DE3525546A1 - Munitionseinheit mit hohlladungs-gefechtskopf - Google Patents
Munitionseinheit mit hohlladungs-gefechtskopfInfo
- Publication number
- DE3525546A1 DE3525546A1 DE19853525546 DE3525546A DE3525546A1 DE 3525546 A1 DE3525546 A1 DE 3525546A1 DE 19853525546 DE19853525546 DE 19853525546 DE 3525546 A DE3525546 A DE 3525546A DE 3525546 A1 DE3525546 A1 DE 3525546A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- warhead
- ammunition unit
- unit according
- drive means
- ammunition
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
- 230000033001 locomotion Effects 0.000 claims description 17
- 230000004913 activation Effects 0.000 claims description 3
- 230000001960 triggered effect Effects 0.000 claims description 3
- 238000010304 firing Methods 0.000 claims description 2
- 230000000694 effects Effects 0.000 description 8
- 230000001066 destructive effect Effects 0.000 description 4
- 239000003380 propellant Substances 0.000 description 3
- 230000002349 favourable effect Effects 0.000 description 2
- 230000035515 penetration Effects 0.000 description 2
- 230000005540 biological transmission Effects 0.000 description 1
- 230000015572 biosynthetic process Effects 0.000 description 1
- 238000004880 explosion Methods 0.000 description 1
- 239000012634 fragment Substances 0.000 description 1
- 239000000463 material Substances 0.000 description 1
- 230000003287 optical effect Effects 0.000 description 1
- 230000000717 retained effect Effects 0.000 description 1
Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B12/00—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material
- F42B12/02—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect
- F42B12/04—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect of armour-piercing type
- F42B12/10—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect of armour-piercing type with shaped or hollow charge
- F42B12/14—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect of armour-piercing type with shaped or hollow charge the symmetry axis of the hollow charge forming an angle with the longitudinal axis of the projectile
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Combustion & Propulsion (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Aiming, Guidance, Guns With A Light Source, Armor, Camouflage, And Targets (AREA)
- Radar Systems Or Details Thereof (AREA)
- Toys (AREA)
- Manipulator (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Munitionseinheit mit einem Gefechtskopf, der eine Hohlladung aufweist, die durch eine
Zündeinrichtung gezündet werden kann. Unter dem Begriff "Hohlladungen11 sollen dabei alle geformten Ladungen verstanden werden, die bei der Zündung eine gerichtete Explosionsbzw. Zerstörungswirkung ausüben.
Aus GB-PS 2 600 935 ist eine Munitionseinheit, wie z.B. ein Geschoß bekannt, bei der ein oder mehrere Hohlladungen in
einer geneigten Stellung angeordnet sind, so daß ihre Längsachsen einen bestimmten Neigungswinkel bezüglich der Längsachse
des Geschosses haben. Eine der Ausführungsformen weist auch eine Anzahl von Hohlladungen auf, die so orientiert sind,
daß jede Hohlladung ihren eigenen, individuellen Neigungswinkel hat.
Durch eine solche Orientierung der Hohlladungen weicht
der Auftreffwinkel von der Flugbahn des Geschosses ab, so daß die Wirkung auf ein Ziel mit starker Frontpanzerung,
wie z.B. ein Panzerfahrzeug, ein Bunker oder dergleichen, optimiert wird.
Für Drallmunition ist es auch bekannt, die momentane Rotationsstellung des Geschosses zu erfassen und den
Gefechtskopf zu einem Zeitpunkt zu zünden, an dem die Hohlladung auf das Ziel oder einen bestimmten vitalen
Punkt des Ziels gerichtet ist.
Es besteht jedoch weiterhin Bedürfnis, den Zerstörungseffekt von Munitionseinheiten dieser Art, wie z.B. Flugkörpern,
Geschossen oder dergleichen, auf stark frontal gepanzerte Ziele zu verbessern.
Es ist weiterhin erwünscht, daß der Zerstörungseffekt
auf das Ziel sowohl bei Direktaufschlag als auch bei
Annäherungszündung erhalten bleibt. Es ist ferner erwünscht,
bei Zielen mit sehr starker und komplizierter Frontalpanzerung einen günstigeren Auftreffwinkel benutzen
zu können.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Munitionseinheit gemäß der Erfindung mit einem oder mehreren Hohlladungs-Gefechtsköpfen
versehen, die an dem Geschoß in eine bestimmte Neigungsstellung bewegt werden können, um die Wirkung
auf gepanzerte Ziele zu optimieren.
Gemäß einem bevorzugten Merkmal der Erfindung kann jeder Hohlladungs-Gefechtskopf aus einer ersten Ausgangsstellung
in eine andere geneigte Stellung bewegt werden, und zwar abhängig von der Art der Zündung.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Gefechtskopf so angeordnet, daß er um eine Achse kippbar
ist, die senkrecht zur Längsachse des Geschosses steht, wobei der Gefechtskopf auf einer geneigten Ausgangsstellung
von etwa -30° in eine Endlage von etwa -150° gekippt werden
kann, je nach dem vorhandenen Platz und dem Anwendungsfall . Die Kippbewegung kann ausgelöst werden durch ein Annäherungszündsignal
und durch Kippantriebsmittel durchgeführt werden, wie z.B. einem oder mehreren Impulsmotoren,
die auf jeder Seite der Breite des Gefechtskopfes angeordnet sind. Statt dessen kann die Kippbewegung auch durchgeführt
werden durch Antriebsmittel in Form eines Arbeitszylinders, dessen Kolben durch eine Treibladung betätigt wird, wobei
die Kraft mechanisch auf einen Hebelarm an dem Gefechts-
kopf übertragen wird. Statt dessen oder zusätzlich kann
die Kippbewegung auch durch aerodynamische Mittel durchgeführt werden. Wenn der Gefechtskopf gekippt wird, wird
vorzugsweise das Gehäuse des Geschosses oberhalb und unterhalb
des Gefechtskopfes vorzugsweise entlang der Mittellinie geöffnet. Die Öffnungen können beispielsweise durch
wegschwenkbare oder abwerfbare Deckel verschlossen sein.
Die Kippantriebsmittel sind vorzugsweise so angeordnet, daß der Gefechtskopf am Ende des Vorbeifluges am Ziel auf
die in Schußrichtung hinteren Teile des Ziels gerichtet
ist. Die Kippbewegung kann auch derart gesteuert werden, daß der Gefechtskopf während des Vorbeifluges des Geschosses
am Ziel auf weniger gut geschützte Bereiche des Ziels gerichtet gehalten wird.
Durch Verwendung des kippbaren Gefechtskopfes gemäß der Erfindung kann dieser in vorteilhafter Weise mit mindestens
vier verschiedenen Zündungsarten verwendet werden. In einem ersten Fall kann die Hohlladung in konventioneller Weise
durch direkten Aufschlag auf das Ziel gezündet werden, unabhängig von irgendeinem Annäherungszündsignal oder anderer
ähnlicher Zündfunktionen. In einem zweiten Fall kann die Hohlladung in ihre Endlage nach der Kippbewegung ausgelöst
werden, und zwar entweder durch ein Annäherungszündsignal
oder durch direkten Aufschlag auf das Ziel während der
Kippbewegung. In einem dritten Fall kann die Ladung gezündet werden mit einer kurzen Verzögerung nach ihrer Aktivierung
durch einen Annäherungszünder oder eine andere äußere Signalaktivierung. Die Verzögerungszeit kann auch vor dem
Abfeuern eingestellt werden, falls gewünscht. Das Kippen des Gefechtskopfes erfolgt dann nur während der Verzögerungszeit,
wobei unter einer kurzen Verzögerungszeit auch der Grenzfall einer Verzögerungszeit Null eingeschlossen ist.
Als vierter Fall kann die Ladung durch ein von außen zugeführtes Signal zugeführt werden.
Seitenziele werden normalerweise am besten durch Direkttreffer
oder durch Annäherungszündung in bekannter Weise bekämpft. Der einzige Vorteil beim Treffen eines solchen Ziels von der
anderen Seite her besteht darin, daß der Feind über den Ort der Schußwaffe getäuscht werden kann. Das Vorstehende gilt
vor allem für Ziele mit geringer Tiefe und entsprechend sehr kurzen Kippzeiten für den Gefechtskopf.
Gegen Frontziele mit starker Frontalpanzerung ist ein Treffer von hinten wirksamer. Selbst bei einem Direkttreffer während
der Kippbewegung ergibt sich ebenfalls ein verstärkter Effekt, da die Ladung dann um mehr als -30° geneigt ist. Der am leichtesten
verwundbare Teil eines Kampfpanzers ist normalerweise die Rückseite des Turms mit den Munitions- und Besatzungsräumen.
Um eine große Wirkung bei einem Panzerfahrzeug zu erzielen,
muß darauf geachtet werden, wo an dem Panzerfahrzeug die Annäherungszündung ausgelöst wird.
AusfUhrungsformen der Erfindung werden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht, teilweise geschnitten, eines
erfindungsgemäß ausgebildeten Flugkörpers mit einem Gefechtskopf in der Ausgang- und Endstellung.
Fig. la eine Seitenansicht einer anderen Kippeinrichtung
für den Gefechtskopf.
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie A-A von Fig. 1 mit
Darstellung der entfernbaren Deckel am Gehäuse des Flugkörpers.
Fig. 3 ebenfalls einen Schnitt nach der Linie A-A, jedoch mit entfernten Deckeln und dem Gefechtskopf in einer
Stellung während der Kippbewegung.
Fig. 4 eine sehematische Seitenansicht zur Darstellung
der Kippbewegung des Gefechtskopfes beim Vorbeiflug an
einem Kampfpanzer.
Fig. 1 zeigt eine Munitionseinheit, bei der die Erfindung angewendet wird. Die Munitionseinheit selbst kann
ein üblicher Flugkörper 1 sein, der mit einem (nicht dargestellten) Raketenmotor mit Auslassen la versehen ist.
Der Flugkörper weist auch Zündeinrichtungen, elektronische Einrichtungen, Kreiseleinrichtungen, elektrische
Energiequellen und dergleichen auf, die ebenfalls an sich bekannt sind und nicht im einzelnen beschrieben
werden. Am hinteren Teil des Flugkörpers ist eine Anzahl, z.B. drei, Flügel 2 angeordnet, die in gleichen Abständen
um den Umfang des Flugkörpers verteilt sind. Ferner ist der Flugkörper mit Flossen 3 versehen, die ebenfalls gleichförmig
um den Umfang verteilt sind, z.B. vier Flossen 3. Der Flugkörper weist ferner einen Hohlladungs-Gefechtskopf
mit einer Längsachse 5 auf. Der Gefechtskopf ist eine in sich vollständige Einheit, die bei Zündung einen Hohlladungsstachel
erzeugt, der im wesentlichen entlang der Längsachse 5 des Gefechtskopfes verläuft und die in
Fig. 1 mit dem Pfeil 6 angegebene Richtung hat. Der Gefechtskopf 4 ist in Lagern 7 um eine zur Längsachse Ib des Flugkörpers
senkrechte Achse drehbar. Bei der dargestellten Ausführungsform schneidet die Drehachse die Längsachse Ib.
Der Gefechtskopf ist in den Lagern 7 aus einer Ausgangslage 4 in eine Endlage schwenkbar, die mit 4', 5' und
bezeichnet ist. In der Ausgangslage ist der Gefechtskopf so geneigt, daß die Gefechtskopfachse 5 einen WinkelöC
mit der Längsachse Ib des Flugkörpers einschließt. In der gekippten Endlage 4' steht die Gefechtskopfachse
5' in einem Winkel ß zur gleichen Längsachse Ib. Bei der dargestellten Ausführungsform beträgt der WinkeloC
ungefähr 30°. Dies ist jedoch nur ein Beispiel, und der Winkel<£ kann auch andere Werte haben, auch den
Wert 0°. Der Winkel ß beträgt vorzugsweise etwa 150°, kann jedoch auch andere Werte haben. Bei der dargestellten
Ausführungsform beträgt der gesamte Kippwinkelbereich T etwa 120°.
Der Gefechtskopf selbst ist von an sich bekannter Bauart
und enthält eine Hauptladung und Zündeinrichtungen dafür. Zusätzlich ist der Gefechtskopf jedoch mit Kippeinrichtungen
versehen, vorzugsweise einem oder zwei Impuls- bzw. Rückstoßmotoren 8 von an sich bekannter Bauart.
Diese Impuls- oder Rückstoßmotoren sind rechtwinklig zur Gefechtskopfachse 5 angeordnet, wobei jeder Motor in einem
Abstand von der Kippachse 7 des Gefechtskopfes angeordnet ist. Wenn die Impulsmotoren gezündet werden, wird auf
den Gefechtskopf eine Kraft rechtwinklig zu seiner Achse ausgeübt, die den Gefechtskopf aus seiner Ausgangslage in
Richtung auf die mit 4', 5' in Fig. 1 bezeichnete Endlage bewegt. Die Richtung dieser Drehbewegung ist durch den
Pfeil 9 angegeben. Der Gefechtskopf hat einen zylindrisehen
Teil und einen konischen Teil. Die Impulsmotoren sind vorzugsweise am kleineren konischen Teil des Ge-
fechtskopfes angeordnet, wobei zwei beiderseits des
konischen Teils des Gefechtskopfes angeordnete Motoren gemeinsam und im wesentlichen parallel zueinander die
erforderliche Drehkraft auf den Gefechtskopf ausüben.
Die Kippbewegung des Gefechtskopfes kann auch auf andere Weise erzeugt werden. Gemäß Fig. 1 wird die Kippbewegung
vervollständigt durch eine aerodynamische Klappe 10, 10'. Eine andere Kippeinrichtung ist in Fig. la dargestellt.
Hier wirkt eine Treibladung 8 auf einen Kolben in einem Arbeitszylinder 13. Der Kolben ist mit einem
Stellhebel 14 verbunden, um eine Schwenkkraft auf den Gefechtskopf 4' auszuüben, der dadurch in seine gekippte
Endlage bewegt wird. In diesem Fall tritt auch ein auf das Geschoß wirkendes Rückstoßmoment auf, welches jedoch
verhältnismäßig klein ist.
Der Flugkörper umfaßt vorzugsweise im Bereich seiner Spitze einen Aufschlagzünder 15 und/oder einen Annäherungszünder
16, der optische Strahlen 17 aussendet. Signale vom Aufschlagzünder 15 oder vom Annäherungszünder 16 werden
im elektronischen Teil 18 empfangen und zünden den Gefechtskopf über die Verbindungsleitung 19. Vorzugsweise
umfaßt der Flugkörper eine Entsicherungseinrichtung 20, die mit den Impulsmotoren und der Treibladung
verbunden ist.
Wie in Fig. 2 und 3 dargestellt, ist der Mantel des Flugkörpers mit schwenkbaren oder abtrennbaren Deckeln
21 und 22 oder mit entsprechenden Sollbruchlinien in der Gehäusewand versehen. Hierdurch kann der Gefechtskopf
über den Außenumriß des Flugkörpers hinausgeschwenkt werden, so daß der Gefechtskopf selbst unbeschadet seiner
Schwenkbarkeit optimal gestaltet werden kann. Die Ausbildung und Anbringung der Deckel am Flugkörpermantel
ist nicht näher beschrieben, sie können z.B. in ähnlicher Weise angeordnet werden wie übliche Lukendeckel an
Flugzeugen oder dergleichen. Der Deckel 21 an der Unterseite des Flugkörpers ist breiter und langer als der andere
Deckel 22. In Fig. 1 ist bei 21a und 21b die äußere Begrenzung der Unterseite des Flugkörpers angegeben.
Der Deckel 21 macht Platz für das Herausschwenken der
aerodynamischen Klappe oder Schaufel 10 und ermöglicht auch, daß der vom Gefechtskopf ausgehende Hohlladungsstachel in dem gesamten Winkelbereichi voll wirksam
sein kann. Sobald der Deckel 21 geöffnet oder abgetrennt worden ist, kann der am Flugkörper vorbeistreichende
Luftstrom auf die Klappe oder Schaufel 10, 10' treffen und eine zusätzliche Kippkraft auf den
Gefechtskopf ausüben. Die oberen Teile des Gefechtskopfes und die Impulsmotoren 8, 8' können über den
Umriß des Flugkörpers hinaus schwenken, sobald der obere Deckel 22 geöffnet oder abgetrennt worden ist.
- 10 -
Auch die Kolbenstange 12' (Fig. la) und der Hebelarm 14
können während der Kippbewegung durch die vom Deckel 22 freigegebene Öffnung aus dem Flugkörper heraustreten.
In Fig. 2 sind die Lager mit 7, 7' und die Kippachse mit
7" angegeben.
Der Flugkörper ist vorzugsweise nicht rotierend (drallstabilisiert),
kann aber auch rotieren. In diesem Fall sind am Flugkörper vorgesehene oder mit ihm zusammenwirkende Mittel
zum Erfassen der Drehlage des Geschosses vorgesehen, um den Gefechtskopf in einem Moment zu zünden, wenn er mit
seiner Wirkungsrichtung (Pfeil 6 bzw. 61 in Fig. 1) auf
das Ziel oder einen bestimmten vitalen Punkt des Zieles gerichtet ist.
Wenn die Erfindung bei Flugkörpern oder anderen Munitionseinheiten
mit einer Fluggeschwindigkeit von z.B. 200 m/s angewendet wird, muß der Gefechtskopf innerhalb eines Zeitintervalls
gekippt werden, welches nicht größer als 20 bis 40 mS ist. Fig. 4 veranschaulicht ein Beispiel mit einem
Kampfpanzer 25, der ca. 5m lang und frontal gegen das Geschütz gerichtet ist. Die mit 22 angegebene Geschoßflugbahn
ist im wesentlichen parallel zur Erdoberfläche 24 und verläuft oberhalb des Panzerziels 25. Der Annäherungszünder
sollte aktiviert werden, sobald der ausgesendete
- 11 -
Strahl die Vorderfront des Panzers erfaßt. Der Gefechtskopf
hat eine um etwa 30° nach unten geneigte Lage. Der Annäherungszünder löst die Kippbewegung des Gefechtskopfes
aus dieser Ausgangslage 4 in eine gekippte Endlage 4'aus.
Fig. 4 veranschaulicht die verschiedenen Kippphasen während des Überfliegen des Ziels. Der Auftreffpunkt
des Hohlladungsstachels hängt aber von der Art der
Zündung.der Ladung, d.h., ob die Ladung durch direkten Aufschlag während des Überfliegens gezündet wird, oder wenn
der Gefechtskopf seine Endlage erreicht hat oder nach Ablauf
einer bestimmten Verzögerungszeit. Der Auftreffpunkt hängt auch von der Höhe der Flugbahn ab.
In Fig. 4 sind vier verschiedene Zwischenstellungen 4a, 4b, 4c und 4d dargestellt, die der Gefechtskopf während
der kontinuierlichen Kippbewegung durchläuft und die Kippwinkel von 50°, 75°, 120° bzw. 140° haben. Die gesamte
Kippbewegung beträgt 120°, d.h. 150° - 30°, falls die
Endlage des Gefechtskopfes erreicht wird.
Der günstigste Auftreffpunkt auf den Zielpanzer bei dem
in Fig. 4 dargestellten Beispiel ist der hintere Teil der
Turmabdeckung, wobei eine Wirkung auf die Munition und die Besatzung erzielt wird, oder auf die Abdeckung des Motors
und Getriebes. Ein Treffer auf den hinteren Teil der Turmabdeckung
entspricht einem Kippwinkel von 120° bzw. einer
- 12 -
Kippstrecke von ca. 5m. Dies bedeutet, daß der Gefechtskopf
in 25 ms um 120° gedreht werden muß. Wenn der Gefechtskopf z.B. nach 35 ms und einer Strecke von 7 m
gezündet wird, bedeutet dies einen Treffer auf die Abdeckung des Motors und Getriebes. Andererseits erhält man
eine gute Wirkung auch dann, wenn der Annäherungszünder aktiviert wird durch die Kanonenmündung bzw. am Kanonenlauf
angeordnete Auslösemittel.
Aus den obigen Darlegungen erkennt man, daß das Kippen des Gefechtskopfes sehr schnell, z.B. innerhalb von 20 - 50 ms
erfolgen muß. Da das Gewicht des Gefechtskopfes nicht sehr groß ist, liegt eine solche kurze Kippzeit durchaus innerhalb
der Möglichkeiten der vorstehend beschriebenen Kippantriebsmittel.
Aufgrund der Drehung des Gefechtskopfes erhöht sich der Durchschlageffekt des Hohlladungsstachels,
da die Stachelfragmente in Richtung auf das Ziel konvergieren. Dies bedeutet, daß der sogenannte Schlüssellocheffekt
verringert wird, was sich vorteilhaft sowohl auf die Durchdringungswirkung als auch auf die Zerstörungswirkung
durch das durch die Öffnung in das Innere des Ziels gelangende Material auswirkt.
Der Flugkörper kann mit einem oder mehreren Gefechtsköpfen
versehen sein. Die Zündung jedes Gefechtskopfes kann in
- 13 -
gleicher Weise wie bei einem Einzelgefechtskopf erfolgen, d.h. mittels eines Aufschlagzünders, eines Annäherungszünders, bei Erreichen der Endkipplage, nach einer bestimmten
Verzogerungszeit oder mittels eines äußeren Zündsignals.
- 14 -
ΛΖ
- Leerseite -
Claims (10)
1. Munitionseinheit mit mindestens einem Gefechtskopf, der mit einer Hohlladung versehen ist, dadurch g e kenn
zeichnet, daß der Gefechtskopf (4) in der Munitionseinheit (1.) beweglich angeordnet und aus einer Ausgangsstellung
in eine andere, geneigte Endstellung kippbar ist.
2. Munitionseinheit nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η
zeichnet , daß der Gefechtskopf durch Aufschlagzünder
und/oder Annäherungszünder und/oder ein äußeres Zündsignal zündbar ist.
3. Munitionseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Gefechtskopf (4) um eine Achse (7")
kippbar ist, die in einer Ebene (A-A) liegt, die senkrecht
zur Längsachse (Ib) der Munitionseinheit verläuft.
zur Längsachse (Ib) der Munitionseinheit verläuft.
4. Munitionseinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß Kippantriebsmittel (8, 81, 12, 12', 13,
14', 10, 10')zum Kippen des Gefechtskopfes um die Achse (7")
vorgesehen sind.
vorgesehen sind.
5. Munitionseinheit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet
, daß die Kippantriebsmittel auslösbar sind
durch eine beim Abschuß aktivierte Entsicherungseinrichtung
(20) und/oder durch ein von außen zugeführtes Signal und/oder
durch eine beim Abschuß aktivierte Entsicherungseinrichtung
(20) und/oder durch ein von außen zugeführtes Signal und/oder
''*■ durch an der Munitionseinheit vorgesehene Fühler, wie z.B.
einen Annäherungszünder oder Sensoren für die Beschleunigung oder Abbremsung der Munitionseinheit.
6. Munitionseinheit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Kippantriebsmittel als Impulsbzw.
Rückstoßmotoren (8, 8')> einem Arbeitszylinder (13)
und/oder vom Luftstrom um das Geschoß betätigte aerodynamische Mittel ausgebildet sind.
und/oder vom Luftstrom um das Geschoß betätigte aerodynamische Mittel ausgebildet sind.
7. Munitionseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gefechtskopf (4) in
seiner Ausgangslage gegenüber der Längsachse (Ib) der Munitionseinheit um einen NeigungswinkelOC von 10 - 40°,
vorzugsweise 30° geneigt ist.
8. Munitionseinheit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippantriebsmittel so
ausgebildet sind, daß am Ende des Vorbeifluges über das Ziel der Gefechtskopf (41) auf die in Schußrichtung hinteren
Teile des Ziels (25) gerichtet ist.
9. Munitionseinheit nach Anspruch 7, dadurch ge —
kennzeichnet , daß der Gefechtskopf (4) durch
die Kippantriebsmittel derart steuerbar ist, daß er während des Vorbeifluges am Ziel auf verwundbare Teile des
Ziels gerichtet gehalten wird.
10. Munitionseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Mantel der Munitionseinheit mit
Öffnungen versehen ist, die ein Herausschwenken von Teilen des Gefechtskopfes (4) über den Umriß der Munitionseinheit
hinaus während der Kippbewegung gestatten, und daß die Öffnungen bis zur Aktivierung der Kippantriebsmittel durch
Deekel (21, 22) verschlossen sind.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
SE8403738A SE450416B (sv) | 1984-07-17 | 1984-07-17 | Ammunitionsenhet innefattande en med riktad sprengverkan utlosningsbar stridsdel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3525546A1 true DE3525546A1 (de) | 1986-02-27 |
Family
ID=20356540
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853525546 Withdrawn DE3525546A1 (de) | 1984-07-17 | 1985-07-17 | Munitionseinheit mit hohlladungs-gefechtskopf |
Country Status (6)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4693182A (de) |
DE (1) | DE3525546A1 (de) |
FR (1) | FR2567993B1 (de) |
GB (1) | GB2161907B (de) |
IT (1) | IT1182065B (de) |
SE (1) | SE450416B (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4907485A (en) * | 1988-06-23 | 1990-03-13 | Diehl Gmbh & Co. | Method for the attacking of a target object from an overflying projectile and overflying projectile for implementing the method |
DE19638516A1 (de) * | 1996-09-20 | 2000-12-14 | Diehl Stiftung & Co | Gefechtskopf mit einer Wirkelementmasse |
DE10017873A1 (de) * | 1999-09-27 | 2001-05-03 | Dynamit Nobel Gmbh | Panzerbrechende Munition |
DE102019103911A1 (de) * | 2019-02-15 | 2020-08-20 | Denel Dynamics, a division of Denel SOC Ltd | Verfahren zur Bekämpfung von Luftzielen mittels Lenkflugkörpern |
Families Citing this family (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19516341C2 (de) * | 1995-05-04 | 1998-05-20 | Rheinmetall Ind Ag | Flugkörper mit einem schwenkbaren Gefechtskopf |
GB2305399B (en) * | 1995-09-21 | 1999-05-19 | Marconi Gec Ltd | A submersible mine neutralisation vehicle |
FR2770637B1 (fr) * | 1997-11-03 | 1999-12-03 | Giat Ind Sa | Projectile a charge formee et systeme d'arme tirant un tel projectile |
SE519758C2 (sv) * | 2000-07-03 | 2003-04-08 | Bofors Weapon Sys Ab | Arrangemang för att bekämpa mål med eller utav RSV- effektuerande verkan |
SE522568C2 (sv) * | 2000-09-04 | 2004-02-17 | Saab Ab | Förfarande för hastighetskompensering av en RSV-stråle, samt robot |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2830859A1 (de) * | 1977-08-23 | 1979-03-08 | Serat | Boden-boden panzerabwehrwaffe |
DE3337987A1 (de) * | 1982-10-11 | 1985-05-09 | Luchaire Sa | Flugkoerper fuer den angriff von objekten, insbesondere panzerfahrzeugen beim ueberfliegen |
Family Cites Families (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3016014A (en) * | 1955-05-23 | 1962-01-09 | Schlumberger Well Surv Corp | Perforating apparatus |
FR1327111A (fr) * | 1962-03-28 | 1963-05-17 | Roquette à charge plate orientable | |
US3216321A (en) * | 1964-01-07 | 1965-11-09 | Fay E Null | Multi-ring dart warhead |
BE790638A (fr) * | 1971-10-29 | 1973-02-15 | Dynamit Nobel Ag | Tete d'ejection, en particulier pour des fusees |
DE2741984C2 (de) * | 1977-09-17 | 1984-01-26 | Franz Rudolf Prof.Dr.Dipl.-Ing. West Vancouver Thomanek | Gefechtskopf für einen Panzerabwehrflugkörper mit mindestens einer stachelbildenden Hohlladung |
FR2406800A1 (fr) * | 1977-10-18 | 1979-05-18 | Aerospatiale | Missile d'attaque en survol |
US4307650A (en) * | 1978-07-05 | 1981-12-29 | Messerschmitt-Boelkow-Blohm Gesellschaft Mit Beschraenkter Haftung | Weapons system for the ballistic and guided attack on multiple targets, especially by an aircraft |
US4455943A (en) * | 1981-08-21 | 1984-06-26 | The Boeing Company | Missile deployment apparatus |
DE3306659A1 (de) * | 1983-02-25 | 1984-08-30 | Rheinmetall GmbH, 4000 Düsseldorf | Wirkkoerpereinheit |
-
1984
- 1984-07-17 SE SE8403738A patent/SE450416B/sv not_active IP Right Cessation
-
1985
- 1985-07-16 IT IT48358/85A patent/IT1182065B/it active
- 1985-07-16 FR FR858510898A patent/FR2567993B1/fr not_active Expired
- 1985-07-17 US US06/755,862 patent/US4693182A/en not_active Expired - Fee Related
- 1985-07-17 DE DE19853525546 patent/DE3525546A1/de not_active Withdrawn
- 1985-07-17 GB GB08517990A patent/GB2161907B/en not_active Expired
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2830859A1 (de) * | 1977-08-23 | 1979-03-08 | Serat | Boden-boden panzerabwehrwaffe |
DE3337987A1 (de) * | 1982-10-11 | 1985-05-09 | Luchaire Sa | Flugkoerper fuer den angriff von objekten, insbesondere panzerfahrzeugen beim ueberfliegen |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4907485A (en) * | 1988-06-23 | 1990-03-13 | Diehl Gmbh & Co. | Method for the attacking of a target object from an overflying projectile and overflying projectile for implementing the method |
DE19638516A1 (de) * | 1996-09-20 | 2000-12-14 | Diehl Stiftung & Co | Gefechtskopf mit einer Wirkelementmasse |
DE10017873A1 (de) * | 1999-09-27 | 2001-05-03 | Dynamit Nobel Gmbh | Panzerbrechende Munition |
DE102019103911A1 (de) * | 2019-02-15 | 2020-08-20 | Denel Dynamics, a division of Denel SOC Ltd | Verfahren zur Bekämpfung von Luftzielen mittels Lenkflugkörpern |
WO2020164869A1 (de) | 2019-02-15 | 2020-08-20 | Rheinmetall Denel Munition (Pty) Ltd. | Verfahren zur bekämpfung von luftzielen mittels lenkflugkörpern |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
SE8403738L (sv) | 1986-01-18 |
GB8517990D0 (en) | 1985-08-21 |
GB2161907B (en) | 1988-03-16 |
SE8403738D0 (sv) | 1984-07-17 |
US4693182A (en) | 1987-09-15 |
SE450416B (sv) | 1987-06-22 |
FR2567993B1 (fr) | 1989-10-27 |
FR2567993A1 (fr) | 1986-01-24 |
GB2161907A (en) | 1986-01-22 |
IT8548358A0 (it) | 1985-07-16 |
IT1182065B (it) | 1987-09-30 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3042063C2 (de) | Munitionssystem mit einem Geschoß | |
DE4426014B4 (de) | System zum Schutz eines Zieles gegen Flugkörper | |
EP0314092B1 (de) | Sprenggeschoss mit einem Geschosskörper | |
DE2858203C2 (de) | Vorrichtung zum Ausbringen eines Scheinzieles | |
DE2245353A1 (de) | Geschoss | |
CH626442A5 (de) | ||
DE2336040A1 (de) | Abwehrsystem, insbesondere fuer die panzerbekaempfung | |
DE2845414C2 (de) | Beim Überfliegen des Ziels wirksam werdendes Geschoß | |
DE69121427T2 (de) | Geschoss und sein Verwendungsverfahren | |
DE106263T1 (de) | Panzerbrechendes sprenggeschoss versehen mit einer treibladungshuelse. | |
DE60005239T2 (de) | Bremsvorrichtung für die Flugbahngeschwindigkeit eines Geschosses | |
DE3525546A1 (de) | Munitionseinheit mit hohlladungs-gefechtskopf | |
DE3416787A1 (de) | Panzerbrechendes geschoss | |
DE2830859C2 (de) | ||
DE19917144B4 (de) | Kombinationswirksystem | |
DE69625927T2 (de) | Vorrichtung zur bekämpfung von luftzielen | |
DE3715085C2 (de) | Lenkwaffengeschoß | |
EP1286129B1 (de) | Brandsatz für ein flügelstabilisiertes Wuchtgeschoss | |
DE2518593A1 (de) | Geschoss | |
DE3343086C1 (de) | Artillerie-Submunition zur Punktzielbekämpfung | |
DE3240310A1 (de) | Panzerbrechendes brandgeschoss | |
DE3605579C1 (en) | Missile for attacking targets underneath the flight path (trajectory) of the missile | |
DE4238482C2 (de) | Gefechtskopf | |
EP1612504B1 (de) | Gefechtskopf für Artilleriemunition | |
DE3529897C2 (de) |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8130 | Withdrawal |