DE3528505A1 - Isoliermasse fuer eine isolierschicht auf einem raketenfeststofftreibsatz - Google Patents
Isoliermasse fuer eine isolierschicht auf einem raketenfeststofftreibsatzInfo
- Publication number
- DE3528505A1 DE3528505A1 DE19853528505 DE3528505A DE3528505A1 DE 3528505 A1 DE3528505 A1 DE 3528505A1 DE 19853528505 DE19853528505 DE 19853528505 DE 3528505 A DE3528505 A DE 3528505A DE 3528505 A1 DE3528505 A1 DE 3528505A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- compound
- insulating
- composition according
- weight
- oxamide
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F02—COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
- F02K—JET-PROPULSION PLANTS
- F02K9/00—Rocket-engine plants, i.e. plants carrying both fuel and oxidant therefor; Control thereof
- F02K9/08—Rocket-engine plants, i.e. plants carrying both fuel and oxidant therefor; Control thereof using solid propellants
- F02K9/32—Constructional parts; Details not otherwise provided for
- F02K9/34—Casings; Combustion chambers; Liners thereof
- F02K9/346—Liners, e.g. inhibitors
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C06—EXPLOSIVES; MATCHES
- C06B—EXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
- C06B45/00—Compositions or products which are defined by structure or arrangement of component of product
- C06B45/12—Compositions or products which are defined by structure or arrangement of component of product having contiguous layers or zones
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K5/00—Use of organic ingredients
- C08K5/16—Nitrogen-containing compounds
- C08K5/20—Carboxylic acid amides
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Combustion & Propulsion (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Polyurethanes Or Polyureas (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine gießbare, aushärtbare,
ein Polyurethan bildende Komponenten und Oxamid enthaltende
Isoliermasse für eine das Polyurethan als Bindemittel und
das Oxamid als Füllstoff enthaltende Isolierschicht auf
einem Raketenfeststofftreibsatz.
Um bei Raketenfeststofftreibsätzen den Abbrand nur von den gewünschten
Brennflächen erfolgen zu lassen, müssen Flächen, die nicht am Abbrand
teilnehmen sollen, mit einer gut haftenden Isolierschicht versehen
werden. Weiterhin verleiht die Isolierung dem in der Brennkammer
befindlichen Treibstoff einen gewissen Schutz vor mechanischer Beanspruchung.
Bei Stirnbrennern, d. h. an der Mantelfläche und der kopfseitigen
Fläche isolierten Treibsätzen dient die Isolierung vor allem
auch dazu, die Brennkammer vor den heißen, beim Abbrand des Treibstoffes
entstehenden Gasen zu schützen.
Als raucharme Festtreibstoffe werden in der Raketentechnik häufig
doppelbasige Treibstoffe (DB-Treibstoffe) eingesetzt. Der Rauch beim
Abbrand von Treibsätzen, die diese Treibstoffe enthalten, stammt bei
Stirnbrennern im wesentlichen aus der mitverbrennenden Isolierung.
Vorwiegend bei gelenkten, insbesondere drahtgelenkten
taktischen Raketen ist es erforderlich, die Rauchentwicklung
des Abgasstrahles der Rakete möglichst gering zu
halten. Durch die Rauchentwicklung wird nämlich einerseits
die Flugbahn der Rakete erfaßbar, wodurch beispielsweise
die Abschußposition verraten wird. Andererseits sind
derartige Raketen häufig mit einem Glühstrahler am
Heck ausgerüstet, d. h. einer IR-Strahlung erzeugenden
pyrotechnischen Ladung, die mit einem Steuergerät vom
Schützen erfaßt wird. Durch den Rauch im Abgasstrahl, wird
diese Erfaßbarkeit aber erschwert.
Für die Isolierschicht werden im allgemeinen härtbare
Kunstharzmassen verwendet, auch auf der Basis von
Polyurethanen. Zur Herstellung der Isolierschicht werden
die Kunstharzmassen in der Regel in den schmalen Spalt
gegossen oder gepreßt, der zwischen einer Gießform und der Mantelfläche
des in der Gießform angeordneten Treibsatzes gebildet ist.
Um bei Polyurethanen die Gießfähigkeit sicherzustellen, wird
nach dem Stand der Technik eine Masse verwendet, die ein
Urethan-Vorpolymeres zusammen mit einem Härter enthält
(vgl. z. B. DE-OS 18 09 360, DE-OS 24 47 060, DE-AS 25 24 843,
CH-PS 514 515).
Zur Erhöhung der Wärmestandfestigkeit werden den bekannten
Isoliermassen Füllstoffe zugesetzt. Diese Füllstoffe sind
meist pulver- oder faserförmige inerte anorganische Stoffe
geringer Wärmeleitfähigkeit, wie Asbest oder Lithopone (ein
Zinksulfid-Bariumsulfat-Gemisch) sowie pulverförmige endotherm
zersetzliche Stoffe, wie Hydroxide oder Säureamide.
Die Isoliermasse nach der DE-OS 18 09 360, von der die
vorliegende Erfindung ausgeht, enthält dabei als Füllstoff
Oxamid. Neben dem Oxamid weist die bekannte Isoliermasse,
wie nach dem Stand der Technik üblich, jedoch zwingend
erhebliche Mengen an inerten anorganischen Füllstoffen, z. B.
Asbestfasern oder Lithopone, auf. Bei der bekannten
Isoliermasse wird ein Urethan-Vorpolymeres eingesetzt, so
daß sie sehr zäh ist. Als Härter wird bei der bekannten Isoliermasse
z. B. 4,4′-Methylen-bis-(ortho-chloranilin) verwendet.
Weiterhin wird bei der bekannten Isoliermasse Dimethylglycolphtalat
als Weichmacher zugesetzt, um Verarbeitbarkeit
zu gewährleisten.
Die bekannte Isoliermasse führt trotz des Einsatzes von
Oxamid, das endotherm und rückstandsfrei unter Bildung von farblosen
kühlend wirkenden Reaktionsprodukten, nämlich
vorwiegend Wasser, Wasserstoff, Ammoniak und Kohlenstoffoxiden,
zerfällt, zu einer Rauchentwicklung.
Aufgrund ihrer hohen Zähigkeit sind aus der bekannten
Isoliermasse weiterhin darin enthaltene Luftblasen nur
schwer entfernbar. Auch muß sie in den Spalt zwischen der
Gießform und dem Treibsatz mit einer hydraulischen Einrichtung
unter hohem Druck eingepreßt werden. Schließlich treten bei mit der bekannten
Isolierschicht versehenen Treibsätzen Veränderungen in den ballistischen
Eigenschaften der Rakete auf.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Isoliermasse für eine
Raketenfeststoff-Treibsatzisolierschicht bereitzustellen,
bei der die geschilderten Nachteile beseitigt sind, d. h.
die weitgehend rauchfrei verbrennt, leicht entgas- und
gießbar ist, fest am Treibsatz haftet, zu keinen Veränderungen
der ballistischen Eigenschaften führt und dennoch
allen sonstigen an derartige Isolierschichten zu stellenden
Forderungen genügt, sich insbesondere durch eine hohe
Wärmestandfestigkeit auszeichnet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1
gekennzeichnete Isoliermasse gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der erfindungsgemäßen Isoliermasse sind in den
Unteransprüchen 2 bis 13 angegeben. Im Anspruch 14 ist ein
bevorzugtes Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Isoliermasse gekennzeichnet. Der Anspruch 15 gibt eine
vorteilhafte Ausgestaltung dieses Verfahrens an.
Die erfindungsgemäße Isoliermasse unterscheidet sich von
der Isoliermasse nach der DE-OS 18 09 360 dadurch, daß
Oxamid als alleiniger Füllstoff verwendet wird. Es hat sich
herausgestellt, daß die in der bekannten Isoliermasse
zwingend enthaltenen anorganischen Füllstoffe, wie Asbest etc.,
auch in kleinen Mengen zu einer beträchtlichen Rauchentwicklung
führen. Auch wird die Gemischbildung erfindungsgemäß erleichtert,
da insbesondere fasrige Stoffe, wie
Asbest, leicht verklumpen, insbesondere in einem zäh
flüssigen Medium, wie es bei der bekannten Isoliermasse
vorliegt.
Im Gegensatz zu der bekannten Isoliermasse liegen in der
erfindungsgemäßen Isoliermasse ferner die zur Polyurethanbildung
erforderlichen Komponenten nicht als Vorpolymere vor, sondern als Monomere, und
zwar zusammen mit einer metallorganischen Verbindung, die die Polyaddition
der Monomeren zum Polyurethan katalysiert.
Die erfindungsgemäße Isoliermasse weist deshalb eine
niedrige Viskosität von im allgemeinen unter 10.000 cps
(100.000 Pa·s) auf. Sie kann daher nicht nur leicht entgast
werden, vielmehr ist sie auch in den engen Spalt zwischen
dem Treibsatz und der Gießform ohne Schwierigkeiten
gießbar.
Aufgrund ihrer geringen Viskosität braucht der erfindungsgemäßen
Isoliermasse auch kein Weichmacher zugesetzt zu werden.
Dabei hat sich herausgestellt, daß durch das Fehlen eines
Weichmachers in der erfindungsgemäßen Isoliermasse die
ballistischen Eigenschaften der Rakete eine hohe Reproduzierbarkeit
aufweisen. Dies dürfte darauf zurückzuführen
sein, daß ein in der Isolierschicht enthaltener Weichmacher
mit der Zeit in den Treibsatz migriert und damit dessen
Eigenschaften verändert. Auch trägt das Fehlen eines
Weichmachers zu einer Erhöhung der Haftung der Isolierschicht
am Treibsatz bei.
Eine homogene Vermischung des Oxamids und der Monomeren
wird dadurch erreicht, daß gemäß dem Anspruch 14 die
Isoliermasse in zwei Stufen gebildet wird, d. h. es wird
zunächst eine Vormischung aus dem Oxamid, der Hydroxylverbindung,
ggf. dem Polyamin und dem Katalysator gebildet und in
einer zweiten Stufe das Polyisocyanat zugegeben, um die
gießfertige Isoliermasse zu erhalten. Das Polyamin wird
dabei vorzugsweise in flüssiger, also in der Regel
geschmolzener Form vorgelegt, um die Vormischung zu bilden.
Dabei wird in jeder der zwei Stufen eine Entgasung im
Vakuum durchgeführt, was aufgrund der geringen Viskosität
der Vormischung bzw. Isoliermasse leicht möglich ist.
Besonders bevorzugte erfindungsgemäße Isoliermassen sind
jene, bei denen die Polyhydroxylverbindung ein zweiwertiges
Polyethylen- oder Polypropylenglycol mit einem mittleren
Äquivalentgewicht von 50 bis 250, vorzugsweise von
etwa 100, der Katalysator eine organische Bleiverbindung,
vorzugsweise Bleioctoat und das Polyisocyanat 3- oder
mehrwertig ist, wobei das Verhältnis der Isocyanat-Gruppen
des Polyisocyanats zu den Hydroxyl-Gruppen der Polyhydroxylverbindung
(NCO/OH-Verhältnis), 0,85 bis 1,2 : 1,0
beträgt und als Füllstoff 10 bis 30 Gew.-% Oxamid
vorliegen.
Dabei kann bei dieser Isoliermase ein flüssiges bzw.
geschmolzenes Di- oder Polyamin vorgelegt werden, vorzugsweise
4,4′-Methylen-bis-(ortho-chloranilin) oder 3,3′-Di-
chlorbenzidin, worauf die restlichen Komponenten so zugegeben
werden, daß die gießfertige Isoliermasse 0 bis 5
Gewichtsprozent des Di-oder Polyamins enthält. Das Verhältnis
der Isocyanatgruppen des Polyisocyanats zu den Hydroxylgruppen
der Polyhydroxylverbindung sowie die Amingruppen
des Polyamins (NCO/(OH+NH2)-Verhältnis) beträgt dabei
vorzugsweise 0,85 bis 1,2 : 1,0, vorteilhafterweise etwa
1,0 : 1,0.
Eine witere besonders bevorzugte erfindungsgemäße Isoliermasse
weist als Polyhydroxylkomponente einen Hydroxylgruppen-
haltigen Polyether mit durchschnittlich 3 Hydroxylgruppen pro
Molekül und mit einem mittleren Äquivalentgewicht
von 80 bis 250, vorzugsweise 100 bis 150 auf, wobei die
Polyhydroxylverbindung ein mehrwertiges Polyethylen- oder Polypropylenglycol
sein kann, als Katalysator eine quecksilberorganische
Verbindung, wie Phenylquecksilberacetat, -ethylhexoat,
-oleat oder -propionat, vorzugsweise Phenylquecksilberoleat
verwendet wird und 20 bis 60, vorzugsweise 35 bis 40 Gew.-%
Oxamid vorliegen und ein niedermolekulares Diisocyanat, wie
Hexamethylendiisocyanat-1,6, Trimethylhexandiisocyanat-1,6,
Isophorondiisocyanat, 4,4′-Diisocyanatodicyclohexylmethan
oder 2,6-Diisocyanatohexansäuremethylester eingesetzt
wird, und zwar vorzugsweise Hexamethylendiisocyanat-1,6
und/oder Trimethylhexandiisocyanat-1,6. Das NCO/OH-Verhältnis
beträgt dabei vorzugsweise 0,85 bis 1,2 : 1,0,
besonders bevorzugt etwa 1,0 : 1,0.
Auch hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, bei der
zuletzt genannten Isoliermasse als Polyhydroxylverbindung
eine Mischung aus zwei Hydroxylgruppen-haltigen Polyethern
A und B mit durchschnittlich 3 Hydroxylgruppen pro Molekül
einzusetzen, deren mittlere Äquivalentgewichte 80 bis 100
(A) und 140 bis 160 (B) betragen, wobei A und B im
Verhältnis von 0,0 : 1,0 bis 0,5 : 0,5, vorzugsweise etwa
0,3 : 0,7 vorliegen.
Die nachstehenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung
der Erfindung.
26,26 Gew.-Teile Polyethylenglycol mit einem mittleren
Äquivalentgewicht von 100, 0,03 Gew.-Teile Bleioctoat und
25,00 Gew.-Teile Oxamid werden in der genannten Reihenfolge
zusammengegeben, vermischt und im Vakuum entgast. Dieser
Vormischung werden dann 48,35 Gew.-Teile Triisocyanat
(Desmodur-N) zugesetzt. Das Gemisch wird im Vakuum entgast,
um eine vergießbare Isoliermasse zu erhalten.
1,73 Gew.-Teile geschmolzenes 4,4′-Methylen-bis-(ortho-
chloranilin) werden vorgelegt, mit 24,81 Gew.-Teilen
Polyethylenglycol mit einem Äquivalentgewicht von 100
versetzt und zu einer homogenen Mischung verrührt. Alsdann
werden 0,02 Gewichtsteile Bleioctoat und 26,00 Gew.-Teile
Oxamid zugegeben. Diese Vormischung wird entgast und dann
mit 47,44 Gewichtsteilen Triisocyanat (Desmodur-N) versetzt.
Das Gemisch wird im Vakuum entgast, um eine gießbare
Isoliermasse zu erhalten.
38,20 Gew.-Teile eines niederviskosen Hydroxylgruppen-haltigen
Polyethers mit durchschnittlich 3 Hydroxylgruppen pro
Molekül (Desmophen 550 U), 0,05 Gew.-Teile Phenylquecksilberoleat
und 40,00 Gew.-Teile Oxamid werden in
dieser Reihenfolge zusammengegeben, vermischt und im Vakuum
entgast. Dieser Vormischung werden dann 29,75 Gew.-Teile
Hexamethylendiisocyanat-1,6 zugesetzt. Das Gemisch wird im
Vakuum entgast, um einen gießbare Isoliermasse zu erhalten.
26,88 Gew.-Teile eines ersten niedrigviskosen hydroxylgruppenhaltigen
Polyethers mit durchschnittlich drei Hydroxylgruppen (Desmophen 550 U) und
8,10 Gew.-Teile eines weiteren niedrigviskosen Hydroxylgruppen-haltigen
Polyethers mit durchschnittlich drei Hydroxylgruppen (Baygal K 30),
0,05 Gew.-Teile Phenylquecksilberoleat, und 43,10
Gewichtsteile Oxamid werden in der genannten Reihenfolge
zusammengegeben, vermischt und im Vakuum entgast. Dieser
Vormischung werden dann 21,87 Gewichtsteile Hexamethylendiisocyanat-1,6
zugesetzt. Das Gemisch wird im Vakuum
entgast, um eine gießbare Isoliermasse zu erhalten.
Aus den nach den Beispielen 1 bis 4 hergestellten Isoliermassen
wurde jeweils eine Isolierschicht auf Stirnbrennertreibsätzen
hergestellt. Zu diesem Zweck wird der Treibsatz
in eine Gießform eingesetzt, so daß ein ca. 1-3 mm breiter
Ringspalt zwischen der Gießform und dem Treibsatz entsteht,
in welchen die Isoliermasse eingefüllt wird. Die Topfzeiten
der nach dem Beispiel 1 bis 4 hergestellten Massen
erwiesen sich dabei als völlig ausreichend. Nach mehrstündiger
Aushärtung bei einer leicht erhöhten Temperatur von
etwa 30°C wird dann der mit der Isolierschicht versehene
Treibsatz aus der Gießform herausgenommen.
Zum Vergleich wurde eine Isoliermasse hergestellt, die aus
ca. 42 Gew.-Teilen Lithopone als Füllstoff und einem
ungesättigten Polyester, der mit Styrol vernetzt wurde, als
Bindemittel bestand.
Die mit der Isolierschicht versehenen Treibsätze wurden in
einer Rauchdichte-Meßanlage abgebrannt, wobei der beim
Abbrand entstehende Rauch gemessen wurde. Dazu wurde ein
Lichtstrahl durch die Verbrennungsgase quer zur Strahlrichtung
der Rakete geschickt und dessen Absorption bzw.
Transmission mittels einer Fotozelle gemessen. Aus den
erhaltenen Transmissionswerten wurde die optische Dichte
(OD) nach folgender Formel errechnet:
Aus der optischen Dichte errechnet sich dann die Dämpfung
(dB) wie folgt:
Den "OD-Vergleich" bildete dabei der Wert der optischen
Dichte der beim Abbrand der Lithopone enthaltenen
Vergleichsisolierschicht erhalten wurde.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle
wiedergegeben:
Es ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäßen Isoliermassen Isolierschichten mit einer erheblich verminderten Dämpfung
und damit hoher Raucharmut ergeben.
Claims (15)
1. Gießbare, aushärtbare, ein Polyurethan bildende Komponenten
und Oxamid enthaltene Isoliermasse für eine das
Polyurethan als Bindemittel und das Oxamid als Füllstoff
enthaltende Isolierschicht auf einem Raketenfeststofftreibsatz,
dadurch gekennzeichnet, daß das Oxamid den
einzigen Füllstoff bildet und die das Polyurethan
bildenden Komponenten aus
- wenigstens einer Polyhydroxylverbindung mit mindestens zwei reaktiven Hydroxylgruppen pro Molekül;
- gegebenenfalls wenigstens einem Polyamin mit mindestens zwei Aminogruppen pro Molekül;
- wenigstens einem Polyisocyanat mit mindestens zwei Isocyanatgruppen pro Molekül und
- wenigstens einer metallorganischen Verbindung als Katalysator
bestehen.
- wenigstens einer Polyhydroxylverbindung mit mindestens zwei reaktiven Hydroxylgruppen pro Molekül;
- gegebenenfalls wenigstens einem Polyamin mit mindestens zwei Aminogruppen pro Molekül;
- wenigstens einem Polyisocyanat mit mindestens zwei Isocyanatgruppen pro Molekül und
- wenigstens einer metallorganischen Verbindung als Katalysator
bestehen.
2. Isoliermasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus
- wenigstens 10 Gew.-% Oxamid,
- 15 bis 60 Gew.-% der Polyhydroxylverbindung,
- 0 bis 15 Gew.-% des Polyamins,
- 15 bis 60 Gew.-% des Polyisocyanats und
- höchstens 2 Gew.-% des Katalysators
besteht, wobei das Verhältnis der Isocyanat-Gruppen des Polyisocyanats zu den Hydroxylgruppen der Polyhydroxylverbindung sowie den Amingruppen des Polyamins 0,5 bis 1,5 : 1 beträgt.
- wenigstens 10 Gew.-% Oxamid,
- 15 bis 60 Gew.-% der Polyhydroxylverbindung,
- 0 bis 15 Gew.-% des Polyamins,
- 15 bis 60 Gew.-% des Polyisocyanats und
- höchstens 2 Gew.-% des Katalysators
besteht, wobei das Verhältnis der Isocyanat-Gruppen des Polyisocyanats zu den Hydroxylgruppen der Polyhydroxylverbindung sowie den Amingruppen des Polyamins 0,5 bis 1,5 : 1 beträgt.
3. Isoliermasse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Oxamidgehalt höchstens 60 Gew.-%
beträgt.
4. Isoliermasse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polyhydroxylverbindung ein zweiwertiges
Polyethylenglycol und/oder ein zweiwertiges Polypropylenglycol
mit einem mittleren Äquivalentgewicht von
50 bis 250 und/oder wenigstens ein hydroxylgruppenhaltiger
Polyether mit durchschnittlich 3 Hydroxylgruppen pro Molekül und
einem mittleren Äquivalentgewicht
von 80 bis 250 ist.
5. Isoliermasse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei hydroxylgruppenhaltige Polyether mit durchschnittlich
drei Hydroxylgruppen pro Molekül vorliegen,
wobei der eine ein mittleres Äquivalentgewicht von 80
bis 100 und der andere ein mittleres Äquivalentgewicht
von 140 bis 160 aufweist und das Verhältnis des ein
mittleres Äquivalentgewicht von 80 bis 100 aufweisenden
Polyethers zu dem ein mittleres Äquivalentgewicht von
140 bis 160 aufweisenden Polyether höchstens 1 : 1 ist.
6. Isoliermasse nach einem der vorstehehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt des Polyamins
höchstens 5 Gew.-% beträgt.
7. Isoliermasse nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Polyamin 4,4′-Methylen-
bis-(ortho-chloranilin) oder 3,3′-Dichlorbenzidin ist.
8. Isoliermasse nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Polyisocyanat ein
Diisocyanat oder ein Triisocyanat ist.
9. Isoliermasse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Diisocyanat Hexamethylendiisocyanat-1,6
oder Trimethylhexandiisocyanat-1,6 ist.
10. Isoliermasse nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Isocyanat-Gruppen
des Polyisocyanats zu den Hydroxylgruppen
der Polyhydroxyverbindung sowie den Amingruppen des
Polyamins 0,85 bis 1,2 : 1 beträgt.
11. Isoliermasse nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator eine organische
Blei- oder Quecksilberverbindung ist.
12. Isoliermasse nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die organische Bleiverbindung Bleioctoat ist.
13. Isoliermasse nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die organische Quecksilberverbindung Phenylquecksilberoleat
ist.
14. Verfahren zur Herstellung der Isoliermasse nach einem
der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
zunächst eine Vormischung aus dem Oxamid und allen das
Polyurethan bildenden Komponenten, einschließlich Katalysator, mit
Ausnahme des Polyisocyanats, hergestellt wird und die Vormischung
nach dem Entgasen im Vakuum mit dem Polyisocyanat
versetzt wird, wobei nach erneutem Entgasen die gießfertige
Isoliermasse vorliegt.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Bildung der Vormischung das Polyamin in flüssiger
Form vorgelegt wird und dann das Oxamid und die anderen
Komponenten, mit Ausnahme des Polyisocyanats, zugegeben
werden.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853528505 DE3528505A1 (de) | 1985-08-08 | 1985-08-08 | Isoliermasse fuer eine isolierschicht auf einem raketenfeststofftreibsatz |
IT21083/86A IT1196948B (it) | 1985-08-08 | 1986-07-10 | Massa isolante per uno strato isolante su una carica di propellente solido per razzi |
GB08617884A GB2178745B (en) | 1985-08-08 | 1986-07-22 | Insulating material for rocket propellants |
FR8611439A FR2586016A1 (fr) | 1985-08-08 | 1986-08-07 | Masse isolante pour une couche isolante sur une charge propulsive solide pour fusee |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853528505 DE3528505A1 (de) | 1985-08-08 | 1985-08-08 | Isoliermasse fuer eine isolierschicht auf einem raketenfeststofftreibsatz |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3528505A1 true DE3528505A1 (de) | 1987-02-19 |
DE3528505C2 DE3528505C2 (de) | 1989-05-18 |
Family
ID=6278048
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853528505 Granted DE3528505A1 (de) | 1985-08-08 | 1985-08-08 | Isoliermasse fuer eine isolierschicht auf einem raketenfeststofftreibsatz |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3528505A1 (de) |
FR (1) | FR2586016A1 (de) |
GB (1) | GB2178745B (de) |
IT (1) | IT1196948B (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3643824A1 (de) * | 1986-12-20 | 1988-06-30 | Bayern Chemie Gmbh Flugchemie | Linerschicht zur auskleidung von raketenbrennkammern |
US6149745A (en) * | 1994-12-27 | 2000-11-21 | Daicel Chemical Industries, Ltd. | Gas generant composition |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4810729A (en) * | 1987-10-23 | 1989-03-07 | Basf Corporation | Flexible flame resistant polyurethane foams |
DE3829958A1 (de) * | 1988-09-03 | 1990-03-08 | Bayer Ag | Verfahren zur herstellung von polyurethanschaumstoffen |
FR2745037B1 (fr) * | 1996-02-20 | 1998-05-07 | Europ Propulsion | Procede de realisation d'une protection thermique interne pour propulseur |
Family Cites Families (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR1605219A (en) * | 1962-03-28 | 1973-08-31 | Solid propergols based on polyurethanes - catalysed with zinc dimercapto benzimidazolate for better mechanical and combustion properties | |
JPS4819299B1 (de) * | 1969-12-25 | 1973-06-12 | ||
FR2159668A5 (en) * | 1971-11-08 | 1973-06-22 | Poudres & Explosifs Ste Nale | Primers for solid propergols (butargols) - contg polyurethanes and polyepoxides |
US4187215A (en) * | 1972-09-25 | 1980-02-05 | Aerojet-General Corporation | Polymeric isocyanate-hydroxy terminated polybutadiene compositions |
GB2038346B (en) * | 1978-12-21 | 1983-02-16 | Secr Defence | Inhibition coating for propellant charges |
-
1985
- 1985-08-08 DE DE19853528505 patent/DE3528505A1/de active Granted
-
1986
- 1986-07-10 IT IT21083/86A patent/IT1196948B/it active
- 1986-07-22 GB GB08617884A patent/GB2178745B/en not_active Expired
- 1986-08-07 FR FR8611439A patent/FR2586016A1/fr not_active Withdrawn
Non-Patent Citations (3)
Title |
---|
DADIEU, DAMM u. SCHMIDT: Raketentreibstoffe, 1968, S.156 * |
Raumfahrtforschung, H.2/64, S.74-77 * |
RÖMPP: Chemisches Wörterbuch, 1974, S. 550 * |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3643824A1 (de) * | 1986-12-20 | 1988-06-30 | Bayern Chemie Gmbh Flugchemie | Linerschicht zur auskleidung von raketenbrennkammern |
US6149745A (en) * | 1994-12-27 | 2000-11-21 | Daicel Chemical Industries, Ltd. | Gas generant composition |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB2178745A (en) | 1987-02-18 |
IT1196948B (it) | 1988-11-25 |
IT8621083A0 (it) | 1986-07-10 |
GB8617884D0 (en) | 1986-08-28 |
DE3528505C2 (de) | 1989-05-18 |
FR2586016A1 (fr) | 1987-02-13 |
IT8621083A1 (it) | 1988-01-10 |
GB2178745B (en) | 1988-08-24 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0051106B1 (de) | Gegebenenfalls geschäumte Intumeszenzmassen und ihre Verwendung | |
DE3517892C2 (de) | Verbrennungsinhibierende Zusammensetzung für feste Propergole und deren Verwendung | |
DE2524843A1 (de) | Inhibitorueberzug fuer feststoff- treibsatz | |
DE2718013C2 (de) | ||
DE3528505C2 (de) | ||
DE3201746A1 (de) | Verfahren zur herstellung einer isolierschicht fuer treibsaetze | |
EP0878520B1 (de) | Zusammensetzung für hochtemperaturfeste, pyrolitisch keramisierende Beschichtungen | |
EP0794192B1 (de) | Ferrocenderivate | |
DE1809360B2 (de) | Masse zur herstellung von kunstharze und sich endotherm zersetzende stoffe enthaltenden, gegebenenfalls unter waerme aushaertbaren isolationsschichten auf feststoff-raketentreibsaetzen und verfahren zum isolieren dieser treibsaetze unter verwendung dieser masse | |
DE2820846C3 (de) | Flammfest- und Tropffreimachen von thermoplastischen Polyurethanen | |
DE1446902C1 (de) | Feste Treibmittelmasse | |
DE3907650C2 (de) | Verbrennungsinhibierende Zusammensetzung auf der Basis eines Polybutadiens mit endständigen Hydroxylgruppen | |
DE1946409C3 (de) | Härtbare Formmasse zur Herstellung von Wärmeisolierungen | |
DE2257742A1 (de) | Feststofftreibsatz, verfahren zu seiner herstellung und zum durchfuehren eines solchen verfahrens geeignete inhibitorlackmischung | |
DE19516528C1 (de) | Composit-Festtreibstoff und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE3706368C1 (en) | Insulation composition for producing an insulating layer on a solid rocket propellent charge | |
DE2849334C2 (de) | Verfahren zur Bindung einer Treibstoffmasse an einem Motorgehäuse und derartige Anordnung | |
US3532567A (en) | Polyurethane propellant compositions prepared with hydroxy-terminated polyesters | |
DE3644239C2 (de) | ||
DE3823988A1 (de) | Isoliermasse zur herstellung einer isolierschicht fuer raketenfeststofftreibsaetze | |
DE3033519A1 (de) | Rauchloses, vernetztes zweikomponenten-treibmittel und verfahren zu seiner herstellung | |
DE3632235C1 (de) | Kunstharzmasse zur Isolierung von Feststofftreibsaetzen | |
DE977912C (de) | Festtreibstoff | |
DE3809297C1 (de) | Bindemittel für Treibmittelkörper | |
DE3708918C2 (de) |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8120 | Willingness to grant licences paragraph 23 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |