DE2820846C3 - Flammfest- und Tropffreimachen von thermoplastischen Polyurethanen - Google Patents
Flammfest- und Tropffreimachen von thermoplastischen PolyurethanenInfo
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Description
(ROCH2J2N
N(CH2OR)2
aromatisches Bismaleinimid bilden kann, eine Verbindung mit der allgemeinen Formel
Il
O O
worin A -CH2- oder -O- ist,enthalten.
15
worin R ein Alkylrest mit 1 bis 5 C-Atomen ist, und
(B) einem Synergisten, wobei der Synergist (1) ein Trihydrocarbyicarbonylmelamin mit der allgemeinen Formel
Il
H C
N R'
25
N N
O H I I H O
Il I AAl Il R'C —N N —C—R'
worin R' ein Alkylrest mit 1 bis 5 C-Atomen, ein Phenyl-, Tolyl-, Dimethylphenyl- oder Cyanmethylrest ist, (2) ein aromatisches Bismaleinimid, (3) eine
Verbindung, aus der sich ein aromatisches Bismaleinimid bilden kann oder (4) ein Gemisch davon ist,
zum Flammfest- und Tropffreimachen von thermoplastischen Polyurethanen.
1. Verwendung nach Anspruch 1 von Gemischen, 4i
die als Hexaalkoxymethylmelamin
Hexapentoxymethylmelamin enthalten.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2 von Gemischen, die als Trihydrocarbyicarbonylmelamin v,
Triacetylmelamin.Tripropionylmelamin, Tributanoylmelamin,Tripentanoylmelamin,
Tribenzoylmelamin,
Tri-(p-methylbenzoyl)-melamin, Tri-(2,4-dimethylbenzoyl)-melamin oder bo
Tricyanacetylmelamin
enthalten.
4. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche von Gemischen, die als Synergisten ein
Trihydrocarbyicarbonylmelamin und ein aromati- b5
sches Bismaleinimid enthalten.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 von Gemischen, die als Verbindung, aus der sich ein
Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung von synergistisch wirkenden Gemischen zum Flammfest-
und Tropffreimachen von thermoplastischen Polyurethanen.
Es besteht ein starker Bedarf an flammenhemmenden Polyurethanen, die für viele Anwendungszwecke benötigt werden, was insbesondere daran liegt, daß
flammenhemmende Erzeugnisse von sehen der Gesetzgebung in steigendem Maße gefordert werden. Im
allgemeinen kann Polyurethanen auf eine relativ einfache Weise ein bestimmter Grad von Flammenverzögerungsvermögen verliehen werden, indem man sie
nach der zur Bildung des Polymeren führenden Polykondensationsreaktion mit flammenhenwienden
Verbindungen mischt Flammenverzögerungsmittel lassen sich im Hinblick auf ihre Funktion logischerweise in
drei Hauptklassen einteilen: in reaktive, additive und synergistische Flammenverzögerungsmittel.
Die am meisten verwendeten Flammenverzcgerungsmittel für Polyurethane sind diejenigen vom additiven
Typ, wie zum Beispiel die halogenierten oder aliphatischen Kohlenwasserstoffe, in Verbindung mit Synergisten, wie zum Beispiel Antimonverbindungen.
Der Synergist erhöht die Wirksamkeit des Flammenverzögerungsmittels und führt dadurch, wenn das
Flammenverzögerungsmittel in einer mäßigen Höhe verwendet wird, zu einem höheren Grad des Flammenverzögerungsvermögens, ohne andere erwünschten
physikalischen Eigenschaften wesentlich zu verschlechtern.
Es ist schwieriger, flexible, thermoplastische Polyurethane, ob fest oder geschäumt, unter Aufrechterhaltung
eines annehmbaren Gleichgewichts der Eigenschaften flammenhemmend zu machen als starre Polyurethane.
Die Moleküle des flexiblen, thermoplastischen Polyurethans sind länger und empfindlicher als die starren
Moleküle und daher empfänglicher für den Verlust wichtiger physikalischer Eigenschaften bei geringfügigen Änderungen in der Zusammensetzung. Die flexiblen
Moleküle sind auch leichter entflammbar als die Moleküle der starren Polyurethane, weil sie einen
höheren Anteil an entflammbaren Bestandteilen, wie z.B. aliphatischen Polyäthern (70% gegenüber 50%
oder weniger bei den starren Polyurethanen), enthalten. Ein zusätzlicher Nachteil der flammenhemmenden
flexiblen thermoplastischen Polyurethane ist die Erscheinung, daß das geschmolzene Polyurethan während
des Entzündens und kurz danach beim Brennen tropft. Die flammenden Tröpfchen können die Flamme über
die Stelle hinaus ausbreiten, an der die anfängliche Entzündung erfolgte. Bei einigen Massen wäre die
Formulierung in der Tat selbstlöschend, wenn durch das
Wegtropfen des geschmolzenen Polymeren nicht dauernd eine frische, neue Oberfläche des Polymeren
dem Feuer ausgesetzt würde, wodurch sich das Feuer weiter ausbreiten kann.
Aufgabe der Erfindung ist das Flammfest- und Tropf freimachen von thermoplastischen Polyurethanen.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von synergistisch wirkenden Gemischen aus (A) einem
Hexaalkoxymethylmelamin mit der allgemeinen Formel
N(CH2OR)2
N N
(ROCH2J2N
N(CH2OR)2
Il
c
R'
15
worin R ein Alkylrest mit 1 bis 5 C-Atomen ist, und (B)
einem Synergisten, wobei der Synergist (1) ein Trihydrocarbylcarbonylmelamin mit der allgemeinen
Formel
25
JO
N N
O H Il I H O
O H Il I H O
Il I/W\| Il
R'C —N N-C-R'
worin R' ein Alkylrest mit 1 bis 5 C-Atomen, ein Phenyl-, ToIyI-, Dimethylphenyl- oder Cyanmethylrest ist, (2)
ein aromatisches Bismaleinimid, (3) eine Verbindung, aus der sich ein aromatisches Bismaleinimid bilden kann
oder (4) ein Gemisch davon ist, zum Flammfest- und Tropffreimachen von thermoplastischen Polyurethanen.
Beispiele für die in den erfindungsgemäß verwendeten Gemischen wirksamen Hexaalkoxymethylmelamine,
in denen R ein geradkettiger oder verzweigtkettiger Alkylrest sein kann, sind
Hexamethoxymethylmelamin,
Hexaäthoxymethylmelamin,
Hexapropoxymethylmelamin,
Hexabutoxymethylmelamin,
Hexaisobutoxymethylmelamin oder
Hexapentoxymethylmelamin.
Beispiele für die in den erfindungsgemäß verwendeten Gemischen wirksamen Trihydrocarbylcarbonylmelamine sind
Beispiele für die in den erfindungsgemäß verwendeten Gemischen wirksamen Trihydrocarbylcarbonylmelamine sind
Triacetylmelamin.Tripropionylmelamin,
Tributanoylmeiamin.Tripentanoylmelamin,
Tribenzoylmelamin, bo
Tri-(p-methylbenzoyl)-melamin,
Tri-(2,4-dimethylbenzoyl)-melaminoder
Tricyanacetylmelamin.
In den Trihydrocarbylcarbonylmelaminen kann R' durch einen Cyanrest substituiert und im Fall eines
Alkylrestes geradkettig oder verzweigt sein.
Die in den erfindungsgemäß verwendeten Gemischen wirksamen, aromatischen Bismaleinimidverbindungen
50
55 sind p-Phenylen-bismaleinimid selbst oder die Verbindungen
mit der Formel
ν
IO
worin A — CH2— oder —O— ist, aus denen sich
aromatische Bismaleinimide bilden können.
Bei diesen Verbindngen handelt es sich um die Diels-Alder-Addukte von 2 mol Furan oder Cyclopentadien
an 1 mol eines aromatischen Bismaleinimids.
Beispiele für die vorstehend erwähnten Verbindungen,
aus denen sich Bismaleinimide bilden können, sind
N,N'-m-Phenylenbis(3,6-methano-1 A3,6-tetra-
N,N'-m-Phenylenbis(3,6-methano-1 A3,6-tetra-
hydrophthalimid) (MPMT>
N,N'-p-Phenylenbis(3,6-methano-1,2,3,6-tetra-
N,N'-p-Phenylenbis(3,6-methano-1,2,3,6-tetra-
hydrophthalimid) (PPMT) oder
N ,N'-p-Phenylenbis(3,6-oxa-1 Ä3,6-tetrahydrophthalimid) (PPOT).
N ,N'-p-Phenylenbis(3,6-oxa-1 Ä3,6-tetrahydrophthalimid) (PPOT).
Unter dem in der Beschreibung und in den Ansprüchen verwendeten Begriff »Verbindungen, aus
denen sich Bismaleinimid bilden kann« sind Verbindungen zu verstehen, aus denen sich bei Temperaturen, die
über den betrachteten Verarbeitungstemperaturen und unterhalb der oder bei den normalen Zersetzungstemperaturen
von Polyurethan liegen, als Ergebnis einer Spaltung des Moleküls das betreffende Phenylenbismaleinimid
bildet, aus dem diese Verbindungen hergestellt worden sind.
Die als Vorprodukt gebildeten thermoplastischen Polyurethane, die durch die erfindungsgemäße Verwendung
der vorstehend beschriebenen synergistisch wirkenden Gemische flammfest und tropffrei gemacht
werden können, sind bekannte Materialien (siehe z. B. »Polyurethane Technology« von Bruins, Interscience
Publishers, Seiten 198 bis 200; sowie »Modem Plastics Encyclopedia«, 1968, Seite 289). Beispiele dafür sind
Polyurethane auf Polyätherbasis, die aus 2 mol PoIytetramethylenätherglykol
oder Polyesterglykol, 3 mol MDI und 1 mol 1,4-Butandiol hergestellt worden sind,
oder Polyurethane auf Polyesterbasis, die in ähnlicher Weise aus 1,4-Butandiol, Adipinsäurepolyester und MDI
hergestellt worden sind (Rubber Chemistry and Technology, Band 35,1962, S. 742; Schollenberger u. a.).
Beispiele für im Handel erhältliche Materialien, die zu dieser Klasse gehören, sind Estane (Warenzeichen),
Texin (Warenzeichen) 480-A, Roylar (Warenzeichen) E-85N und Cyanaprene (Warenzeichen).
Viele dieser Produkte können als Reaktionsprodukte eines polymeren Polyols (z.B. eines Polyesterglykols
oder eines Polyätherglykols) mit einem organischen Polyisocyanat, das aromatisch, aliphatisch oder cycloaliphatisch
sein kann und im allgemeinen ein Diisocyanat ist, oft zusammen mit einem niedermolekularen,
bifunktionellen Material, wie z. B. einem Glykol oder Diamin, beschrieben werden (siehe auch die US-Patentschriften
34 62 326, insbesondere Spalte 3, Zeilen 1 bis 35, sowie 36 78 129, Spalte 8, Zeile 65, bis Spalte 2, Zeile
9 und Spalte 3, Zeilen 19 bis 30). Thermoplastische Polyurethane sind hochmolekulare Materialien, die
v..der olefinisch ungesättigt sind noch verfügbare - NCO-Gruppen enthalten.
Unter dem Begriff »Elastoplast« sind Polyurethane zu
verstehen, die nicht starr sind und die mechanisch
bearbeitet werden können. Dabei sind die Polymeren eingeschlossen, die ein echtes elastisches Verhalten
zeigen, sowie auch die Polymeren, die bei Deformation
nur eine begrenzte elastische Erholung zeigen. Die letztgenannten Polymeren können in der gleichen
Weise wie die elastomeren Materialien bei Temperaturen von etwa 149°Cbis 163°Cverarbeitet werden.
Durch die nachstehenden Beispiele werden mehrere Ausführungsformen der Erfindung näher erläutert,
wobei jede Ausführungsform die erfindungsgemäße Verwendung eines synergistisch wirkenden Additivgemischs darstellt, die zu einer selbstlöschenden, nichttropfenden Polyurethanmasse führt
Die nachstehend beschriebene Ausführungsform zeigt die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Verwendung des Hexaalkoxymethylamin-Trihydrocarbylcarbonylmelamin-Gemischs zur Herstellung eines selbslöschenden, nichttropfenden Polyurethan.-.
Triace ty !melamin und ein Hexaalkoxymethylmelamin
wurden in ein Polyurethan eingemischt, indem eine bestimmte Menge des Rohpolymeren auf eine übliche,
auf 177° C erhitzte Zweiwalzengummimühle gebracht wurde und indem die Zusatzstoffe jeweils einzeln
hinzugegeben wurden, worauf man jeweils eine Mischperiode von zumindest 3 min folgen ließ. Die
Mischung wurde dann in eine Bilderrahmenform (15,2 cm χ 203 cm χ 3,2 mm) gebracht, 5 min lang bei
177°C unter einem Preßdruck von 68,9 bar formgepreßt
und dann unter Aufrechterhaltung des Preßdruckes abgekühlt Aus den formgepreßten Platten wurden
Probekörper hergestellt, und mit den Probekörpern, die sich in dem Zustand befanden, in dem sie hergestellt
worden waren, wurde der nachstehend beschriebene Brennbarkeitstest durchgeführt:
1. Sauerstoff index: ASTM-Verfahren D-2863, »Flammabilily of Plastics Using the Oxygen Index
IO
15
20
Method« (Brennbarkeit von Kunststoffen unter Anwendung der Sauerstoffindexmethode). Der Sauerstoffindex
ist die minimale, durch Volumenprozent ausgedrückte Sauerstoffkonzentration in einer Mischung aus Stickstoff und Sauerstoff, deren Sauerstoffgehalt langsam
ansteigt, durch die die Verbrennung eines unter Gleichgewichtsbedingungen (kerzenartiges Brennen)
brennenden Materials gerade unterhalten wird. Ein höherer »Sauerstoffindex« zeigt eine verminderte
relative Brennbarkeit an. Außerdem ist dieses Verfahren, da es eine kontinuierliche, niiimerische Skala für die
Festlegung der Bewertung der relativen Brennbarkeit bzw. Entzündbarkeit zur Verfugung stellt, besonders
geeignet, um Unterschiede im Grad des Flammenhemmvermögens zu verdeutlichen, das durch Zusatzstoffe verliehen wird. Die Prolbekörper hatten eine
Größe von 7,6 cm χ 6,4 mm χ 3,2 mm.
2. Vertikalbrentest: Das Verhalten der Probekcrper
wurde im wesentlichen in Übereinstimmung mit Underwriters Laboratories Subject 94 Vertical (UL-94V
(3,2 mm) Burning Test für Classifying Materials 94-V-O
(Vertikalbrenntest zur Klassifizierung von Materialien) bestimmt Von jeder Formulierung wurden fünf
Probekörper (12,7 cm χ 30,5 cm χ 3,2 mm) verwendet,
die 10 s lang der Entzündung durch eine festgelegte Flamme ausgesetzt wurden. Dann wurde gewartet, bis
die Flamme ausging, worauf 10 s lang wieder entzündet wurde. Die Brenndauer in Sekunden wurde notiert Für
die Bewertung »VE-O« darf kein Probestück eine längere Brenndauer als 10 s haben, und zwar für jede
Anwendung der Flamme, und die Gesamtdauer der flammenden Verbrennung darf für jeden Satz von fünf
Probekörpern bei den 10 Anwendungen der Flamme 50 s nicht überschreiten.
Die Ergebnisse in bezug auf die Wirksamkeit des Hexaalkoxymethylmelamin-Trihydrocarbylcarbonylmelamin-Systems in Polyurethanen sind in Tabelle 1
angegeben.
Tabelle 1 | Formulierung | B | Gewichtsteile | - | C | D | E | 10 | F | G | H |
A | 100 | 100 | - | ||||||||
- | - | 100 | _ | 100 | 25 | 100 | _ | _ | |||
25 | 25 | - | 100 | - | - | 100 | 100 | ||||
Polyurethan I1) | - | - | - | - | 26,7 | - | 10 | - | |||
Polyurethan 22) | - | - | - | brennt, | 10 | - | 10 | ||||
Melamin I3) | 21 | 25 | 25 | tropft | 25 | 25 | 25 | ||||
Melamin 24) | 21,6 | brennt, | |||||||||
Triacetylmelamin5) | brennt, | tropft | 24,8 | 25,7 | 29,6 | - | - | ||||
Brennbarkeit | tropft | nicht | VE-O, | brennt, | brennt. | VE-O, | VE-O, | ||||
Sauerstoffindex | tropft | tropft | tropft | tropft | tropft | ||||||
UL-94V | nicht | nicht | nicht | ||||||||
(3,2 mm) | |||||||||||
Polyurethan auf ''olytetramethylenätherglykolbasis.
Polyesterpolyure'hanbei dem das Vorpolymerisat aus Adipinsüij.e und 1,4-Rutandiol hergestellt worden ist.
100%iges Hexam'Jthoxymethylmelamin.
Hexamethoxymi'lhylmelamin mit einem Methylolgehalt von 1,5 Gew.-%.
Das Trracetylmeliimin wurde durch Umsetzung von Melamin mit Essigsäureanhydrid unter Verwendung von Natriumacetat
als Katalysator n;lch dem Verfahren von J. Casons, J. Amer. Chem. Soc. 69, 496 (1947). hergestellt.
Wie man deutlich sehen kann, wird durch Hexamethoxymethylmelamin das Tropfen der beiden Polyurethantypen (Kurzbezeichnungen A und B) verhindert,
ohne daß die Brennbarkeit vermindert wird. Triacetylmelamin selbst vermindert die Brennbarkeit beider
Polyurethantypen, hat jedoch auf die Erscheinung des Tropfens keinen Effekt (Kurzbezeichnungen C und D).
Durch die Kombination von Triacetylmelamin mit Melamin 1 oder Melamin 2 wird das Flammenverzögerungsvermögen eines Polyurethans auf Polyesterbasis
unter Bildung einer unter den Bedingungen der flammenden Verbrennung selbstlöschenden, nichttropfenden Formulierung erhöht.
Ein Gemisch von flammenhemmenden Zusätzen, das in einzigartiger Weise zur crfindungsgcmäQen Verwendung in thermoplastischen Polyurethanen geeignet ist,
die nicht nur selbstlöschend und nichttrop/end sind, sondern auch einen festen, ausgedehnten, verkohlten
Schaum bilden, eine aufgeblähte Struktur, die ilammbeständig und dem Graphit sehr ähnlich ist, besteht aus
einer Mischung (1) eines Hexaalkoxymethylmelamins, (2) einesjrihydrocarbylcarbonylmelamins und (3) eines
aromatischen Bismaleinimids oder einer Verbindung, aus der sich ein aromatisches Bismaleinimid bilden kann.
Das Trihydrocarbylcarbonylmelamin kann alternativ aus der Formulierung weggelassen werden, und das
Hexaalkoxymethylmelamin kann zusammen mit einer Verbindung, aus der sich ein aromatischs Bismaleinimid
bilden kann, eingesetzt werden.
Der tatsächliche Mechanismus ist nicht bekannt, jedoch wird vermutet, daß es während der flammenden
Verbrennung zu einer Spaltung der Ketten von einem Teil des nicht verbrannten Polyurethans kommt, wobei
niedermolekulare, flüssige Zersetzungsprodukte gebildet werden, die mit den Gasen, die durch die
Verbrennung entstehen, einen sich ausdehnenden Schaum bilden. Gleichzeitig mit der Schaumbildung
wird der schaumbildende Anteil der Polymermatrix mit dem Ergebnis, daß sich die Matrix auf etwa das Fünf- bis
Zehnfache ihres ursprünglichen Volumens ausdehnt und dann in die feste, aufgeblähte Kohle umwandelt, durch
die Verbindung, aus der sich ein Arylbismaleinimid bilden kann oder durch das Arylbismaleinimid, das sich
durch die Zersetzung einer solchen Verbindung bildet, vernetzt Der feste, geschäumte oder aufgeblähte Anteil
isoliert das Substrat vor der zerstörerischen Wirkung, die irgendeine darauffolgende Flammeneinwirkung
haben könnte, und verhindert dabei, daß das Substrat in eine zähflüssige, geschmolzene Masse umgewandelt
wird. Es ist sehr wichtig, daß die Verflüssigung der
Polymermatrix, die Gasbildung und die Vernetzungsreaktion, durch die der verkohlte Schaum gebildet wird,
fast gleichzeitig, jedoch in der richtigen Reihenfolge ablaufen.
Die Herstellung der Arylbismaleinimide, die für diese
Ausführungsform der Erfindung geeignet sind, wird nachstehend näher erläutert
nen Lösung wurden unter einem Stickstoffpolster 24 g (0,364 mol) Cyclopentadien über einen Zeitraum von
30 min hinzugegeben. Die Temperatur stieg während dieser Zeit auf 41°C an. Die Reaktionsmischung wurde
dann 30 min lang unter Rückfluß gekocht, dann wurde die Reaktionsmischung auf Raumtemperatur abgekühlt,
und man erhielt rohes N,N'-m-Phenylenbis(3,6-methano-l,23,6-tetrahydrophthalimid) in einer Ausbeute von
74 g. Das Rohprodukt hatte einen Schmelzpunkt von 248 bis 25 Γ C.
C: 71,99; H: 5,03; N: 7,00.
Gefunden: C: 72,05; H: 4,87; N: 7,09.
Herstellung von N,N'-Phenylenbis(3,6-methano-1,2,3,6-tetrahydrophthalimid), PPMT.
400 ml trockenes, gereinigtes Benzol und 50 g (0,187 mol) p-Phenylenbismaleinimid wurden in einen
mit einem Rückflußkühler, einem motorgetriebenen Rührer, einem Thermometer, einem Zugabetrichter und
einer Stickstoffspülung ausgerüsteten 1-l-Dreihalskolben eingefüllt Die Bestandteile wurden unter einem
Stickstoff polster auf 40°C erwärmt, um das Bismaleinimid aufzulösen. Dann wurde die Wärmequelle
entfernt, und 25 g (0374 mol) Cyclopentadien wurden über einen Zeitraum von 30 min zu der Lösung
zugetropft Die Reaktionsmischung wurde 30 min lang unter Rückfluß gekocht und dann auf Raumtemperatur
abgekühlt, worauf das gewünschte Produkt, Ν,Ν'-ρ-Phenylenbis(3,6-methano-1 ,23,6-tetrahydrophthalimid),
aus der Lösung ausfiel. Die Ausbeute betrug 74 g.
Analysenwerte: Berechnet für C24H20O4N2:
C: 71,99; H: 5,03; N: 7,00.
Gefunden: C: 72,89; H: 4,90; N: 7,06.
Herstellung von N,N'-p-Phenylenbis(3,6-oxa-1,2,3,6-tetrahydrophthalimid), PPOT.
400 ml Benzol, 80 ml Furan und 50 g p-Phenylenbismaleinimid wurden in einen mit einem Rückflußkühler,
einem motorgetriebenen Rührer, einem Thermometer und einer Stickstoffspülung ausgerüsteten 1-I-Dreihalskolben gefüllt Das Gemisch wurde 7 h lang unter
Stickstoff auf 6O0C erhitzt Dann wurde das Gemisch auf
Raumtemperatur abgekühlt, und der resultierende Niederschlag. N.N'-p-Phenylenbis(3.6-oxa-l,23,6-tetrahydrophthalimid), wurde abfütriert, mit Äther gewaschen und getrocknet
C: 6534; H: 3,99.
Gefunden: C: 65,90; H: 3,94.
Herstellung von NJi'-m-Phenylenbis(3,6-methano-1,23,6-tetrahydrophthalimid), MPMT.
50,5 g (0,188 mol) m-Phenylenbismaleinimid und
400 ml Benzol wurden in einen mit einem Rückflußkühler, einem Thermometer, einem motorgetriebenen
Rührer, einer Stickstoffspülung und einem Tropftrichter ausgerüsteten 1-1-Dreihalskolben gefüllt Zu der erhalte-
In diesem Beispiel wird die Wirksamkeit dieser Ausführungsform und ihrer Unterausführungsform für
flammenhemmende Polyurethane gezeigt Die Herstellung und der Test der Formulierung erfolgten nach dem
Verfahren von Beispiel 1, und die Ergebnisse werden in Tabelle 2 angegeben.
10
Formulierung
I J
I J
Gewichtsteile
Polyurethan 1*)
Triacetylmelamin
Melamin 1*)
Melamin 2*)
MPMT1)
HLP2)
PPMT1)
PPOT4)
Sauerstoff) ndex
Triacetylmelamin
Melamin 1*)
Melamin 2*)
MPMT1)
HLP2)
PPMT1)
PPOT4)
Sauerstoff) ndex
UL-94V(3,2mm)5)
(modifiziert)
(modifiziert)
100
25
10
25
10
33,1
100
25
10
25
10
10
28,3
100
25
IO
10
30,6
100
25
25
10
27,5
27,5
100
25
10
32,0
100
Alle Formulierungen (I bis O) bildeten eine auigeblahte Kohle und waren nichttroplend
und selbstlöschend.
') - N,N'-m-Phenylenbis(3,6-methano-l,2,3,6-tetrahydromaleinimid); Schmelzpunkt = 248 bis 251 C
2) = p-Phenylenmaleinimid; Schmelzpunkt = 360 C.
') = N,N'-p-Phenylenbis(3,6-methano-l,2,3,6-tetrahydromaleinimid); Schmelzpunkt = 175 C".
4) = N,N'-p-Phenylenbis(3,6-oxa-l,2,3,6-letrahydrophthalimid); Schmelzpunkt = etwa 300 C.
5) = Bei diesem modifizierten Test galt für eine Formulierung der Test als bestanden, wenn die Brenndauer nach jeder der
aufeinanderfolgenden Einwirkungen der Flamme 50 s nicht überschritt, wenn die Probe durch die dritte Anwendung der
Flamme nicht neu entzündet werden konnte und wenn sich der verkohlte Anteil nicht mehr als 12,7 mm über den Punkt
hinaus erstreckte, an dem die Entzündung erfolgte.
*) = Definition in Tabelle 1.
*) = Definition in Tabelle 1.
In dem vorstehend beschriebenen Beispiel wird die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Verwendung von
p-Phenylenbismaleinimid und bestimmten Verbindungen,
aus denen sich Arylbismaleinimid bilden kann, in Gegenwart eines Trihydrocarbylcarbonylmelamins und
eines Hexaalkoxymethylmelamins in bezug auf die Bildung von selbstlöschenden, nichttropfenden, sich
aufblähenden Formulierungen gezeigt Es ist ein entscheidendes Kennzeichen dieser Ausführungsform,
daß das Arylmaleinimid oder die Verbindung, aus der sich ein Arylmaleinimid bilden kann, bei den Verarbeitungstemperaturen
(Misch- oder Formungstemperaturen) nicht mit dem Polyurethanpolymeren reagieren darf. m-Phenylenbismaleinimid und das Addukt von
2 mol Furan an 1 mol m-Phenylenbismaleinimid sind für
die erfindungsgemäß verwendeten Gemische nicht geeignet Die erstgenannte Verbindung reagiert bei den
Verarbeitungstemperaturen mit dem Polyurethan, während sich die letztgenannte Verbindung bei den gleichen
Temperaturen unter Bildung von Furan und m-Phenylenbismaleinimid, das wiederum mit dem Polyurethan
reagiert, zersetzt. Die Formulierungen N und O zeigen, daß es möglich ist das Triacetylmelamin wegzulassen,
ohne die Eigenschaft des Polyurethans, eine sich aufblähende Kohle zu bilden, zu beeinträchtigen, wenn
man den relativen Anteil des Hexaalkoxymethylmelamins erhöht.
Claims (1)
1. Verwendung von synergistisch wirkenden Gemischen aus (A) enem Hexaalkoxymethylmelamin mit der allgemeinen Formel
N(CH2OR)2
N N
Applications Claiming Priority (1)
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