DE19638516A1 - Gefechtskopf mit einer Wirkelementmasse - Google Patents
Gefechtskopf mit einer WirkelementmasseInfo
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Abstract
Es wird ein Gefechtskopf (10) beschrieben, der insbesondere zur Bekämpfung ballistischer Ziele vorgesehen ist. Der Gefechtskopf (10) weist eine mittels einer Zündeinrichtung (14) initiierbare Hauptladung (12) und eine der Hauptladung (12) zugeordnete Wirkelementmasse (16) auf. Die Wirkelementmasse (16) ist von mindestens einer Wirkelementplatte (18) gebildet, die zur zentralen Längsachse (22) des Gefechtskopfes (10) parallel orientiert außermittig vorgesehen ist. Der mindestens einen Wirkelementplatte (18) ist zur definierten Verdrehung des Gefechtskopfes (10) um seine zentrale Längsachse (22) außermittig eine Drehladung (24) zugeordnet.
Description
Die Erfindung betrifft einen Gefechtskopf gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Gefechtsköpfe sind bspw. aus der DE 41 39 372 C1
oder aus der US-A 5 050 503 bekannt. Bei diesen bekannten
Gefechtsköpfen ist eine Splitterhülle vorgesehen, die eine
Vielzahl Verformungsladungen aufweist. Die
Verformungsladungen sind entlang des Umfangs des
Splittergefechtskopfes voneinander äquidistant beabstandet
und in Längsrichtung des Splittergefechtskopfes orientiert.
Durch Detonation der dem Ziel zugewandten
Verformungsladungen wird bei dem Splittergefechtskopf gemäß
der genannten DE 41 39 372 C1 die Splitterhülle
eingedrückt, bevor die Hauptladung zur Beschleunigung der
Splitterhülle detoniert. Um die Wirksamkeit der Splitter zu
erhöhen, sind die Verformungsladungen einzeln ansteuerbar
und mehrere Verformungsladungen gleichzeitig zündbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen insbes. zur
Bekämpfung ballistischer Ziele vorgesehenen Gefechtskopf
mit einer relativ hohen Wirkelementmasse bei
gewichtslimitierter Gefechtskopfmasse zu schaffen.
Diese Aufgabe wird beim Gefechtskopf der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Kennzeichenteiles des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Aus-
bzw. Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Gefechtskopfes
sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Bei dem erfindungsgemäßen, detonativ drehbaren Gefechtskopf
ergibt sich der Vorteil einer vergleichsweise hohen
Wirkelementmasse bspw. in Gestalt von Wirkelement-Splittern
bei einer entsprechend gewichtslimitierten
Gefechtskopfmasse, wobei dieser Vorteil mit einem optimalen
Abgangswinkel der Wirkelemente auf die zu bekämpfende
Zielstruktur kombiniert ist. Die wirksame Wirkelementmasse
bspw. in Gestalt von Wirkelement-Splittern ist durch
mindestens eine geeignet konzipierte Wirkelementplatte
gegeben, wobei die/jede Wirkelementplatte am Umfang des
Gefechtskopfes vorgesehen ist. Dabei ist es möglich, die
Geometrie der mindestens einen Wirkelementplatte den
jeweiligen Anforderungen an den Gefechtskopf entsprechend
ebenflächig, konkav oder konvex gekrümmt oder beliebig
anders zu gestalten.
Ein am Gefechtskopf vorgesehener Sensor bestimmt unter
Berücksichtigung der Begegnungssituation mit einem zu
bekämpfenden Ziel den optimalen Zündzeitpunkt und den
optimalen Drehwinkel des Gefechtskopfes. Dabei wird der
ermittelte Drehwinkel für eine optimale Beaufschlagung des
zu bekämpfenden Zieles mit den entsprechenden Wirkelementen
der mindestens einen Wirkelementplatte über eine
Zeitfunktion passend gesteuert. Die Drehung des
Gefechtskopfes um seine Längsachse in die mit Hilfe des
Sensors bestimmte, errechnete Winkelposition erfolgt durch
die entsprechende angewählte und initiierte Drehladung des
erfindungsgemäßen Gefechtskopfes. Die/jede Drehladung kann
impulsiv, detonativ o. dgl. am Umfang des Gefechtskopfes,
d. h. in tangentialer Richtung wirksam werden. Bei Erreichen
der errechneten optimalen Dreh- bzw. Winkellage des
Gefechtskopfes um seine Längsachse erfolgt dann die
Initiierung der Hauptladung des Gefechtskopfes zur
Beschleunigung der Wirkelemente der mindestens einen
Wirkelementplatte in Richtung des zu bekämpfenden Zieles.
Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Gefechtskopfes
sind in der Zeichnung schematisch angedeutet und werden
nachfolgend beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 abschnittweise in einer Seitenansicht in
Richtung des Pfeiles I in Fig. 2 einen
Gefechtskopf, dessen Mantel durch dünne
strichpunktierte Linien verdeutlicht ist, mit
einer Wirkelementplatte und mit Drehladungen,
Fig. 2 eine Ansicht des Gefechtskopfes von der Seite,
d. h. senkrecht zur Zeichnungsebene der Fig. 1,
Fig. 3 halbseitig aufgeschnitten eine zweite
Ausbildung des Gefechtskopfes in einer der Fig.
2 ähnlichen Ansicht zur Verdeutlichung einer
anderen Anordnung der Drehladungen,
Fig. 4 eine andere Ausbildung des Gefechtskopfes in
einer der Fig. 1 ähnlichen Darstellung,
Fig. 5 eine Ansicht in Blickrichtung des Pfeiles V in
Fig. 4,
Fig. 6 eine konvex gekrümmte Wirkelementplatte in
Kombination mit einer abschnittweise
gezeichneten Hauptladung,
Fig. 7 eine der Fig. 6 ähnliche Darstellung mit einer
konkaven Wirkelementplatte,
Fig. 8 eine den Fig. 6 und 7 ähnliche Darstellung
einer plankonkaven Wirkelementplatte,
Fig. 9 eine der Fig. 8 ähnliche Darstellung einer
bikonkaven Wirkelementplatte, und
Fig. 10 eine Wirkelementplatte mit Wirkelementen, die
voneinander verschiedene laterale Abmessungen
besitzen.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen einen Gefechtskopf 10, der
insbes. zur Bekämpfung ballistischer Ziele vorgesehen ist.
Der Gefechtskopf 10 weist eine Hauptladung 12 auf, die
mittels einer Zündeinrichtung 14 initiierbar ist (sh. Fig. 2
oder 3). Der Hauptladung 12 ist eine Wirkelementmasse 16
zugeordnet. Die Wirkelementmasse 16 ist von zwei
Wirkelementplatten 18 gebildet, wie aus Fig. 2 ersichtlich
ist. In Fig. 3 ist nur eine dieser beiden
Wirkelementplatten 18 gezeichnet. Auch in Fig. 1, bei der
es sich um eine Seitenansicht in Blickrichtung des Pfeiles
I in Fig. 2 handelt, ist nur eine der beiden
Wirkelementplatten 18 zu erkennen. Jede der beiden
Wirkelementplatten 18 weist eine Vielzahl Wirkelemente 20
auf, von welchen jeweils nur einige mit der Bezugsziffer 20
bezeichnet sind. Die beiden Wirkelementplatten 18 sind zur
zentralen Längsachse 22 des Gefechtskopfes 10 parallel
orientiert außermittig vorgesehen. Jeder Wirkelementplatte
18 sind zur Verdrehung des Gefechtskopfes 10 um die
zentrale Längsachse 22 außermittig zwei Drehladungen 24
zugeordnet. Die mittels der entsprechenden Drehladungen 24
bewirkte definierte Verdrehung des Gefechtskopfes 10 um
seine zentrale Längsachse 22 ist in den Fig. 2 und 3
durch den bogenförmigen Pfeil 26 angedeutet.
Die Fig. 3 verdeutlicht außerdem, daß die Splitter- bzw.
Wirkelemente 20 in der entsprechenden Wirkelementplatte 18
eingebettet sind. Bei der Ausbildung gemäß Fig. 3 sind die
Drehladungen 24, von welchen nur eine dargestellt ist, von
der Hauptladung 12 entfernt auf der jeweils zugehörigen
Wirkelementplatte 18 angeordnet.
Die Fig. 4 und 5 zeigen einen Gefechtskopf 10, der in
einem Flugkörper 28 angeordnet ist. Der Gefechtskopf 10
weist Wirkelementplatten 18 mit Wirkelementen 20 auf, wobei
die Wirkelementplatten 18 zur Längsachse 22 des
Gefechtskopfes 10 rechtwinkelig orientiert sind. Der
Gefechtskopf 10 weist Drehladungen 24 auf, die - wie aus
Fig. 5 ersichtlich ist - als Segmente ausgebildet sind. Die
Fig. 4 verdeutlicht, daß die axialen Abmessungen jedes
Drehladungssegmentes von der Längsachse 22 weg in radialer
Richtung zunehmen und am Außenrand ein Maximum besitzen.
Die Drehladungssegmente weisen gekapselte Sprengladungen 30
mit einem (nicht gezeichneten) Zünder auf. Zwischen den
Sprengladungen 30 und der jeweils zugehörigen gekapselten
Wirkelementplatte 18 ist eine Grundplatte 32 vorgesehen,
die eine ausreichend große Wanddicke besitzt. Die
Grundplatte 32 hat bei einer Detonation der Sprengladungen
28 die Wirkung, daß die Wirkelementplatte 18 bzw. die
Hauptladung 12 in ihrer Funktionsfähigkeit durch eine noch
zulässige Flächenpressung erhalten bleibt.
Die Drehladungen 24 sind mit ihrer Grundplatte 32 in
bekannter Weise z. B. durch Kleben oder Schweißen verbunden.
Zur Bekämpfung eines Zieles werden jeweils etwa die Hälfte
der nebeneinanderliegenden gekapselten
Sprengladungssegmente in der Art gezündet, daß die Normale
der Wirkelementplatte 18 in Richtung des Zieles bzw. in
Richtung des aus der Bewegungsdynamik berechneten
Treffpunktes zwischen den Wirkelementen 20 und dem Ziel
geneigt wird. Bei Gefechtsköpfen 10 gemäß Fig. 4, bei
welchen die beiden Stirnseiten mit Drehladungen 24 versehen
sind, werden innerhalb der beiden Drehladungen 24 diagonal
gegenüberliegende Sprengladungssegmente gezündet, so daß
auf den Gefechtskopf 10 ein entsprechendes Drehmoment um
die Querachse 34 (sh. Fig. 4) übertragen wird.
Mit zunehmender Zahl der Drehladungssegmente kann die
Genauigkeit der Ausrichtung der Wirkelementplatten 18 auf
ein zu bekämpfendes Ziel erhöht werden.
Fig. 6 zeigt abschnittweise eine Hauptladung 12 mit einer
zugehörigen Wirkelementplatte 18, die konvex gekrümmt
ausgebildet ist. Die Wirkelementplatte 18 weist
Wirkelemente 20 konstanter Dicke und mit konstanten
lateralen Abmessungen auf. Demgegenüber verdeutlicht die
Fig. 7 eine konkave Wirkelementplatte 18 in Kombination mit
einer abschnittweise gezeichneten Hauptladung 12. Auch bei
dieser Ausbildung der Wirkelementplatte 18 weisen die
Wirkelemente 20 jeweils eine konstante Dicke und konstante
laterale Abmessungen auf.
Fig. 8 zeigt abschnittweise eine Hauptladung 12 mit einer
Wirkelementplatte 18, die plankonkav ausgebildet ist, d. h.
bei welcher die Wirkelemente 20 über die Plattenfläche
gesehen eine unterschiedliche Dicke bei konstanten
lateralen Abmessungen besitzen. Auch bei der in Fig. 9
gezeichneten Ausbildung der Wirkelementplatte 18 weisen die
einzelnen Wirkelemente 20 über die Plattenfläche eine
unterschiedliche Dicke bei konstanten lateralen Abmessungen
auf. Mit der Bezugsziffer 12 ist auch in Fig. 9 die
abschnittweise gezeichnete Hauptladung bezeichnet.
Fig. 10 zeigt in einer Schnittdarstellung eine
Wirkelementplatte 18, bei welcher die Wirkelemente 20 über
die Plattenfläche sowohl eine unterschiedliche Dicke als
auch eine unterschiedliche laterale Ausdehnung aufweisen.
Im mittleren Bereich weisen die Wirkelemente 20 eine
größere Dicke als an den Randbereichen auf. Im mittleren
Bereich weisen die Wirkelemente 20 kleinere laterale
Abmessungen auf als an den Randbereichen.
Claims (11)
1. Gefechtskopf, insbes. zur Bekämpfung ballistischer
Ziele, mit einer mittels einer Zündeinrichtung (14)
initiierbaren Hauptladung (12) und mit einer der
Hauptladung (12) zugeordneten Wirkelementmasse (16),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wirkelementmasse (16) von mindestens einer
Wirkelementplatte (18) gebildet ist, die zur
Längsachse (22) und/oder zur Querachse (34) des
Gefechtskopfes (10) parallel orientiert außermittig
vorgesehen ist, und daß der mindestens einen
Wirkelementplatte (18) zur definierten Verdrehung des
Gefechtskopfes (10) um seine Längsachse (22)
außermittig eine Drehladung (24) zugeordnet ist.
2. Gefechtskopf nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Paar Wirkelementplatten (18)
vorgesehen sind, die sich diametral gegenüberliegen.
3. Gefechtskopf nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die/jede Wirkelementplatte (18) ebenflächig
ausgebildet ist.
4. Gefechtskopf nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die/jede Wirkelementplatte (18) konvex oder
konkav gekrümmt ausgebildet ist.
5. Gefechtskopf nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wirkelemente (20) innerhalb der
Wirkelementplatte (18) über die Plattenfläche eine
unterschiedliche Dicke und/oder eine unterschiedliche
laterale Ausdehnung aufweisen.
6. Gefechtskopf nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zündeinrichtung (14) der Hauptladung (12) mit
einem Sensor des Gefechtskopfes (10) verbunden ist,
der zur Bestimmung eines optimalen Zündzeitpunktes
und eines optimalen Drehwinkels des Gefechtskopfes
(10) vorgesehen ist.
7. Gefechtskopf nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine Drehladung (24) auf der
Wirkelementplatte (18) angeordnet ist.
8. Gefechtskopf nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehladung (24) aus einer Sprengladung (30)
besteht.
9. Gefechtskopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Sprengladung (30) und der
Hauptladung (12) bzw. der Wirkelementplatte (18) eine
dicke Grundplatte (32) vorgesehen ist.
10. Gefechtskopf nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wirkelementplatten (18) zur Längsachse (22)
rechtwinkelig angeordnet sind.
11. Gefechtskopf nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehladungen (24) winkelsegmentiert sind und
aus einer Vielzahl von Einzelladungen (28) bestehen
und stirnseitig mit den Wirkelementplatten (18)
verbunden sind.
Priority Applications (2)
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DE1996138516 DE19638516A1 (de) | 1996-09-20 | 1996-09-20 | Gefechtskopf mit einer Wirkelementmasse |
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Family Applications (1)
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