weitere die Halterung von Grasfangsäcken bzw. Wegwerf
säcken sowie die Grasfanghaube und ihre Lagerung betref
fende Erfindungsmerkmale sind in den Patentansprüchen
5 bis 8 angegeben.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Rasen
traktors gemäß der Erfindung schaubildlich teilweise dar
gestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1 die Halterung für einen Wegwerfsack mit
der Lagerung für die Grasfanghaube,
Fig. 2 das Heck des Fahrgestells mit eingehäng
tem Wegwerfsack,
Fig. 3 das Heck des Fahrgestells ohne Wegwerf
sack und herabhängender Grasfanghaube,
Fig. 4 eine schematische Draufsicht auf
die Heckpartie des Rasentraktors und
Fig. 5 eine Seitenansicht von Fig. 4.
Das Fahrwerk bzw. Fahrgestell besteht nach Fig. 2 und 3
aus einem Rohrrahmen 1, der heckseitig zwei im Abstand
der Breite des Wegwerfsackes 2 angeordnete senkrechte
Führungsrohre 3 aufweist, in die die abgewinkelten Arme
4 a von waagerechten Auslegearmen 4 einsetzbar sind. Die
abgewinkelten Arme 4 a sind in den Führungsrohren 3 dreh
bar, womit die Auslegearme 4 in waagerechter Ebene schwenk
bar sind. In der in Fig. 1 dargestellten Schwenklage ver
laufen die Auslegearme parallel zueinander und können in
die schlauchförmigen Aufnahmen 2 a des Wegwerfsackes 2
eingefädelt werden, die an zwei parallelen Oberkanten
desselben angeordnet sind.
Der Wegwerfsack 2 hat an einer Wand eine Öffnung 2 b,
in die das zwischen den beiden Führungsrohren 3 in Fig. 1
erkennbare Ende des unten offenen Auswurfkanals 5 ein
tritt, wenn der Wegwerfsack 2 in der aus Fig. 2 ersicht
lichen Aufnahmelage ist. Die obere waagerechte Kanal
wand 5 a sollte etwas oberhalb des Grasfangsackes 2
enden, um im Grasfangsack eine optimale Füllhöhe F zu
erhalten.
Die Auswurföffnung des Auswurfkanals 5 liegt relativ
hoch, so daß das Schnittgut ausschließlich im freien
Fall in den Wegwerfsack eingeleitet wird. Hierzu ist der
schneckenartige Auswurfkanal 5 des bis zwischen die hin
teren Laufräder 6 reichenden Mähwerksgehäuses 12 über
seine gesamte Abwicklungslänge unten offen und strömungs
technisch günstig derart gewunden ansteigend ausgeführt,
daß unter der Gebläsewirkung des mit Windflügeln 13 ver
sehenen rotierenden Mähmessers 14 ein abrißfreier Schnitt
guttransport bis zur Fig. 1 erkennbaren Auswurföffnung
stattfindet. Anzustreben ist, daß der Auswurfkanal 5, der
mit der sogenannten Schnecke schon im Mähwerksgehäuse be
ginnt, in seiner Abwicklung gerade ist, was konstante
Steigung bedeutet.
Für den abrißfreien, d.h. turbulenzfreien Schnittguttrans
port innerhalb des unten offenen Auswurfkanals 5 sind
einige wesentliche Parameter aus Fig. 4 und 5 ersichtlich.
Hier ist zu erkennen, daß der Auswurfkanal 5, nachdem er
sich aus dem Mähwerksgehäuse 12 abhebt, mit konstantem
Steigungswinkel α gerade verläuft. Er sollte auch auf
diesem Bereich möglichst kurz sein, weshalb das Mähwerks
gehäuse 12 soweit zum Fahrzeugheck hin angeordnet wird,
daß es zum Teil bis zwischen die hinteren Laufräder 6
reicht. Dementsprechend ist der Messerkreisdurchmesser D
und/oder die Spurbreite dieser Laufräder zu wählen. Der
kurze Abstand A (Fig. 5) zwischen dem Mähwerksgehäuse
12 und dem Kanalende erfordert im Hinblick auf die
möglichst hohe Positionierung der Auswurföffnung über
dem Boden B (Maß H in Fig. 5) eine entsprechende Ge
staltung des gewundenen Teils des Auswurfkanals, der
sogenannten Schnecke, der im Ausführungsbeispiel nach
Fig. 4 etwa bei der Linie 12 a beginnt, so daß die
Schneckenwindung und der anschließende Auswurfkanal 5
ziemlich steil verlaufen. Schließlich ist es von Vor
teil, das Mähwerksgehäuse 12 und den Auswurfkanal (weil
er unten offen ist) aus einem einzigen Kunststoff-Spritz
gußteil zu fertigen. Die Innenwandung des Auswurfkanals 5
bleibt damit glatt und rostfrei, was ebenfalls ein An
haften von Schnittgut und ein Zuwachsen des Kanals ver
hindert.
Zwischen den beiden Führungsrohren 3 des Rohrrahmens 1
verläuft eine waagerechte Schwenkachse 7 für eine Gras
fanghaube 8, die in Fig. 1 in hochgeschwenkter Lage ist,
damit die waagerechten Auslegearme 4 frei sind, um in
die schlauchartigen Aufnahmen 2 a des Wegwerfsackes 2 ein
treten zu können. Man erkennt an der Grasfanghaube 8 bei
seitig halbrunde, schalenförmige Auflagenasen 8 a, die
sich auf die aufgeschobenen schlauchartigen Aufnahmen 2 a
auflegen und den Wegwerfsack 2 festklemmen, wenn die Gras
fanghaube 8 in der waagerechten Schwenklage nach Fig. 2
ist. Die Auflagenasen 8 a sind im Ausführungsbeispiel des
halb halbrund, weil sie die runden Auslegearme 4 teil
weise umfassen sollen .
Die Grasfanghaube 8 ist mit sich radial erstreckenden
Seitenwänden 8 b versehen, die bei waagerechter Schwenk
lage der Grasfanghaube 8 innerhalb des eingehängten Weg
werfsackes 2 liegen und zu dessen Stabilität beitragen.
Diese Seitenwände 8 b bilden mit den im Abstand ver
laufenden äußeren Seitenwänden 8 c paarweise je eine Justier
rinne, in der die Auflagenasen 8 a derart vertieft ange
ordnet sind, daß die Auslegearme 5 beim Abschwenken der
Grasfanghaube 8 auf Parallelität ausgerichtet werden,
bevor die Auflagenasen ihre Klemmlage erreichen. Hier
durch werden irgendwelche Abweichungen in der Pralleli
tät der Auslegearme 4 nach dem Einhängen eines Grasfang
sackes 2 selbstätig ausgeglichen.
An der parallel zur Schwenkachse 7 verlaufenden freien
Kante der Grasfanghaube 8 ist eine Prallschutzplatte 9
frei schwenkbar angeordnet, die bei jeder Schwenklage
der Grasfanghaube durch ihr Eigengewicht senkrecht hängt
und deren Breite kleiner ist als die lichte Weite des Weg
werfsackes 2. Beim Mähen mit Wegwerfsack gelangt diese
Prallschutzplatte 9 in ihrer Hängelage innerhalb des Weg
werfsackes 2, was in Fig. 2 dargestellt ist.
Auf der Innenseite der Grasfanghaube 8 sind drei Luftleit
rippen 11 vorgesehen, die in waagerechter Schließlage der
Grasfanghaube vor der Auswurföffnung des Auswurfkanals 5
beginnen und das einströmende Schnittgut über den waage
rechten Querschnitt des Grasfangsackes 2 verteilen.
Fig. 3 zeit die Situation beim "Mulchen" ohne Wegwerf
sack, in der die Grasfanghaube 8 in senkrechter Hängelage
ist und quer zu der Auswurföffnung des Auswurfkanals 5
verläuft, so daß das Schnittgut gegen die Grasfanghaube 8
geblasen wird und auf die Rasenoberfläche herabfällt. Die
Prallschutzplatte 9 hängt dann in Verlängerung der Gras
fanghaube frei pendelnd nach unten und dient auch als
Schutz vor wegfliegenden Steinen.
Um die senkrechte Hängelage nach Fig. 3 zu erreichen,
müssen die beiden Auslegearme 4 aus den Führungsrohren 3
herausgezogen werden; sie dienen indessen nach Fig. 3
nach dem Wiedereinsetzen in der quer zur Fahrtrichtung des
Rasentraktors verlaufenden Einsteck-Lage zur Sicherung der
senkrechten Hängelage der Grasfanghaube 8, oder zumindest
einer der Auslegearme 4. Hierzu ist die Grasfanghaube 8
in der Nähe ihrer Schwenklagerung auf der Achse 7 außen
mit einer Schnapphalterung 10 versehen, in die mindestens
einer der Auslegearme 4 einrastet, wenn er von oben mit
seinem Arm 4 a (Fig. 1) in der Querlage in sein Führungs
rohr 3 eingesetzt wird.