DE352719C - Verfahren zur Gewinnung des sym. Oktohydrophenanthrens - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung des sym. Oktohydrophenanthrens

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DE352719C
DE352719C DE1920352719D DE352719DD DE352719C DE 352719 C DE352719 C DE 352719C DE 1920352719 D DE1920352719 D DE 1920352719D DE 352719D D DE352719D D DE 352719DD DE 352719 C DE352719 C DE 352719C
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C5/00Preparation of hydrocarbons from hydrocarbons containing the same number of carbon atoms
    • C07C5/02Preparation of hydrocarbons from hydrocarbons containing the same number of carbon atoms by hydrogenation
    • C07C5/10Preparation of hydrocarbons from hydrocarbons containing the same number of carbon atoms by hydrogenation of aromatic six-membered rings
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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    • C07C2603/22Ortho- or ortho- and peri-condensed systems containing three rings containing only six-membered rings
    • C07C2603/26Phenanthrenes; Hydrogenated phenanthrenes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Gewinnung des sym. Oktohydrophenanthrens. Die Hydrierung von Phenanthren ist bekannt. Sie ist einerseits mit Jodwasserstoff oder Natrium und Alkohol, anderseits auf katalytischem Wege bewirkt worden und hat zu Substanzen geführt, welche als Dihydro-, Tetrahydro-, Hexahydro-, Oktohydro-, Dodekahydro-und Perhydrophenanthren bezeichnet worden sind. Für keines dieser Derivate ist bisher ein ganz einwandfreier exakter Strukturbeweis geliefert worden, nur wenige sind in sicher reinem Zustande erhalten, und für keines ist eine Methode ausgearbeitet worden, welche seine Gewinnung aus Phenanthren in größerem Maßstabe ermöglichen würde. Nach der Sabatierschen katalytischen Gasreduktionsmethode - haben Schmidt und Mezger (Berl. Ber. 40, 4248) Dihydrophenanthren erhalten, das sie als 9, io-Derivat der Formel . ansprechen, weil es nicht wie Phenanthren ein Bromadditionsderivat gibt. Der Beweis ist hinfällig, weil das Bromadditionsprodukt nach Fittig leicht wieder in Phenanthren und Brom zerfällt, daher nicht angenommen werden kann, daß das Brom im Phenanthren in 9, io-Stellung addiert ist, sondern vielmehr, daß eine Molekularverbindung vorliegt. B r e t e a u (Compt. rend. 140, 942) hat nach der Sabatierschen Methode in mäßiger Ausbeute zwei Produkte erhalten, die er als Hexahydrophenanthren und als Oktohydrophenanthren bezeichnet; für das letztere gibt er unter x2 mm Druck den Siedepunkt 123 bis i24°, das spezifische Gewicht bei 15' 0;9g3 und den Schmelzpunkt -io° an, während Schmidt und Mezger (l. c.) für das von ihnen mittels HJ-Säure aus Phenanthren erhaltene sogenannte Oktohydrophenanthren den Siedepunkt 282°, Schmelzpunkt -ii bis -i2° und spezifisches Gewicht bei 2o° i,oi2 anführen. Ipatiew und Rakitin (Berl. Ber. 44 999) haben durch Reduktion von geschmolzenem Phenanthren bei sehr hohen Drucken -(z68 Atm.) mit Wasserstoff und sehr hohen Temperaturen (40o °) bei Gegenwart von Nickeloxyd als . Katalysator innerhalb längerer Zeit (l. c. io bis 15 Stunden) aus 25 g Phenanthren in erster Stufe nur Dihydro- und Tetrahydrophenanthren und erst durch nochmalige ebensolche Hydrierung des so gewonnenen Hydrierungsproduktes ein Oktohydrophenanthren erhalten, dessen Einheitlichkeit sie bezweifeln, und von dem sie nur den Schmelzpunkt -q. bis 5 ° angeben.
  • Es ist klar, daß diese Methoden zur technischen Herstellung größerer Mengen reiner, einheitlicher, höherer Hydrierungsstufen des Phenanthrens nicht zu brauchen sind. Der Grund für diese bisher mangelhaften Ergebnisse der katalytischen Reduktion des Phenanthrens dürfte, wie bei Naphthalin und Anthracen, darin zu suchen sein, daß diese-Teerprodukte gewisse Stoffe enthalten, welche die Katalysatoren schnell unwirksam machen, so daß Ipatiew (l. c.) für die Erzielung einer auch nur teilweisen Hydrierung bei dem von ihm gebrauchten Phenanthrenpräparat so außerordentlich hohe Drucke, hohe Temperatur und lange Zeit aufwenden mußte.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß sich Phenanthren leicht durch katalytische Reduktion in ein symmetrisches Oktohydrophenanthren, welches in der Mitte einen rein aromatischen Kern enthält umwandeln läßt, wenn man das technische. Phenanthren mit fein verteilten oder leicht schmelzbaren Metallen oder Metallverbindungen bei Temperaturen oberhalb roo ° behandelt und das Phenanthren von diesen Reinigungsmassen bei möglichst niedriger Temperatur abdestilliert.
  • Wenn man ein so gereinigtes Phenanthren in geschmolzenem Zustande oder auch in katalysatorgiftfreien Lösungsmitteln gelöst mit Katalysatoren, welche mit edlen oder unedlen Metallen bereitet sein können, mit Wasserstoff unter Druck verrührt, so nimmt das Phenanthren mit großer Geschwindigkeit 8 H-Atome auf. Wenn dieser Zustand erreicht ist, verlangsamt sich die weitere Reduktion in augenfälliger Weise. Das dann gewonnene Oktohydrophenanthren ist meistens nicht absolut rein, sondern enthält noch geringe Mengen höher und niedriger hydrierte Produkte, ist aber für die meisten Verwendungszwecke rein genug. Um es chemisch rein zu erhalten, bedient man sich der weiter unten beschriebenen Monosulfosäure, die sich mit wäßriger Salzsäure schon bei xoo° hydrolysieren läßt. Das aus dieser Sulfosäure regenerierte Oktohydrophenanthren bildet dem Eisessig ähnliche Kristalle, schmilzt bei -j--16,7° und siedet unter 13 mm von ersten bis letzten Tropfen konstant bei z67,5° und hat bei 2o° das spezifische Gewicht 1,o26.
  • Daß das nach vorliegendem Verfahren gewonnene Hydrierungsprodukt symmetrisches Oktohydrophenanthren ist, wurde durch Synthese bewiesen: Aus 2-Tetrahydronaphthylbuttersäure erhaltenes Ketongemisch, 4-Ketooktohydroanthracen und 4-Ketooktohydrophenanthren, gibt bei der Reduktion mit Zink und Salzsäure ein Kohlenwasserstoffgemisch von sym. Oktohydroanthracen und sym. Oktohydrophenanthren, das wegen des höheren Schmelzpunktes und größerer Kristallisationstendenz des ersteren leicht getrennt werden kann. Der letztere synthetisch gewonnene Kohlenwasserstoff hat sich nach Reinigung über die Sulfosäure als identisch mit dem obigen Hydrierungsprodukt des Phenanthrens erwiesen. Anderseits gibt die =-Tetrahydronaphthylbuttersäure beim Erwärmen ihres Chlorides für sich das x-Ketooktohydrophenanthren Dieses selbe x-Keto-sym.-oktohydrophenanthren erhält man aber auch durch Oxydation des durch Hydrierung von Phenanthren gewonnenen Kohlenwasserstoffes neben ganz wenig des 4-Keto-sym.-oktohydrophenanthrens (s. o.) ; die beiden Ketone lassen sich durch Kristallisation aus Alkohol trennen. Dadurch ist die Struktur dieses Oktohydrcphenanthrens mit aller Schärfe bewiesen.
  • - Beispiel. Technisches Phenanthren wurde mit x Prozent seines Gewichtes metallischem Natrium vermischt, geschmolzen und bei 18o bis 19o° x bis 2 Stunden verrührt, das Phenanthren von überschüssigem Metall und Metallverbindungen bei bestmöglichstem Vakuum abdestilliert und unmittelbar 'im Rührautoklaven mit 0,05 Teilen eines Nickelkatalysators versetzt, der durch Reduktion von auf Fullererde niedergeschlagenem Nickelcarbonat im Wasserstoffstrom bei etwa 300° erhalten wurde. Alsdann wurde die Mischung auf 15 bis 2o Atm. HZ-Druck gebracht und auf 18o bis 22o° erhitzt. Bei diesem Temperaturbereich beginnt die Wasserstoffabsorption lebhaft zu werden und verläuft mit gleichmäßiger Geschwindigkeit, bis die auf 4 M01. HZ berechnete Menge Wasserstoff absorbiert ist, dann verlangsamt sich die Geschwindigkeit. Im Laboratorium kann i kg Phenanthren innerhalb etwa 3 bis 4 Stunden fertig reduziert werden. Man stellt dann Wasserstoffzufuhr und Rührwerk ab, läßt den Katalysator absitzen, hebert die noch warme Flüssigkeit ab oder destilliert sie bei vorhandenem guten Vakuum unmittelbar aus dem Autoklaven ab (Siedepunkt 16o bis. 170 ' bei x3 mm Druck). Der Katalysator kann immer von neuem für eine größere Zahl von Reduktionen verwendet werden, ehe eine Auffrischung notwendig wird. An Stelle des hier für die Reinigung des Phenanthrens verwendeten Natriums lassen sich auch andere leicht schmelzbare oder fein verteilte Metalle, wie Kalium, Kupferspäne, durch Reduktion der entsprechenden Oxyde im Wasserstoffstrom erhaltenes pyrophores Eisen oder Nickel, oder Metallverbindungen, wie Natriumamid, Calciumcarbid usw., verwenden.
  • Das so gewonnene sym. Oktohydrophenanthren gibt mit großer Leichtigkeit eine Monosulfosäure, welche, nachdem die Struktur des Kohlenwasserstoffes festgestellt ist, nur die Strukturformel haben kann. Die Säure scheidet sich aus dem Sulfurierungsgemisch nach w--nigen Minuten aus und kann abgetrennt und durch ihre ausgezeichnet kristallisierenden, zum Teil recht schwer löslichen Salze gereinigt werden. Das Chlorid der Säure ist sehr beständig und gibt erst beim Erwärmen mit unverdünntem Anilin ein wohlkristallisierendes, normal zusammengesetztes Anilid. Durch Kochen mit Salzsäure wird die Sulfosäure zwar langsam, aber quantitativ ohne Bildung irgendwelcher Nebenprodukte in Schwefelsäure und reines Oktohydrophenanthren (s. o.) zerlegt. Auch mit Chlor und Brom liefert das Oktohyctrophenanthren wohlkristallisierte Substitutionsprodukte. Durch Chromsäure wird der Kohlenwasserstoff mit 75 bis 8o Prozent Ausbeute zu r-Keto-sym.-oktohydrophenanthren oxydiert (s. o.).
  • Durch diese vielseitige Umwandelbarkeit ist das sym. Oktohydrophenanthren nach den verschiedensten Richtungen technisch wichtig, insbesondere kann es den Ausgangspunkt bilden für den künstlichen Aufbau der Morphiumalkaloide und verwandter Substanzen.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung des sym. Oktohydrophenanthrens mit einem intakten aromatischen Kern, dadurch gekennzeichnet, daß technisches Phenanthren durch Behandeln mit fein verteilten oder leicht schmelzbaren Metallen oder Metallverbindungen gereinigt in geschmolzenem oder gelöstem Zustande mit Katalysatoren unter Wasserstoffdruck behandelt wird.
DE1920352719D 1920-09-05 1920-09-05 Verfahren zur Gewinnung des sym. Oktohydrophenanthrens Expired DE352719C (de)

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